Die Jedleseer schlagen den Württemberg-Meister Stuttgarter Kickers 5:0 (4:0)
Glanzleistungen von Hanhnemann, Klacl und den Verteidigern
Vor 10.000 Zuschauern konnte gestern die Admira in einem überlegenen Spiel die Stuttgarter aus dem Tschammer-Pokal ausschalten und sich für die Vorschlußrunde qualifizieren. Um es gleich vorwegzunehmen, die Jedleseer legten ein Spiel hin, das an die besten Tage der Schwarzweißen erinnerte, und so waren die Stuttgarter von vorneherein ganz aussichtslos geschlagen.
Bei der Admira ist in erster Linie die Stürmerreihe hervorzuheben, in der sich Hoffmann ausgezeichnet in das Mannschaftsgefüge eingespielt hat, und ferner Hahnmann, der Kabinettstückchen ersrlesener Fußballzunft zum besten gab.
Lediglich Ondrak fiel etwas aus dem Rahmen, doch er machten durch den fünften Treffer alles wieder gut. In der Läuferreihe überragte Klacl seine Kameraden. Die Verteidigung, besonders Mirschitzka, war durchaus auf der Höhe und Gasselseder, der vorerst etwas unsicher war, fand schließlich zu seiner vollen From zurück. Von den Gästen ist in erster Linie Nationalstürmer Conen hervorzuheben, der bei seinem Nebenspielern wenig Verständnis vorfand und in zweiter Linie der blonde Mittelläufer Kindl, der in der zweiten Halbzeit ein ausgezeichnetes Offensivspiel demonstrierte. Von den Verteidigern war Immig der bessere und Schaible im Tor zeigte sich als Meister seines Faches.
Dem Regensburger Schiedsrichter Grabler, der das Spiel zur vollen Zufriedenheit leitete, stellten sich folgende Mannschaften:
Admira: Gasselseder; Gerhart, Marischka; Zehetmayer, Klacl, Mirschitzka; Ondrak, Hahnemann, Hoffmann, Schilling, Schall
Kickers: Schaible; Immig, Cozza; Herget, Kindl, Handte; Frey, Walz, Conen, Sing, Kipp
Die Admira gewinnt das Los und die Stuttgarter beginnen sofort zu drängen. In den nächsten Minuten jedoch übernimmt Admira das Kommando und die achte Minute sieht Hoffmann als Toschützen des ersten Treffers für die Jedleseer. Gleich darauf kann sich Gasselseder bei einem überraschenden Schuß Conens auszeichnen. In der 25. Minute ist es neuerlich Hoffmann, der aus einer überraschenden Angriffssituation blitzschnell über den heranstürmenden Immig in die linke obere Ecke einsendet. Das dritte Tor, fünf Minuten später, entspringt einer Sonderleistung von Hanemann. Er übernimmt ein Zuspiel Klacls, überspielt alle Gegner und sendet in vollem Lauf unhaltbar für Schaible zum drittenmal ein. In der 44. Minute ist Schaible neuerlich geschlagen, als Klacl aus einer Drängerei vor dem Stuttgarter Tor aus dem Hinterhalt de Halbzeitstand erzielt.
Nach Beginn der zweiten Halbzeit ändert sich das Spielgeschehen völlig, nachdem Kindl, der Mittelläufer, gänzlich offensiv zu spielen beginnt. Diese Spielhälte wird dadruch auch völlig ausgeglichen, obwohl Admira lediglich das Eckenverhältnis zu ihren Gunsten mit 12:2 erhöhen kann. Sieben Minuten vor Schluß ist es Ondrak, der den Endstand von 5:0 für Admira erzielt.
Das Kleine Blatt, 22. September 1941