Vorberichte: VfR Aalen – Stuttgarter Kickers

Kickers sprechen vom Aufstieg

STUTTGART (ump). Die Aufstellung für den Regionalligastart morgen in Aalen (14.30 Uhr, Waldstadion) hat Robin Dutt zwar noch nicht verraten wollen, ansonsten aber ging der Trainer der Stuttgarter Kickers vor dem Punktspielauftakt überraschend in die Offensive. „Wir wären schon enttäuscht, wenn wir hinter Hoffenheim nicht den zweiten Platz belegen würden“ – und damit aufsteigen. Hoffenheim mit dem Trainer Ralf Rangnick spielt quasi außer Konkurrenz, mit den anderen Spitzenmannschaften aber sieht sich Dutt „auf Augenhöhe“, wie er sagt. Der Trainer merkt aber gleich an: „Auch Platz drei bis sechs wäre sportlich für uns eine Weiterentwicklung.“ Diese Aufbruchstimmung will selbst der Präsident Hans Kullen nicht bremsen, der aber weiß: „Es ist immer ein schmaler Grat zwischen Euphorie und Übermut.“

Zu Letzterem wiederum neigt bei den Kickers-Verantwortlichen niemand. Aber das Vertrauen auf eine relativ eingespielte Stammformation – verbunden mit den drei starken Neuzugängen Okpala, Kanyuk und Benda – gibt Anlass zu einer gewissen Aufbruchstimmung, die der Manager Joachim Cast nicht nur an der um zehn Prozent gestiegenen Dauerkartenzahl (knapp 900) festmachen will. „Wir haben schließlich drei Jahre darauf hingearbeitet, dass wir ernst und wahr genommen werden.“

So gesehen kommt der Auftakt mit dem Derby beim selbst ernannten Aufstiegskandidaten VfR Aalen wie gerufen. Dutt: „Ich könnte mir keinen besseren Gegner vorstellen.“ Schließlich ist das gleich die richtige Standortbestimmung. Dass dabei ausgerechnet der Ex-Aalener Spielmacher Laszlo Kanyuk verletzt ausfällt, ist zwar bedauerlich, bereitet dem Trainer aber kein Kopfzerbrechen. „Wir haben 14, 15 Spieler auf gleichem Niveau.“

Den größten Sprung haben dabei in der Vorbereitung Sven Sökler (rechtes Mittelfeld) und vor allem Recep Yildiz gemacht, der sich vom Stürmer zu einem ambitionierten Innenverteidiger gemausert hat. Ob einer oder beide von Beginn an zum Einsatz kommen, ließ der Trainer aber offen. Genau wie seine mögliche Vertragsverlängerung über die Saison hinaus. Dutts Standpunkt: „Vor der Winterpause ist das kein Thema.“

Stuttgarter Zeitung

Der Mäzen öffnet seine Privatschatulle

Aalens Präsident Berndt-Ulrich Scholz hat viel vor

AALEN. Nach mehreren vergeblichen Anläufen in der Vergangenheit soll der VfR Aalen diese Saison von der Regionalliga in die zweite Fußball-Bundesliga aufsteigen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir das Ziel packen“, sagt der Präsident Berndt-Ulrich Scholz.

Von Thomas Schittenhelm

Es war Ende April dieses Jahres. Die Regionalligamannschaft des VfR Aalen eilte gerade von Sieg zu Sieg, hatte jedoch kaum mehr Chancen, dem FC Augsburg und TuS Koblenz den Zweitligaaufstieg streitig zu machen, als die Aalener Verantwortlichen dennoch plötzlich vom Aufstieg sprachen. Auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz, vom Aufstieg in die zweite Liga in der Saison 2006/2007. Der einfache Grund: Berndt-Ulrich Scholz, VfR-Präsident und über Jahrzehnte treuer Mäzen des Vereins, hatte ein weiteres Mal großzügig die Privatschatulle geöffnet – der Etat für die Fußballabteilung in der morgen beginnenden Runde gegen die Stuttgarter Kickers (14.30 Uhr) wurde um stattliche 20 Prozent auf 3,6 Millionen Euro erhöht. Auch den geplanten Ausbau des VIP-Bereichs im Waldstadion der Stadt Aalen, mit dem man sich auch neben dem Spielfeld zweitligareif präsentieren will, wird der Vereinsboss und erfolgreiche Recyclingunternehmer aus eigener Tasche bezahlen, um die schön-kitschige Geschichte „von Schrott zu Edelstahl“ mit Leben zu füllen.

Dass der sportliche Erfolg indes nicht am Reißbrett planbar ist, räumte Scholz ein, um gleich darauf zu betonen: „Ich bin dennoch davon überzeugt, dass es Frank Wormuth und Uwe Spies mit der Mannschaft gelingt, den Aufstieg in die zweite Liga zu packen.“

Kaum zu steigern sein dürfte deshalb der Erwartungsdruck, der auf dem Trainer Wormuth und dem Sportdirektor Spies lastet. Doch die beiden nehmen es – zumindest nach außen – gelassen hin. „Wir sehen es nicht als Druck an, sondern als Herausforderung“, unterstreicht Spies. Entsprechende Wunschkandidaten zur Vervollständigung einer zweitligareifen Mannschaft auf die Ostalb zu locken, erwies sich allerdings als schwierig, und nicht alle Wünsche gingen dabei in Erfüllung. Trotzdem scheint der VfR vor seiner achten Regionalligasaison an spielerischem Potenzial weiter deutlich zugelegt zu haben. In Björn Joppe (VfL Osnabrück), Christian Alder (Jahn Regensburg), Angelo Donato (Eintracht Trier) und Marcus Steegmann (Borussia Dortmund II) verpflichteten die Macher gestandene Regionalligaspieler, die mit Sicherheit in der Anfangsformation morgen gegen die Kickers stehen dürften.

Für Trainer Wormuth wird die Auftaktpartie eine „echte Standortbestimmung“, wie er sagt. Dass der 45-jährige Fußballlehrer die Stuttgarter höchstpersönlich zum „Geheimfavoriten“ erklärt hat, macht den zu erwartenden heftigen sportlichen Schlagabtausch unter Schwaben noch reizvoller – die VfR-Verantwortlichen erwarten morgen zwischen 2500 und 3000 Zuschauer.

Einiges Aufsehen erregten vor wenigen Wochen Berichte in den Medien, wonach Frank Wormuth als Kandidat für die Assistenzstelle in der deutschen Nationalmannschaft gehandelt werde. Den ständigen Kontakt mit seinem „Spezl“ (Wormuth), Bundestrainer Joachim Löw, dem er in der Vergangenheit bereits beim türkischen Erstligisten Fenerbahce Istanbul assistierte, stellte Wormuth nicht in Abrede. Über den zu besetzenden Posten sei allerdings nicht gesprochen worden, versicherte er: „Ich habe hier in Aalen eine Aufgabe zu bewältigen.“

Vorgestellt wurde bei der außergewöhnlichen Pressekonferenz Ende April, die in den überregionalen Medien allerdings kaum Beachtung fand, auch ein alter Neuer. In dem ehemaligen VfB-Profi Helmut Dietterle kehrte ein erfahrener Trainer an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Er ist künftig für die Amateure verantwortlich. Seine Aufgabe wird es sein, die Kluft zwischen zweiter Mannschaft, die derzeit in der Landesliga spielt, und erster Mannschaft möglichst zu minimieren. Der erste Schritt dahin: zusammen mit VfR-Vizepräsident Guido Walter und in Kooperation mit dem Kopernikusgymnasium in Aalen-Wasseralfingen hat Dietterle eine Fußballschule eröffnet.

Stuttgarter Zeitung

FUSSBALL / Regionalliga – VfR Aalen empfängt morgen zum Saisonauftakt die Stuttgarter Kickers zum Spitzenspiel – Trainer Wormuth:
„Wir müssen zu Hause gewinnen“

Ein Spitzenspiel gegen die Stutgarter Kickers vor eigener Kulisse präsentiert der Terminplan dem Fußball-Regionalligisten VfR Aalen morgen (14.30 Uhr).

VON WERNER RÖHRICH

Mit einem fetzigen Rahmenprogramm wird heute Nachmittag im Aalener Waldstadion die Regionalligasaison eingeläutet. „Wir müssen zu Hause gewinnen,“ sagt Frank Wormuth unumwunden. Drei Punkte zum Auftakt sollen die Grundlage für eine erfolgreiche Saison bilden, an deren Ende möglichst der Aufstieg in die 2. Liga gefeiert werden kann.
Der VfR-Cheftrainer ergänzt allerdings sofort. „Was wirklich zählt, ist ein gutes Spiel meiner Mannschaft. Wenn wir dann gegen einen guten Gegner nur unentschieden spielen oder gar verlieren sollten, muss ich die Gewissheit haben, dass der Gegner einfach stärker war. Wir stehen erst am Anfang der Saison.“ Denn: „Wer uns besiegt, muss stark sein,“ sagt Wormuth selbstbewusst.
Den Degerlochern zollt er in diesem Zusammenhang großen Respekt. Die Elf von Robin Dutt hat nämlich dasselbe Ziel (Aufstieg) wie der VfR. Und die Stuttgarter verfügen mit Neuzugang Christian Okpala und Mirnes Mesic über ein brandgefährliches Sturmduo. Genau darin unterscheiden sich die „Blauen“ vom VfR Aalen. „Das muss kein Nachteil für uns sein,“ ist Wormuth überzeugt. „Wir wissen um die Gefährlichkeit der Stuttgarter im Sturm und werden uns darauf einstellen. Uns kann man nicht ausrechnen. Bei uns gibt es mehrere Spieler, die Tore schießen. Da weiß der Gegner nicht, auf wen er sich konzentrieren soll.“ Beispielhaft nennt er Donato, Okle, Christ, Joppe, Steegmann, Jank … .
Ansonsten sieht Wormuth am Samstag zwei Teams im Aalener Waldstadion, die sich beide über ihre konditionelle Fitness (die noch nicht komplett vorhanden ist) und das Miteinander im Team auszeichnen.
Zwei Sorgenkinder bereiten dem VfR-Coach derzeit neben den ohnehin Verletzten Kopfzerbrechen. Cassio da Silva klagt seit gestern über Wadenprobleme. Und der neu gewählte Kapitän Malte Metzelder ließ sich gestern Abend bei Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt seine schmerzende Patellasehne inspizieren. Wormuth hofft, dass beide spielen können. Ansonsten würde wahrscheinlich Christian Alder ins Abwehrzentrum rücken.
Ob Marco Sailer ins Team rückt, soll das Abschlusstraining heute zeigen. Wenn nicht, dann wird – um die U 23-Regel zu erfüllen – Simon Köpf aus der 2. Mannschaft auf der Bank Platz nehmen.

VfR-Aufgebot:
Wulnikowski – Schiele, Metzelder (?), da Silva (?), Maier, Alder, Joppe, Christ, Okic, Donato, Hillebrand, Steegmann, Schmiedel, Jank, Haller, Fall, Sailer (?, Köpf), Kurt.

Käpt’n Malte

Malte Metzelder wurde gestern zum Mannschaftskapitän des Fußball-Regionalligisten VfR Aalen gewählt. Marco Christ und Björn Joppe sind seine Stellvertreter.

Metzelder löst damit Bernd Maier, der im Vorfeld der Wahlen der Mannschaft erklärt hat, dass er das Amt zur Verfügung stellen will, um sich besser auf seine Aufgabe als Fußballer auf dem Spielfeld konzentrieren zu können. Die Mannschaft wählte daraufhin Malte Metzelder mit eindeutiger Mehrheit zu ihrem neuen Mannschaftskapitän. In einem zweiten Wahlgang wurden Marco Christ und Björn Joppe mit exakt derselben Stimmenzahl zu seinen Stellvertretern gewählt.
„Für mich ist das eine große Ehre. Ich werde die Verantwortung dafür auf dem Spielfeld und auch außerhalb ernst nehmen. Das ist eine reizvolle Aufgabe für mich,“ erklärte Metzelder gestern.
Wesentliche Aufgabe des Spielführers auf dem sportlichen Sektor ist die Funktion als Führungsspieler und Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer. VfR-Coach Frank Wormuth: „Er ist der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld und vertritt die Mannschaft nach außen. Ich werde ihn auch in Entscheidungsfragen mit einbinden.“
Die Wahl des Kapitäns und seiner Stellvertreter war die letzte noch ausstehende Entscheidung vor dem Saisonstart. Dem Spielerrat gehören Ex-Kapitän Bernd Maier, Robert Wulnikowski, Michael Stickel und Malte Metzelder an.

2:0-Sieg für den VfR

Auf einen 2:0-Auftaktsieg tippt VfR-Kapitän Malte Metzelder vor der morigenen Partie der Aalener gegen die Stuttgarter Kickers.

Und wer soll die Tore schießen? Björn Joppe und Marcus Steegmann erklärt er kurzerhand. Und wenn es andere machen, ist’s ihm natürlich auch recht.
Metzelder selbst plagt sich seit Tagen mit einer Entzündung an der Patellasehne. „Ich will spielen“, betonte er gestern. Eigentlich fühle er sich gar nich angeschlagen. Es schmerzt aber. Deshalb war er vor wenigen Tagen bereits in seiner alten Heimat beim BVB-Mannschaftsarzt. Gestern fuhr er sicherheitshalber noch zu Bayern-Artz Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Morgen wird sich entscheiden, ob er am Samstag tatsachlich spielen wird.

Gmünder Tagespost

Vorschau

SR: Perl (München), Assistenten: Zacher (Nußdorf), Kruppa (München)

VfR Aalen: Die Mannschaft stellt sich fast von selbst auf. Nach dem Ausfall mehrerer Stammspieler muss Trainer Wormuth auf Ersatzleute vertrauen.

Stuttgarter Kickers: Kanyuk (Oberschenkel-Prellung) fällt vermutlich aus, Hartmann und Akcay sind hierfür Alternativen.

Aufstellung

VfR Aalen Wulnikowski – Schiele, Alder, da Silva, Hillebrand – Donato, B. Maier, Joppe – Christ – M. Steegmann, Jank

Stuttgarter Kickers Yelldell – Benda, Wildersinn, Härter, Kanitz – M. Hartmann – Parmak, Gambo, Stierle – Mesic, Okpala

Kicker-Sportmagazin

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