„Uns fehlt ein Kaliber wie Okpala“
Michael Henke, Trainer des 1. FC Saarbrücken, vor dem Spiel bei den Blauen
Stuttgart – An diesem Samstag (14.30 Uhr/Gazistadion) empfangen die Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga den 1. FC Saarbrücken. „Uns fehlt ein Kaliber wie Christian Okpala“, sagt Michael Henke, der Trainer des Zweitliga-Absteigers.
Herr Henke, Bundesligist Mainz 05 aus dem Pokal geworfen, FK Pirmasens am Mittwoch 4:1 besiegt. Ihr Team ist rechtzeitig für den Schlager bei den Kickers in Form.
Wenn ich den Abstand zu den Kickers sehe, muss ich fast schon sagen: zu spät. Nein, im Ernst: Es ist richtig, dass wir Zeit gebraucht haben, um uns zu finden. Das ist bei Absteigern, die einen großen Umbruch hinter sich haben, normal.
Bei einer Niederlage würden Ihnen die Kickers um elf Punkte davoneilen . . .
Ich schaue gar nicht wirklich auf die Tabelle. Wir müssen als Mannschaft funktionieren, dann kommen die Ergebnisse automatisch. Ich habe hier einen Zweijahresvertrag und den Auftrag, Stabilität in den Verein zu bringen.
Das hört sich so an, als wollten Sie nicht aufsteigen.
Natürlich wollen wir so schnell wie möglich hoch. Warum soll es uns nicht gehen wie Energie Cottbus: Die haben in der vergangenen Zweitligasaison unspektakulär, aber konstant gepunktet – und sind aufgestiegen.
Die Kickers punkteten durchaus spektakulär, haben Sie die Blauen so stark erwartet?
Dass sie so wegmarschieren, hätte ich nicht gedacht. Aber die Kickers haben starke Spieler. An Christian Okpala war ich auch interessiert, aber wir kamen zehn Stunden zu spät. Ein Mann von seinem Kaliber fehlt uns.
Sie waren 15 Jahre lang Co-Trainer von Ottmar Hitzfeld. Wann hatten Sie letztmals Kontakt?
Wir haben praktisch nach jedem Spiel Kontakt, telefonisch oder per SMS.
Vermissen Sie nicht die große Fußballwelt?
(lacht) Ab und zu werde ich von den Bayern ja zu Champions-League-Spielen eingeladen. Ansonsten konzentriere ich mich auf meine Aufgabe in Saarbrücken. Auch die hat ihre Reize.
Eine Antwort sind Sie uns noch schuldig: Wäre eine Elf-Punkte-Rückstand auf die Kickers noch aufzuholen?
Auch elf Punkte sind aufzuholen. Aber viel schlimmer als dieser große Abstand wären zwei andere Faktoren: Für uns wäre eine Niederlage ein Rückschlag, und den Kickers würde ein Sieg gegen einen Konkurrenten einen unglaublichen Schub geben.
Fragen von Jürgen Frey
Stuttgarter Nachrichten
Die Stuttgarter Kickers kommen nicht zum Atem holen: Ein Höhepunkt folgt dem anderen und nun steht am morgigen Samstag das nächste Schlagerspiel gegen den Zweitliga-Absteiger 1. FC Saarbrücken um 14.30 Uhr im GAZI-Stadion auf der Waldau bevor. Die Saarländer empfahlen sich zuletzt ebenfalls im Pokal durch einen 1:0-Erfolg über den Bundesligisten FSV Mainz O5 und besiegten am Mittwoch den FK Pirmasens souverän mit 4:1. Die Blauen sind also gewarnt und müssen aufpassen, dass sie den Nimbus der Unbesiegbarkeit auch in diesem Spiel bewahren. Zudem hofft Trainer Robin Dutt,daß der Kräfteverlust in den letzten Tagen nicht zu groß war. Unsicher ist auch noch, ob Christian Okpala und Bashiru Gambo ihre Verletzungen schon überstanden haben oder ob sie noch geschont werden müssen.
In Pfullendorf sprangen ja andere Spieler ein und bewiesen die gute Moral im Team der Kickers. So könnten auch wieder Bastian Bischoff und Oliver Stierle zum Einsatz kommen, lauern zudem Niko Kanitz und Timo Schlabach auf ihre Chance.
„Es wird auf alle Fälle eine schwere Begegnung, denn die Saarländer verfügen über excellente Einzelspieler und sind auch als Team immer mehr zusammengewachsen“, urteilt Trainer Robin Dutt. Am Abend gilt es dann ebenfalls die Daumen zu drücken, wenn im Aktuellen Sportstudio die Auslosung zur nächsten Pokalrunde ansteht. Präsident Hans Kullen, Manager Joachim Cast und Marketingleiter Martin Kurzka werden in Mainz persönlich anwesend sein und hoffen auf ein möglichst attraktives Los.
Offizielle Homepage