StZ: Rodrigues geht

STUTTGART. Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers meldet den ersten Wechsel in der Winterpause. Der Vertrag mit dem Mittelfeldspieler Dominique Rodrigues wurde gestern aufgelöst. „Auf Wunsch des Spielers“, wie der Manager Joachim Cast betont. „Er hat in Frickenhausen beruflich eine neue Chance bekommen und wird dann beim FC in der Verbandsliga spielen.“

Gleich drei Verträge hat der Konkurrent SSV Reutlingen aufgelöst. Markus Unger hat beim Ligarivalen Sportfreunde Siegen einen Vertrag bis zum Sommer 2010 unterschrieben, Mikhail Sajaia wechselt zum Bayernligisten Spvgg Bayreuth, und der Vertrag mit Josue Liotte wurde aufgelöst. Ob noch ein weiterer Abgang droht? Angeblich soll der Tabellendritte und Aufstiegsaspirant VfR Aalen an dem Stürmer Christian Haas interessiert sein, für den der SSV in der Winterpause noch eine Ablöse erzielen könnte.

StZ: Stuttgarter Kickers oder Aalen? Mayer hat die Qual der Wahl

STUTTGART (ump). Der Kickers-Manager Joachim Cast ist wieder zurück aus dem Urlaub – und kann sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Vor allem geht es um mögliche Transfers in der Winterpause, Zu- und Abgänge gleichermaßen. Bei dem Wunschspieler Andreas Mayer vom Zweitligisten Hoffenheim „steht noch harte Arbeit bevor“, sagt Cast, vor allem, weil der Regionalligakonkurrent VfR Aalen mit im Rennen ist.

„Es liegt jetzt am Spieler. Ich denke bis zum Jahresende wird eine Entscheidung fallen“, sagt Cast, der auch noch mal mit Dominique Rodrigues sprechen will. „Wir wollen ihn nicht loswerden“, betont der Manager. Anders sehe das aus, wenn der Spieler von sich aus den Verein wechseln wolle. Ob der Stürmer Gino Russo vom Oberligisten SG Sonnenhof kommt? „Er ist talentiert, wir müssen jetzt abwägen, ob er aktuell ins Anforderungsprofil passt.“ Und vor allem ohne Ablöse zu haben ist. „Die können und wollen wir nicht bezahlen“, betont der Kickers-Manager.

Stuttgarter Zeitung

StN: Kickers suchen einen Torjäger

Kickers suchen einen Torjäger

Trainer Minkwitz setzt auf Neuzugänge – Club will größere Summe investieren

Stuttgart – Trainer Stefan Minkwitz von den Stuttgarter Kickers hat sein Konzept vorgestellt: Mit mindestens einem hochkarätigen Neuzugang soll der Fußball-Regionalligist die Qualifikation zur dritten Liga schaffen.

VON JÜRGEN KEMMNER

Am Donnerstag stellte Minkwitz dem Präsidium und Aufsichtsrat der Blauen seine Pläne vor, wie der Club unter die ersten Zehn kommen soll. Wichtigster Punkt: Das Team benötigt einen Stürmer, einen abgezockten Torjäger. Auch ein zweiter oder dritter Neuzugang wäre wünschenswert, falls bezahlbar. Minkwitz verließ die Runde gegen 21.30 Uhr, die Granden tagten noch bis 24 Uhr. „Das Konzept kam sehr gut an“, sagt Präsident Dirk Eichelbaum, der bestätigt, dass die Kickers schon mit mehreren Kandidaten verhandeln: „Wir suchen Leute aus der zweiten Liga oder dem Ausland – die sind nicht billig. Wir werden investieren.“ Die Neuen werden zu den Topverdienern zählen und dürften etwa 7500 Euro pro Monat bekommen. Macht bis Saisonende im Mai mindestens 37 500 Euro pro Akteur zuzüglich der möglichen Ablösesummen.

Nun ist bekannt, dass die Blauen ihren Angestellten keine Geldbündel hinterherwerfen – deshalb ist bei Eichelbaum und Kollegen Verhandlungsgeschick gefragt. „Leute dieses Kalibers wollen ihren Preis steigern“, sagt der Clubchef. Doch die Bank der Blauen ist nicht Fort Knox. Von den 300 000 Euro, die Präsidium und Aufsichtsrat beschafft haben, werden 200 000 zur Liquiditätssicherung benötigt. Aus der Internetaktion „Believe in blue“ rechnet Eichelbaum mit bis zu 100 000 Euro fürs Konto. Derzeitiger Stand: Für 44 000 Euro wurden Pixel gekauft. Im Januar kommt zudem die dritte Rate des TV-Geldes mit etwa 90 000 Euro. Und dann steht noch die Zusage von Hauptsponsor Eduardo Garcia: „Ich lasse die Kickers nicht im Regen stehen.“ Jedoch steht der Club bei Ex-Präsident Hans Kullen noch mit 503 000 Euro in der Kreide.

Anscheinend erlaubt die Kreditkarte sogar eine Einkaufstour. Eichelbaum versichert, dass er keinem Kaufrausch verfällt. „Wir verpflichten keine Spieler, nur um im März kein Geld mehr zu haben“, betont der Präsident. Jetzt ist nur noch das richtige Gespür bei der Auswahl der Neuen wichtig.

Stuttgarter Nachrichten

StZ: Kickers: kein Trainingslager

Hoffenheim lässt Mayer gehen
STUTTGART (ump). Während am Donnerstag im Clubheim der Stuttgarter Kickers einige Weihnachtsfeiern stattfanden, haben die Gremien des Regionalligisten getagt. Ob es auch etwas zu feiern gab? „Die Saison ist gesichert“, verkündete der Präsident Dirk Eichelbaum. Finanziell zumindest. Denn sportlich ist die Qualifikation für die dritte Liga alles andere als perfekt. Deshalb soll der Kader in der Winterpause umstrukturiert werden. Einige Spieler (vor allem Ortlieb, Beigang, Sökler und Rodrigues) dürfen gehen, voraussichtlich zwei torgefährliche Neuzugänge sollen kommen. Eichelbaum: „Verstärkungen, Spieler aus dem Ausland oder der zweiten Liga.“

Ein Kandidat könnte der Ex-Ulmer Andreas Mayer sein, der den Vorteil hätte, dass er 1899 Hoffenheim problemlos verlassen könnte. „Wir werden ihm keine Steine und auch keine Ablöse in den Weg legen“, sagte der Trainer Ralf Rangnick über den 27-Jährigen, an dem auch der VfR Aalen Interesse haben soll. Denkbar ist zudem, dass der eine oder andere Kandidat ins Probetraining kommt, wenn Stefan Minkwitz am 14. Januar den Trainingsbetrieb wieder aufnimmt. Allerdings wird Minkwitz voraussichtlich ohne Trainingslager in der Türkei auskommen müssen. „In der Vergangenheit hat das nicht viel gebracht“, sagte Eichelbaum, der auch an die Kosten denkt. In Sachen Lizenzierung, die der Verein für die zweite, dritte und vierte Liga einreichen wird, gehen die Kickers davon aus, dass das Darlehen des Expräsidenten Hans Kullen „zeitlich unbegrenzt ist“, so Eichelbaum, während Kullen den Kickers den Vorschlag gemacht haben soll, seine Forderungen über zehn Jahre zu begleichen.

Stuttgarter Zeitung

StN: Ortlieb steht vor Absprung und sieht ein: Bleiben bei Kickers macht wenig Sinn

Ende eines Missverständnisses

Stuttgart – Markus Ortlieb geht als eines der größten Missverständnisse in die jüngere Geschichte der Stuttgarter Kickers ein. Jetzt steht der suspendierte Mittelfeldspieler vor dem Absprung: „Es macht wenig Sinn, meinen Vertrag hier abzusitzen.“

VON JÜRGEN FREY

Am Donnerstagabend tagten die Granden der Blauen. Bei der gemeinsamen Sitzung von Präsidium und Aufsichtsrat legte Trainer Stefan Minkwitz sein sportliches Konzept vor, in dem auch Verstärkung gefordert wird. „Wenn alle meine Wünsche erfüllt werden, wäre ich sehr zufrieden“, sagte er. Erste Gespräche mit Kandidaten haben bereits stattgefunden. Es ist noch unklar, wie die potenziellen Neuzugänge finanziert werden. Eine Lösung zu finden, dürfte die Kickers auch über Weihnachten beschäftigen.

Schon länger stand fest, dass Markus Ortlieb bei den Blauen keine Zukunft hat. In einem Vieraugengespräch machte Minkwitz dem 27-Jährigen dies klar. Ortlieb sieht das nun genauso. Nachdem er zuvor auf Tauchstation gegangen war, erklärt er: „Ich bin kein Söldner, ich will Fußball spielen und bin auf der Suche nach einem neuen Verein.“ Eine Rückkehr zum Wuppertaler SV steht im Raum. Gespräche mit WSV-Trainer Wolfgang Jerat gab es bereits. Zwei weitere Nord-Regionalligisten zeigen ebenso Interesse an dem Breisgauer, der ablösefrei gehen kann. „Die Verhandlungen sind aber noch nicht so konkret, dass sie kurz vor dem Abschluss stehen“, beteuert Ortlieb.

Bleibt die Frage, warum der Routinier (150 Einsätze für Pfullendorf, 1860 II, Wuppertal und Kickers) in Degerloch keinen Fuß auf den Boden brachte. „Ich hatte eine andere Auffassung als der Trainer, was die Laufwege und das Verschieben im Mittelfeld betrifft“, sagt Ortlieb. Vehement wehrt er sich gegen Vorwürfe, er sei ein introvertierter Einzelgänger, der nicht für eine Führungsrolle tauge: „Nur weil ich mich mit Spiritualität beschäftige, heißt das nicht, dass ich mit dem Team nichts am Hut habe. In Wuppertal war ich Führungsspieler.“ Gut möglich, dass er es dort bald wieder ist.

Stuttgarter Nachrichten

Oliveira soll die Defensive stärken

Baden-Württemberg: Kickers II suchen Stabilisator

S.O.S. – Spiele ohne Selbstvertrauen. Das war in der Hinrunde zumeist das Bild der Stuttgarter Kickers II. Nach dem Auftaktsieg gegen Bahlingen setzte es elf Niederlagen in Serie.

„Ohne Führungsspieler kam zur fehlenden Cleverness schnell die Verunsicherung hinzu“, so Trainer Björn Hinck (30). Erst am 13. Spieltag gelang mit dem 2:0-Sieg in Linx wieder ein zählbarer Erfolg. Danach folgten bis zur Pause noch ein Dreier und ein Remis, aber vor allem verbesserte Auftritte. Dafür macht der Coach den von den Profis abgestellten Markus Ortlieb (27) verantwortlich, „der das zentrale Mittelfeld stärken konnte“. Mit 46 Gegentreffern stellt man aber die zweitschlechteste Defensive. André Oliveira (22) vom FC Freiburg ist der Wunsch-Defensivspieler, „der die Mannschaft weiter stabilisieren kann“, zeigt sich Manager Joachim Cast zuversichtlich bezüglich eines Transfers.

Ralf Bachmeyer

Alle eingesetzten Spieler: Kovac 17 Spiele/1 Tor, Petruso 16/2, Baradel 16/0, Accardi 15/0, Salz 14/0, Stevanovic 13/6, Ivanusa 13/1, Simsek 13/0, Leist 12/0, Bajrami 11/1, Tunjic, 10/3, Gentner 10/0, Rizzi 10/0, Schneider 10/0, Weber 10/0, Ortlieb 8/1, Beigang 7/3, Sökler 7/0, Benda 6/1, Genisyürek 6/0, Karapantzos 5/0, Tucci 4/1, Hauser 4/0, Küz 3/0, Yildiz 3/0, D. Rodrigues 2/0, Steinle 2/0, Deigendesch 1/0, Förster 1/0, Kacani 1/0, Morina 1/0, L.-M. Rodrigues 1/0, Wildersinn 1/0

Kicker

BILD: Die Blauen zeigen Herz

Kickers-Trikots für Kinder in Kenia
Von HELMUT HEIMANN

Sportlich, aber auch wirtschaftlich sind die Stuttgarter Kickers nicht gerade auf Rosen gebettet. Trotzdem haben die Blauen ein großes Herz für arme Kinder in Afrika…

Bunte Blaue Kenia

Matthias Frey bei den Kindern in Kenia

Der Regionalligist spendete vier komplette Jugendtrikotsätze für ein Waisenhaus in Tinderet in Kenia. Zwei Sätze brachte Matthias Frey von der Faninitiative „Bunte Blaue e. V. – World of respect“ in das Dorf in der Nähe des Viktoria-Sees.

„Im Heim leben etwa 200 Kinder, die vorwiegend aus kaputten familiären Verhältnissen stammen. In ihrer Freizeit spielen sie begeistert Fußball. Kein Wunder, dass sie sich riesig über die Kickers-Trikots gefreut haben und sie gar nicht mehr ausziehen wollten“, sagt Frey.

Die beiden anderen Trikotsätze sollen demnächst per Schiff nach Kenia gebracht werden.

BILD

Ausführlicher Bericht auf der Homepage der Bunten Blauen.

StN: Kickers: Führungscrew stellt Weichen

Stuttgart – Es dürfte eine der längeren Präsidiums- und Aufsichtsratssitzungen der Stuttgarter Kickers werden. Wenn sich die Führungscrew des Regionalligisten am morgigen Donnerstag im Vereinsheim trifft, gibt es viele wichtige Dinge zu besprechen.

VON JÜRGEN FREY

Mit am Tisch: Trainer Stefan Minkwitz. Er wird seine Vorstellungen über das künftige Gesicht der Mannschaft mitteilen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass er auf die Dienste von Markus Ortlieb und Sven Sökler keinen Wert mehr legt, auch Nico Beigang und Dominique Rodrigues können gehen, wenn sie einen neuen Verein finden. „Natürlich hängt es auch vom eingesparten Geld ab, wie viel wir in neue Spieler investieren können“, sagt Präsident Dirk Eichelbaum – und ergänzt: „Grundsätzlich sind alle Spieler interessant, die bei einem Zweitligisten auf der Bank sitzen und woanders schon bewiesen haben, dass sie es können.“ Ganz oben auf der Wunschliste steht Andreas Mayer von Hoffenheim 1899 . „Er wäre eine Granate“, sagt Minkwitz.

Finanzielle Hilfe erhalten die Kickers durch das Projekt Believe in Blue. Über 360 Einzelpersonen haben bisher Bausteine erworben – und damit bereits knapp 42 000 Euro in die Kasse gespült.

Doch es gibt auch unangenehme Dinge, mit denen sich die Blauen beschäftigen müssen. Ex-Präsident Hans Kullen, der 503 000 Euro von den Kickers zurückfordert, kündigte am Mittwoch an, einen Anwalt mit der Durchsetzung seiner Interessen zu beauftragen. „Ich höre von den Kickers nichts. Meine Geduld geht zu Ende“, sagte Kullen.

Stuttgarter Nachrichten