Presse: Robin Dutt in Freiburg offiziell vorgestellt

Dutt will keine Unruhe

Freiburg stellt Trainer vor

STUTTGART (ump). Jetzt ist es offiziell: Robin Dutt wird Trainer des Zweitligisten SC Freiburg: „Der Verein stand auf meiner Wunschliste immer ganz oben“, sagte der 42-jährige Coach des Regionalligisten Stuttgarter Kickers vor dem Heimspiel heute gegen Pfullendorf.

Der Anfang von Robin Dutt beim SC Freiburg steht unter einem etwas unglücklichen Stern. Gestern Mittag auf der obligatorischen Pressekonferenz des Fußball-Zweitligisten jedenfalls sagte der zum Saisonende scheidende Freiburger Trainer Volker Finke: „Ich habe den Präsidenten gebeten, den Nachfolger nicht vor dem wichtigen Spiel gegen Kaiserslautern bekannt zu geben, um die Vorbereitung nicht zu stören.“ Vergeblich. Zumindest kam der Nachfolger Robin Dutt diesem Wunsch nach, indem er sagte: „Beide Vereine stehen in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung, und es ist eine Frage des Respekts, diese nicht durch irgendwelche Statements zu beeinflussen.“

Die Wellen in Freiburg dürften morgen im Badenovastadion auch so hoch genug schlagen, denn der 16 Jahre in Freiburg tätige Finke kann – erst recht nach der Aufholjagd in der zweiten Liga mit neun Spielen ohne Niederlage – auf viele Sympathien bei den Fans setzen, die für das Spitzenspiel gegen den FCK sogar eine Protest- und Plakataktion geplant haben. Robin Dutt sagte gestern zu seinem künftigen Verein nur noch: „Mir hat nicht zuletzt die Arbeit des SC im Ausbildungsbereich immer sehr imponiert. Und ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dieses Konzept mit neuen Ideen weiterzuentwickeln. Das ist für mich Ansporn und Verpflichtung zugleich. Der Sportclub stand auf meiner Wunschliste immer ganz oben.“

Und wer steht auf der Wunschliste der Kickers ganz oben? „Es gibt keine klare Nummer eins“, sagt der Manager Joachim Cast. „Aber es gibt zum Beispiel Trainer mit einer positiven Vergangenheit bei den Kickers.“ Was auf Pfullendorfs Michael Feichtenbeiner zutrifft oder auf Günter Rommel (VfL Sindelfingen Frauen) oder Alexander Malchow (SG Sonnenhof Großaspach).

Stuttgarter Zeitung

Für Dutt geht ein Wunsch in Erfüllung

Wechsel des Kickers-Coachs zum SC Freiburg verärgert Finke – Blaue denken bei Trainersuche um

Freiburg/Stuttgart – Nun ist es amtlich: Kickers-Coach Robin Dutt wird im Sommer Nachfolger von Trainer Volker Finke beim Fußball-Zweitligisten SC Freiburg.

VON MARTIN HAAR

Natürlich stand das Telefon des 42-jährigen Trainers der Stuttgarter Kickers am Freitagnachmittag kurz nach der Bekanntgabe des SC Freiburg nicht mehr still. Alle Anrufer wollten wissen, mit welchen Gefühlen und Plänen Robin Dutt seine neue Aufgabe im Breisgau angeht. Aber Dutt vertröstete alle. „Ich bitte um Verständnis“, sagte er, „aber es ist eine Frage des Respekts meinem jetzigen Arbeitgeber, aber auch Volker Finke gegenüber, die Spielvorbereitung des SC Freiburg, aber auch unserer Vorbereitung auf das Spiel gegen Pfullendorf nicht durch unnötige Statements zu beeinträchtigen.“ Tatsächlich geht es für beide Clubs um viel – beide wollen ihre kleine Aufstiegschance wahren. Der SC Freiburg am Sonntag im Heimspiel (14 Uhr) durch einen Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Und die Blauen an diesem Samstag im Gazistadion (14.30 Uhr) mit einem Erfolg gegen den SC Pfullendorf.

Mit seinem Schweigen hat Dutt wohl instinktiv das Richtige getan. Denn in Freiburg sorgt der Wechsel ohnehin für viel Unruhe. Jedes (falsche) Wort von Dutt könnte die explosive Lage verschärfen. Denn Finke-treue Fans planen vor dem Spiel gegen Kaiserslautern angeblich eine Flugblattaktion. Und der langjährige SC-Trainer hatte seinen Präsidenten Achim Stocker bekniet, die Präsentation von Robin Dutt zu verschieben, „damit die Vorbereitung der Mannschaft nicht gestört wird und wir unsere gute Tabellensituation weiter verbessern können“.

Nachdem Achim Stocker die Bitte ignoriert hat, reagierte Finke mit Zorn und Unverständnis: „Ein anderer Zeitpunkt ist anscheinend nicht möglich gewesen“, brummte er. Zudem klang eine Ankündigung des 58-Jährigen beinahe wie eine Drohung: Finke erklärte, dass Freiburg in jedem Fall sein Lebensmittelpunkt bleiben werde.

So gesehen war Robin Dutt gut beraten, sich zunächst bedeckt zu halten und gleichzeitig die Trainer-Ikone Finke zu loben: „Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe und weiß, was für eine tolle Arbeit Volker Finke in vielen Jahren hier geleistet hat. Das ist für mich Ansporn und Verpflichtung zugleich.“ Weiter sagte er: „Der SC stand auf meiner persönlichen Wunschliste immer ganz oben. Mir hat die Nachhaltigkeit, mit der der Verein seine Geschäfte vorangetrieben hat, auch im Ausbildungsbereich, immer imponiert. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dieses Konzept mit neuen Ideen zu unterstützen und weiterzuentwickeln.“

Freiburgs Präsident Achim Stocker hob hervor, dass er froh sei, „mit Robin Dutt einen engagierten, jungen Trainer verpflichtet zu haben, der gut in unser Anforderungsprofil passt“. Außerdem leiste Dutt bei den Stuttgarter Kickers „hervorragende Arbeit und teilt die Ausbildungsphilosophie“ des SC Freiburg.

Diesen Weg der Freiburger wollen jetzt offenbar auch die Kickers gehen. Wie es heißt, sucht das neue Präsidium ebenfalls nach einem jungen und unverbrauchten Trainer, der mit seiner Aufgabe wachsen kann. Angeblich hat nach ersten Unmutsäußerungen im Umfeld der Blauen ein Umdenken stattgefunden. Namen wie Michael Feichtenbeiner (SC Pfullendorf) oder Alexander Malchow (SG Sonnenhof Großaspach) stünden für die Vergangenheit, meinen die Kritiker, nicht für den propagierten Aufbruch.

Stuttgarter Nachrichten

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