Der Kickers-Trainer Robin Dutt hat den gestrigen Tag im Kreis der Familie genossen – und dabei immer mal ein Auge auf die zweite Liga und seinen künftigen Verein SC Freiburg geworfen. Doch der hat den Aufstieg verpasst, genau wie die Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga, was schon längere Zeit feststand. Inzwischen ist man bei den Blauen erst einmal froh, nichts mit dem harten Abstiegskampf zu tun zu haben. Und das, obwohl die Mannschaft am Samstag 1:2 bei Hessen Kassel verloren hat. Die Schlüsselszene passierte kurz vor der Pause: Mustafa Akcay unterlief im Strafraum ein Handspiel, dafür gab es die rote Karte und einen Elfmeter, den Kassels Torjäger Bauer zum Ausgleich verwandelte. Kurz nach der Pause erzielte Mirco Dickhaut dann die Führung, die auch der Endstand war.
Robin Dutt sagte hinterher: „Selbst in Unterzahl wäre ein Unentschieden verdient gewesen.“ Vor allem, weil Angelo Vaccaro noch die Unterkante der Latte traf, nachdem er bereits die Führung (33.) erzielt hatte. Was unterstrich, dass der Neuzugang aus der Winterpause sein bisher bestes Spiel bei den Kickers machte. Das lässt gleichzeitig darauf hoffen, dass der gebürtige Italiener in der nächsten Saison zur erhofften Verstärkung im Angriff wird, nachdem er von vielen Fans bereits als Fehleinkauf abgestempelt worden ist. Dutt sagt: „Ich bin überzeugt, dass er bei den Kickers nochmal in Form kommt.“
Apropos Einkäufe: die Planungen für die nächste Saison laufen bei den Kickers auf Hochtouren, auch wenn die Anhänger zuletzt so ihre Zweifel hatten. Der Manager Joachim Cast sagt in diesem Zusammenhang: „In dieser Woche werden wir die ersten Neuzugänge präsentieren.“ Versprochen, nachdem der eine oder andere (Vor-)Vertrag bereits unterschrieben ist. „Aber wir müssen noch auf andere Vereine Rücksicht nehmen“, sagt Joachim Cast.
Stuttgarter Zeitung
Kickers: Gambo ein Wackelkandidat
Akcay und Hartmann gesperrt
Stuttgart – Regionalligist Stuttgarter Kickers muss im letzten Saisonheimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim auf die gesperrten Mustafa Akcay und Manuel Hartmann verzichten. Unterdessen fordert der Verein von Bashiru Gambo ein Bekenntnis zu den Blauen.
VON JÜRGEN FREY
Bis zur 45. Minute lief für die Kickers im Spiel bei Hessen Kassel alles nach Plan. Angelo Vaccaro hatte das 1:0 erzielt. Das Team von Trainer Robin Dutt kontrollierte das Spiel. Dann sah Mustafa Akcay wegen Handspiels auf der Torlinie die Rote Karte. Am Ende verloren die Blauen mit 1:2. Zu allem Überfluss kassierte Manuel Hartmann, der mit Zweitligist TuS Koblenz einig ist, seine fünfte Gelbe Karte. Manager Joachim Cast will gegen Hoffenheim dennoch nicht die weiße Flagge hissen: „Wir werden alle Kräfte mobilisieren.“
Schon zuvor planen die Kickers „zwei bis vier Neuzugänge“ (Cast) bekannt zu geben. Einer davon ist Torjäger Saban Genisyürek vom Verbandsligisten FV Illertissen. Auch Stürmer Nico Beigang (Darmstadt 98) hoffen die Blauen präsentieren zu können. Fragezeichen stehen noch hinter Spielern aus dem aktuellen Kader. Marco Wildersinn will das Kickers-Angebot zur Vertragsverlängerung in dieser Form nicht annehmen. Bashiru Gambo, der sich für das Spiel in Kassel krankmeldete, hat einen Vertrag bis 2010. Doch seit dem Abgang von Ex-Präsident Hans Kullen fühlt er sich daran offensichtlich nicht mehr gebunden. „Bashiru ruft mich zwei- bis dreimal in der Woche an und sagt, dass er den Verein verlassen will, weil sein Papa nicht mehr da ist“, erklärt Kullen, der aber klarstellt: „Gambos Vertrag mit den Kickers ist nicht an meine Person gebunden.“ Wie die Blauen nun reagieren? „Wir brauchen ein klares Bekenntnis von Gambo. Wenn er weg will, muss er es uns sagen. Ein Gambo, der nur 80 Prozent bringt, hilft uns nicht weiter“, sagt Cast.
Stuttgarter Nachrichten
Kickers rutschen wieder ab
1:2-Niederlage bei Hessen Kassel – Akcay sieht Rot
Stuttgart (bw) – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat im Rennen um einen Platz im oberen Tabellendrittel wieder an Boden verloren. Bei Hessen Kassel unterlagen die Schwaben mit 1:2 (1:1) und rutschten damit auf Rang acht ab.
Das Ziel der Kickers, am Ende der Saison zu den ersten Sechs zu gehören, ist zwei Spieltage vor Schluss wieder in Gefahr geraten. Nach dem Heimsieg in der Vorwoche gegen den TSV 1860 München II, der der Mannschaft von Trainer Robin Dutt neben drei Punkten auch wieder etwas mehr Zuversicht beschert hatte, setzte es nun die dritte Auswärtsniederlage in Folge.Dabei sah es in der ersten Hälfte noch ganz gut aus für die Gäste. Die Kickers dominierten die Partie und Angelo Vaccaro erzielte in der 33. Minute nach einem Musterpass von Mustafa Parmak den verdienten Führungstreffer. Doch die Freude währte nur kurz. Nachdem Mustafa Akcay kurz vor der Pause wegen absichtlichen Handspiels auf der Linie die Rote Karte erhalten hatte, glich Thorsten Bauer mit dem fälligen Strafstoß zum 1:1 aus und leitete damit die Wende ein.Denn gleich nach der Pause setzten die Gastgeber noch einen drauf: Mirko Dickhaut gelang mit einem Schuss aus 20 Metern das 2:1 (48.). Die Kickers kamen zwar trotz Unterzahl noch zu einigen Chancen, schafften es aber nicht, sie zu verwerten. Die Hessen sicherten sich mit dem Sieg den Klassenverbleib und zogen in der Tabelle sogar noch an den Schwaben vorbei.Dutt bleibt vor dem Saison-Endspurt zunächst zu Hause gegen die TSG Hoffenheim (26. Mai) und am letzten Spieltag bei der SV Elversberg (2. Juni) trotzdem gelassen. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir unser Ziel noch erreichen“, betont der scheidende Coach, „wir müssen unser letztes Heimspiel gewinnen und dann sehen wir weiter.“ Stuttgarter Kickers: Yelldell – Benda (82. Weller), Wildersinn (61. Kanyuk), Härter, Stierle – Hartmann, Parmak, Akcay, Vaccaro – Yildiz, Bischoff (31. Kacani).
Eßlinger Zeitung
Das Geschenk Gottes
Regionalligist KSV Hessen bezwingt die Stuttgarter Kickers – und sichert die Klasse
Von Florian Hagemann
Kassel. Fußball-Fans haben nicht selten ein Gespür dafür, wem besondere Anerkennung gebührt. Und so skandierten die Anhänger nach dem 2:1-Sieg ihres KSV Hessen Kassel gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag im Auestadion: „Wir woll’n den Mirko seh’n, wir woll’n den Mirko seh’n.“ Mirko, Dickhaut mit Nachnamen, stand weit weg von ihnen, gab Interviews auf dem Rasen, sagte, wie stolz er doch sei, Teil dieses Teams zu sein – und erhörte schließlich das Flehen der Fans. Er lief zu ihnen und stimmte das Humba-Humba-Tätärä an.
Humba-Humba-Tätärä – der KSV Hessen Kassel hat den Klassenerhalt geschafft. Und Mirko Dickhaut, der 36-Jährige, hat vor 3300 Zuschauern das entscheidende Tor dazu beigetragen. In der 48. Minute: Da hatte sich der defensive Mittelfeldspieler mal mit nach vorn gewagt, Thorsten Bauer legte den Ball auf ihn zurück, und Dickhaut schoss aus 20 Metern. Er schoss nicht mit dem Vollspann, wie das wohl die anderen 19 Feldspieler getan hätten, er schoss mit dem Innenrist, schlenzte den Ball in Richtung Tor. Und zwar so präzise, dass David Yelldell, der Torhüter der Kickers, keine Chance hatte. 2:1. Jubel im Auestadion, Jubel um Dickhaut, den Ex-Profi, der zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle stand und genau eines machte: das Richtige – seinen ersten Saisontreffer. Motto: Wahre Helden heben sich ihre Geniestreiche eben für die wichtigen Momente auf.
Dickhaut war da, als nicht klar war, wie sich das Spiel entwickeln würde. Der KSV hatte eine miserable erste Halbzeit geliefert, war mit 0:1 durch Angelo Vaccaros Treffer in der 33. Minute in Rückstand geraten – und am Ende dieses Durchgangs dann doch wieder im Spiel: Nach Turgay Gölbasis Kopfball wehrte Stuttgarts Mustafa Akcay den Ball mit der Hand auf der Linie ab. Schiedsrichter Tobias Christ gab folgerichtig Elfmeter und stellte Akcay vom Platz. Bauer erzielte das 1:1, das KSV-Trainer Matthias Hamann später als Geschenk Gottes bezeichnen sollte. In der Tat kam es wie aus heiterem Himmel. Selbst die eigentlich angezeigte Nachspielzeit von zwei Minuten war schon abgelaufen. So gesehen traf der KSV zweimal in der 48. Minute. Einmal vor der Pause, einmal danach.
Beide Szenen zusammen waren die Wende in dieser Partie, in der die Löwen zunächst einen internen Wettbewerb zu veranstalten schienen: Wer zuerst am gegnerischen Strafraum auftaucht, hat verloren – Stürmer Bauer einmal ausgenommen. Hamann hatte mit Dickhaut, Sebastian Busch und Jan Fießer – wie er es nannte – zweieinhalb Sechser aufs Feld geschickt, eher defensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler also. Und so sah das Ganze auch aus. Dass seine Spieler trotz dieser verhaltenen Grundausrichtung nicht aggressiver zu Werke gingen, wurmte den Coach, der auch trotz des Ausgleichs eine deutliche Ansprache in der Kabine hielt.
Vielleicht war sie es ja, die den Löwen zu mehr Mut verhalf. Nach der Pause und nach dem 2:1 spielte der KSV besser, traute sich mehr zu. Buschs und Beyers Fernschüsse verfehlten aber ihr Ziel. Das eigentliche haben die Löwen trotzdem erreicht: den Klassenerhalt.
Ist das hier irgendwo offiziell bestätigt?
„Manuel Hartmann, der mit Zweitligist TuS Koblenz einig ist“
Danke.
Es hieß schon in den letzten Tagen, dass Koblenz an ihm dran ist. Bestätigt wurde es aber sonst noch niergends.
Wenn du oder irgendwer anders etwas Fixes hörst/hört, wäre es klasse, wenn das eventuell hier als Kommentar oder ggf. als separater Artikel hier zu finden wäre. 🙂
Herzlichen Dank.
Wechsel ist nun perfekt: http://www.kicker.de/fussball/2bundesliga/startseite/artikel/366012