In der Fußball-Regionalliga kommt es am Samstag (14 Uhr, Gazistadion) zum Derby zwischen den Stuttgarter Kickers und dem SSV Reutlingen. Kommt es auch zu einem Wiedersehen mit Hans Kullen, der im März als Kickers-Präsident zurückgetreten ist? Joachim Klumpp sprach mit dem 65-Jährigen, der aus der Nähe Reutlingens stammt.
Herr Kullen, werden Sie denn am Samstag erstmals seit Ihrem Rückritt bei den Kickers wieder im Gazistadion sein?
Die Frage kann ich im Moment noch nicht beantworten, weil mich eine Grippe umgeworfen hat. Aber wenn ich bis Samstag fit bin, werde ich auch kommen.
Und für wen schlägt dann Ihr Herz?
Bei den Kickers schlagen immer zwei Herzen in meiner Brust. Zur Mannschaft habe ich nach wie vor einen sehr guten Kontakt, ansonsten könnte es besser sein.
Aber immerhin ist Ihr Nachfolger Dirk Eichelbaum am Rande des Pokalspiels in Kirchheim auf Sie zugekommen und hat einen Gesprächstermin für die nächste Woche vereinbart. Ein positives Signal?
Seit meinem Rückritt habe ich – mit Ausnahme eines Gesprächs mit dem Schatzmeister Frieder Kumme – nichts von den Kickers gehört. Da hätte ich schon ein wenig mehr Sorgfaltspflicht erwartet.
Gibt es denn Ihrerseits einen Vorschlag zur Güte, was die Regelung der finanziellen Dinge mit den Kickers angeht?
Zunächst einmal haben die Kickers alles getan, um nichts von mir erwarten zu können. Aber ich habe Herrn Kummer sehr wohl einen Vorschlag unterbreitet, bei dem ein nicht unerheblicher Betrag im Raum steht. Auch wenn ich seine Frage, ob ich mir vorstellen könnte, auf die Hälfte der Forderungen zu verzichten, verneint habe.
Ist es denn vorstellbar, dass Sie Ihr Rangrücktrittsdarlehen noch mal verlängern?
Das kommt auch darauf an, wie sich die Kickers verhalten. Auf jeden Fall ist das Darlehen juristisch klar definiert, sonst hätte der DFB den Kickers ja auch nicht die Lizenz ohne Auflagen erteilt. In diesem Punkt gibt es keine zwei Meinungen.
Wie ist Ihre Meinung zum SSV, wo Sie kurz vor einem Engagement stehen sollen?
Da gibt es offiziell derzeit keine Stellungnahme, weil zumindest noch ein Punkt geklärt werden muss. Aber es gäbe sicher genug Anreize, bei diesem Verein etwas zu tun. Und ich habe auch den Eindruck, dass es da eine Gruppe von Personen gibt, die die Ärmel hochkrempeln.
Das gilt auch für das Spiel am Samstag, in dem es um viel geht. Glauben Sie, dass es hinterher zu einen Trainerwechsel kommt?
Wenn es je eine Begegnung gab, bei dem es für beide Trainer um viel geht, dann die am Samstag. Für viel Brisanz, auch bei den Zuschauern, ist also gesorgt.
Stuttgarter Zeitung