Immerhin einen Punkt haben die Stuttgarter Kickers II durch das 1:1 bei Großaspach geholt. Ob das nun aber ein gewonnener Punkt war oder doch vielleicht zwei verlorene Punkte waren, wusste der Kickers-Trainer Björn Hinck nicht so recht. „Aufgrund der zweiten Hälfte kann man schon von zwei verlorenen Punkten reden. Aber über die gesamte Spielzeit geht die Punkteteilung in Ordnung“, sagte Hinck. Nach der Führung durch Saer Sene, dessen Kopfball nach 19 Minuten dank eines Platzfehlers doch noch den Weg in das Kickers-Tor fand, taten sich die Gäste bis zur Pause schwer. Großaspach stand mit der Führung im Rücken tief, und Hincks Mannschaft fehlte das passende Rezept. Im zweiten Durchgang erhöhten dann die Stuttgarter das Tempo. Der Lohn kam spät, aber er kam. Sven Sökler konnte nach 81 Minuten den starken Aspacher Schlussmann Milan Jurkovic mit dem Treffer zum 1:1-Endstand überwinden.
Stuttgarter Zeitung
Zu einem 1:1 bei der SG Sonnenhof Großaspach kamen die Stuttgarter Kickers II. Sven Sökler gelang der Ausgleich (81.). Sehr gut stand bei den Blauen die Innenverteidigung mit Markus Ortlieb und Marcel Ivanusa. Bester Mann bei der SG: Torwart Milan Jurkovic, der früher beim VfB II auch im Sturm spielte.
Stuttgarter Nachrichten
Eine Fehlerkette kostet Großaspach den Sieg
Über ein 1:1 kam Fußball-Oberligist SG Sonnenhof Großaspach im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers II nicht hinaus. Das Ergebnis war zwar gerecht, doch der Gastgeber ärgerte sich trotzdem über zwei verschenkte Punkte. Der Grund: Vor dem Ausgleich der Gäste in der 81. Minute produzierten die Fautenhaukicker eine regelrechte Fehlerkette.
VON STEFFEN GRÜN
Mit Blick auf die vergangenen Partien hatte SG-Trainer Thomas Letsch moniert, dass sich sein Team stets durch einen individuellen Fehler um den Lohn für die harte Arbeit brachte. Gegen die kleinen Blauen sah es lange Zeit so aus, als könnten die Kicker ihrem Coach die Freude machen und endlich einmal eine Begegnung ohne groben Patzer beenden. Dann kam die 81. Minute und alles war wieder so wie zuletzt: Ein böser Aussetzer und der fast sichere Dreier glitt Großaspach aus den Händen. Martin Cimander verschätzte sich erst bei einer Flanke und musste sich beim folgenden Rettungsversuch von Sven Sökler düpieren lassen. Der machte einen Haken um Cimander und zog ab. Der Schuss bahnte sich den Weg durch die Beine von Adam Adamos und in den Kasten – 1:1. Letsch wollte aber nicht nur Cimander oder Adamos für das Gegentor verantwortlich machen. „Wir müssen schon die Flanke verhindern“, schimpfte der 39-Jährige. In den letzten neun Minuten war die SG so durcheinander, dass selbst das Siegtor für die Gäste nicht aus heiterem Himmel gefallen wäre. Ein 2:1 für die Kickers wäre zu viel des Guten gewesen. Zumindest einen Zähler hatte sich Großaspach in den ersten 80 Minuten verdient.
Die erste dicke Chance war aber auf das Konto der Regionalliga-Reserve aus Stuttgart gegangen. Einen Klasse-Freistoß von Muhamed Bajrami boxte der starke SG-Torwart Milan Jurkovic aus dem linken Torwinkel. Das erste Tor markierte dafür Großaspach. In der 19. Minute köpfte Saer Sene den Ball nach einer Maßflanke von Giuseppe Greco gegen die Laufrichtung von Kickers-Keeper Manuel Salz ins lange Eck. Das 1:0 – für das zuletzt immer sehr agile und präsente, aber oft zu wenig kaltschnäuzige Talent so etwas wie eine Befreiung. Das zeigte sich im weiteren Spielverlauf: Sene war der beste Spieler auf dem Rasen.
Fünf Minuten vor der Pause hatte Dennis Grab das 2:0 für die SG auf dem Fuß. Doch der Kickers-Torwart entschärfte den scharfen Schuss, den der Innenverteidiger nach einem zu kurz abgewehrten Eckball aus 16 Metern abgefeuert hatte. Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie durchwachsen. Gähnende Langeweile herrschte im Fautenhau nicht. Helle Aufregung aber auch nur einmal. Und zwar in der 58. Minute. Da kam Sene – im Kampf um den Ball mit Markus Ortlieb – zu Fall. Der Referee pfiff und zeigte auf den Elfmeterpunkt – so deuteten zumindest viele Spieler und Zuschauer seine Gestik. Ein Irrtum. Er entschied auf Abstoß. Eine knifflige Entscheidung. In der 73. Minute hatte mal wieder Stuttgart – zur zweiten Halbzeit mit Ex-SG-Stürmer Srdan Stevanovic auf den Platz zurückgekehrt – eine ganz dicke Chance. Ali Parhizi tauchte plötzlich frei vor dem Aspacher Schlussmann auf. Jurkovic entschied auch dieses Duell für sich. Mit der Hilfe von Grab, der den Ball nach der Rettungstat seines Kollegen von der Linie kratzte.
Mit Blick auf die Chancen ist das Ergebnis mit Sicherheit gerecht. Trotzdem: Ohne die erneuten individuellen Patzer in nur einer Situation hätte die SG gewonnen.
SG Sonnenhof Großaspach: Jurkovic – Wengert, Grab, Adamos, Cimander – Montero – Blaskic (56. Bonsignore), Di Biccari, Greco (80. Nierichlo), Krasniqi (76. Euler) – Sene. – Stuttgarter Kickers II: Salz – Leist, Ortlieb, Ivanusa, Baradel – Gentner (63. Parhizi), Kovac (69. Petruso), Rizzi, Sökler – Bajrami, Genisyurek (46. Stevanovic). – Tore: 1:0 (19.) Sene, 1:1 (81.) Sökler. – Schiedsrichter: Traeder (Offenburg). – Zuschauer: 320.
Backnanger Kreiszeitung
Letsch ist die Enttäuschung anzusehen
(stg) – Die Enttäuschung über den späten Gegentreffer und den dadurch verpassten Sieg stand Thomas Letsch ins Gesicht geschrieben. „Ich bin nicht zufrieden. Wir wollten den Dreier“, sagte der SG-Trainer. Ohne die Fehlerkette vor dem 1:1 in der 81. Minute wäre dieses Ziel erreicht worden. „Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Spiele“, ärgerte sich Letsch. Wieder – wie zuletzt so oft – brachte sich Großaspach durch eigene Unzulänglichkeiten um den Erfolg. Wohlgemerkt: Unzulänglichkeiten in einer einzigen Situation. Sonst stellte der Trainer völlig zu recht fest: „Es war von uns nach vorne zwar nicht viel, aber wir haben auch für die Kickers nicht viel zugelassen.“ Insgesamt sah Letsch den Unterhaltungswert der Partie am unteren Rand angesiedelt: „Es war ein typisches Spiel, wenn zum ersten Mal höhere Temperaturen herrschen – wenig Tempo auf beiden Seiten.“
Sein Trainerkollege Björn Hinck sprach von einem „aufgrund der zweiten Halbzeit mehr als verdienten Punkt“ für die Kickers: „Wir können damit leben. Wir haben den Ausgleich erzwungen.“ Unter gütiger Mithilfe der SG, wie Adam Adamos zugab. „Wir haben ein bisschen um das 1:1 gebettelt“, räumte der Innenverteidiger der SG Sonnenhof Großaspach offen ein. Ein Manko: „Wir haben die Konter nicht sauber zu Ende gespielt.“
Backnanger Kreiszeitung