Kickers-Trainer wird gestärkt
Kein Ultimatum an Minkwitz
STUTTGART (cu). Die Vereinsführung der Stuttgarter Kickers hat dem Trainer Stefan Minkwitz trotz des Fehlstarts in der dritten Fußballliga mit null Punkten und null Toren nach vier Spielen das Vertrauen ausgesprochen. „Wir trauen der sportlichen Leitung zu, dass sie das Ruder herumreißt“, fasst der Präsident Dirk Eichelbaum die Übereinkunft nach einer Sitzung am Montagabend zusammen. Dieser Beschluss sei auch nicht an eine Frist gebunden. „Die Leistung steht vor dem reinen Ergebnis“, sagt Eichelbaum. Am Samstag ist das Schlusslicht beim Tabellen-13. in Regensburg gefordert.
Personell müssen die Kickers dann auf Jens Härter und Angelo Vaccaro verzichten. Der Verteidiger Härter hat sich zuletzt bei der 0:1-Niederlage gegen den SV Sandhausen einen Trümmerbruch an der Nase zugezogen und wurde mittlerweile operiert. Der Stürmer Vaccaro ist nach einer Tätlichkeit für drei Partien gesperrt worden. Unabhängig davon sieht der Manager Joachim Cast aber weiterhin genügend Qualität im Kader, um die sportlich schwierige Situation zu meistern. „Die Spieler müssen aber ihr Leistungsvermögen auch abrufen, denn mit halber Kraft wird es nicht reichen“, sagt Cast. Ihm war die Aufgabe zugefallen, der Vereinsführung das Krisenmanagement der sportlichen Leitung zu erläutern. Dieses basiert auch darauf, dass mit einem baldigen Erfolgserlebnis die Wende zum Guten erfolgt.
Außer Cast legte auf der Präsidiumssitzung am Montagabend auch Zoltan Sebescen seine Gedanken dar. Der Jugendkoordinator arbeitet an einem Nachwuchskonzept für die Kickers. „Wir wissen nun, woran es fehlt und haben gute Lösungsansätze“, sagt Eichelbaum, „jetzt geht es aber auch darum, wie viel uns die Minimal- und wie viel die Maximallösung kosten würde.“ Denn spätestens bis zur Saison 2010/2011 müssen die Drittligisten in Sachen Talentförderung ambitionierte Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes erfüllen. Und schließlich wollen die Kickers dann auch noch drittklassig sein.
Stuttgarter Zeitung
Vertrauen in Minkwitz
Kickers-Trainer bekommt Rückendeckung – vorerst
Stuttgart (jüf) – Das Schicksal von Stefan Minkwitz als Trainer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers könnte sich wieder in Regensburg entscheiden. Im Dezember 2007 rettete er sich dort mit einem hochverdienten 1:1 in die Winterpause und entging damit seinem Rauswurf. Vor der Neuauflage am kommenden Samstag (14 Uhr/Jahnstadion) sagt Präsident Dirk Eichelbaum: „Diese Chance bekommt er erneut.“
Das klingt nach einem klaren Ultimatum. Doch so will es der Kickers-Chef nicht verstanden wissen. „Unsere Entscheidung ist nicht ergebnisabhängig“, erklärt Eichelbaum. Darauf habe sich das Präsidium auf seiner Sitzung verständigt. „Wir haben uns einstimmig dafür ausgesprochen, mit Minkwitz weiterzumachen. Er hat unser Vertrauen.“ Nur einen Freibrief bis zur Winterpause bekomme er nicht. Dafür ist Eichelbaum die zweite Halbzeit des Auswärtsspiels in Unterhaching noch zu sehr in Erinnerung. „Das war das Schlimmste, was ich je von einer Kickers-Mannschaft gesehen habe. So einen Auftritt darf es nie mehr geben.“
Klar ist inzwischen, dass der holländische Trainingsgast Orlando Smeekes die Kickers nicht verstärken wird. „Nicht bezahlbar“, lautet die Begründung aus Degerloch. Auch ein möglicher Transfer von Matthias Morys vom VfB Stuttgart auf die andere Seite des Neckars ist für die Blauen eine Nummer zu groß. Dagegen schließt Eichelbaum die Verpflichtung eines Schnäppchens inzwischen nicht mehr aus. „Vielleicht tut sich doch noch etwas“, sagte der Kickers-Häuptling. Allerdings müssen sich die Blauen sputen. Am 31. August endet die Wechselfrist. Danach könnten die Blauen nur noch arbeitslose Spieler verpflichten.
Kein Thema ist die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer. „Wir machen jetzt keinen Hokuspokus“, sagt Eichelbaum, „wir setzen auf Kontinuität.“ Damit das in Sachen Trainer so bleibt, ist in Regensburg zumindest eine ordentliche Leistung nötig.
Stuttgarter Nachrichten