StN: Kickers-Abwehrchef steht gegen Dresden im Blickpunkt

Der Mann für alle Fälle

Stuttgart – Er ist einer der besten Fußballer beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers, doch zuletzt bekam Marcus Mann die Abwehr nicht in den Griff. Am morgigen Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen Dynamo Dresden soll alles besser werden: Der erste Saisonsieg ist fest eingeplant.

Es war am Tag nach dem 3:3 beim Wuppertaler SV. Marcus Mann nahm sich vor, zu joggen. Nach fünf Minuten gab er auf und ging spazieren. „Ich war so fertig, so leer, ich konnte nicht mehr“, sagt der 24-Jährige. Dass sein Team schon wieder eine 3:1-Führung kurz vor Schluss hergeschenkt hatte, ließ ihn schlapp machen. In einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht hatte sich der Abwehrchef den Kopf zermartert. Doch eine richtig schlüssige Erklärung für die Flut an Gegentoren fand er nicht. Nur so viel steht für ihn fest: „Unsere Fehler werden in dieser Saison viel, viel schneller bestraft.“

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Die dritte Liga ist mit der letztjährigen Regionalliga eben nicht zu vergleichen. 35 Gegentore hatten die Blauen 2007/08 in 34 Spielen kassiert. Jetzt sind es bereits 30 – nach 13 Spieltagen. Wer will es Trainer Edgar Schmitt verdenken, dass er zuletzt öffentlich die Verpflichtung eines neuen Abwehrstrategen forderte. Das traf Mann. Er suchte er das Gespräch mit dem Coach. Heraus kam ein Stück weit Entwarnung. „Wenn wir einen erfahrenen Spieler holen könnten, dann um die anderen stärker zu machen“, stellte Schmitt klar.

Er schätzt Manns Kopfball- und Zweikampfstärke, seine gute Technik und Spielübersicht. Sollte in der Winterpause eine Verstärkung kommen, spricht vieles dafür, dass er in der Innenverteidigung neben Mann spielen würde. Denn bis auf eine Auszeit wegen einer Gelbsperre war der gebürtige Leonberger immer gesetzt. Nur seine Partner im Abwehrzentrum wechselten. Mal war es Marcel Rapp, dann Jens Härter, dann Markus Ortlieb. Manns Vorteil: Er ist vielseitig einsetzbar. Der Mann für alle Fälle kann im zentralen defensiven Mittelfeld spielen, wenn es sein muss auch im offensiven, oder rechts in der Viererkette.

Seine gute Ausbildung kommt ihm dabei zu Gute. Bereits in der D-Jugend wechselte er vom SKV Rutesheim zum Karlsruher SC – und wurde zu einem Kilometerfresser in Sachen Sport. Seine Eltern chauffierten ihn die knapp 60 Kilometer einfach in den Wildpark. Mindestens viermal die Woche. Jahrelang. Bei den Aktiven war er unter Trainer Edmund Becker Kapitän der Amateurmannschaft, den Sprung zu den Profis schaffte er trotz zwei Zweitligaeinsätzen nicht. Über die Station Darmstadt 98 landete der Student (Sportwissenschaften, Sportmanagement) vor der vergangenen Saison bei den Blauen. Eine Partie hat er besonders in Erinnerung: Das 2:0 im März dieses Jahres gegen den SC Pfullendorf. Vor diesem Schlüsselspiel hatte ihn Ex-Trainer Stefan Minkwitz aus dem Mittelfeld nach hinten beordert – als Abwehrchef. Die Umstellung war mitentscheidend für die Aufholjagd in Richtung dritte Liga. Und diesmal? „Wir werden unser Ziel wieder erreichen“, ist sich Mann sicher. Wenn es nach ihm ginge, am liebsten ohne eine Umstellung im Abwehrzentrum, aber mit einem Sieg gegen Dynamo Dresden als Initialzündung.

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