Kickers-Trainer sieht Siegchance
Schmitt vertraut dem guten Näschen
Stuttgart – Den ersten Sieg haben die Stuttgarter Kickers in der dritten Fußball-Liga nach 14 Spieltagen eingefahren, doch noch immer kleben die Blauen am Tabellenende. Das muss sich bis zur Winterpause ändern, findet Trainer Edgar Schmitt.
Am Freitag, 14. November, gegen 13 Uhr sind die Blauen nach Braunschweig aufgebrochen, wo sie an am Samstag (14 Uhr) auf den deutschen Meister von 1967 treffen. Der Busfahrer kannte den Weg, Edgar Schmitt war als Lotse nicht gefragt. Doch der Kickers-Trainer hat auch einen ganz anderen Fahrplan im Kopf. Den Fahrplan seines Teams bis zur Winterpause.
Mit insgesamt 18 Punkten wollen die Blauen Weihnachten feiern, bisher haben sie neun gesammelt. „Wenn wir aus den sechs ausstehenden Spielen neun Zähler holen“, rechnet Schmitt vor, „dann bleiben wir auf jeden Fall dran, dann wird die Lücke zum Fünftletzten nicht zu groß.“
In Braunschweig soll mindestens der erste von diesen neun Punkten her – der Coach hat gar das gute Gefühl, dass „dort mehr drin ist als nur ein Unentschieden“. Der 45-Jährige hatte als Stürmer einst oft das richtige Näschen, als Übungsleiter der Kickers wittert er nun die Chance auf den ersten Dreier in der Fremde.
Schließlich hat seine Mannschaft nach dem ersten Saisonsieg beim 2:1 über Dresden viel verschüttetes Selbstvertrauen wiederentdeckt, die Profis sind wieder etwas lockerer und unverkrampfter geworden, und Braunschweig hat zuletzt auch nicht gerade Angst und Schrecken bei den Gegnern verbreitet. Die Eintracht ist seit vier Partien ohne Sieg.
Hoffnung macht Schmitt außerdem die Rückkehr von Bashiru Gambo, der wieder in der Startelf steht. „Ein unverzichtbarer Spieler für uns, wenn er fit ist“, betont Schmitt, „und wenn er in der Anfangsformation steht, heißt das: Er ist fit.“ Gegen die Eintracht wird es eine weitere Umstellung geben. Angelo Vaccaro wird wieder Sturmspitze spielen, Michael Schürg sitzt vorerst auf der Bank. „Er braucht eine Pause“, erklärt der Coach.
Manchmal hat Schmitts Nase allerdings falsche Signale gesendet. Gegen Wuppertal roch es auch nach Sieg, doch in der Nachspielzeit fiel das 3:3. Aber meist kann sich der Ex-Stürmer aufs Näschen verlassen.
Stuttgarter Nachrichten
Vorschau
Spielinfos:
Anstoß: 15.11.2008 14:00
Stadion: Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße
Schiedsrichter: Valentin (Taufkirchen)
Assistenten: Beitinger (Regensburg), Friedrich (München)
Eintracht Braunschweig: Brinkmann und Schanda sind gesperrt. Im Mittelfeld ist auch Kruppkes Einsatz denkbar, Rodrigues oder Pfitzner müssten weichen.
Stuttgarter Kickers: Mittelfeldspieler Gambo kehrt in die Startelf zurück. Innenverteidiger Rapp ist nach überstandenem grippalen Infekt wieder fit.
Aufstellung
Eintracht Braunschweig
Fejzic – B. Fuchs, Nastase, D. Dogan, Reichel – Danneberg, C. Lenze, Pfitzner, Rodrigues – Onuegbu, Schied; Trainer: Lieberknecht
Stuttgarter Kickers
Salz – Reiß, Mann, Rapp, Härter – Rosen, Gambo, Kettemann – Traut, Vaccaro, Smeekes; Trainer: Schmitt
Kicker
Stuttgarter Kickers an diesem Samstag (14 Uhr) zu Gast bei Eintracht Braunschweig
„Mutig nach vorne spielen“
„Wir wollen jetzt den Schwung aus der Dresden-Partie mitnehmen und mutig nach vorne spielen“, sagte Edgar Schmitt vor der Auswärtspartie des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers an diesem Samstag bei Eintracht Braunschweig. Anstoß im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße ist um 14 Uhr. Als Minimalziel wollen die Blauen am 15. Spieltag bei den Niedersachsen einen Zähler holen, „natürlich nehmen wir dort gerne aber auch mehr mit“, sagte der Kickers-Cheftrainer Schmitt.
„Meine Mannschaft hat wie zuletzt schon auch in dieser Woche wieder sehr gut mitgezogen“, äußerte sich der Trainer Edgar Schmitt an diesem Freitag mit lobenden Worten, ehe sich der Kickers-Tross nach der Pressekonferenz im ADM-Sportpark auf die Fahrt in Richtung Braunschweig gemacht hatte. Für eventuelle Überheblichkeit unter seinen Akteuren sei nach dem 2:1-Heimsieg gegen Dynamo Dresden sowieso kein Platz: „Wir stehen noch immer auf dem 20. und damit letzten Tabellenplatz“, sagte Schmitt. Als Minimalziel hat sich der 45-Jährige einen Punkt aus dem Gastspiel am morgigen Samstag gesetzt. Wichtig sei hierfür vor allem, dass „wir unsere mannschaftliche Ordnung und Geschlossenheit über die 90 Spielminuten bewahren“. Und: „Wir wollen mutig nach vorne spielen.“
Nach dem ersten Saisonsieg für die Blauen hatte Schmitt ja unlängst zu Protokoll gegeben, dass „es den anderen Mannschaften erst einmal gelingen muss, uns zu schlagen.“ Dieses wollte er „ohne Überheblichkeit“ verstanden haben wissen, und verwies damit auf die nackten Zahlen in der Bilanz seiner Arbeit bei den Degerlochern: In sieben Partien verloren die Kickers unter Schmitt nur einmal (0:4 in Offenbach), auf der Habenseite stehen demgegenüber sage und schreibe fünf Unentschieden sowie seit vergangenen Samstag das erste Erfolgserlebnis, das 2:1 gegen Dynamo Dresden. Letztere siegten in dieser Woche im Wiederholungsspiel beim Vorletzten SV Werder Bremen II knapp mit 1:0. „Mir wäre es angesichts der Tabellenkonstellation lieber gewesen, die Partie hätte mit einem Remis geendet“, sagte Schmitt dazu. Am zwölften Spieltag war die Begegnung aufgrund von starkem Nebel nach 45 Minuten abgebrochen worden.
Ähnliche Verhältnisse herrschten am Freitagmorgen auch im Degerlocher ADM-Sportpark beim Abschlusstraining des Fußball-Drittligisten. Jedoch: „Keine Sorge, alle Akteure unseres Kaders haben den Überblick behalten“, sagte Schmitt mit einem Schmunzeln. Das wird auch in den morgigen 90 Minuten wichtig sein, wenn die Blauen, die erstmals seit 1993 wieder ein Pflichtspiel im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße bestreiten, dort etwas Zählbares holen wollen. Beim Kontrahenten, dem Tabellenzwölften Eintracht Braunschweig, muss der Trainer Torsten Lieberknecht unterdessen gegen die Kickers auf seinen Kapitän Dennis Brinkmann und Jan Schanda verzichten. Die beiden Innenverteidiger fehlen gelbgesperrt. „Die Stuttgarter Kickers haben eine Truppe, die viele Tore schießen kann, jedoch hinten auch viele rein bekommt. Wir müssen geduldig spielen und auf unsere Chance warten können“, sagte Lieberknecht.
Ein Wiedersehen gibt es bei den Niedersachsen für die Gäste mit Jasmin Fejzic. Der heutige Stamm-Keeper der Braunschweiger „Löwen“ verließ die Kickers im Jahr 2005 und wechselte zur SpVgg Greuther Fürth, ehe es ihn zu Beginn der vorigen Spielzeit nach Braunschweig zog.
Bei den Stuttgarter Kickers wird hingegen fast das gleiche Personal wie zuletzt gegen Dresden zur Verfügung stehen, zudem rückt Marcel Rapp, der seinen grippalen Infekt auskuriert hat, in den Schmitt’schen Kader. Ausfallen werden also, wie gehabt, das Quartett der leidgeprüften Langzeitverletzten: Sasa Janic, Jörn Schmiedel, Franco Petruso sowie Gino Russo. Nach den Worten von Trainer Schmitt dürfte Bashiru Gambo in Braunschweig nach überstandener Schulterverletzung voraussichtlich wieder in der Startformation der Kickers-Elf stehen. „Wie letztlich die genaue Aufstellung meiner Mannschaft aussehen wird, darüber mache ich mir auf der Fahrt nach Braunschweig meine Gedanken“, sagte Schmitt. Immerhin: angesichts von einer rund sechsstündigen Anreise bleibt ihm dafür viel Zeit.
Offizielle Homepage
Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers
Lieberknecht: „Es ist klar, was wir wollen: Einen Sieg!“
Am heutigen Donnerstag, den 13. November, fand im EINTRACHT-STADION die Pressekonferenz zum Heimspiel der Blau-Gelben gegen die Stuttgarter Kickers statt. „Wir haben aus den letzten vier Spielen nur einen Punkt geholt. Das ist zu wenig. Daher ist auch klar, was wir wollen: Einen Sieg!“, machte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht gleich zu Beginn seine Erwartungen für das bevorstehende Ligaspiel deutlich.
Verzichten muss Torsten Lieberknecht bei diesem Vorhaben jedoch auf die beiden Innenverteidiger Dennis Brinkmann und Jan Schanda. Beide holten sich am letzten Wochenende in Paderborn ihre fünfte gelbe Karte ab und müssen daher gegen die Stuttgarter eine Zwangspause einlegen. Darüber hinaus müssen weitere verletzungsbedingte Ausfälle kompensiert werden. Definitiv werden auch weiterhin Matthias Henn und Smail Morabit nicht spielen können. Letzterer muss sich laut Lieberknecht sogar nun doch einer Operation unterziehen. Bei weiteren Spielern ist die Möglichkeit des Einsatzes noch nicht geklärt. So ist beispielsweise noch nicht sicher, ob Marc Pfitzner am Samstag im Kader steht. Der Mittelfeldspieler zog sich in Paderborn eine Zerrung zu. „Es stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, ihn schon gegen Stuttgart einzusetzen. Es folgen noch viele Spiele“, so der Trainer. Die verbleibenden Trainingseinheiten am heutigen Nachmittag und morgigen Freitag möchte Torsten Lieberknecht nutzen, um eine Mannschaft zusammenzustellen, die in der Lage ist, die Kickers zu schlagen. „Eine Umstellung ist aufgrund der personellen Situation nötig. Es gibt jedoch einige Alternativen, die sich anbieten. Wir werden sehen, wer fit ist und sich empfiehlt, wer die Chance riecht, in die Startelf zu kommen“, erklärte er.
Nach der Leistung seiner Mannschaft in Paderborn gefragt (9. November, 1:2-Niederlage) erklärte der Trainer: „Die Leistung war ok, die Mannschaft hat Engagement gezeigt. Wir hatten jedoch Probleme im Spiel nach vorne und haben letztendlich verloren. Fußballerisch müssen wir uns noch weiterentwickeln, was die Einstellung betrifft, darf diese kein Thema mehr sein. Ich erwarte von den Spielern einfach eine gewisse Grundeinstellung, was das Läuferische und Kämpferische angeht.“ Und auch auf den bevorstehenden Gegner kam man zu sprechen. „Die Stuttgarter Kickers haben eine Truppe, die viele Tore schießen kann, jedoch hinten auch viele reinbekommt. Wir müssen geduldig spielen und auf unsere Chance warten können“, erklärte Torsten Lieberknecht.