StZ: Schönreden hilft nicht weiter

Zum Jahresabschluss der Kickers

Von Joachim Klumpp

Den Jahresausklang und das anschließende Weihnachtsessen hätten sich die Stuttgarter Kickers sicher anders gewünscht als mit einem 0:0 gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf, durch das die rote Laterne in der Winterpause bei den Blauen bleibt. Oder etwa nicht? Wenn man den Trainer Edgar Schmitt nach dem Spiel so reden hörte („es ist nichts passiert“), hätte man den Eindruck gewinnen können, die Mannschaft stünde irgendwo im gesicherten Mittelfeld. Die Aussage „Wir spielen immer besser“ – auch wenn sie nicht explizit auf die Partie gegen Burghausen gemünzt gewesen sein mag – musste den Beteiligten wie Hohn in den Ohren klingen. Nun braucht man in diesen besinnlichen Tagen nicht gleich die Rute auspacken, aber ein paar mahnende Worte könnten sicher nicht schaden.

Natürlich ist bei vier (im schlechtesten Fall auch sechs) Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz noch nichts verloren, und der Hinweis auf eine ähnliche, wenn auch nicht ganz vergleichbare Situation im vergangenen Jahr mag durchaus als Motivationshilfe gedacht sein, aber nach Leistungen wie gegen Burghausen mutieren sie schnell zu Durchhalteparolen. Auch der ständige Ruf nach Verstärkungen ist nicht immer nachvollziehbar. Wenn man sieht, dass am Samstag Spieler wie Gambo, Vaccaro, aber auch Landeka und Tucci, der in der vergangenen Rückrunde mit seinen Toren maßgeblichen Anteil an der Drittligaqualifikation hatte, auf der Bank saßen, kann man nicht permanent von fehlender Qualität sprechen.

Lieber sollte man intern Klartext reden. Der Trainer Edgar Schmitt versuchte nach dem Spiel einen Anfang zu machen: „Ich bin überzeugt, dass wir drei Mannschaften hinter uns lassen.“ Allein mit Optimismus wird das jedoch nicht gelingen.

Stuttgarter Zeitung

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