Stuttgarter Kickers: Ungewöhnliches Comeback
Die Überraschung war groß, als Moritz Steinle Anfang Dezember gegen Werder Bremen II (3:2) in der Startelf der Kickers stand. Denn der rechte Verteidiger spielte seit Sommer nur noch in der Oberliga-Elf der „Blauen“. Ihm war der große Durchbruch nicht gelungen, weshalb sich der 25-Jährige aus dem Drittliga-Team zurückzog und ein Fachhochschulstudium der Verpackungstechnik aufnahm. Zukunftsvorsorge also.
Doch als sich die Fehler beim Tabellenletzten nicht abstellen ließen, half er auf Bitte von Trainer Edgar Schmitt oben aus – und wurde in den drei Spielen vor der Winterpause zum Volltreffer. Nun bleibt er für die Restrückrunde dabei. „Ich war nervöser als vor meinem allerersten Regionalliga-Spiel“, sagt Steinle. „Aber ich hatte ja nichts zu verlieren. Hätte es nicht geklappt, wäre ich sanft gefallen.“ Auch Manager Joachim Cast spricht von einer Kopfsache: „Er wollte früher in die 2. Liga und setzte sich immer sehr unter Druck.
Jetzt kann er Fußball unbelasteter spielen.“ Deshalb trainiert er mit der ersten Mannschaft, wenn es das Studium zulässt. Ansonsten übt er abends mit der zweiten. Am Mittwoch fehlte er im Test bei Oberligenspitzenreiter Großaspach (1:1), denn: Februar ist Prüfungszeit. „Ich möchte nicht durchfallen wegen des Fußballs“, erklärt Steinle. „Mein Studium hat Vorrang. Das habe ich auch dem Trainer gesagt.“ Am Samstag beim Test gegen Regionalligist Heidenheim (1:2) war Steinle wieder dabei.
Matthias Jung