Kickers an diesem Donnerstag (19 Uhr) zu Gast bei Fortuna Düsseldorf
Die Aufholjagd kann beginnen
Die Aufholjagd kann beginnen: An diesem Donnerstag nehmen die Stuttgarter Kickers erstmals im neuen Jahr den Abstiegskampf in der dritten Fußball-Liga auf – mit dem vorgezogenen Gastspiel des 21. Spieltags bei Fortuna Düsseldorf, dem Tabellenvierten. Vor dem Anstoß in der Düsseldorfer LTU-Arena (19 Uhr) sagt der Kickers-Cheftrainer Edgar Schmitt: „Wir müssen unsere Stärken in die Waagschale werfen und brauchen uns nicht zu verstecken.“
Goldverdächtig erscheint vor dem Anpfiff in der Düsseldorfer LTU-Arena in jedem Fall die Auswahl des Mannschaftsquartiers, in welchem die Equipe des Drittligisten Stuttgarter Kickers nach ihrer Busreise am Dienstagnachmittag Quartier bezogen hat. Im Landhaus von Rolf Milser, dem Olympiasieger im Gewichtheben von 1984 in Los Angeles, residierte in Duisburg-Huckingen unter anderem schon die monegassische Fürstenfamilie während des Champions-League-Finales 2004 – und ebenfalls die italienische Fußball-Nationalmannschaft während der Weltmeisterschaft 2006.
Um den WM-Sieg, wie ihn vor drei Jahren beim Weltturnier in Deutschland die „Squadra Azzurra“ bekanntlich errungen hat, geht es am Donnerstag gleichwohl nicht. Aus Sicht der Gäste erscheinen allerdings die drei Zähler, die in der Partie im Düsseldorfer Fußball-Schmuckkästchen zwischen dem Tabellenvierten und dem Tabellenletzten der dritten Fußball-Liga zur Debatte stehen, nahezu ähnlich wertvoll. Sechs Zähler beträgt für die Kickers momentan der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Der Kickers-Cheftrainer Edgar Schmitt macht jedenfalls keinen Hehl daraus, dass er an dem Schauplatz, an welchem am kommenden Donnerstag auch die deutsche Fußball-Nationalelf gegen Norwegen antritt, nur zu gerne die Maximalausbeute einfahren möchte.
„Düsseldorf hat eine starke Mannschaft und steht nicht zu Unrecht auf dem vierten Tabellenplatz“, sagte er am Mittwoch. Doch sein Motto lautet: „Respekt ja, Angst nein.“ Angesichts dieser Devise bereitet der 45-Jährige seine Formation auf den bevorstehenden Punktspielauftakt im Jahr 2009 vor. „Wir müssen unsere Stärken in die Waagschale werfen und brauchen uns nicht zu verstecken“, gibt Schmitt seinen Akteuren mit auf den Weg. Um das Selbstvertrauen seiner Kicker ist es nach dem 3:1-Erfolg beim SV Darmstadt 98 im letzten Vorbereitungstest gut bestellt.
Ein Kickers-Quartett hat die Reise in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen indes nicht angetreten. Orlando Smeekes (zwei Spiele Sperre) und Bashiru Gambo (gelbgesperrt) fehlen ohnehin, Michael Schürg (Trainingsrückstand) und der angeschlagene Sascha Traut hätten ihrer Mannschaft in diesem Zustand an Donnerstagabend wohl eh nicht entscheidend weiterhelfen können. Auf ein 4-4-2-System gegen Düsseldorf hat sich der Fußballlehrer der Degerlocher unterdessen schon festgelegt. Doch welche von seinen Akteuren die Positionen in der Kickers-Startelf bekleiden werden, darüber hüllt sich Edgar Schmitt in Schweigen. Nur so viel: „Es spricht momentan viel dafür, dass von unseren fünf Neuzugängen Torsten Traub in der Innenverteidigung und Danny Galm im Angriff beginnen werden“, sagt er. Mehr sagt er nicht. Noch nicht. Schließlich will Schmitt vorab dem Kontrahenten, der Düsseldorfer Mannschaft von Trainer Norbert Meier, keine allzu großzügigen Blicke in seine eigenen Karten gönnen.
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Wir sind besser als unser Tabellenstand
Kickers-Trainer Edgar Schmitt vor dem Spiel
Die Hinserie verlief für die Stuttgarter Kickers, die am Donnerstagabend ab 19 Uhr im ersten Punktspiel nach der Winterpause in der LTU arena zu Gast ist, nicht nach Wunsch. Nur 14 Punkte sammelte die Mannschaft von Trainer Edgar Schmitt, der im September die „Blauen“ vom Degerloch von Stefan Minkwitz übernommen hatte, bis zur Winterpause und befindet sich in größten Abstiegsnöten. Aufgeben ist aber nicht die Sache von „Euro-Eddie“ Schmitt. Dabei weiß auch der 45-Jährige, dass dringend Punkte geholt werden müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Vor dem Aufeinandertreffen unter rheinischen und schwäbischen Landeshauptstädtern belegen die Kickers in der Auswärts-Statistik ohne Sieg den letzten Platz. Mit Edgar Schmitt sprach „Fortuna Aktuell“ zu Beginn der Woche.
Der Ball rollt ab heute wieder – wie ist die Vorbreitung bei den Kickers verlaufen? Sind Sie mit dem Stand ihrer Mannschaft zufrieden?
Schmitt: Wir haben trotz Eis’ und Schnees sehr gut und hart trainieren können. Dass wir aus finanziellen Gründen nicht in ein Trainingslager in den Süden fahren konnten, war sicher nicht optimal. Trotzdem bin ich ganz zufrieden. Wir sind davon überzeugt, dass die Mannschaft besser ist als ihr jetziger Tabellenstand.
Die Hinserie war nicht sehr erfreulich für die Kickers – Sie und Ihr Team sind Tabellenletzter. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Ihnen der Klassenerhalt noch gelingen wird?
Schmitt: Ich glaube fest daran. Wir haben uns im Verlauf der Hinrunde bis zur Winterpause immer ein Stückchen gesteigert. Uns fehlen drei bis vier Punkte. Eine Ausbeute von 18 Zählern wäre für meine Mannschaft sicher realistisch gewesen. Ich hoffe, dass wir uns auch in den verbleibenden Spielen noch weiter entwickeln und mit den nötigen Punkten belohnt werden.
Im Winter wurden mit Mustafa Parmak, Torsten Traub, Simon Köpf und Danny Galm gleich vier Spieler verpflichtet. Welche Erwartungen haben Sie an dieses Quartett?
Schmitt: Eine gemeinsame und doch ganz unterschiedliche. Die vier Akteure werden uns sicher weiter bringen. Während Köpf und Galm eher als Talente gelten, müssen Traub und Rückkehrer Parmak mehr Verantwortung übernehmen. Torsten Traub, den ich wie auch Simon Köpf aus meiner Zeit beim VfR Aalen kenne, ist ein Führungsspieler, der schon durch sein Auftreten den jungen Akteuren helfen wird. Mustafa hat für diese Liga eine enorm große fußballerische Qualität. Wenn er zu 100 Prozent fit ist, kann er Spiele alleine entscheiden.
Die Fortuna schied zuletzt aus dem Verbandspokal aus. Wird die Niederlage in Essen Auswirkungen auf die Begegnung haben?
Schmitt: Nein, das glaube ich nicht. In einem Derby bei einem ambitionierten Regionalligisten wie Rot-Weiss Essen kann man durchaus ausscheiden. Wir haben die Fortuna oft beobachtet, zum Beispiel beim Stadtwerke Düsseldorf Wintercup gegen Duisburg und Köln. Dort hat Düsseldorf exzellent gespielt.
Wie schätzen Sie die Mannschaft von Trainer Norbert Meier ein?
Schmitt: Die Fortuna ist sehr gut besetzt. Beim Wintercup haben mir vor allem Ahmet Cebe und Simon Terodde, der sich sehr gut bewegt hat, prima gefallen. Außerdem hat Norbert Meier eine gute Mischung, da mit Ranisav Jovanovic, Andreas Lambertz oder Marco Christ auch einige gestandene Spieler in seinen Reihen stehen.
Wer steht den Kickers am Donnerstag nicht zur Verfügung?
Schmitt: Es fehlten zuletzt einige Spieler mit leichteren Blessuren. Wer nicht auflaufen kann, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden. (MSPW/tk)
Das sind die Paarungen des 21. Spieltages am 5./6./7./8. Februar:
Fortuna Düsseldorf – Stuttgarter Kickers (Do., 19.00 Uhr)
FC Bayern München II – Wuppertaler SV Borussia (Fr., 19.00 Uhr)
SV Sandhausen – SV Werder Bremen II
FC Erzgebirge Aue – FC Carl Zeiss Jena
Rot-Weiß Erfurt – Eintracht Braunschweig
Kickers Emden – SG Dynamo Dresden
VfB Stuttgart II – 1. FC Union Berlin
SV Wacker Burghausen – Kickers Offenbach (alle Sa., 14.00 Uhr)
SpVgg Unterhaching – SC Paderborn 07
SSV Jahn Regensburg – VfR Aalen (beide So., 14.00 Uhr)