Stuttgart – Ohne um Punkte gekämpft zu haben, ist der Abstand von Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers zum rettenden Ufer auf sieben Zähler angewachsen. Präsident Dirk Eichelbaum: „Wir müssen auch zwingend mal punkten, wo es keiner erwartet.“
Herr Eichelbaum, nicht gespielt und doch verloren hieß es für die Kickers.
Ich dachte, ich seh“ nicht richtig, als ich das Ergebnis vom Wuppertaler 2:1-Sieg in Offenbach mitbekam. Die Konkurrenz punktet, und wir müssen tatenlos zusehen.
Dafür wurde jetzt ein Trainingslager am Gardasee aufgeschlagen. Besuchen Sie die Mannschaft dort?
Nein, das Team bleibt ja nur bis Mittwoch. Sonst wäre ich aus meinem Urlaub im Zillertal mal rübergefahren. Aber ich werde vor dem nächsten Spiel der Mannschaft noch einmal klar sagen, um was es geht.
Spieler, Physiotherapeut und Zeugwart mussten sich mit bis zu 100 Euro am Trainingslager beteiligen. Sorgt dies nicht für schlechte Stimmung im Team?
Ich bitte Sie! Dies ist doch nur ein symbolischer Betrag. Außerdem hat die Mannschaft sich zuletzt auch nicht gerade Wohltaten des Vereins verdient.
Sind Sie immer noch sauer über das 0:2 in Düsseldorf?
Noch sauer nicht, aber die Art und Weise, wie die Spieler auftraten, hat uns ganz und gar nicht gefallen. In unserer Situation darf es keine von vornherein verlorenen Spiele geben. Wir müssen jetzt zwingend auch einmal punkten, wo es keiner von uns erwartet.
Das Heimspiel gegen Regensburg am kommenden Samstag droht auch auszufallen. Wie groß sind die Liquiditätsprobleme?
Fraglos brauchen wir die Einnahmen dringend, unterm Strich verschiebt es sich aber nur, und wir sind darauf vorbereitet.
Gibt es einen neuen Stand, was die von Walter Kelsch geforderte Rückzahlung seines 50 000-Euro-Darlehens betrifft?
Wir haben weder Geld noch Nerven, uns darum zu kümmern. Aber grundsätzlich sind wir immer gesprächsbereit, wenn sich in der Sache etwas bewegen lässt.
Fragen von Jürgen Frey
Stuttgarter Nachrichten