Presse zur Bündelung der Kräfte im Abstiegskampf

Die Kickers bündeln die Kräfte

Im Endspurt der dritten Liga setzt der Trainer Rainer Kraft auf Spieler, „die uns am meisten helfen“

STUTTGART. Gestern haben die Stuttgarter Kickers die angekündigten Personalien umgesetzt. Der Trainer Rainer Kraft hat die Spieler Parmak, Schürg und Landeka ausgemustert, die sich bei der zweiten Mannschaft fit halten dürfen.

Von Joachim Klumpp

Als die Mannschaft der Stuttgarter Kickers gestern um 10 Uhr das Trainingsgelände im ADM-Sportpark betrat, da fehlten einige Spieler: Mustafa Parmak, Michael Schürg und Josip Landeka, dazu wird Sokol Kacani, wie zuletzt schon, vorwiegend bei der zweiten Mannschaft trainieren. Eine Maßnahme, die der Trainer am Wochenende schon angekündigt hatte, um im Schlussspurt der Liga auf jene Spieler zu setzen, „von denen wir überzeugt sind, dass sie uns am meisten helfen“, wie Rainer Kraft es ausdrückt.

Er hat diese Entscheidung mit seinem Assistenten Alexander Malchow getroffen sowie in Abstimmung mit dem Kickers-Manager. „Das ist eine sinnvolle und notwendige Maßnahme“, sagt Joachim Cast. Das sieht zumindest Parmaks Berater Michael Hofstetter etwas anders: „Wir wissen alle, dass er besser spielen könnte, wenn er hundertprozentig fit wäre. Aber wenn sie meinen, das sei richtig, kann man es nicht ändern.“ Den genannten Spielern ist es freigestellt, sich bei der zweiten Mannschaft fit zu halten, „was wir ihnen empfehlen“, sagt Kraft.

Wenn die Kickers ihre minimale Chance auf den Klassenverbleib wahren wollen, dann geht das nur über eine mannschaftliche Geschlossenheit. So ähnlich also wie sie zum Beispiel Jahn Regensburg in dieser Saison demonstriert, das mit einem keineswegs besser besetzten Kader deutlich mehr Punkte auf dem Konto hat. Diese Kraft“sche Bündelung der Kräfte auf 20 Feldspieler im Abstiegskampf wirft natürlich die Frage auf, ob der Kader zuvor nicht übermäßig aufgebläht worden ist. Zeitweise standen schließlich bis zu 28 Spieler auf der Liste. „Diese Kritik kann man natürlich anbringen“, sagt Cast, gibt aber zu bedenken, dass in der Winterpause fünf, sechs Langzeitverletzte im Aufgebot standen. „Deshalb haben wir Spieler wie Köpf und Dittrich noch dazugenommen.“

Diese Alternativen waren eigentlich als Vorteil gedacht, angesichts der vielen englischen Wochen zum Beginn der Rückserie. Doch dieses Konzept ging nicht auf. „Die Rotation hat nicht so funktioniert, wie wir erhofft hatten“, gibt der Manager Cast zu. Unter dem Trainer Edgar Schmitt wechselten Personen und Systeme am Ende auch zu häufig, als dass man von Kontinuität sprechen konnte – was dann auch noch in den ersten beiden Spielen unter Kraft seine Auswirkungen hatte. „Wir hatten einfach nicht die Zeit, um kurzfristig groß etwas zu verändern“, sagt Kraft im Rückblick auf die beiden Partien gegen Regensburg und Wuppertal.

Das ist inzwischen anders, was sich auf die Stimmung und vor allem das Selbstbewusstsein der Mannschaft positiv niederschlagen soll. „Dennoch mussten wir in Dresden das Glück auch ein Stück weit erzwingen“, sagt Kraft. „Die Abstimmung im Defensivverhalten hat noch nicht so gut geklappt, und in der Offensive müssen wir die Konter besser zu Ende spielen“, so lauten Krafts Schwerpunkte dieser Woche, in der das Augenmerk nur dem Heimspiel gegen Braunschweig gilt. „Wir brauchen nicht nur jeden Punkt, sondern auch jeden Zuschauer“, sagt der Trainer und verspricht: „Die Einstellung wird stimmen.“ Das Ergebnis auch?

Stuttgarter Zeitung

Aussortierte Spieler bei Kickers II am Ball

STUTTGART (jüf). Wie angekündigt trainiert Chefcoach Rainer Kraft beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers seit gestern nur noch mit 22 Spielern. Die aussortierten Mustafa Parmak, Michael Schürg, Sokol Kacani und Josip Landeka erklärten allesamt, dass sie sich im Training der zweiten Mannschaft fit halten möchten und möglichst auch im Oberligateam spielen wollen. „Ich kann die Entscheidung zwar nicht nachvollziehen, doch ich akzeptiere sie zum Wohle der Kickers“, erklärte Schürg, an dem Ligarivale Kickers Emden interessiert sein soll. „Vielleicht kann ich mithelfen, die zweite Mannschaft zum WFV-Pokalsieg und damit in den DFB-Pokal zu schießen“, ergänzte der 24-jährige Stürmer.

Kraft wollte sich zu den einzelnen Spielern nicht äußern – er erklärte vor dem Heimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig lediglich: „Wir haben jetzt die 20 Feldspieler, von denen wir glauben, dass sie die beste Mannschaft ergeben.“ Die Oberligaelf der Blauen spielt bereits heute (18.30 Uhr) daheim gegen den ASV Durlach. Wer von den aussortierten Spielern zum Einsatz kommt, entscheidet Trainer Björn Hinck kurzfristig.

Stuttgarter Nachrichten

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