Das Regionalliga-Team steht im Großen und Ganzen – Handlungsbedarf nur noch auf der Torhüter-Position
Stuttgart (bw) – Seit zweieinhalb Wochen bereiten sich die Stuttgarter Kickers auf die in vier Wochen beginnende Saison der Fußball-Regionalliga vor. Der Frühstart hat sich offenbar gelohnt. „Die Mannschaft ist schon richtig gut zusammengewachsen“, sagt Trainer Dirk Schuster.
23 Abgänge, 16 Zugänge – darunter sieben externe – und ein neuer Coach: Nach dem Abstieg aus der dritten Liga ist der Erneuerungsprozess in vollem Gange. „Die Mannschaft muss sich finden und kennenlernen“, erklärt Schuster, worauf das Hauptaugenmerk in den ersten Trainingswochen liegt. „Schließlich können wir in der Regionalliga nur als Team bestehen“, so der Coach, der sich auf den 30-jährigen Marcel Rapp als Kapitän und Leitwolf der jungen Spieler festlegte. Die Mannschaft wählte Kickers-Urgestein Moritz Steinle zu Rapps Stellvertreter. Simon Köpf und Rückkehrer Enzo Marchese komplettieren den Mannschaftsrat. Der Vertrag von Köpf ist gestern um zwei Jahre verlängert worden. „Damit sind meine Wünsche zum Großteil erfüllt“, betrachtet Schuster die Kaderplanung als nahezu abgeschlossen.Handlungsbedarf besteht nun nur noch auf der Torwart-Position. Nach der schweren Verletzung von Luis Rodrigues (Schienbeinbruch) wäre Daniel Wagner momentan der einzige Torhüter im 20-köpfigen Kader. Ein möglicher Ersatz-Kandidat ist Frank Becker (U 19 des 1. FC Köln). Ob er verpflichtet wird, entscheidet sich heute. Ein Fragezeichen steht indes weiterhin hinter Bashiru Gambo, der nach seiner Halswirbelverletzung noch nicht mit dem Team trainiert. Schuster setzt zwar auf ihn, sagt aber auch: „Die Mannschaft hat ihm gegenüber schon einen Riesenvorsprung.“Den hat sie sich insbesondere im dreitägigen Trainingslager auf dem Schliffkopf erarbeitet, das gestern mit einem Ausflug in den Hochseilgarten Sasbachwalden endete. Neben weiteren Aktionen zur Stärkung des Teamgefühls stand für die Spieler intensives Training im Grundlagen- und Ausdauerbereich auf dem Programm. „Die Mannschaft zieht hervorragend mit“, berichtet Schuster und blickt daher zuversichtlich aber auch bescheiden auf die Saison: „Ich hoffe, dass wir einen guten Start hinlegen und uns dann kontinuierlich weiterentwickeln. Der Aufstieg ist kein Thema.“ Bevor es am 8. August (14 Uhr) mit dem ersten Auswärtsspiel beim SC Freiburg II ernst wird, stehen noch einige Tests an, unter anderem zu Hause gegen den FC Bayern München am 21. Juli (18 Uhr).Während sportlich die Weichen gestellt werden, droht an der Spitze des Vereins Ungemach: Präsident Dirk Eichelbaum kündigte an, sein Amt spätestens am 16. Juli niederlegen zu wollen – und ein Nachfolger ist immer noch nicht in Sicht.
Eßlinger Zeitung