WfV-Pokal-Vorberichte: Kickers – SSV Reutlingen

Kickers im Derby gegen Reutlingen

Man soll den zweiten Schritt ja nicht vor dem ersten machen. Dennoch: der nächste Gegner im WFV-Pokal steht mit dem SV Bonlanden schon fest – vorausgesetzt der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers schafft heute (19 Uhr) im Derby gegen den SSV Reutlingen, zu dem 2500 Zuschauer erwartet werden, den Einzug in das Viertelfinale: „Das ist unser Ziel“, betont der Trainer Dirk Schuster, „nach wie viel Minuten ist mir egal.“ Im Zweifel auch erst im Elfmeterschießen. Nachdem die Kickers in den vergangenen drei Jahren jeweils frühzeitig gegen unterklassige Gegner (Crailsheim, Kirchheim und Sonnenhof) ausgeschieden sind, sagt der Geschäftsführer Jens Zimmermann: „Das ist eines der wichtigsten Spiele in diesem Kalenderjahr.“ Schließlich qualifiziert sich nur der WFV-Pokalsieger für den DFB-Pokal, in dem es ein Startgeld von 113 000 Euro gibt.

„Ich denke, das ist Motivation genug“, sagt Schuster, zudem habe die Elf beim 2:0 gegen den Karlsruher SC II Selbstvertrauen getankt. Im Gegensatz zum SSV Reutlingen (1:4 gegen Freiburg), bei dem in Jens Härter und Marco Tucci auch zwei ehemalige Kickers-Spieler im Team stehen. Nicht im Kickers-Kader sind Torwart Frank Becker, dessen Vertrag erwartungsgemäß aufgelöst wurde, und Franco Petruso, der mit Muskelfaserriss ausfällt. ump

Stuttgarter Zeitung

 

Schuster erhöht Druck auf das Team
 
STUTTGART (jok). Bisher forderte Dirk Schuster von seinem Team Fußball mit Herz, heute (19 Uhr/Gazi-Stadion) will er mehr. „Wir haben erstmals den Druck, ergebnisorientiert spielen zu müssen“, erklärt der Trainer der Stuttgarter Kickers vor dem Achtelfinale gegen den SSV Reutlingen, „wir wollen den WFV-Pokal holen. Also müssen wir gewinnen, egal wie.“ Das verlangt auch Jens Zimmermann, denn der WFV-Pokal-Sieger zieht in den lukrativen DFB-Pokal ein, in dem jeder Teilnehmer 100 000 Euro sicher hat. „Das ist ein großer Fleischtopf“, sagt der Geschäftsführer der Blauen, „mit dieser Einnahme wären viele Dinge leichter zu stemmen.“ Zunächst allerdings muss der SSV geschlagen werden. Die Kickers hoffen auf mindestens 2500 Zuschauer – und Schuster verspricht: „Wir werden Reutlingen unter Druck setzen.“

Stuttgarter Nachrichten

 

Kickers wollen eine Runde weiter

Stuttgart (bw) – Für Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers geht es heute (19 Uhr) im Gazi-Stadion um den Einzug ins WFV-Pokal-Viertelfinale. Achtelfinal-Gegner ist der Liga-Konkurrent SSV Reutlingen. 200 Polizisten und 90 Ordner wollen für die Sicherheit beim Derby sorgen. Die „Blauen“ haben sich mit einem 2:0-Sieg zu Hause gegen den Karlsruher SC II auf die Pokalpartie eingestimmt, während der SSV zuletzt eine 1:4-Heimklatsche gegen den SC Freiburg II kassierte. In der Tabelle trennen die Rivalen gerade mal zwei Plätze: Die Kickers sind Achter, die Reutlinger Zehnter. „Wenn wir die Leistung aus dem Spiel gegen Karlsruhe wieder abrufen und mit derselben Leidenschaft in die Partie gehen, dann bin ich optimistisch, dass wir die nächste Runde erreichen“, sagt Kickers-Trainer Dirk Schuster, der seinen Schützlingen eine klare Zielvorgabe gegeben hat: „Wir wollen den WFV-Pokal gewinnen und in den DFB-Pokal einziehen.“ Dort spielten die Stuttgarter zuletzt im Jahr 2006. Verzichten muss der Coach heute neben Dominik Salz (Zeh gebrochen) auch auf Franco Petruso. Der Mittelfeldspieler hat sich in der Partie gegen den KSC II einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen und fällt mindestens zwei Wochen aus. Unterdessen wurde der Vertrag mit Ersatztorwart Frank Becker im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. „Es hat einfach nicht gepasst“, begründet Schuster.

Eßlinger Zeitung

 

SSV Reutlingen hofft auf das Viertelfinale

Heute um 19 Uhr steigt im Gazi-Stadion der Pokal-Hit im Achtelfinale des WFV-Pokals, wenn die Stuttgarter Kickers auf den SSV Reutlingen treffen. Beide Trainer haben den Gegner intensiv ausspioniert.

Wolfgang Gattiker

Die Lage ist klar: der Sieger des Spiels muss im Viertelfinale beim SV Bonlanden antreten. Das Spiel ist für 19. Dezember geplant, es könnte aber auch erst 2010 stattfinden. Im Viertelfinale steigt das Spiel FV Illertissen gegen Stuttgarter Kickers II. Die Kickers sind also bei Sieg der Regionalliga-Truppe mit zwei Teams im Viertelfinale vertreten.

Für SSV-Roland Seitz steht fest: „Bei Sieg treffen wir auf Bonlanden, das ist schwer, aber machbar. Da beim Spiel Ulm gegen Heidenheim auch ein Top-Klub ausscheidet und der Sieger gegen Sonnenhof spielt, hat man dann auch unterklassige Gegner und die Chancen steigen, ganz nach vorne zu kommen. So kann der Sieger von heute doch das Halbfinale erreichen. Doch wir haben das Ziel, den WFV-Pokal zu holen.“

Klar, der DFB-Pokal ist reizvoll, da kassiert man im ersten Spiel schon Mal 115 000 Euro plus die Einnahmen. In der zweiten Runde – siehe Lübeck – gibts dann eine Viertel Million Euro und wenn man die dritte Runde erreicht wie Regionalligist Eintracht Trier kann man eine gute halbe Million sich gutschreiben lassen. Für den SSV und auch für die Blauen wäre das angesichts der finanziellen Lage ein Lottohauptreffer.

Die Kickers siegten ja am Freitag bei der Generalprobe gegen den KSC II mit 2:0, der SSV kassierte eine Heimklatsche, aber Trainer Roland Seitz hofft: „Rill und Makarenko werden wohl auf jeden Fall spielen können, Oytun wird sich auch erholen, nur Schreckinger wird eben fehlen und er fehlt eben als Sechser sehr. Bei Mayer steht noch ein Fragezeichen.“ Da muss der Trainer weiterhin improvisieren und das heutige Abschlusstraining abwarten, vielleicht entscheidet sich ein Einsatz erst am Spieltag beim Aufwärmen wie gegen Freiburg, als Rill abwinkte. Der SSV kann den einstelligen Platz in der Regionalliga erreichen – das sieht auch das Umfeld, wenn die ersten Zwölf fit sind, doch es gab eine Sitzung nach dem Spiel und derzeit reagieren ja viele Fußball-Manager überzogen und verfrüht. Doch man will eben mehr Leistungsbereitschaft sehen, auch wenn Leistungsträger ausfallen. Viele Fans vermissten das Herz, die Leidenschaft, den Biss und der muss heute kommen. Man muss immer sehen: es fehlt ein Co-Trainer, ein Torwartrainer etc., deshalb kann man eben spielerisch keinen Glanz erwarten, aber Einsatz und Kampf.

Das Team muss sich heute im Derby anders präsentieren als am Freitag, das ist klar, sonst kann man die Ziele 2010/2011 nicht erreichen. Doch die Konzentration gilt dem Pokal-Spiel. Mit Marco Tucci und Jens Härter spielen heute zwei ehemalige Stuttgarter im SSV-Trikot. Auch Alex Blessin spielte schon auf der Waldau: „Das ist ein wichtiges Spiel, wir müssen Gas geben, alles abrufen, haben ja dann eine elftägige Pause bis zum Kassel-Spiel am 17. Oktober. Deshalb gilt es alles zu geben, wir versuchen, den Sieg zu erringen.“

Der SSV setzt einen Fan-Bus ein, es gibt noch am heutigen Dienstag Stehplatzkarten für 8,50 Euro, eine Stehplatzkarte für 12,50 Euro mit Roter Wurst und Freigetränk und Tribünenplätze von 22 bis 32 Euro in der Mitte. Das gute daran: der SSV kassiert ja 40 Prozent der Einnahmen. Die Reutlinger haben gegen Balingen und Rottweil jeweils mit 3:0 gewonnen, in Empfingen nach Verlängerung gabs einen 4:1-Sieg. Die Kickers siegten in Baiersbronn 11:0, in Altdorf 7:0 und in Herrenberg nur 1:0. So ist das Erreichen des Viertelfinales ein Ziel für den SSV, der im Vorjahr am Sieger Sonnenhof scheiterte, als der Abstiegskampf im Vordergrund stand – das ist jetzt nicht der Fall. Seitz wird die genaue Aufstellung erst gegen 18. 30 Uhr nach dem Aufwärmen bekannt geben können. Er hoffe auf tollen Kampf vor großer Kulisse und wird wohl mit dem 4-5-1-System spielen. Er glaubt, dass im Stadion in diesem Derby alles möglich ist. Auf jeden Fall fällt heute eine Entscheidung, notfalls in der Verlängerung oder im Elfmeterschießen, doch die Reutlinger wollen das Ding nach 90 Minuten entscheiden. Sascha Boller: „Da müssen wir uns anders präsentieren und zwar alle, dann haben wir eine Chance. Auf der Waldau herrscht sicher eine gute Stimmung, da geht die Post ab.“ Das hoffen auch Seitz und die Verantwortlichen.

Reutlinger Nachrichten

 

Boller abgesetzt, Härter macht’s – Pokal-Duell bei den Kickers

SSV-Präsidiumsmitglied Walter Braun redet Klartext, Trainer Roland Seitz greift durch. Nach der 1:4-Pleite am vergangenen Freitag gegen den SC Freiburg II und vor dem Verbandspokal- Achtelfinalspiel am heutigen Dienstag (19 Uhr) bei den Stuttgarter Kickers war an der Kreuzeiche Feuer unter dem Dach. In den vergangenen Tagen gabs beim Fußball-Regionalligisten nicht nur eine Aussprache. »Das Duell bei den Kickers ist für uns das Spiel des Jahres«, nimmt Braun die Elf nach einer Zusammenkunft mit dem Mannschaftsrat in die Pflicht. »Das Team war zuletzt etwas leblos«, so Braun.

Manfred Kretschmer

Trainer Seitz nahm sich seine Schützlinge gestern Abend etwa eine Stunde zur Brust. »Wir wollen unsere nach wie vor gute Ausgangsposition in der Regionalliga nicht aufs Spiel setzen«, so der 45-jährige Ex-Profi, »außerdem wollte ich das Team vor dem Pokal-Duell in Stuttgart aufwecken«. Seitz rammte zudem einen Eckpfeiler ein, indem er Sascha Boller als Kapitän absetzte. Ab heute trägt der bisherige Stellvertreter Jens Härter die Spielführer-Binde.

Die Gründe für diesen Schritt? Seitz erklärt, dass er mit Boller bereits nach dem Spiel gegen Eintracht Bamberg (1:1) ein Gespräch geführt habe, weil der Mittelfeldspieler sich gegenüber seinen Teamkollegen negativ geäußert habe. Nun legte der einst für Hoffenheim und Fürth aktive Boller nach dem Debakel gegen Freiburg noch eins drauf. »Wir haben kein Konzept in der Tasche. Wir wissen nicht, wie wir nach vorne spielen wollen. Das zentrale Mittelfeld, normalerweise das Herzstück einer Mannschaft, ist bei uns tot«, formulierte der mit drei Punktspiel-Toren zu Buche stehende Boller nach der Partie gegen die Breisgauer in den Katakomben des Kreuzeiche-Stadions.

Seitz verarbeitete diese Worte übers Wochenende und machte am Montag einen Knopf dran, indem er Boller die Binde wegnahm. »Das ist das Normalste der Welt, dass sich ein Trainer das nicht gefallen lassen kann, sonst verliert er seine Autorität«, so Seitz. Boller habe nicht nur ihn kritisiert, sondern bereits das zweite Mal seine Mannschaftskameraden. Boller selbst sagte gegenüber dem GEA: »Ich bin zum Rücktritt aufgefordert worden.«

Seine Elf werde bei den Stuttgarter Kickers »alles daran setzen«, eine Runde weiterzukommen, verspricht der Reutlinger Kommandogeber. Der Sieger von heute Abend tritt im Viertelfinale beim Oberligisten SV Bonlanden an. Seitz: »Das wäre keine leichte, aber eine machbare Aufgabe. Und ab dem Halbfinale ist alles möglich.«

Der Coach weiß allerdings auch, dass sich sein Team bei den Kickers auf einen heißen Tanz einstellen muss. Er habe den Drittliga-Absteiger im Heimspiel gegen 1860 München II (1:1) beobachtet. »Da haben mir die Stuttgarter imponiert, weil sie wahnsinnig viel Feuer entfachten und Leidenschaft zeigten.« In der Punkterunde haben die Kickers nur zwei Punkte mehr als der SSV auf dem Konto. Auffallend sind aber die lediglich sieben Gegentore. Reutlingen musste bereits 17 Mal einen Treffer einstecken .

Personell siehts beim SSV etwas besser als vor dem Freiburg-Spiel, aber längst nicht rosig aus. Andreas Rill absolvierte gestern eine Laufeinheit und dürfte heute im defensiven Mittelfeld in der Startformation stehen. Wieder einsatzfähig ist auch Angreifer Anton Makarenko, den zuletzt ein Magen-Darm-Infekt außer Gefecht setzte. Abwehrspieler Ivan Cosic hat weiterhin mit der Patellasehne Probleme und nimmt voraussichtlich als Joker auf der Bank Platz. Definitiv ausfallen werden Linksverteidiger Thomas Mayer (muskuläre Probleme), der gegen Freiburg nach 39 Minuten vom Platz musste, und der seit Wochen fehlende Alexander Schreckinger.

Reutlinger General-Anzeiger

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