Keine Zeit für Nettigkeiten
Von Carsten Schröder
WORMATIA Späte Tore entscheiden Testspiel gegen Süd-Regionalligist Stuttgarter Kickers
Es kann nicht immer nur nett zugehen, wenn sich zwei Fußball-Mannschaften „in aller Freundschaft“ zu einem Testspiel treffen. Beim Vergleich von Fußball-Regionalligist Wormatia Worms mit dem Süd-Regionalligisten Stuttgarter Kickers ging´s gestern Abend mitunter munter zur Sache, ist das nächste Pflichtspiel doch eben nahe. Beiden Teams gemein: Die fehlende Durchschlagskraft. Erst in der Endphase entschieden Tore von Andreas Wonschick (70.) und Dirk Prediger (87.) die Partie zugunsten der Gäste.
Auf Wormser Seite war Trainer Jürgen Klotz nachher trotz der 0:2-Niederlage recht zufrieden. Ohne ein gutes Dutzend an (dauer-)verletzten oder angeschlagenen Spielern hatte er die Partie genutzt, auch Akteuren aus dem zweiten Glied längere Einsatzzeiten zu geben. Und weil es eben nicht immer zimperlich zur Sache ging, konnte der Coach durchaus froh sein, dass seine ungewohnt formierte Elf ordentlich dagegen gehalten hatte.
„Die Jungs haben schon richtig Gas gegeben“, fand der Wormatia-Trainer nach der keineswegs unfairen, aber eben doch robusten Partie. Genau dies wollte Jürgen Klotz aber auch sehen: „So ein Spiel fordert mehr Konzentration, wie eine normale Trainingseinheit.“ Fehlende Torraumszenen konnte er verzeihen: „Es ist schwierig, wenn man da keine Stammmannschaft hat.“
Die Elf, die Klotz gegen die Kickers auf den Kunstrasen im Wormatiastadion schickte, dürfte so wohl nicht wieder auf dem Platz stehen. Weil beispielsweise die angeschlagenen Manuel Rasp und Zouhair Bouadoud fehlten, „durfte“ Sven Oswald im Sturm den Alleinunterhalter geben – unterstützt durch Defensivrecke Jean-Claude Mpassy als hängender Spitze. Klotz: „Sven hat sich da natürlich aufgerieben.“
In der Mitte ergab sich mit der durch Marc Heidenmann (rechts) und Martin Gollasch (links) flankierten Doppel-Sechs mit Niels Magin und Frank Schröer immerhin eine Formation, die schon beim Test gegen Kickers Offenbach gespielt hatte. Und weil auch die Abwehrkette der Wormaten zumindest auf drei Positionen mit Stammpersonal besetzt war, hatten auch die Gäste nach einer furiosen Anfangsphase schnell einen schweren Stand. Zur Pause hätte es gar 1:0 für Wormatia stehen können: Einen platzierten Mpassy-Kopfball nach prima Flanke von Andreas Feller fischte Gästekeeper Daniel Wagner aber noch aus dem Tordreieck (37.).
Einen Sieger hatte die Partie auch in der zweiten Hälfte eigentlich nicht verdient. Als sich dann aber bei einem Kickers-Angriff über die linke Seite der Stuttgarter Andreas Wonschick auf rechts unbehelligt nach vorne stehlen durfte (Klotz: „Da muss Gollasch mitgehen“), war es doch passiert. Gegen den Schuss aus 14 Metern war Thorsten Müller im Wormatia-Kasten machtlos.
Drei Minuten vor dem Ende ging es nach einem abgefangenen Wormatia-Freistoß ganz schnell. Den weiten Abschlag schnappte sich Dirk Prediger, der die Kugel über den alleingelassenen Müller hinweg ins Netz lupfte. „Die Tore haben wir selbst gemacht“, so Klotz.
Wormatia: Müller – Feller (46. Cuc), Rösner (61. Klotz), Lang, Krettek (82. Augustin) – Heidenmann (70. Schröder), Magin, Schröer, Gollasch – Mpassy (82. Beck) – Oswald.
Wonschick und Prediger treffen zum 2:0-Testspielsieg der Stuttgarter Kickers in Worms
Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat am Mittwochabend ein Testspiel beim West-Regionalligisten VfR Wormatia Worms mit 2:0 (0:0) gewonnen. Den Führungstreffer für die Blauen in ihrer ersten Partie nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in der Türkei erzielte der Defensivmann Andreas Wonschik per Linksschuss in der 70. Spielminute. Mit einem feinen Lupfer über den Wormser Schlussmann hinweg sorgte der Angreifer Dirk Prediger in der 86. Minute für den Endstand.
Um allen Akteuren seines Mannschaftskaders jeweils mindestens 45 Minuten Spielpraxis geben zu können, setzte der Cheftrainer Dirk Schuster vor den 150 Zuschauern im Wormatia-Stadion in Andreas Wonschick, Burak Mucan und Dominique Fennel auch drei Perspektivspieler der Kickers-U23-Mannschaft ein.
Mit der Leistung seiner Mannschaft in Worms war Dirk Schuster insgesamt zufrieden: „Vor allem im zweiten Abschnitt haben wir uns im Spiel nach vorne stark präsentiert, nach hinten über die gesamte Distanz nur wenig zugelassen und deshalb die Partie insgesamt verdient gewonnen“, lautete Schusters Fazit.
Stuttgarter Kickers: Wagner (46. Güvenc) – Abruscia, Wonschick, (46. Olveira), Köpf (46. Rapp), Savranlioglu (46. Mucan) – Ivanusa (46. Grujicic), Fennell – Gondorf (46. Jung), Gerster (46. Türpitz) – Marchese (46. Prediger), Tunjic (46. Gümüssu).
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