1:2-Niederlage in Fürth – Starke Kickers-Elf lässt sich die Butter noch vom Brot nehmen

Nach dem Führungstor von Türpitz verpassen die Blauen eine vorzeitige Entscheidung zu ihren Gunsten

Von wegen frohe Ostern. Trotz einer starken Mannschaftsleistung hat der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers am heutigen Samstag seine Partie am 25. Spieltag bei der SpVgg Greuther Fürth II mit 1:2 (0:0) verloren. Nachdem der eingewechselte Philip Türpitz die Blauen in der 59. Minute mit seinem ersten Regionalliga-Tor in Führung geschossen hatte, deutete vieles vor den 320 Zuschauern im Playmobilstadion auf den vierten Auswärtserfolg für die Degerlocher hin. Doch mit einem späten Doppelschlag durch zwei Joker-Tore drehten die Franken die Begegnung.

In der 85. Minute nutzte zunächst Martin Sautner die erste ernsthafte Möglichkeit der Hausherren zum 1:1-Ausgleich, Matthias Katerna gelang in der 89. Minute dann auch noch der Siegtreffer für die „Kleeblätter“. Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster war angesichts dessen nach dem Abpfiff konsterniert: „Es ist total frustrierend, nach einer solchen unverdienten Niederlage jetzt mit leeren Händen nach Hause fahren zu müssen“, sagte er nach dem ersten verlorenen Punktspiel seiner Mannschaft im Jahr 2010.

Schusters Amtskollegen Frank Kramer, dem U23-Coach der SpVgg Greuther Fürth, war demgegenüber beim Heimspiel der Franken gegen die Blauen am Ostersamstag eines jedenfalls nicht abzusprechen: ein gutes Händchen bei den Einwechslungen. Denn die beiden Torschützen, die seiner insgesamt harmlosen Elf einen „sehr glücklichen Heimsieg“ (Kramer) bescherten, kamen erst im Verlauf der zweiten Halbzeit ins Spiel – und drehten am Ende eine Partie, die nach menschlichem Ermessen nur die Stuttgarter Kickers hätten gewinnen können.

Eigentlich. In einem recht zerfahrenen Spiel sah auch Kramer die Gästemannschaft in vielen Bereichen ganz klar vorne: „Die Stuttgarter waren in ihren Aktionen immer einen Tick giftiger, torgefährlicher und präsenter und hätten in der Summe den Sieg verdient gehabt“, lautete das nachvollziehbare Fazit des Greuther Fürther Trainers.

Jedoch: 13:2 Eckbälle plus eine optische Überlegenheit bei eigenem Ballbesitz sowie eine positive Zweikampfbilanz und den klareren Torgelegenheiten hatten den Gästen am Ende nicht gereicht, um den fast schon sicher in den Händen haltenden vierten Auswärtserfolg über die Ziellinie zu bekommen.

Wie schon bei der 0:1-Niederlage der Blauen im WFV-Pokal-Viertelfinale in Bonlanden unter der Woche sorgte abermals ein später Gegentreffer für die Entscheidung. Nach der 1:0-Führung in Fürth durch den ebenfalls eingewechselten Youngster Philip Türpitz, der den Ball nach Vorlage von Gökhan Gümüssu clever über den Schlussmann Jasmin Fejzic lupfte, fehlte den Gästen bei den sich ihnen bietenden Chancen entweder der nötige Schuss Abgezocktheit oder aber ein Akteur der Franken verhinderte im letzten Moment einen erfolgreichen Abschluss. So versandeten die Möglichkeiten für einen zweiten Kickers-Treffer, die der ebenfalls eingewechselte Gökhan Gümüssu sowie Enzo Marchese und Michele Rizzi gleich mehrmals besaßen, letztlich allesamt im Nichts.

Auf der anderen Seite der Fürther Zweitliga-Heimspielstätte nutzten die Gastgeber zwei schwache Momente in der Kickers-Defensive gnadenlos aus. Der Torjäger Kakoko trat in der 85. Minute einen Freistoß aus dem Halbfeld heraus in den Strafraum der Gäste, Mahir Savranlioglu unterlief ein Stellungsfehler, worauf ein Angreifer von rechts den Ball in die Mitte passte und der dort lauernde Sautner nur noch einschieben musste – das 1:1.

Und auch beim Siegtreffer, den Nicolas Roth mit einem sehenswerten Diagonalpass einleitete, hatten die Blauen nicht entscheidend eingegriffen. Der Torschütze Katerna zielte aus halbrechter Angriffsposition ins lange Eck – dem insgesamt nur wenig beschäftigten Daniel Wagner blieb erneut nur die undankbare Rolle eines chancenlosen Schlussmannes.

Trainerstimmen
Dirk Schuster: „Wir haben uns heute um die Früchte unserer Arbeit beschissen, im Fußball zählen nun einmal die Tore. Es ist total frustrierend, jetzt mit leeren Händen nach Hause fahren zu müssen. Mit dem Auftritt meiner Mannschaft bin ich trotz der Niederlage sehr einverstanden. Sie hat die richtige Reaktion nach unserem Pokal-Aus gezeigt.“

Frank Kramer: „In einem zerfahrenen Spiel mit vielen Fehlpässen und Zweikämpfen waren die Kickers immer einen Tick giftiger, torgefährlicher und präsenter als meine Mannschaft, die sich heute angesichts dessen über einen sehr glücklichen Sieg freuen darf.“

Fußball-Regionalliga Süd, 26. Spieltag: Ihr nächstes Meisterschaftsspiel bestreiten die Stuttgarter Kickers am kommenden Freitag, 9. April 2010, gegen den SC Pfullendorf. Spielbeginn im GAZi-Stadion auf der Waldau ist um 19 Uhr.

SpVgg Greuther Fürth II: 1 Fejzic – 2 Mayr, 4 Wiechers, 5 Bauer, 8 Pickel – 7 Philp (65. 13 Sautner) – 3 Baumgärtel, 11 Herl, 6 Roth – 10 Kakoko, 9 Müller (77.16 Katerna). Trainer: Kramer.
Ersatz: 22 Kajgana (Tor) – 12 Weber, 14 Zitzmann, 15 Kleinheisemann.

Stuttgarter Kickers: 1 Wagner – 17 Gerster, 3 Olveira, 15 Rapp, 24 Savranlioglu – 6 Jung (51. 22 Gümüssu), 16 Rizzi, 7 Marchese, 18 Ivanusa – 23 Prediger (46. 27 Türpitz, 11 Tunjic. Trainer: Schuster.
Ersatz: 29 Güvenc (Tor) – 9 Gondorf, 19 Abruscia, 20 Grujicic, 33 Auracher.

Tore: 0:1 Türpitz (59.), 1:1 Sautner (85.), 2:1 Katerna (89.)

Schiedsrichter: Stefan Kleinschmidt (Mühlhausen)

Gelbe Karten: –

Besonderes: –

Zuschauer: 320 Fans im Playmobilstadion.

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