Vorberichte Stuttgarter Kickers – SC Pfullendorf

Niederlage abgehakt
Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG vom 09.04.2010

Es ist für den Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers am vergangenen Samstag ein bitteres Spiel gewesen. Erst in den letzten fünf Minuten schoss die SpVgg Greuther Fürth II nach dem frühen Rückstand zwei Tore zum 2:1-Sieg. Der Kickers-Trainer Dirk Schuster sagt, es seien vor allem „individuelle Schwächen“ gewesen, die zur Niederlage geführt hätten. Nach der Begegnung habe er daher mit der kompletten Mannschaft und auch mit einzelnen Spielern gesprochen. „Jeder hatte die Aufgabe, sich selbst zu beurteilen.“

Auf die heutige Partie gegen den SC Pfullendorf (19 Uhr, Gazi-Stadion) blickt der Trainer mit Optimismus. „Wenn ich mir die Trainingsleistung in dieser Woche anschaue, dann habe ich keine Angst vor dem Spiel.“ Der Kapitän Marcel Rapp mahnt jedoch zur Vorsicht. „Es wird keine einfache Partie.“ Ein frühes Tor sei wichtig, sagt Rapp, „sonst könnte das Spiel zu einer zähen Angelegenheit werden“. Ungewiss ist, ob Dirk Prediger spielen wird. Der Stürmer leidet unter Muskelproblemen im Oberschenkel. Sein Einsatz entscheide sich kurz vor Anpfiff, sagt Schuster, der zurzeit auf der Suche nach neuen Spielern ist.

In den vergangenen Tagen testete der Trainer mögliche Neuverpflichtungen. Noch gebe es aber keinen heißen Kandidaten, sagt Schuster. „Wir werden keine Schnellschüsse machen. Wir wollen eine Verstärkung und keinen Mitläufer.“jbr

Stuttgarter Zeitung

Kickers wollen Nimbus wahren

Stuttgart (red) – Noch kein einziges Regionalliga-Punktspiel haben die Stuttgarter Kickers in dieser Saison im heimischen Gazi-Stadion verloren. Daran soll sich auch heute (19 Uhr) nichts ändern, wenn der SC Pfullendorf in Stuttgart gastiert. Die Chancen stehen auf dem Papier nicht schlecht – während Pfullendorf bisher erst einen Auswärtssieg geschafft hat, sind die Stuttgarter Fußballer als einziges Team zuhause noch unbesiegt. Sportlich dürften sich beide Mannschaften dennoch auf Augenhöhe bewegen – die auf Rang sechs liegenden Kickers und den elftplatzierten SCP trennen in der Tabelle nur zwei Zähler.

Eßlinger Zeitung

Schnecks Team droht der Absturz
Reichlich Kopfschmerzen dürfte SCP-Trainer Walter Schneck angesichts der derzeitigen Verfassung seiner Mansnchaft haben. Den SCP-Anhägern geht’s da nicht viel besser.

(STUTTGART/sz) Nur drei Tage nach der 2:3-Niederlage bei Absteiger SSV Reutlingen muss der SCP am Freitag schon wieder ran: Mit der Leistung vom Dienstagabend wird es für die Linzgauer allerdings auch bei den Stuttgarter Kickers nichts zu holen geben.

Von unserem Redakteur Oliver Kothmann

Grau, grauer, SCP – mit dem Resultat von Reutlingen hat sich Walter Schnecks SC Pfullendorf endgültig im Tabellenniemandsland festgespielt. Die vorderen Tabellenregionen sind in unerreichbare Ferne gerückt, dabei sind im Umfeld des SC Pfullendorf nicht wenige der Ansicht, dass die Mannschaft mit dem vorhandenen Potenzial eigentlich genau dort hin gehört. Heute beim Auftritt in Stuttgart-Degerloch fehlen dem Pfullendorfer Trainer, dessen Arbeit in Mannschaft und Teilen des Umfeldes längst nicht mehr die Wertschätzung der Vorsaison genießt, allerdings einige wichtige Stützen. Neben dem verletzten Piero Saccone (Innenbandanriss, Kreuzbanddehnung) sind gleich drei etatmäßige Abwehrspieler gesperrt: Sandrino Braun kassierte in Reutlingen Gelb-Rot, Kapitän Matthias Kiefer und Außenverteidiger Ralf Falkenmayer jeweils die fünfte Gelbe. Aus der etatmäßigen Viererabwehrkette steht Schneck somit nur noch Dominik Müller zur Verfügung. Wolfgang Narr und Tobias Kunter sind die wahrscheinlichsten Remplacements in der Innenverteidigung, auf der defensiven Außenbahn drängt sich der energische Oliver Straub auf.

Das Hinspiel gewann Pfullendorf noch mit 1:0 (Siegtor von Spetim Muzliukay). Aber damals, im September 2009, kam der SCP auch noch nicht so blutleer daher wie bei den jüngsten Auftritten, in denen die Schneck-Elf in den entscheidenden Momenten regelmäßig nichts mehr zuzusetzen hatte. Erstmals in dieser Saison sind die Linzgauer, die mit einem Jahresbudget von immer noch (geschätzten) 700 000 Euro wirtschaftlich nach wie vor zu den am besten aufgestellten Vereinen der Regionalliga Süd zu rechnen sind, nun auf einen zweistelligen Tabellenplatz abgerutscht. Drei Vereine müssen am Saisonende „runter“ — eine weitere Niederlage könnte, je nach den Ergebnissen auf anderen Plätzen, dazu führen, dass sich das Schneck-Team plötzlich doch noch dort wiederfindet, wo kaum jemand es kürzlich noch für möglich gehalten hat: Mitten im Abstiegskampf.

Schwäbische Zeitung

Magerkost in der Fremde

Schon wieder ein Auswärtsspiel: Der SC Pfullendorf will auf Degerlochs Höhen seine triste Bilanz auf fremden Plätzen verbessern

Fußball-Regionalliga: Stuttgarter Kickers – SC Pfullendorf (Freitag, 19 Uhr, Gazi-Stadion). – Der SC Pfullendorf ist mit seiner sechsten Auswärtspleite ins tabellarische Niemandsland abgedriftet. Die nackten Zahlen sprechen für sich: „Unsere Auswärtsbilanz fällt mit acht Punkten bescheiden aus“, fallen Trainer Walter Schneck keine Gegenargumente ein. Die eigenen Darbietungen beim 2:3 in Reutlingen skizziert er selbstkritisch: „Dort haben wir uns durch katastrophale individuelle Fehler selbst auf die Verliererstraße gebracht!“ Angesichts der schwachen Eindrücke in der Fremde hilft dem SCP eigentlich nur noch ein Mutmacher-Slogan der alten Vampire aus Transsilvanien: Totgesaugte leben länger!

Dass die Flutlichthürde bei den „Stukis“ um keinen Deut leichter ist, darüber macht sich Schneck keine Illusionen. „Das ist in der Tat ein schweres Pflaster“. Die Bilanz in den bisherigen sechs Regionalligabegegnungen: vier Kickers-Erfolgen stehen nur zwei Pfullendorfer Siege gegenüber. Allerdings ist auf Degerlochs Höhen einiges in Schieflage geraten, obgleich Hauptsponsor Eduardo Garcia mit „Gazi“ die Zusammenarbeit mit den Kickers um eine weitere Saison verlängerte. Die Tresore sind mit 150 000 Euro gut gefüllt. Doch kaum hatte Kickers-Präsident Edgar Kurz weitere 100 000 Euro für den Einzug in den DFB-Pokal ins Kalkül gezogen, da war dieses Thema schon passé: mit einer kräftigen 0:1-Blamage beim Oberliga-Schlusslicht SV Bonladen flogen die „Blauen“ im Viertelfinale aus dem württembergischen Pokalwettbewerb. Und dann gaben sie auch noch ein überlegen geführtes Spiel in Fürth (1:2) aus der Hand – ein schwarzes Wochenende für Kickers-Kapitän Marcel Rapp und seinem Teamkollegen Fabian Gerster, die schon das rotweiße SCP-Trikot trugen. „Ich habe noch nie ein Spiel gesehen, das eine Mannschaft so unverdient verloren hat“, sagte Kickers-Coach Dirk Schuster. Aber ein Motivationsloch gegen den SCP befürchtet er nicht. „Dazu ist der Charakter der Spieler zu gut. Außerdem hat sich die Mannschaft Platz fünf zum Ziel gesetzt.“

Schneck ließ offen, welche Schäfchen er heute in der verwaisten eigenen Hälfte versammeln wird. Sandrino Braun ist wegen der Ampelkarte in Reutlingen gesperrt, zudem schlagen die fünften gelben Karten für Kapitän Matthias Kiefer und Michael Falkenmayer zu Buche – Ausfälle dreier Defensivkräfte, die es zu verkraften gilt. Doch Schneck sieht darin einen Ansporn: „Wir müssen dranbleiben. Es sind noch so viele Spiele. Jeder ist sein eigener Vermarkter!“

Südkurier

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