DFB-Urteil: Stuttgarter Kickers müssen nach Feuerzeugwurf 1500 Euro Strafe bezahlen

„Geisterspiel“ kann von Rechtsanwalt Breucker abgewendet werden – Fans der Blauen zeigen Solidarität und starten am Freitag beim 1860-Heimspiel eine Spendenaktion

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat wegen eines nach dem Abpfiff der Heimpartie gegen den 1. FC Nürnberg II (1:2) in den Innenraum des GAZi-Stadions geworfenen Feuerzeuges eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro erhalten. Dies entschied das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in seiner Sitzung am heutigen Donnerstag.

Der DFB hatte aufgrund des Sonderberichtes des in der Partie vom 4. September 2010 eingeteilten Schiedsrichters Rafael Foltyn (Mainz) ermittelt. Danach stand wegen des Vorwurfs „Mangelnder Schutz des Schiedsrichters“ ein „Geisterspiel“ unter vollständigem oder teilweisem Ausschluss der Öffentlichkeit im Raum. Nachdem die Stuttgarter Kickers durch den Rechtsanwalt Marius Breucker jedoch detaillierte Informationen zu den Schutzmaßnahmen vorgetragen hatten, entschied das DFB-Sportgericht, gegen die Blauen eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro zu verhängen. Außerdem muss der Degerlocher Regionalligist die Kosten des Verfahrens tragen.

Marius Breucker hatte die Stuttgarter Kickers auch im Jahr 2006 im Verfahren nach dem seinerzeit durch einen „Becherwerfer“ abgebrochenen DFB-Pokalspiels gegen Hertha BSC Berlin gegen den Übertäter erfolgreich vertreten. Ausschlaggebend für die jetzige relativ milde Bestrafung war, dass der Schiedsrichter sofort nach dem Ende des Nürnberg-Spiels von Ordnern und Kickers-Funktionären abgeschirmt wurde und dank der geistesgegenwärtigen Reaktion des Schiedsrichter-Betreuers Walter Pfannenschwarz von einem von einer unbekannten Person geworfenen Feuerzeug nicht getroffen wurde. Strafmildernd wertete der DFB auch die sofortige Entschuldigung von Kickers-Präsident Edgar Kurz bei Schiedsrichter Foltyn und die Zusammenarbeit der Kickers-Verantwortlichen mit der Polizei bei der Suche nach dem Werfer.

Die Stuttgarter Kickers suchen auch weiterhin nach Zeugen des Vorfalls, um den Werfer oder die Werferin des Feuerzeugs zur Rechenschaft ziehen zu können. „Alle Zuschauer bleiben aufgefordert, das Werfen von Gegenständen und jegliche sonstige Angriffe auf Schiedsrichter oder andere Beteiligte zu unterlassen“, bittet der Kickers-Geschäftsführer Jens Zimmermann. Denn: „Im Wiederholungsfalle ist mit einer deutlich höheren Strafe bis hin zu einer Platzsperre zu rechnen“, betont der Rechtsanwalt Breucker.

Solidarisch zeigen sich nach der Urteilsverkündigung die Fans der Blauen: Die Fan-Abteilung der Stuttgarter Kickers (FAdSKi) hat spontan nach der Bekanntgabe des heutigen DFB-Urteils beschlossen, beim Regionalliga-Heimspiel an diesem Freitag (GAZi-Stadion, 19 Uhr) gegen den TSV 1860 München II eine Spendensammlung zu starten. „Wir appellieren an die Unterstützung aller Kickers-Fans, damit durch die Unbeherrschtheit eines Einzelnen unserem Verein keine Kosten durch die Geldstrafe entstehen“, lautet das Ziel der FAdSKi-Verantwortlichen, die außerdem ebenfalls alle Fans der Blauen eindringlich bitten, „künftig alle Aktionen zu unterlassen, die die Stuttgarter Kickers in Schwierigkeiten bringen können“.

Die Zuschauer haben am Freitagabend die Möglichkeit, an allen Eingängen des GAZi-Stadions einen freiwilligen Obolus zu entrichten.

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