Presse zu Hessen Kasssel – Stuttgarter Kickers (0:0)

Spitzenspiel Die Kickers in der Favoritenrolle
Joachim Klumpp, aktualisiert am 25.04.2011 um 16:04 Uhr
Fussball Regionalliga Hessen Kassel vs. Stuttgarter Kickers

Stuttgart – Am Ende hat Dirk Schuster nicht so recht gewusst, ob er lachen oder weinen sollte. Ein 0:0 beim Spitzenreiter Hessen Kassel, weiter ohne Niederlage im Jahr 2011 und dennoch nicht ganz zufrieden. „Wir haben unser Minimalziel erreicht“, sagte der Kickers-Trainer nach den 90 Minuten. „Aber wir haben es versäumt, einem stark verunsicherten Konkurrenten einen Schlag zu versetzen.“ Sonst hätten die spielerisch überlegenen Kickers den Platz als Sieger verlassen – und in der Tabelle die Führung übernommen. Schuster: „Wir müssen uns kritisch hinterfragen, weil wir inzwischen hohe Ansprüche haben.“ Also doch: Aufstieg!?

Die Blauen schlüpfen nach dieser Vorstellung vor der Zweitligakulisse von 10.000 Zuschauern, wegen des großen Andrangs wurde die Partie eine Viertelstunde später angepfiffen, in die Favoritenrolle – ob sie wollen oder nicht. Das hat auch Kassels neuer Trainer Hock verdeutlicht, indem er sagte: „Die Kickers waren am Sieg eindeutig näher dran als mein Team.“ Das hatte praktisch keine echte Torchance, die Kickers mehrere, die beste vergab Ugur Yilmaz schon vor der Pause.

Ein Aufstieg bedeutet auch eine schwierigere Finanzierung

Und: der Trend spricht für die Kickers. Sie sind inzwischen die mit Abstand beste Rückrundenmannschaft, ein Verdienst vor allem der Abwehr. „Es ist schwer gegen uns ein Tor zu machen“, sagt der Kapitän Simon Köpf, der sich als Innenverteidiger von Woche zu Woche gesteigert – zusammen mit Fennell – hat. Erst vier Gegentreffer sprechen eine klare Sprache für die Stärke der Mannschaft. Was dem Trainer Dirk Schuster einst vorgeworfen wurde (eine zu defensive Ausrichtung), ist inzwischen zum Markenzeichen geworden. „Das ist unsere Basis des Erfolgs“, sagt auch das Präsidiumsmitglied Guido Buchwald, der mit dem Ergebnis gut leben konnte und auch den weiteren Verhandlungen und Vertragsgesprächen entspannt entgegen sieht.

Vor allem Jerome Gondorf und Daniel Wagner „müssen bleiben“, so Schuster. Ob bei der Winterverpflichtung Florian Treske, der am Samstag nicht einmal im Kader war, die Option gezogen wird, dürfte eher unwahrscheinlich sein. „Wir wollen alle Leistungsträger halten“, sagt Buchwald, „aber wir werden finanziell nicht über unsere Schmerzgrenze gehen.“ Wobei im Falle des Aufstiegs die Gehaltsstruktur natürlich nach oben angepasst würde. „In der dritten Liga täten wir uns diesbezüglich auf alle Fälle leichter.“ Auf die Prämien der Rückrunde müssen die Spieler dagegen in jedem Falle verzichten, eine nachträgliche Auszahlung haben sie schon mit dem Scheitern im WFV-Pokal verwirkt.

Was der Motivation aber keinen Abbruch tut. Am Sonntag hatten die Spieler – unabhängig vom Ergebnis übrigens – frei, gestern stand dann schon die Vorbereitung auf die Partie gegen den Karlsruher SC II am Freitag auf dem Programm.

Da erwarten die Kickers drei Punkte – und Rekordbesuch. 3000 Zuschauer plus X, nachdem zuletzt rund 1500 Kickers-Fans die Fahrten nach Heilbronn und Kassel mitgemacht haben. „Sensationell“, sagt dazu der Geschäftsführer Jens Zimmermann. Und falls es für die Zuschauer noch einer Motivation bedarf: Die Mannschaft kann Tabellenführer werden – zumindest für eine Nacht. Das wäre dann ein ganz neues Gefühl in dieser Saison.

Hessen Kassel Hoffmeister – Latifi (46. Koitka), Grembowietz, Neubauer, Knipping – Mayer, Asaeda (58. Pokar) – Gundelach, Ochs – Bauer (73. Brechler), Damm.

Stuttgarter Kickers Wagner – Abruscia, Köpf, Fennell, Gerster – Ivanusa – Jung, Gondorf (85. Brandstetter), Pala (81. Türpitz), Savranlioglu – Yilmaz.

Stuttgarter Zeitung

Kickers bestehen die Reifeprüfung
Jürgen Frey, aktualisiert am 26.04.2011 um 11:19 Uhr

Kassel – Sie haben einen Lauf, sie haben Selbstvertrauen, und sie sind physisch gut drauf. Im Kampf um den Aufstieg in die dritte Liga spricht vieles für die Stuttgarter Kickers. „Wir dürfen jetzt nur keinen Schritt weniger machen“, sagt Präsidiumsmitglied Guido Buchwald vor dem Heimspiel am Freitag gegen den KSC II.

Guido Buchwald hat schon sehr viel erlebt im Fußball. Doch um sich an eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie derzeit mit den Kickers zu erinnern, muss der Weltmeister von 1990 kurz nachdenken. Dann fällt ihm ein: 1986 ist er mit dem VfB nach einer schwachen Vorrunde noch auf Platz fünf und im Pokalfinale gelandet. Mit den Kickers 2011 geht es um die Meisterschaft in der Regionalliga. Und damit um den so wichtigen Aufstieg. „Wir haben eine funktionierende Mannschaft – und die ist heiß auf die dritte Liga“, sagt Buchwald.

Nach einem Unentschieden und acht Siegen in Serie in diesem Jahr ließ sich das Team von Trainer Dirk Schuster auch von Spitzenreiter Hessen Kassel nicht bezwingen. Zwar wäre für die Blauen aufgrund ihrer Überlegenheit und der besseren Chancen durchaus ein Sieg möglich gewesen, doch auch mit dem 0:0 im Auestadion können die Kickers leben. Für Buchwald steht jedenfalls fest: „Wer vor 10.000 Zuschauern beim Tabellenführer solch eine Leistung abliefert, der hat die Reifeprüfung bestanden.“

Die Mannschaft spielt gut organisiert, die Abwehr steht, die Automatismen greifen, und die Spieler sind physisch topfit. Hinzu kommt das Selbstvertrauen, das von Erfolg zu Erfolg wächst. Die Kickers halten im Vierkampf um den Titel fünf Spieltage vor Saisonende die Trümpfe in der Hand. Doch es gilt weiter das Motto: Bloß nicht lockerlassen! „Wir dürfen jetzt keinen Schritt weniger machen, wir müssen uns in jedem Spiel alles wieder neu erkämpfen“, mahnt Buchwald. Auch am kommenden Freitag (19 Uhr) im Heimspiel gegen den KSC II, zu dem die Blauen auf über 3500 Zuschauer hoffen.

Unterdessen laufen die Planungen für die neue Saison zweigleisig. Aus dem aktuellen Kader stehen die Kickers mit Daniel Wagner, Jerome Gondorf und Fabio Leutenecker in aussichtsreichen Verhandlungen. Abwarten heißt es für Dirk Prediger und Florian Treske. Bei A-Jugend-Torjäger Pascal Reinhard sieht es so aus, als würde er die Blauen verlassen. Was Neuzugänge betrifft, steht Defensiv-Allrounder Sandrino Braun (SC Pfullendorf) weiterhin ganz oben auf der Wunschliste. Für die linke Seite sind die Ex-VfB-Jugendspieler David Kienast (1899 Hoffenheim II) und Simon Frank (SG Sonnenhof Großaspach) im Gespräch. Dazu soll noch ein Stürmer kommen. Sehr viel mehr ist auch für den Fall des Aufstiegs nicht geplant. Buchwald: „Wir müssen sparen und werden den Kader im Rahmen unserer Möglichkeiten optimal verstärken.“ Klar ist für ihn: „Diese entwicklungsfähige Mannschaft hätte auch in der dritten Liga das Vertrauen verdient.“

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgarter Kickers holen wichtigen Punkt
StN, aktualisiert am 23.04.2011 um 19:33 Uhr

Stuttgart – Im Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga Süd trennten sich der KSV Hessen Kassel und die Stuttgarter Kickers am Samstagnachmittag 0:0.

Im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Christian Hock ging Kassel engagiert zu Werke, brachte den Ball vor 10.000 Zuschauern im Kasseler Auestadion aber nicht im Tor unter. Die Kickers von Trainer Dirk Schuster zeigten eine respektable Leistung und bleiben mit acht Siegen und zwei Unentschieden im Jahr 2011 weiter ungeschlagen.

Mit der Punkteteilung bleibt Hessen Kassel mit 48 Punkten vor der Konkurrenz, allerdings haben sowohl die Stuttgarter Kickers als auch Darmstadt (beide 47 Punkte) und Greuther Fürth II (46 Punkte) ein Spiel weniger auf dem Konto. Der Tabellenerste steigt in die 3. Liga auf.

Die Aufstellung der Kickers gegen Kassel (0:0):
Wagner – Abruscia, Köpf, Fennell, Gerster – Ivanusa – Jung, Gondorf (85. Brandstetter), Pala (81. Türpitz), Savranlioglu – Yilmaz.

Stuttgarter Nachrichten

Stuttgarter Kickers erreichen ein 0:0

Stuttgart (red) – Die Siegesserie der Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga ist zwar gerissen. Aber die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster zeigte beim 0:0 im Spitzenspiel bei Tabellenführer Hessen Kassel vor 10 000 Zuschauern eine gute Leistung. Kickers-Angreifer Ugur Yilmaz hatte in der 11. und 25. Minute die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils an Torhüter Sven Hoffmeister. Ein Fernschuss von Sandro Abruscia zischte nur knapp am Tor der Hessen vorbei (18.). Auch in der zweiten Hälfte hatte Yilmaz die besten Chancen. Ein Kopfball (60.) und ein Schuss (81.) von ihm landeten aber jeweils weit hinter dem Tor der Kasselaner, die in der Tabelle weiter nur einen Punkt vor den Stuttgartern liegen.

„Wir haben es im ersten Durchgang versäumt, aus unseren guten Gelegenheiten Kapital zu schlagen und hätten außerdem nach der Pause unsere Konter besser ausspielen müssen“, sagte Schuster. Die Hessen hatten vor der Partie durch ihren Trainerwechsel für Aufsehen gesorgt: Christian Hock ist der Nachfolger von Mirko Dickhaut. „Die Kickers waren heute am Sieg eindeutig näher dran“, räumte Hock ein.

Eßlinger Zeitung

Top-Duell endet torlos: Löwen gegen die Stuttgarter Kickers nur 0:0

Auch wenn sich das Team unter dem neuen Trainer Christian Hock engagierter zeigte als zuletzt und es im Saisonfinale nicht chancenlos ist im Titelkampf gegen die Konkurrenz aus Stuttgart, Darmstadt (3:1 in Karlsruhe) und Fürth (3:0 gegen Großaspach) – es ist jetzt auf Schützenhilfe angewiesen. Und das ist neu.

Der KSV ist zwar nach wie vor Tabellenführer, hat aber ein Spiel mehr absolviert als Stuttgart, Darmstadt und Fürth, die jetzt allesamt eine bessere Ausgangsposition haben.

Zumindest die Kulisse war gegen Stuttgart eines Spitzenspiels würdig. 10.000 Zuschauer kamen ins Auestadion, 600 davon reisten aus Stuttgart an. Der Andrang vor den Kassenhäuschen war so groß, dass die Partie mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen wurde, damit möglichst alle alles mitbekommen konnten.

Die Besucher sahen von Beginn an ein sehr intensiv geführtes Fußballspiel. Die Löwen machten auch ohne die gesperrten Enrico Gaede und Benjamin Weigelt deutlich, dass sie gewillt waren, den zuletzt negativen Eindruck zu tilgen. Sie kämpften, zeigten eine ganz andere Körpersprache als noch am Mittwochabend beim 0:0 gegen die Reserve des Karlsruher SC.

Der neue Trainer Christian Hock bot wie angekündigt zwei Spitzen auf: Tobias Damm und Thorsten Bauer. Aber auch die Mittelfeldspieler auf den Außen ließ er sehr offensiv agieren. Hier bekam Sebastian Gundelach auf der rechten Seite eine Chance vor dem defensiv ausgerichteten Mentor Latifi. Links in der Vierer-Abwehrkette kam Tim Knipping zu seinem ersten Einsatz im Regionalligateam des KSV.

Kassel rackerte, Möglichkeiten erarbeitete sich der KSV aber so gut wie nicht. Spielerisch machten die Stuttgarter den wesentlich besseren Eindruck. Ausdruck dessen sind drei gute Chancen. Fabian Gerster profitierte dabei von einem Patzer des Löwen-Torwarts Sven Hoffmeister (11.). Gerster brachte den Ball aber ebenso wenig im Tor unter wie Allesandro Abruscia in der 18. und Ugur Yilmaz in der 20. Minute. So ging es torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel sorgten die Löwen zunächst für etwas mehr Druck. Kai Koitka kam für Mentor Latifi. Sebastian Gundelach rückte in die Abwehr. Was blieb, waren die Defizite im Spielaufbau. Kombinationen? Weiter Mangelware. Der Ball wurde meist hoch nach vorn geschlagen. Wenn es ansatzweise gefährlich wurde, dann über Standardsituationen.

Die Partie lebte jetzt von der Spannung. Der KSV brauchte ein Tor, um die beste Ausgangsposition im Kampf um den Drittliga-Aufstieg wieder zurückzugewinnen. Immerhin ergab sich eine gute Gelegenheit durch einen Konter über Tobias Damm, dessen Pass in die Mitte aber nicht den Mitspieler erreichte. Mehr aber war nicht. Zu wenig, um zu gewinnen. Zu viel, um zu verlieren. (hag)

HNA.de

Hock: „Müssen jetzt auf vier Siege in den letzten vier Spielen hinarbeiten“

Kassel. Der KSV Hessen hat nur ein Unentschieden gegen die Stuttgarter Kickers eingefahren. Stimmen zum Spiel.

Christian Hock , Trainer des KSV Hessen: „Wir sind leider nur über Standardsituationen zu Halbchancen gekommen. Wir müssen uns vor allem spielerisch verbessern und auch mal Passfolgen spielen. Immerhin kann man der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht gewollt hat. Wir müssen jetzt auf vier Siege in den letzten vier Spielen hinarbeiten.“

Dirk Schuster , Trainer der Stuttgarter Kickers: „Das war ein sehr intensives Spiel, in dem meine Mannschaft die besseren Chancen hatte, sich aber nicht belohnt hat. Wir haben unser Minimalziel erreicht und können mit dem Punkt leben.“

Andreas Mayer , Mittelfeldspieler des KSV: „Der neue Trainer kann aus uns kein Weltmeisterteam machen, aber er hat uns gut eingestellt. Allerdings ist das Unentschieden zu wenig. Trotzdem wollen wie nach wie vor den Aufstieg packen.“

Tim Knipping (18 Jahre alt), der seinen ersten Einsatz für das Regionalligateam des KSV hatte: „Das ist heute einer meiner schönsten Tage. Jeder Fußballer träumt davon, vor so einer Kulisse spielen zu können. Ich hatte keine Angst, aber Respekt.“ (hag)

HNA.de

Trotz Unentschieden: Tim Knipping glänzt bei Debüt – Hock zufrieden

Kassel. Einen Lichtblick hat es dann doch gegeben beim 0:0 des KSV Hessen Kassel gegen die Stuttgarter Kickers: Tim Knipping, 18 Jahre alt. Er absolvierte sein erstes Regionalligaspiel – und das vor 10.000 Zuschauern im Auestadion.

„Davon träumt jeder Fußballer“, sagte der Zwölftklässler des Goethegymnasiums in Kassel nachher. „Für mich ist heute einer der schönsten Tage im Leben.“ Für ihn, der in Wellerode wohnt, ging es rasant bergauf: Über die A-Jugend des KSV kam er zur zweiten Mannschaft, und plötzlich stand er am Samstag im Spitzenspiel der Löwen in der Startelf – als linker Außenverteidiger.

Der neue Trainer Christian Hock hatte am Freitagabend mit ihm gesprochen, weil er gerade für diese Position noch eine Alternative benötigte. Knipping machte auf ihn sofort einen souveränen Eindruck, wie Hock anschließend erzählte. Der Schüler rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen und machte eine sehr ordentliche Partie.

Ob er auch am Freitag in Nürnberg zum Einsatz kommt? Er hat sich zumindest ins Gespräch gebracht, auch wenn dann natürlich der zuletzt gesperrte Benjamin Weigelt wieder dabei ist und für die Position links in der Vierer-Abwehrkette die erste Wahl sein dürfte. Hock wird sich in dieser Woche eine Meinung auch darüber bilden.

Zunächst hat der neue KSV-Coach schon einmal den Existenzkampf ausgerufen. Den gebe es nicht nur, wenn eine Mannschaft droht, abzusteigen, erklärte Hock. Er will mit dem KSV unbedingt aufsteigen – in die Dritte Liga. Hock möchte es mit vier Siegen in den restlichen vier Partien schaffen. Sollte diese Siegesserie gelingen, stünde der Aufstieg aber immer noch nicht fest.

Seit Samstag ist der KSV nämlich auf Schützenhilfe angewiesen. Gewinnt auch nur ein Team aus dem Verfolgertrio Stuttgart, Darmstadt und Fürth ebenfalls alle seine Begegnungen, wäre es das gewesen für die Kasseler. Daran aber will vor allem Christian Hock nicht denken. Sein Vertrag verlängert sich nur bei Aufstieg automatisch. (hag)

HNA.de

Kickers verpassen Sieg in Kassel

Eine wichtige Vorentscheidung zum Aufstieg in die dritte Liga wurde verpasst, aber auch nicht verloren. Die Stuttgarter Kickers schafften es nicht, trotz eindeutigerer Torchancen die Löwen von Hessen Kassel zu besiegen und trennten sich mit einem torlosen Unentschieden.

stuttgarter kickers hessen kassel
Großchance verpasst: Nach der Flanke von Savranioglu kommt Yilmaz frei an den Ball im 5-Meter-Raum

Für die Stuttgarter Kickers wäre vor 10000 Zuschauern – darunter 600 Fans aus Stuttgart – mehr dringewesen. Mit einer gut stehenden Abwehr, schnell vorgetragenen Kontern und gut herausgespielten Torchancen waren die Blauen in der ersten Halbzeit dem derzeitigen Tabellen-Spitzenreiter der Regionalliga Süd überlegen. Zwar versuchten die Hessen, mit der Doppelung des ballführenden Spielers und Pressing, den Spielfluß und Tordrang der Kickers zu stoppen, doch Gondorf, Pala und Co. konnten sich immer wieder durchsetzen.

Kassels Schlußmann macht Großchance zunichte

In der 11. Spielminute will Kassels Torwart Sven Hoffmeister abschlagen, doch ein Stuttgarter hat das Bein dazwischen. Der Ball kommt zu Ugur Yilmaz, der schießt aus 15 Metern, Hoffmeister hechtet in den Ball und macht die Großchance zunichte. In der 18. Minute zieht Sandro Abruscia aus gut 25 Metern ab, doch der Ball landet neben dem Tor. Zwei Minuten später bringt Savranlioglu von links in der Strafraum der Hessen, Ugur Yilmaz bekommt freistehend die Kugel im Fünf-Meter-Raum, doch er bekommt den Ball einfach nicht ins Tor!

In der ersten Halbzeit haben wir eines der besten Auswärtsspiele gemacht. Da hätte ein Tor fallen müssen. Wir hatten die besseren Chancen, uns aber nicht belohnt
Dirk Schuster, Trainer Stuttgarter Kickers

Von Kassel bis dahin vor dem Tor von Wagner nicht viel zu sehen. Nur bei Standardsituationen musste der Schlußmann der Blauen eingreifen. Einzige gefährliche Szene: In der 42. Minute bekommt Andreas Mayer den Ball und zieht aus gut 20 Metern ab – rund zwei Meter über die Querlatte.
Löwen „beißen“ nach der Pause

Nach dem Pausentee wurden die Hessen aggressiver. Versuchten, mit versteckten Fouls und Rempeleien die Blauen nervös zu machen. In der 49. Minute sprang der frisch eingewechselte Kai Koitka nach einer Ecke von links am höchsten, köpfte den Ball aber neben den Pfosten. Immer wieder versuchten die Löwen, mit Einwürfen, Freistößen oder Ecken hohe Bälle gefährlich im Strafraum der Kickers unterzubringen – doch blieben erfolglos. Die Stuttgarter Kickers kamen mit blitzschnellen Kontern und mit guten Spielzügen. Nur ins Tor traf keine Mannschaft.

Nach dem Spiel trat ein sichtlich enttäuscht aussehender Dirk Schuster vor die Mikrofone: „In der ersten Halbzeit haben wir eines der besten Auswärtsspiele gemacht. Da hätte ein Tor fallen müssen. Wir hatten die besseren Chancen, uns aber nicht belohnt.“

Der erst am Freitag abend neu zur Mannschaft gestoßene Kassel-Trainer Christian Hock: „Die Kickers haben fußballerisch ein sehr gutes Spiel gezeigt. Meine Mannschaft ist nur durch Standardsituationen zu Halbchancen gekommen. In Zukunft müssen die Spieler die noch fehlenden 10 Prozent abrufen.
Kassel raus aus dem Aufstiegpoker

Ein Unentschieden, welches für Kassel dramatischere Folgen hat als für die Blauen. Denn die Nordhessen können den Aufstieg in die dritte Liga aus eigener Kraft nicht mehr schaffen, da das letzte der verbleibenden fünf Spiel gegen den SSV Ulm nicht gewertet wird.

Die Stuttgarter Kickers hingegen hätten mit einem Sieg in Kassel den Aufstieg mit theoretisch 64 Punkten in der Tasche gehabt – bei fünf weiteren Siegen.

Durch das Unentschieden ist jetzt Darmstadt 98 der härteste Konkurrent der Blauen in der Regionalliga Süd. Die müssen am nächsten Wochenende gegen die Spvgg Fürth II ran. Ein Unentschieden der Beiden – und die Kickers wären wieder vorne.

Fakten zum Spiel

KSV Hessen Kassel: 1 Hoffmeister – 4 Latifi (46. 23 Koitka), 5 Grembowietz, 17 Neunaber, 40 Knipping – 9 Mayer, 18 Asaeda (58. 20 Pokar) – 32 Gundelach, 7 Ochs – 10 Bauer (C) (73 13 Brechler), 22 Damm. Trainer: Christian Hock.
Ersatzbank: 29 Formann (ETW); 21 Heussner, 32 Murawski, 42 Ott.

Stuttgarter Kickers: 1 Wagner – 19 Abruscia, 4 Köpf (C), 26 Fennell, 17 Gerster – 7 Ivanusa – 6 Jung, 22 Gondorf (85. 11 Brandstetter), 20 Pala (81. 27 Türpitz), 24 Savranlioglu – 37 Yilmaz. Trainer: Dirk Schuster.
Ersatzbank: 21 Güvenc (ETW); 3 Auracher, 8 Rizzi, 15 Rapp, 23 Prediger.

Schiedsrichter: Peter Sippel (München)

Gelbe Karten: Neunaber, Asaeda, Koitka, Knipping, Mayer / Savranlioglu.

Zuschauer: 10 000

Kick-S

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