Kickers suchen einen Torjäger
Trainer Minkwitz setzt auf Neuzugänge – Club will größere Summe investieren
Stuttgart – Trainer Stefan Minkwitz von den Stuttgarter Kickers hat sein Konzept vorgestellt: Mit mindestens einem hochkarätigen Neuzugang soll der Fußball-Regionalligist die Qualifikation zur dritten Liga schaffen.
VON JÜRGEN KEMMNER
Am Donnerstag stellte Minkwitz dem Präsidium und Aufsichtsrat der Blauen seine Pläne vor, wie der Club unter die ersten Zehn kommen soll. Wichtigster Punkt: Das Team benötigt einen Stürmer, einen abgezockten Torjäger. Auch ein zweiter oder dritter Neuzugang wäre wünschenswert, falls bezahlbar. Minkwitz verließ die Runde gegen 21.30 Uhr, die Granden tagten noch bis 24 Uhr. „Das Konzept kam sehr gut an“, sagt Präsident Dirk Eichelbaum, der bestätigt, dass die Kickers schon mit mehreren Kandidaten verhandeln: „Wir suchen Leute aus der zweiten Liga oder dem Ausland – die sind nicht billig. Wir werden investieren.“ Die Neuen werden zu den Topverdienern zählen und dürften etwa 7500 Euro pro Monat bekommen. Macht bis Saisonende im Mai mindestens 37 500 Euro pro Akteur zuzüglich der möglichen Ablösesummen.
Nun ist bekannt, dass die Blauen ihren Angestellten keine Geldbündel hinterherwerfen – deshalb ist bei Eichelbaum und Kollegen Verhandlungsgeschick gefragt. „Leute dieses Kalibers wollen ihren Preis steigern“, sagt der Clubchef. Doch die Bank der Blauen ist nicht Fort Knox. Von den 300 000 Euro, die Präsidium und Aufsichtsrat beschafft haben, werden 200 000 zur Liquiditätssicherung benötigt. Aus der Internetaktion „Believe in blue“ rechnet Eichelbaum mit bis zu 100 000 Euro fürs Konto. Derzeitiger Stand: Für 44 000 Euro wurden Pixel gekauft. Im Januar kommt zudem die dritte Rate des TV-Geldes mit etwa 90 000 Euro. Und dann steht noch die Zusage von Hauptsponsor Eduardo Garcia: „Ich lasse die Kickers nicht im Regen stehen.“ Jedoch steht der Club bei Ex-Präsident Hans Kullen noch mit 503 000 Euro in der Kreide.
Anscheinend erlaubt die Kreditkarte sogar eine Einkaufstour. Eichelbaum versichert, dass er keinem Kaufrausch verfällt. „Wir verpflichten keine Spieler, nur um im März kein Geld mehr zu haben“, betont der Präsident. Jetzt ist nur noch das richtige Gespür bei der Auswahl der Neuen wichtig.
Stuttgarter Nachrichten