Die Schwäbische Zeitung online berichtete vor dem Spiel gegen Pfullendorf, welches wegen Emma bekanntlich abgesagt worden ist, von einem Ultimatum der Führungsriege gegenüber dem Trainerduo Minkwitz/Malchow, hier der gesamte Artikel:
Ganz Degerloch erwartet heute von den Stuttgarter Kickers gegen den SC Pfullendorf den ersten Heimsieg der Saison. Allen voran der zuletzt stark in die Kritik geratene Präsident Dirk Eichelbaum.
Bei der bekannten Wankelmütigkeit der Führungsriege um Präsident Dirk Eichelbaum scheint aber nicht ausgeschlossen, dass eine Niederlage gegen den SCP Minkwitz bereits heute den Job kosten könnte. Keinen einzigen Heimsieg haben die Stuttgarter Kickers (rund 2,5 Millionen Euro Jahresetat) in dieser Saison bisher geschafft. So langsam dürfte dem Kickers-Management klar sein, dass man dies auch mit Peter Zeidler, der im November nach 14 Spielen und monatelanger öffentlicher Demontage durch Minkwitz ersetzt wurde, hätte haben können.
Als ob der Druck auf Trainer und Mannschaft nicht schon groß genug wäre, versuchte sich Eichelbaum im Vorfeld der heutigen Partie erneut im öffentlichen Keulenschwingen: Im „Kicker Sportmagazin“ fordert Eichelbaum: „Der erste Heimsieg muss her. Wir haben unsere Fans lange genug gefoltert!“ Und für den Fall der Nicht-Qualifikation zur Dritten Bundesliga öffnet Eichelbaum auch schon mal dem Gespenst vom vorläufigen Ende des Profi-Fußballs bei den Kickers die Gruft: „Wir würden wohl eine Mannschaft stellen. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die sofort um den Aufstieg mitspielen könnte.“
Keinen Stürmer geholt
Aus demselben Grund wie der SC Pfullendorf (Geldmangel) verzichteten die Schwaben in der Winterpause auf die Verpflichtung eines regionalligaerfahrenen Stürmers, obwohl die Trefferquote mit 15 Toren in 19 Spielen die drittschlechteste der Liga ist. Die Hoffnungen ruhen also weiterhin auf Sturmführer Angelo Vaccaro (sechs Saisontore).
Auf dem „Schnäppchenmarkt“ geholt wurden mit dem Ex-Frankfurter Alexander Rosen (28, vom norwegischen Zweitligisten Follo Futbol) sowie Ferhat Cerci (26, vereinslos) dagegen zwei Mittelfeldspieler – ein Versuch, den massiven Problemen im Spielaufbau Herr zu werden. Mit Gino Russo (22, SV Großaspach) kam außerdem ein „Perspektivspieler“ für den Sturm.
Eine weitere Parallele zwischen den Kickers und dem SCP (neben chronischer Klammheit in der Kasse und Sturmschwäche) ist die effektive Abwehrarbeit. Nur 22 Gegentreffer in 19 Spielen sprechen da für sich. In der Viererkette hat sich nach Startschwierigkeiten mittlerweile auch der vor der Saison von Pfullendorf zu den Kickers gewechselte Marcel Rapp etabliert.
Beiderseits relativ erfolglose Angriffsreihen gegen beiderseits relativ stabile Abwehrketten – ein Schützenfest scheint heute auf der Waldau nicht auf dem Programm zu stehen.