Ermäßigung für Rentner entfällt – Eichelbaum: „Dritte Liga höherwertiges Produkt“
Stuttgart – Im Fanlager des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers herrscht helle Aufregung. Grund: die Erhöhung der Eintrittspreise für die Heimspiele in der am 25. Juli beginnenden Saison. Vor allem der Wegfall der Ermäßigung für Rentner erhitzt die Gemüter.
„Sind die Kickers nun ein Luxus-Verein? Stoppt diesen Preiswahnsinn. Wehrt euch gegen diese Abzocke“, heißt es im Internet. Was ist passiert? Präsident Dirk Eichelbaum behauptet: „Nicht viel.“ Und er bittet um Verständnis: „Alles ist schließlich teurer geworden, und wir mussten die Preise den steigenden Kosten anpassen.“
Das lässt sich nachvollziehen, doch den Fans geht vor allen Dingen eines gehörig gegen den Strich: Die Rabatte für sozial Schwächere wie Kinder, Jugendliche, Wehrpflichtige und Zivildienstleistende wurden zum Teil erheblich zurückgefahren. Die Ermäßigung für Kinder und Jugendliche greift in der neuen Saison nur noch in einem Alter zwischen sechs und einschließlich 16 Jahren, nicht mehr bis zum 18. Lebensjahr. Der Rabatt für Rentner fiel sogar komplett weg.
Präsident Dirk Eichelbaum verteidigt diese unpopuläre Maßnahme: „Rentner sind die vermögendste Bevölkerungsgruppe in Deutschland, ihnen eine Ermäßigung zu erteilen, ist einfach nicht mehr zeitgemäß.“ Allerdings räumt der Kickers-Chef ein, dass es durchaus Härtefälle gibt. Extrem trifft es Rentner, die bisher auf der Haupttribüne im mittleren Bereich in den vorderen sieben Reihen mit den Blauen mitfieberten. Sie zahlten dafür 16,50 Euro, künftig sind es satte 37 Euro. Der Grund: Durch den Umbau der Haupttribüne und die Umwandlung in Einzelschalensitze stehen künftig 300 Sitzplätze weniger für den freien Verkauf zur Verfügung. Der Wegfall des Rentnerrabatts kommt als Nachteil hinzu.
Insgesamt werden die Sitzplatzpreise für Nicht-Mitglieder um drei bis vier Euro angehoben. Der Dauerkartenpreis für die Haupttribüne für Nichtmitglieder erhöhte sich von 464 Euro auf 563 Euro.
In anderen Bereichen wirken sich die Preissteigerungen nicht ganz so gravierend aus. Ein paar Beispiele: Für einen Stehplatz muss künftig ein Euro mehr bezahlt werden als bisher. Die Stehplatz-Dauerkarte kostet 145 Euro.
Die neue Preisstruktur haben die Blauen auf ihrer Homepage erläutert. Die Knackpunkte nennt Präsident Eichelbaum:
„Wir haben durch die dritte Liga ein höherwertiges Produkt.“
„In der neuen Saison wird es 19 statt bisher 17 Heimspiele geben, was den Preis der Dauerkarte entsprechend erhöht.“
„Die höheren Sicherheitsauflagen des DFB fordern gerade einem Verein wie den Kickers zudem alles ab.“
„Die Energiepreise sind teurer geworden, die Miete für das Stadion ebenso.“
www.stuttgarter-kickers.de
Stuttgarter Nachrichten