STUTTGART (ump). Das Team des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers steigt heute wieder ins Training ein – ausgeruht nach drei freien Tagen. Am Samstag wartet schließlich der Hamburger SV im Pokal. „Wir verlieren nicht“, sagt der Trainer Robin Dutt.
Lust auf Hamburger? Was sich im ersten Moment wie eine pfiffige Kampagne einer Fastfood-Kette ausnimmt, ist im Fall der Stuttgarter Kickers ein Werbeslogan vor dem Spiel in der ersten DFB-Pokalrunde am Samstag (15.30 Uhr) gegen den Hamburger SV. Mehr als 2000 Plakate (mit zwei Motiven) hat der Regionalliga-Tabellenführer drucken lassen, die seit Tagen in weiten Teilen Baden-Württembergs an Plakatwänden hängen.
Und Lust auf die Hamburger haben die Fußballfans hier ganz offensichtlich: Rund achteinhalbtausend Karten sind bereits verkauft. Weshalb das für Marketing zuständige Präsidiumsmitglied Dieter Wahl sagt: „Ich gehe fest davon aus, dass eine fünfstellige Besucherzahl kommt.“ Damit wäre das Gazistadion ausverkauft, denn es ist nur für 10 500 Besucher zugelassen. „Der Vorverkauf läuft besser als im Vorjahr“, sagt der Manager Joachim Cast. Nur zur kleinen Erinnerung: auch damals trafen die beiden Mannschaften im Pokal aufeinander, am Ende siegte der Bundesligist (vor insgesamt 8820 Fans) noch standesgemäß mit 5:1.
Doch als Tabellenführer der Regionalliga gehen die Kickers mit breiter Brust in das Duell, sodass ihr Trainer Robin Dutt sagt: „Wir verlieren nicht.“ Dutt weilte am Wochenende zufällig in Hamburg, bei einem Heimspiel des FC St. Pauli. „Allerdings ohne direkten sportlichen Hintergrund.“
Den gibt es am Samstag. Zu verlieren haben die Kickers dabei nichts, nur zu gewinnen. Auch in Sachen Image. „Ich bin jetzt fünf Jahre bei den Kickers, aber das ist der absolute Höhepunkt“, sagt Cast, seit 2001 im Verein, zunächst als Spieler, danach als Manager. „Aber so groß war das Interesse noch nie. Es ist fast wie zu Zweitligazeiten.“
Die könnten vielleicht schon nächste Saison wiederkommen. Doch trotz aller Euphorie warnt der Präsident Hans Kullen: „Wir müssen auf dem Boden bleiben.“ So werden auch die zusätzlichen Einnahmen aus dem Pokal – im Vorjahr waren es netto 75 000 Euro – erst einmal auf die Seite gelegt.
Stuttgarter Zeitung