Schnupperkurs in Degerloch
Der neue Kickers-Trainer lässt es spielerisch angehen
Stuttgart – Im Frühtau zu Degerloch, hieß es am Dienstagvormittag um 10 Uhr. Zum Trainingsstart der Stuttgarter Kickers unter dem neuen Coach Edgar Schmitt lag noch heftiger Nebel über dem Rasen, der sich aber im Laufe der Zeit lichtete, so dass die immerhin etwa 20 Kiebitze – für die Verhältnisse des Drittligisten schon eine erstaunliche Zahl – nicht im Nebel herum stochern mussten.
Von Joachim Klumpp
Schmitt hat die Spieler das machen lassen, was sie am liebsten tun: Fußball spielen. „Das war sozusagen mal ein Kennenlerntraining“, sagte Schmitt nach der 90-minütigen Einheit. Seine Philosophie hatte der Trainer in einer kurzen Ansprache in der Kabine erklärt gehabt: „Ich will schon die Ausrichtung, dass wir schnell nach vorne spielen.“ Bis auf den Langzeitverletzten Gino Russo, Jörn Schmiedel und den leicht grippekranken Kapitän Alexander Rosen waren alle Mann an Bord, 20 an der Zahl.
Fitnesseinheit in Feuerbach
Am Nachmittag ging es zur Fitnesseinheit ins Rehazentrum nach Feuerbach, am Mittwoch soll zunächst eine Taktikschulung erfolgen. „Dann bin ich guter Dinge, dass wir das bis Samstag hinkriegen“, sagt Schmitt, der auf die Schnelle keine großen Änderungen vornehmen will. „Ich werde auf der Arbeit meines Vorgängers aufbauen – alles andere wäre Aktionismus.“
In der Frage des Co-Trainers ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, die Gespräche mit dem Aspiranten Björn Hinck verliefen zwar positiv, allerdings will der bisherige Oberligatrainer zumindest halbtags weiter auf dem Landratsamt Böblingen arbeiten. Ob das den Vorstellungen Schmitts entspricht, wollte sich der nochmals durch den Kopf gehen lassen. Sollte Hinck in seinem bisherigem Amt bleiben, wäre auch die Überlegung, diesen Posten durch Alexander Malchow zu besetzen, hinfällig. Der Manager Joachim Cast sagt: „Ich hoffe, dass wir bis zum Spiel gegen Emden eine Lösung haben.“
Das für Mittwoch angesetzte Spiel der zweiten Kickers-Mannschaft im WFV-Pokal-Achtelfinale gegen Kirchheim wurde auf den 21. Februar 2009 verschoben. Der Termin für die Hauptversammlung ist der 26. November.
Stuttgarter Zeitung
Kickers
Schwierige Suche nach dem Co-Trainer
Applaus für Edgar Schmitt beim ersten Training der Stuttgarter Kickers – Hinck bleibt Oberligacoach
Stuttgart – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers sucht weiter nach einem neuen Co-Trainer: Die geplante Lösung mit Oberligacoach Björn Hinck klappt so gut wie sicher nicht.
Dicke Nebelschwaden hingen noch über dem ADM-Sportpark, als Edgar Schmitt am Dienstag um 10 Uhr zum ersten Training bat. Zwei Dutzend Kiebitze begrüßten den neuen Coach mit freundlichem Applaus. „Es war ein Kennenlerntraining“, sagte Schmitt nach der eineinhalbstündigen Einheit. Mittags ging’s ins Rehamed, am heutigen Mittwoch will der 45-Jährige der Mannschaft seine Fußball-Philosophie an der Taktiktafel näherbringen. „Wir wollen schnell nach vorne spielen“, wiederholte Schmitt, „ansonsten auf dem aufbauen, was mein Vorgänger geleistet hat. Alles andere wäre blinder Aktionismus.“
Schwierig gestaltet sich weiterhin die Suche nach einem Assistenten. Der Stuttgarter Fußball-Lehrer Rainer Kraft, mit dem Schmitt beim VfR Aalen zusammenarbeitete, ist für die Blauen eine Nummer zu groß und finanziell nicht machbar. Die interne Wunschlösung der Kickers mit Björn Hinck lässt sich ebenfalls nicht realisieren. Er wird mit 99-prozentiger Sicherheit Trainer der Oberligamannschaft bleiben. „Das Angebot ist sehr reizvoll und ehrt mich auch, aber es kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt“, sagt der 31-Jährige, „mir blutet das Herz.“ Hinck kletterte erst vor kurzem auf der beruflichen Karriereleiter eine Stufe höher – und fungiert beim Landratsamt Böblingen als Sachgebietsleiter für Haushaltsplanung und Finanzcontrolling. Die sehr gute Stellung will er nicht aufgeben, die Reduzierung seiner Arbeitszeit auf 22 Stunden pro Woche wäre für beide Seiten ein eher fauler Kompromiss.
Der bisherige Co-Trainer Alexander Malchow hat sich am Dienstag von der Mannschaft verabschiedet. Ob er im Verein eine andere Aufgabe übernimmt, ist unwahrscheinlich: „Ich bin beurlaubt und von meinen Aufgaben als Assistenzcoach entbunden, mehr weiß ich nicht“, sagt Malchow. Die Fahndung nach einem geeigneten Nachfolger läuft auf Hochtouren. Ein denkbarer Kandidat wäre Christian Hofberger. Der 35-jährige Gymnasiallehrer und A-Lizenz-Inhaber trainierte bis zum Sommer den Oberligisten VfL Kirchheim und ist derzeit ohne Verein.
Der Termin für die Jahreshauptversammlung steht. Sie findet am 26. November (19 Uhr) im Kickers-Vereinsheim statt.
Stuttgarter Nachrichten