Eichelbaum: „Absolutes Horrorszenario“
Das sportliche Geschehen beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers vor dem anstehenden Heimspiel an diesem Samstag (GAZI-Stadion, 14 Uhr) gegen den FC Carl Zeiss Jena ist aufgrund einer Hiobsbotschaft seitens der Stadt Stuttgart in den Hintergrund gerückt. Diese hat an diesem Mittwoch gegenüber den Stuttgarter Kickers durch die Sportbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann schriftlich Stellung zur aktuellen Entwicklung des Umbaus des GAZI-Stadions auf der Waldau genommen. Demnach wird der dortige Umbau „aufgrund der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise, die auch erhebliche Auswirkungen auf die Finanzsituation der Landeshauptstadt Stuttgart befürchten lässt“, so Eisenmann, wohl nicht wie bislang geplant – und wie vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) gefordert – noch in dieser Saison vollzogen, sondern aller Voraussicht nach um zwei Jahre verschoben. Durch diese Entscheidung schwebt damit über einer künftigen Drittliga-Lizenz für die Stuttgarter Kickers ein Damoklesschwert. „Für uns bedeutet diese Entscheidung ein absolutes Horrorszenario“, sagt der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum. Denn: „Den Kickers fehlt dadurch zukünftig eine drittligataugliche Spielstätte.“
„Nach Abstimmung mit dem Gemeinderat sollen in Stuttgart im laufenden Doppelhaushalt 2008/2009 nur die Bauprojekte weiter verfolgt werden, die bereits beschlossen und für die Mittel im städtischen Etat bereits veranschlagt sind. Von dieser Restriktion ist leider auch der Umbau des GAZI-Stadions auf der Waldau für die 3. Liga betroffen“, informierte die Sportbürgermeisterin Dr. Eisenmann in ihrem Schreiben weiter. Jedoch: gerade der Ausbau der Haupttribüne im GAZI-Stadion inklusive der vom DFB geforderten Erweiterung auf bis zu 2000 überdachte Einzelsitzplätze ist eine existenzielle Säule zur Sicherung der Lizenzierung und damit, kurz gesagt, des Spielbetriebs für die Stuttgarter Kickers in der dritten Fußball-Liga.
Diese Lizenzierungsbedingungen sind in der Drittliga-Spielzeit 2009/2010 angesichts der jetzt getroffenen Entscheidung durch die Stadt Stuttgart aber nicht mehr gegeben. „Diese Entscheidung bedeutet für uns ein absolutes Horrorszenario und hat außerdem die unangenehme Folge, dass wir, Stand heute, keine geeignete Spielstätte für die nächste Drittliga-Saison haben“, zeigte sich der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum von der Hiobsbotschaft geschockt. „Jetzt müssen wir unverzüglich das Gespräch mit dem Deutschen Fußball-Bund suchen, um eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen“, sagte Eichelbaum.
Der DFB hatte zuletzt aber schon mehrfach angekündigt gehabt, in der kommenden Saison keine Ausnahmegenehmigungen mehr erteilen zu wollen. Ein weiterer Schwerpunkt ist außerdem die Erfüllung der Sicherheitsauflagen für die Polizei sowie die Sicherheits- und Rettungsdienste. Immerhin: Nach Absprache mit der Stadt Stuttgart stimmte die Polizei der Durchführung des Spielbetriebs auch in der kommenden Spielsaison unter Sicherheitsgesichtspunkten zu. Das Hauptproblem, der Umbau des GAZI-Stadions, ist für die Stuttgarter Kickers aber dadurch nicht gelöst.
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