Die Clubs wollen mehr Livespiele
FRANKFURT/STUTTGART (StZ). Gestern haben in Frankfurt die Manager der 20 Fußball-Drittligisten getagt – und der DFB hat danach ein positives Resümee gezogen. „Die Liga ist vom Umsatz her die drittstärkste aller Sportarten in Deutschland“, erklärte der Marketingdirektor Denni Strich. Gleichzeitig wurde aber deutlich, dass es noch Verbesserungspotenzial bei der Vermarktung, der Medienarbeit und den Kosten für den Spielbetrieb gibt. „Wir müssen einfach noch Erfahrungen sammeln, aber es ist eine Liga mit attraktiven Clubs. Das schließt auch die zweiten Mannschaften der Bundesligisten ein“, sagte der für den Amateurbereich zuständige DFB-Vizepräsident Hermann Korfmacher in Frankfurt, nachdem zuletzt bereits Stimmen laut geworden waren, die eine eigene Spielklasse für die zweiten Mannschaften der dritten Liga sowie der Regionalliga gefordert hatten. „Man hat sich für den aktuellen Modus entschieden“, sagt dazu Joachim Cast, der Manager der Stuttgarter Kickers, der auch im DFB-Spielausschuss sitzt: „Jetzt bereits wieder über Änderungen zu sprechen, halte ich für verfrüht.“
Nicht nur sein Managerkollege Andreas Möller vom Zweitligaabsteiger Kickers Offenbach wünscht sich vor allem eine Erhöhung der Fernsehgelder. In der nächsten Saison erhält jeder Club 800 000 Euro (statt bisher 588 000) aus diesem Topf. Was zulasten der Regionalligisten geht, die künftig nur noch je 90 000 Euro (statt 163 000) erhalten, was in der vierten Liga bereits zu einem Wehklagen geführt hat. Der DFB argumentiert, dass die dritte Liga das Gros der TV-Übertragungen für sich in Anspruch nehmen kann, was Zahlen belegen. Immerhin wurden im ersten Halbjahr 900 Stunden übertragen und insgesamt rund 435 Millionen Zuschauer bei 39 Fernsehsendern erreicht. Trotz dieser positiven Resonanz sind der Marketingdirektor Strich und die Vereine noch nicht hundertprozentig zufrieden – sie wünschen sich ein Livespiel pro Spieltag, so wie es zu Saisonbeginn zweimal der Fall gewesen ist.
Stuttgarter Zeitung