„Das Kollektiv unserer Mannschaft steht im Vordergrund“
Mit seinem verwandelten Foulelfmeter hat er den Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers am Mittwochabend in der Partie beim SV Darmstadt 98 in Front geschossen, an dessen Ende mit dem 2:1-Erfolg der erste Auswärtssieg in dieser Saison stand. Nun folgt für die Blauen an diesem Samstag (GAZi-Stadion, 14 Uhr) das Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846 – und für Vinzenzo Marchese eine ganz besondere Partie. Im Sommer ist der 26-Jährige aus Ulm zu den Degerlochern zurückgekehrt. Hier geht’s zum Interview mit dem Mittelfeldspieler mit der Rückennummer 7 im aktuellen Kickers-Kader.
Hallo Enzo Marchese, auf sechs Jahre bei den Stuttgarter Kickers folgten für dich zuletzt drei Spielzeiten beim anstehenden Gegner der Blauen, dem SSV Ulm 1846. Mit welchen Gefühlen blickst du dieser Partie entgegen?
Es ist für mich schon ein ganz besonderes Spiel. Zum einen treffe ich auf ehemalige Kollegen und zum anderen kommen hoffentlich viele Ulmer Fans ins GAZi-Stadion, die mich in guter Erinnerung behalten werden. Angesichts dessen möchte ich mich natürlich möglichst gut präsentieren – auch wenn klar ist, dass das Kollektiv unserer Mannschaft wie immer im Vordergrund stehen muss und nicht ein einzelner Akteur.
Was hast du dir für die 90 Minuten gegen Ulm konkret vorgenommen?
Oberste Priorität hat natürlich, dass wir im Schwaben-Derby als Kickers-Mannschaft unseren Fans einen engagierten und erfolgreichen Fußball anbieten, selbstverständlich wollen wir im Heimspiel als Sieger vom Platz gehen. Und sollte mir gegen mein ehemaliges Team auch noch ein Treffer gelingen, dann wäre das natürlich ein perfekter Samstagnachmittag.
Worin siehst du die Gründe, dass die aus vielen jungen Talenten und nur wenigen routinierten Hasen bestehende Kickers-Mannschaft so schnell zusammengefunden hat – und auf dem Platz als eine erfolgreiche Einheit bestehen kann?
Es ist ganz egal, ob einer wie zum Beispiel Dominik Salz in der Vorsaison noch in der Kreisliga oder Marcel Rapp in der 3. Liga am Ball gewesen ist. Wir haben vom ersten Trainingstag in der Vorbereitung an gewusst, dass wir in der Regionalliga nur als Kollektiv stark sein können. Es klingt vielleicht altmodisch: Einer für alle und alle für Einen, das ist genau das Motto, das uns trägt und uns gemeinsam stark macht. Die Moral und der Zusammenhalt ist unser großer Pluspunkt. Die Mannschaft und das Trainerteam ziehen gemeinsam an einem Strang.
Was zeichnet das Kickers-Trainerteam bei ihrer Arbeit mit der jungen Mannschaft aus?
Einen entscheidenden Faktor sehe ich im relativ jungen Alter von Dirk Schuster und Alexander Malchow. Außerdem haben die beiden ja erst vor wenigen Jahren ihre Kickstiefel an den Nagel gehängt und die Spielerkarriere beendet. Deshalb wissen die beiden auch ganz genau, wie ein Fußballspieler tickt und mit welchen Mitteln sie ihn an genau den Punkt hinbekommen, wo sie ihn haben wollen. Außerdem ist unsere Trainingsarbeit so abwechslungsreich und vielseitig, wie ich das zuvor noch nie erlebt habe. Alle Aufgaben werden mit dem Ball absolviert. Und oftmals sitze ich nach den Trainingseinheiten in unserer Mannschaftskabine und denke: Mann, bin ich fertig – aber das hat heute wieder eine Menge Spaß gemacht.
„Die Moral und der Zusammenhalt ist unser großer Pluspunkt. Die Mannschaft und das Trainerteam ziehen gemeinsam an einem Strang“, sagt Vincenzo Marchese. Foto: Baumann
Fragen von Frank Pfauth
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