Gühring klaut dem VfL zwei Punkte
Starker Kickers-Keeper will in die Regionalliga
Seit drei Spieltagen ist der VfL Kirchheim in der Fußball-Oberliga jetzt ohne Sieg: Der Vorsprung an der Tabellenspitze schmilzt und schmilzt. Diesmal spuckte Patrick Gühring dem VfL in die Suppe.
KLAUS-DIETER LEIB
Kirchheim. Waren es am siebten Spieltag noch fünf Punkte Vorsprung, ist dieser drei Spieltage später bis auf einen Zähler zusammen-geschrumpft. Hatte die Baumann-Elf in den ersten sieben Spielen nur zwei Gegentore kassiert, waren es in den letzten drei Begegnungen fünf an der Zahl: So frisch, wie die VfL-Kicker aus den Startlöchern gekommen sind, sind sie längst nicht mehr. „Wir dürfen jetzt die Köpfe aber nicht hängen lassen“, fordert Trainer Rolf Baumann. Trotz der unnötigen Punkteteilung war der Kirchheimer Coach mit dem Spiel seiner Mannschaft gegen die Stuttgarter Kickers (2:2) sogar zufrieden: „Wir haben heute Fußball gespielt, wie ich mir das vorstelle. Nur mit der Chancenauswertung kann ich nicht zufrieden sein.“
Obwohl es nach 65 Spielminuten nur 1:1 gestanden hatte, nahm Baumann seinen gefährlichsten Stürmer Antonio Tunjic (sieben Saisontore) dann aus dem Spiel. Was der 24-Jährige nicht ganz nachvollziehen konnte, denn ohne Abklatschen mit dem Trainer ging Tunjic schnurstracks in die Katakomben. Diese Aktion nahm Baumann auf der Pressekonferenz seinem Torjäger nicht übel: „Ich denke, jeder Spieler ist enttäuscht, wenn er ausgewechselt wird.“ Kurz darauf verletzte sich auch noch Maximilian Laible (Schienbeinprellung) und musste ebenfalls ausgewechselt werden. Überraschend brachte der VfL-Übungsleiter erneut keinen weiteren Stürmer. Damit musste Visar Braha ein weiteres Mal 90 Minuten auf der Auswechselbank schmoren. Doch für den VfL-Coach („Visar ist selten im Training“) ist der 22-Jährige im Moment keine Alternative.
Ein altbekannter Kirchheimer Spieler war diesmal Erfolgsgarant dafür, dass der Tabellenletzte für eine Überraschung sorgen konnte: VfL-Ex-Keeper Patrick Gühring hatte vor allem in der zweiten Halbzeit mit teilweise glänzenden Paraden großen Anteil am Punktgewinn. Was ihn besonders freute: „Wenn man als Tabellenletzter beim Spitzenreiter einen Punkt holt, ist dies eine großartige Leistung.“ Ob es für ihn eine besondere Genugtuung war, seinen alten Mannschaftskollegen ein Bein zu stellen? „Nein“, sagte er. Dass Kirchheim so erfolgreich in die neue Saison gestartet ist, wundert den Ex-VfL-Keeper nicht: „Dieser Erfolg ist auch noch ein Verdienst von Trainer Michael Rentschler, der in Kirchheim hervorragende Arbeit geleistet hat.“ Bei den Stuttgarter Kickers hat der 29-Jährige große Pläne. „Ich rechne mir Chancen aus, bald in der Regionalligaelf zu spielen. In drei bis vier Wochen könnte es so weit seit“, verkündete Gühring selbstbewusst. Seit er in der Landeshauptstadt spielt, trainiert er stets bei der ersten Mannschaft mit und ist oft Ersatztorwart bei Spielen.
Nun steht für den VfL wegen des DFB-Länderpokals ein spielfreies Wochenende an, bevor es am 17. Oktober zum ASV Durlach geht. Am kommenden Freitag bestreiten die Teckstädter ein Testspiel gegen den Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach an der Jesinger Allee.