Presse zu Stuttgarter Kickers – SpVgg Weiden (2:0)

Kickers trotzen dem Gegenwind

Regionalliga Mijo Tunjic und Enzo Marchese erzielen die Tore zum 2:0-Sieg gegen Weiden. Moritz Steinle macht sein vorerst letztes, Jéräme Gondorf sein erstes Spiel für die Blauen. Von Joachim Klumpp

Es ist eine stürmische Angelegenheit bei den Stuttgarter Kickers gewesen. Was zunächst einmal die Witterungsverhältnisse auf Degerlochs Höhen betraf – unter dem Strich dann aber auch das ungefährdete 2:0 (1:0) im ersten Spiel nach der Winterpause gegen die SpVgg Weiden, nach dem der Gästetrainer Miloslav Janovsky zugab: „Es gibt keine Ausrede: weder lange Anfahrt, noch heftiger Wind – das war eine verdiente Niederlage.“

Trotzdem war der Kickers-Kollege Dirk Schuster nicht ganz zufrieden mit der Vorstellung, zumindest in der ersten Hälfte. „Da haben wir zu wenig mit Hirn gespielt“, sagte Schuster und monierte, dass der Fußball-Regionalligist – mit dem Wind im Rücken – zu wenig aus der zweiten Reihe geschossen hat. Immerhin hatte Mijo Tunjic bereits in der zehnten Minute mit seinem elften Saisontreffer die Führung erzielt und sogar noch den zweiten Treffer auf dem Kopf, das war“s dann vor der Pause.

Danach kamen die Kickers dann trotz Gegenwind besser ins Spiel. Vor allem Mahir Savranlioglu machte auf der linken Seite viel Dampf und hatte zwei gute Möglichkeiten, scheiterte aber jeweils knapp. In der 67. Minute schließlich klärte Weidens Akram Abdel-Hag nach einem Schuss von Fabian Gerster vor der Linie. Die Kickers waren am Drücker, aber es dauerte bis zur 81. Minute ehe die Entscheidung fiel. Der Neuzugang Jéräme Gondorf, der im rechten Mittelfeld spielte, holte in seiner besten Szene einen Elfmeter heraus, den Enzo Marchese verwandelte. „Es war wichtig, dass wir mit einem Sieg gestartet sind“, sagte der Italiener, der in der Winterpause seinen Vertrag verlängert hat, so dass bereits zehn Spieler für die nächste Saison an den Verein gebunden sind. „Das war auch ein Signal, die Vereinsführung macht hinter den Kulissen einen guten Job – wir versuchen es auf dem Feld.“

Fast wären die Vorsätze in der Schlussphase über den Haufen geworfen worden, denn kurz nach dem 2:0 bekam auch Weiden nach einem Foul von Moritz Steinle an Egeter seinen Elfmeter, doch Akram Abdel-Hag scheiterte am Torwart Daniel Wagner. „Da konnten wir uns bei unserem Schlussmann bedanken, sonst wären das noch mal ein paar kritische Minuten geworden“, sagte Schuster, der gestern nochmals auf Steinle zurückgreifen konnte. Schuster: „Ich hoffe, dass das nicht sein letztes Spiel war.“ Künftig wird sich das Urgestein allerdings auf sein Studium konzentrieren – und allenfalls in Ausnahmefällen noch für die Regionalliga zur Verfügung stehen. Wobei er wegen seiner fünften Gelben Karte sowieso für ein Spiel gesperrt ist.

Stuttgarter Kickers Wagner – Jung (90. Olveira), Köpf, Steinle, Gerster – Gondorf, Rizzi (87. Gümüssu), Ivanusa, Savranlioglu – Marchese, Tunjic (72. Türpitz).

Schiedsrichter Robert Kempter (Sauldorf).

Zuschauer 2140

Tore 1:0 Tunjic (10.), 2:0 Marchese (81./Foulelfmeter).

Gelbe Karten Steinle, Savranlioglu, Rizzi, Türpitz – Okle.

Bes. Vorkommnis Abdel-Hag (Weiden/84.) scheitert mit einem Foulelfmeter an Wagner.

Stuttgarter Zeitung

Kickers trotzen Wind und Gegner

Stuttgart (red) – Die Stuttgarter Kickers sind mit einem Heimsieg aus der Winterpause der Fußball-Regionalliga gestartet. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster trotzte dem stürmischen Wind, gewann gegen die SpVgg Weiden mit 2:0 (1:0) und schob sich in der Tabelle auf den neunten Platz hoch. Vor 2140 Zuschauern im Gazi-Stadion brachte Mijo Tunjic die Kickers in der 10. Minute in Führung. Die Vorlage kam von Enzo Marchese, der einen langen Ball per Kopf zu Tunjic verlängerte. Der 22-Jährige schob locker zum 1:0 ein. Schuster kritisierte anschließend die Leistung in der ersten Hälfte, in der sein Team mit Rückenwind spielte: „Es wäre besser gewesen, aus größerer Distanz öfter mal abzuziehen.“

Im zweiten Abschnitt erhöhte Marchese per Foulelfmeter auf 2:0 (82.), nachdem Philip Türpitz im Strafraum zu Fall gebracht worden war. Zwei Minuten später hielt Kickers-Torhüter Daniel Wagner einen Foul­elfmeter von Akram Abdel-Hag. Damit bleiben die „Blauen“ in dieser Saison zu Hause unbesiegt.

Eßlinger Zeitung

Stuttgart/Weiden
Hoffnungen vom Winde verweht
SpVgg Weiden zeigt in Stuttgart zu wenig Biss und verliert mit 0:2 – Abdel-Haq vergibt Elfmeter

Stuttgart/Weiden. (lst) Die Hoffnungen des Fußball-Regionalligisten SpVgg Weiden, aus Stuttgart einen oder sogar drei Zähler zu entführen, sind am Sonntagnachmittag vom Winde verweht worden. Die Mannschaft von Trainer Miloslav Janovsky unterlag vor 2140 Zuschauern in einem Spiel unter widrigen äußeren Bedingungen mit 0:2 (0:1) und kassierte damit nach dem 1:2 vor einer Woche in Aalen die zweite Auswärtsniederlage in Folge.
Größtenteils sind es die Kleinigkeiten, die ein Fußball-Spiel entscheiden. Und eben diese Kleinigkeiten machten im GAZI-Stadion auf der Waldau auch den Unterschied aus. „Stuttgart traf seinen Strafstoß, wir nicht. Stuttgart nutzte unsere Fehler aus, wir aber deren nicht“, sagte nach der Begegnung Weidens Sportlicher Leiter Reinhold Schlecht. SpVgg-Coach Janovsky bestätigte dies: „Es gibt keine Ausrede für diese Niederlage. Weder die lange Anfahrt noch den Wind lasse ich gelten. Der entscheidende Unterschied war, dass die Kickers mit mehr Herz gespielt haben und ihr Pressing im Vergleich zu unserem effektiver war.“

In der Tat waren die gastgebenden Schwaben über die gesamte Spielzeit hinweg die präsentere Mannschaft. Meist gedanklich den Schwarz-Blauen einen Schritt voraus kombinierten die Akteure von Coach Dirk Schuster schnell und gefällig. Zudem waren die Hausherren, vor allem in der zweiten Halbzeit, durch ihre direkt vorgetragenen Konter stets brandgefährlich. „Mit den ersten 45 Minuten meines Teams bin ich überhaupt nicht zufrieden. Wir standen zu weit von unseren Gegenspielern weg“, monierte Schuster. Damit meinte er die Tatsache, dass seine Akteure aus dem Vorteil des zum Teil orkanartigen Windes im Rücken kein Kapital schlagen konnten.

Stark nach der Pause

Schuster bescheinigte der SpVgg Weiden eine – gerade in den zweiten 45 Minuten – starke Leistung. „Wer weiß, was passiert wäre, wenn Akram Abdel-Haq in der 84. Minute den Elfmeter verwandelt hätte. Dann wären uns mit Sicherheit noch fünf ganz heiße Minuten bevorgestanden“, so der Stuttgarter Trainer weiter.

Auf Weidener Seite musste Miloslav Janovsky auf die gesperrten Florian Schrepel und Mischa Welm verzichten. Für sie rückten Akram Abdel-Haq und Michael Plänitz in die Anfangsformation. Den besseren Start in die Begegnung erwischten die Gastgeber. Der Wind war stellenweise so stark, das selbst die weiten Torabschläge von SpVgg-Keeper Andreas Lengsfeld nicht weiter als bis kurz vor die Mittellinie flogen bzw. im Tor-Aus landeten.

Wirklich Zwingendes ergab sich auf beiden Seiten aber nicht. Bis auf die Aktion von Mijo Tunjic in der zehnten Minute, der eine Unachtsamkeit der Weidener Vierer-Kette ausnutzte, auf rechts durchbrach und alleine vor Lengsfeld flach zum 1:0 einschob. Nicht nur der Rückstand war zu diesem frühen Zeitpunkt für die SpVgg Weiden bitter, sondern auch die Tatsache, dass Stürmer Andreas Fischer in der 41. Minute wegen eines eingeklemmten Rückennervs vom Platz musste.

Lengsfeld chancenlos

Seine Verletzung war sicherlich ein weiterer Grund, warum die SpVgg Weiden in der zweiten Hälfte – dieses Mal mit dem „Wind-Vorteil“ im Rücken – zwar alles versuchte, offensiv agierte, aber nicht wirklich zwingend vor dem Tor war. Besser machte es da schon die Stuttgarter Elf. Ihre Konter sorgten stets für Unruhe im Weidener Strafraum. Chancenlos war Lengsffeld in der 82. Minute beim Elfmeter von Vincenzo Marchese. Zuvor holte die SpVgg-Abwehr Marcel Ivanusa von den Beinen.

Die endgültige Entscheidung zugunsten der Stuttgarter Kickers dann in der 82. Minute, als ihr Torhüter Daniel Wagner beim Abdel-Haqs Strafstoß die Ecke erahnte und ihn entschärfte. Für die SpVgg Weiden stand somit die zweite Auswärtsniederlage in Folge zu Buche. Sie muss nun am Samstag um 14 Uhr zu Hause gegen den SV Wehen-Wiesbaden unbedingt dreifach punkten, um in der Tabelle nicht zu weit nach hinten abzurutschen.

Oberpfalznet

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