Jugendfußball: Sven Hayer bei den Kickers

„Da stimmt eigentlich alles“

Fünf Mal die Woche Training, fünf Mal die Woche von Cresbach nach Stuttgart – Sven Hayer, seit dieser Saison bei den Stuttgarter Kickers in Degerloch für deren A-Junioren verantwortlich, ist viel auf Achse. „Mittlerweile merk‘ ich die 75 Kilometer fast nicht mehr“, sagte der Ex-Coach des SV Tumlingen-Hörschweiler beim Turnier in Vollmaringen.

Vollmaringen. Zur neuen Saison wechselte Sven Hayer vom Aktiven- in den Juniorenbereich, vom Landesligisten SV Tumlingen-Hörschweiler zum Traditionsverein SV Stuttgarter Kickers. Dort ist er Cheftrainer der U 19, die in der Oberliga spielt. Beim Turnier in Vollmaringen lief’s nicht ganz rund für seine Jungs; Hayer verfällt deswegen aber nicht in Panik, auch wenn bei einigen Eltern schon ein paar kritische Töne wegen des vorletzten Platzes zu hören waren. „Wir sind in der Vorbereitung, und da muss man auch Gelegenheit wahrnehmen, mal etwas auszuprobieren,“ sagte er, „zudem sind einige Spieler noch in Urlaub. Hier hat man ein Top-Wettkampftraining, im Endeffekt ist das Abschneiden ja zweitrangig. In 14 Tagen gilt’s erst, erst dann zählen keine Ausreden mehr.“

Für Hayer sei es überhaupt kein Thema gewesen, nachdem er von Walter Baur die Einladung erhalten habe, an diesem Turnier nicht teilzunehmen. Mit Blick auf die vielen Absagen oder gar Nicht-Antworten, die die Nagolder als Organisatoren erhalten haben, sagte Hayer: „Es ist für mich unverständlich, wie manche Trainer und Vereine so eine Gelegenheit auslassen können. Hier findet man optimale Bedingungen vor und hat zwei Wochen vor dem Rundenstart eine ideale Gelegenheit, sich mit den Ligakonkurrenten zu messen und dabei ein paar Dinge unter Wettkampfbedingungen auszuprobieren.“ Seine Mannschaft sei „total im Umbruch“, sagte er: „Wir haben nur noch elf Spieler des älteren Jahrgangs im Kader und zwölf des jüngeren. Unsere Torspieler sind beide vom jüngeren Jahrgang. Und man merkt schon, dass zwischen den 92ern und den 93ern schon ein Unterschied besteht. Die einen, das sind schon Männer, die anderen sind noch Buben, da gibt’s schon noch Defizite, die wir aufarbeiten müssen.“

In Vollmaringen haben seine Jungs gegen den VfL Nagold ihr bestes Spiel gemacht, mit dem 0:0 den Nagoldern den möglichen Turniersieg vermasselt. „Auch gegen Reutlingen haben wir die erste Halbzeit sehr gut mitgehalten. Insgesamt war ich nicht unzufrieden, auch wenn ich von dem einen oder anderen Spieler noch deutlich mehr verlange.“ Hayer hat seinem Bekunden nach seinen Schritt, zu den „Blauen“ nach Degerloch zu gehen, „noch keine Sekunde bereut. Wir trainieren derzeit fünf Mal die Woche, donnerstags gibt es sogar zwei Trainingseinheiten. Und die 75 Kilometer von meinem Wohnort Cresbach nach Degerloch die merk’ ich mittlerweile kaum noch. Wenn die Autobahn frei ist, dann bin ich in 40 Minuten daheim, hinwärts dauert es meist ein bisschen länger.“

Nur lobend äußert sich Hayer über die Bedingungen, die er bei den Kickers vorfindet. „Da stimmt eigentlich alles, das ganze Umfeld passt. Da wird jetzt auch ein größeres Augenmerk auf die Jugendarbeit gelegt, denn man hat erkannt, dass die Jugend das Kapital des Vereins ist“, sagte der Loßburger Grundschullehrer und bescheinigt den Kickers verstärkte Bemühungen in der Jugendarbeit, seit der Mitteltaler Jens Zimmermann bei den Kickers als Geschäftsführer tätig ist.

Mit der Tätigkeit des mittlerweile 32-jährigen Hayer bei den Kickers schließt sich ein Kreis: Svens Vaters Horst spielte von 1978 bis 1982 bei den „Blauen“ und hatte 79 Zweitliga-Einsätze. kpd

Südwest-Presse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.