Dundee für Mesic
Wechselspiele bei den Kickers
STUTTGART (ump). Mirnes Mesic verlässt den Fußball-Regionallisten Stuttgarter Kickers in Richtung Hoffenheim – mit sofortiger Wirkung. Während der Stürmer mit seinem neuen Klub nach Spanien geflogen ist, haben die Kickers Sean Dundee aus Offenbach geholt.
Dass Mirnes Mesic die Stuttgarter Kickers in Richtung des Regionalligakonkurrenten Hoffenheim verlassen wird, ist schon ein paar Tage bekannt. Neu ist, dass der Wechsel mit sofortiger Wirkung über die Bühne geht. Eine Entwicklung, die sich in den vergangenen Tagen offensichtlich abgezeichnet hatte. „Der Spieler selbst ist auf uns zugekommen und hat den Wunsch geäußert“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast – und kommt zu dem Schluss: „Wahrscheinlich ist das für alle Beteiligten das Beste.“
Der Tabellenzweite TSG Hoffenheim hat jedenfalls zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: sich selbst gestärkt und einen der härtesten Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg geschwächt. Immerhin bekommen die Kickers jetzt noch eine Ablöse (die im knapp sechsstelligen Bereich liegen soll), was im Sommer nicht mehr der Fall gewesen wäre. Allerdings verlieren die Kickers nicht nur ihren mit zehn Treffern besten Torjäger, sondern auch eine Leitfigur. Deshalb sagt der Trainer Robin Dutt zähneknirschend: „Man muss den Verkauf akzeptieren. In diesem Geschäft ist eben alles möglich.“
Lange haben die Kickers denn auch nicht mit Mesic“ Abgang gehadert – und die Lücke umgehend geschlossen. Vom Zweitligisten Kickers Offenbach kommt ablösefrei der 34-jährige Sean Dundee, der heute einen Vertrag zunächst bis Saisonende (mit Option für eine weitere Saison) unterschreiben wird. Der gebürtige Südafrikaner hat Anfang der neunziger Jahre seine Karriere in Deutschland bei den Kickers begonnen, ehe er später unter anderem für den FC Liverpool in der Premier League und den VfB Stuttgart aktiv war. Ein Transfer des Bayernliga-Torjägers Peter Heyer (Bamberg) ist – zumindest in der Winterpause – kein Thema mehr.
Weil die Transferliste am Mittwoch schließt, standen die Kickers unter einem gewissen Zeitdruck. Der Trainer Dutt weiß: „Jeder Transfer jetzt ist mit Unbekannten verbunden.“ Wobei sich personell durchaus noch etwas bei den Kickers tun kann. Timo Schlabach jedenfalls soll sich mit dem Oberligisten Eintracht Trier einig sein, sodass dessen Manager Adnan Kevric sagt: „Ich gehe davon aus, dass der Transfer am Montag über die Bühne geht.“ In diesem Falle würden die Kickers nochmals nachlegen, möglicherweise mit dem Mittelfeldmann Thomas Weller (zuletzt FC Schaffhausen).
Bereits über die Bühne ist der Wechsel von Matthias Jaissle (18) vom VfB Stuttgart II, ebenfalls mit sofortiger Wirkung, zur TSG Hoffenheim. Was bei VfB-Trainer Rainer Adrion gar nicht gut angekommen ist: „Wir sind um 16 Uhr aus dem Trainingslager in Oberstaufen zurückgekommen, und zwei Stunden später erfahre ich, dass er in Hoffenheim unterschrieben hat. Das hat es bei uns noch nie gegeben, dass sich ein Spieler gegen seinen Ausbildungsverein entscheidet.“
Stuttgarter Zeitung