Beigang soll neben Vaccaro stürmen
STUTTGART (ump). Der Wetterbericht ist gut – „und das ist wichtig“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast im Hinblick auf das Heimspiel der Fußball-Regionalliga heute (19 Uhr) gegen den Aufsteiger SV Sandhausen und den Zuschauerzuspruch. Die Wettprognose wiederum sieht eine „1“ vor, also einen Heimsieg, es wäre der erste in dieser Saison. „Eine Garantie gibt es zwar nicht“, sagt der Trainer Peter Zeidler, „aber die Vorzeichen stehen gut.“ Auch wenn Sokol Kacani nach seiner Gelb-Roten Karte von Karlsruhe gesperrt ist, für ihn soll Nico Beigang als zweite Sturmspitze neben Angelo Vaccaro beginnen. Bashiru Gambo ist zwar diese Woche wieder voll im Training gewesen, dürfte aber eher als Joker zum Einsatz kommen, während Dominique Rodrigues in diesem Fall beginnen würde. „Der Siegeswille ist auf jeden Fall vorhanden“, sagt Zeidler, der sich nach bisher nur einem Punkt aus drei Heimspielen natürlich bewusst ist: „Es ist immer schöner, zu Hause zu gewinnen.“
Stuttgarter Zeitung
Wiedersehen mit Akwuegbu
Der Nigerianer des SV Sandhausen kehrt beim Spiel gegen die Kickers heute nach Degerloch zurück
SANDHAUSEN. Der SV Sandhausen ist die Überraschung in der Fußball-Regionalliga. Der Aufsteiger liegt vor dem Gastspiel heute (19 Uhr) bei den Stuttgarter Kickers auf Platz drei. Doch der Trainer Dais sagt: „Bei uns redet keiner vom Durchmarsch in die zweite Liga.“
Von Wolfgang Brück
Nach dem 1:0 am vergangenen Samstag gegen die SpVgg Unterhaching war Sandhausens Präsident Jürgen Machmeier zu Scherzen aufgelegt. Als der Gästetrainer Werner Lorant polterte: „Am besten fahren wir nicht mehr zu Auswärtsspielen“, rief Machmeier fröhlich dazwischen: „Sagen Sie uns aber bitte vorher Bescheid.“ Worauf der Unterhachinger Trainer an die Decke ging: „Ich lass mich von Ihnen nicht blöd anreden.“
Das Wortgefecht in der Pressekonferenz hat die Stimmung nicht trüben können. Der Aufsteiger genießt den Aufschwung und Platz drei in vollen Zügen. Schließlich hat der Traditionsverein schwere Zeiten hinter sich. Das erste Gastspiel in der Regionalliga endete 1997 nach nur einer Saison. Trotz großem Aufwand mit teuren Spielern und namhaften Trainern wie Willi Entenmann und Günter Sebert scheiterten anschließend mehrere Versuche, wieder nach oben zu kommen. „Wir haben Fehler gemacht, aber daraus gelernt. Die Zeit der abgehalfterten Stars ist vorbei. Jetzt sind Spieler mit Zukunft am Hardtwald“, sagt Machmeier.
Der 46-jährige Inhaber einer Bauträgerfirma sieht sich für sein Durchhaltevermögen belohnt. Denn zwischenzeitlich dachte der Präsident – und Hauptsponsor – sogar an Rücktritt. Und als vor zwei Jahren Dietmar Hopp das Angebot machte, mit einer Spielgemeinschaft aus Hoffenheim, Sandhausen und Walldorf gemeinsam Richtung Bundesliga zu marschieren, schien das eine elegante Lösung der Probleme. Doch die Ehe hielt gerade mal ein halbes Jahr. Dann stieg der SV Sandhausen aus, weil sich herausstellte, dass der zweimalige deutsche Amateurmeister das Farmteam von Hoffenheim werden sollte.
Mittlerweile hat man die Rolle der zweiten Kraft in der Kurpfalz akzeptiert. „Wir sind der Heidelberger Verein. Familiär, bodenständig und volkstümlich“, will sich Machmeier vom reichen Nachbarn abheben. Die Abwehrkette mit Benjamin Waldecker, Mario Göttlicher, Christian Beisel und Christian Fickert besteht aus ehemaligen Waldhöfern. Der starke Torwart Marjan Petkovic kommt aus Hoffenheim. Dazu wurden in Grgic (Emden), Mendez (Darmstadt), Anane (Ingolstadt), Stark (Siegen) und Mintzel (Offenbach) bewährte Spieler aus der zweiten und dritten Liga verpflichtet. Wobei Mendez, der sechs Jahre bei Arsenal spielte und ein Champions-League-Spiel bestritt, drei der vier letzten Treffer erzielte.
Sein Siegtor gegen Haching bereitete ein ehemaliger Kickers-Akteur vor. Emmanuel Akwuegbu spielte sich durch eine starke zweite Hälfte ins Team und wird heute erstmals in der Startformation stehen. „Ich habe noch viele Freunde in der Mannschaft, vor allem Bashiru Gambo“, sagt der 28-jährige Nigerianer, der gern an seine Zeit in Degerloch zurückdenkt. Auch wenn der Abschied im Sommer 2006 vor dem Arbeitsgericht endete. Der Trainer Gerd Dais weiß die (Heim-)Stärke seiner Mannschaft richtig einzuordnen. „Bei uns redet keiner vom Durchmarsch in die zweite Liga. Unser Ziel bleibt die Qualifikation für die eingleisige dritte Liga.“ Natürlich sehen das die Fans anders. Der Manager Tobias Gebert geht davon aus, dass heute rund 150 Anhänger den SVS unterstützen werden. So viel kamen vor einem Jahr nur zu den Heimspielen.
Stuttgarter Zeitung
Kickers: Zeit für ersten Heimsieg
Mit einer neuen Art der Vorbereitung, einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer Steigerung im spielerischen Bereich wollen die Stuttgarter Kickers am Freitagabend um 19 Uhr im GAZi-Stadion gegen den Tabellendritten SV Sandhausen den ersten Heimsieg erringen. Peter Zeidler bittet daher die Mannschaft am Freitagvormittag erstmals zu einem Abschlußtraining im ADM-Sportpark, ehe es dann zu einem gemeinsamen Mittagessen mit Pasta und einer kalorienarmen Kost geht. Anschließend sollen sich dann die Spieler in „temporären Wohngemeinschaften“ ausruhen und auf die Begegnung vorbereiten. Das soll vor allem den auswärtigen Spielern die Gelegenheit bieten, sich bei den in Stuttgart wohnenden Mitspielern aufzuhalten und zu regnerieren. „Ich verspreche mir da noch mehr Zusammenhalt“, begründet Trainer Peter Zeidler.
Ansonsten will der Coach das Abschlußtraining abwarten, ehe er dann das Team gegen Sandhausen nominiert. Zeidler hofft vor allem, dass Bashiru Gambo und Mustafa Parmak endlich wieder gemeinsam spielen können und daß dadurch auch das Offensivspiel belebt wird. Im Angriff muss der wegen der gelb-roten Karte gesperrte Sokol Kacani ersetzt werden und hierfür bieten sich gleichermaßen Marco Tucci und Nico Beigang an. Sandhausen besitzt einen tempostarken Angriff und deshalb ist auch die Defensive der Blauen gefordert. „Es ist jetzt Zeit für den ersten Heimsieg und deshalb müssen wir unsere Stärken ausspielen“, gibt auch Manager Joachim Cast die Parole aus.
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