Krückeberg überzeugte nicht

Nationalelf schlug Kickers 7:0
Luxemburger Wort vom 12.10.1942

Acht Tage vor dem Fußball-Länderkampf gegen die Schweiz in Bern traten die in Ludwigsburg um Reichstrainer Josef Herberger versammelten Nationalspieler in der Stuttgarter Adolf-Hitler-Kampfbahn zu einem Uebungsspiel gegen den württembergischen Meister Stuttgarter Kickers an. Obwohl unsere Spitzenspieler mit 7 : 0 (4 : 0) zu einem eindeutigen Erfolg kamen, waren die 8000 Zuschauer nicht ganz mit ihren Leistungen zufrieden. Zwar wurde technisch wieder hervorragendes Können gezeigt, wobei sich Fritz Walter wieder besonders durch sein einzigartiges Ballgefühl auszeichnete, aber dem von dem Münchener Krückeberg angeführten Sturm fehlte oft jede Festigkeit. Etwas hemmend mögen die ungünstigen Verhältnisse gewesen sein, denn selbst die eingespielte Flanke Willimowski-Klingler kam selten gut zum Zug, während Krückeberg sich nicht als harter, einsatzbereiter und gefährlicher Mittelstürmer erwies. Lehner war neben Walter der arbeitsamste und im Felde auch der erfolgreichste Stürmer. Die Hintermannschaft erwies sich mit dem harten Rohde als Stopper wieder als sehr standfest und sicher. Sehr flott war das Spiel in den ersten 45 Minuten, zumal hier die Kickers das
Tempo mitmachten, doch einige Gelegenheit ausließen. Nach dem Stand von 5:0 entschloß sich Herberger, den für Lehner nach der Pause eingesetzten
Hamburger Adamkiewicz als Sturmführer für Krückeberg einzusetzen, während Lehner wieder als Sturmführer für Krückeberg einzusetzen.

Grossveranstaltung im Stadion « Parc des Princes » Pariser Soldatenelf gegen Soldatenelf Belgien-Nordfrankreich

Am 14. Juni 1942 tritt die Pariser Soldatenelf im Stadion « Parc des Princes » der sehr spielstarken Soldatenelf des Militärbefehlshabers Belgien-Nordfrankreich gegenüber.

Auch dieses Jahr hat der bekannte Sportoffizier, Lt. Herrmann alles daran gesetzt, eine spielstarke Mannschaft in den Kampf zu schicken. Dass ihm dies gelungen ist, wird die Soldatenelf von Paris in ihrem ersten Kampf am 14. Juni 1942 beweisen. Wohl stehen verschiedene altbewährte Stammspieler nicht mehr zur Verfügung. Durch Neuzugänge konnten jedoch diese Lücken wieder geschlossen werden. Vor allem ist der Internationale Sing von den Stuttgarter Kickers zu erwähnen, ohne Zweifel eine wesentliche Verstärkung für die Pariser Soldatenelf. Ferner stehen von den Stammspielern noch Bornemann, Schalke 04, Fiederer, Sp. V. Fürth, Fickenscher, Bayern München und Blickle, Taiflingen zur Verfügung. Auf die Teilnahme des Internationalen Reitermayer (Wacker Wien) ist nun amtlich. Voraussichtlich tritt die Pariser Soldatenelf zu ihrem ersten Spiel in folgender Aufstellung an : Höchenberger (Kickers-Stuttgart), Drenkhardt (Wacker München), Schäfer (Neumayer Nürnberg), Sing (Kickers-Stuttgart), Bornemann (Schalke 04), Fickenscher (Bayern München), Günther (Duisburg), Fiederer (Sp. V. Fürth), Reitermayer (Wacker Wien), Jansen (Krefeld) und Meng (Hannover 96). Auch der Gegner der Pariser Soldatenelf hat verschiedene erstklassige Leute. Besonders zu erwähnen sind der Internationale Zielinski, Hamborn 07, der Dortmunder Lukaschewitz, der Dresdner Schwerdtner und der schussgewaltige Mittelstürmer Gehrhardt. Für die Spielstärke der Soldatenelf des Mil. Befehlshabers Belgien-Nordfrankreich sprechen schon allein die in den letzten Wochen erzielten Ergebnisse gegen Vereine, die alle zur Extraklasse zu zählen sind. So wurde eine sehr spielstarke Flamenelf, in der u.a. verschiedene belgische Internationale mitwirkten, in einem rassigen Kampf mit 3:2 bezwungen und mit dem gleichen Ergebnis konnte Westfalia Herne am Pfingstsonntag geschlagen werden. Ferner wurde Edelstahl Krefeld mit 4:3 besiegt.

Der Deutsche Wegleiter für Paris, Nr. 46, 6. bis 20. Juni 1942

Prächtiger Pokalsieg der Admira

Die Jedleseer schlagen den Württemberg-Meister Stuttgarter Kickers 5:0 (4:0)

Glanzleistungen von Hanhnemann, Klacl und den Verteidigern

Vor 10.000 Zuschauern konnte gestern die Admira in einem überlegenen Spiel die Stuttgarter aus dem Tschammer-Pokal ausschalten und sich für die Vorschlußrunde qualifizieren. Um es gleich vorwegzunehmen, die Jedleseer legten ein Spiel hin, das an die besten Tage der Schwarzweißen erinnerte, und so waren die Stuttgarter von vorneherein ganz aussichtslos geschlagen.

Bei der Admira ist in erster Linie die Stürmerreihe hervorzuheben, in der sich Hoffmann ausgezeichnet in das Mannschaftsgefüge eingespielt hat, und ferner Hahnmann, der Kabinettstückchen ersrlesener Fußballzunft zum besten gab.

Lediglich Ondrak fiel etwas aus dem Rahmen, doch er machten durch den fünften Treffer alles wieder gut. In der Läuferreihe überragte Klacl seine Kameraden. Die Verteidigung, besonders Mirschitzka, war durchaus auf der Höhe und Gasselseder, der vorerst etwas unsicher war, fand schließlich zu seiner vollen From zurück. Von den Gästen ist in erster Linie Nationalstürmer Conen hervorzuheben, der bei seinem Nebenspielern wenig Verständnis vorfand und in zweiter Linie der blonde Mittelläufer Kindl, der in der zweiten Halbzeit ein ausgezeichnetes Offensivspiel demonstrierte. Von den Verteidigern war Immig der bessere und Schaible im Tor zeigte sich als Meister seines Faches.

Dem Regensburger Schiedsrichter Grabler, der das Spiel zur vollen Zufriedenheit leitete, stellten sich folgende Mannschaften:

Admira: Gasselseder; Gerhart, Marischka; Zehetmayer, Klacl, Mirschitzka; Ondrak, Hahnemann, Hoffmann, Schilling, Schall
Kickers: Schaible; Immig, Cozza; Herget, Kindl, Handte; Frey, Walz, Conen, Sing, Kipp

Die Admira gewinnt das Los und die Stuttgarter beginnen sofort zu drängen. In den nächsten Minuten jedoch übernimmt Admira das Kommando und die achte Minute sieht Hoffmann als Toschützen des ersten Treffers für die Jedleseer. Gleich darauf kann sich Gasselseder bei einem überraschenden Schuß Conens auszeichnen. In der 25. Minute ist es neuerlich Hoffmann, der aus einer überraschenden Angriffssituation blitzschnell über den heranstürmenden Immig in die linke obere Ecke einsendet. Das dritte Tor, fünf Minuten später, entspringt einer Sonderleistung von Hanemann. Er übernimmt ein Zuspiel Klacls, überspielt alle Gegner und sendet in vollem Lauf unhaltbar für Schaible zum drittenmal ein. In der 44. Minute ist Schaible neuerlich geschlagen, als Klacl aus einer Drängerei vor dem Stuttgarter Tor aus dem Hinterhalt de Halbzeitstand erzielt.

Nach Beginn der zweiten Halbzeit ändert sich das Spielgeschehen völlig, nachdem Kindl, der Mittelläufer, gänzlich offensiv zu spielen beginnt. Diese Spielhälte wird dadruch auch völlig ausgeglichen, obwohl Admira lediglich das Eckenverhältnis zu ihren Gunsten mit 12:2 erhöhen kann. Sieben Minuten vor Schluß ist es Ondrak, der den Endstand von 5:0 für Admira erzielt.

Das Kleine Blatt, 22. September 1941

Württemberg nicht mehr im Tschammerpokal

Stuttgarter Kickers ausgeschieden – FC. Nürnberg siegte 2:1

Schwäbischer Merkur Nr. 272 vom 20.11.1939

Die Stuttgarter Kickers hatten bei ihrem Pokalspiel in Nürnberg reichlich Pech, verloren aber den Kampf gegen den „Klub” doch nicht unverdient mit 2:1. Die Nürnberger waren in der ersten Halbzeit klar besser und entschieden hier auch durch zwei Tore des Halblinken Pfänder das Treffen für sich. In der zweiten Halbzeit wurden die Kickers drückend überlegen. Der „Klub” brachte nur noch zwei gelegentliche Vorstöße zuwege und mußte sich ganz auf die Verteidigung beschränken. Obwohl auch hier nicht alles klappte und sich verschiedene Deckungsfehler einschlichen, kamen die Kickers nur zu einem Gegentor, das Frey auf eine Flacken des linksaußen gelaufenen Mittelstürmers Conen erzielte. In dieser zweiten Halbzeit hätten die Stuttgarter den Kampf gewinnen oder wenigstens den Ausgleich erzielen können. Die Stürmer schossen jedoch zu schlecht, und auch Edmund Conen, dem man anmerkte, daß er gerade vom Krankenlager aufgestanden war, setzte sich nicht voll ein. Das erwartete Duell Conen-Sold blieb aus, da der Nürnberger auf dem rechten Läuferposten spielte.

Die rund 7000 Zuschauer die im „Zabo” erschienen waren, sahen einen flotten und zügigen Kampf, der außerdem bemerkenswert fair ausgetragen wurde. Wenn die Kickers auch aus dem Pokal ausgeschieden sind und somit Württemberg ohne Vertreter dem weiteren Verlauf des Tschammerpokal-Wettbewerbs zusehen muß, so haben sie in Nürnberg doch dem württembergischen Fußballsport Ehre gemacht. Die Verteidigung stand sicher und auch die Läuferreihe tat – besonders nach der Pause – ihre Pflicht. Frey und Kipp konnten sich nicht so wie sonst durchsetzen. – Bei den Nürnbergern gefiel besonders die geschlossene Mannschaftsleistung in der ersten Halbzeit. Nach der Pause wurde das Spiel des „Klubs” allerdings eine Klasse schlechter.

VfB. Stuttgart ist Herbstmeister

Stuttgarter Kickers – VfB. Stuttgart 0:2 (0:1)

Stets wenn die Kickers und der VfB. Stuttgart um die Punkte kämpfen, bedeutet dies einen Höhepunkt in der sportlichen Veranstaltungsfolge der schwäbischen Landeshauptstadt. Die 59. Begegnung zwischen beiden Vereinen war wieder von vorentscheidender Bedeutung für den weiteren Verlauf der Fußballmeisterschaft von Württemberg. 18-20 000 Zuschauer füllten die Ränge der Adolf-Hitler-Kampfbahn; überfüllte Beförderungsmittel aller Art in Richtung Cannstatter Wasen, riesige Schlangen an den Eingangssperren deuteten den Großkampf erster Ordnung schon äußerlich an.

Die Erwartungen auf einen großen Kampf wurden erfüllt.

Allerdings mit der Einschränkung, daß nur der VfB. sich zu richtiger Spielform zusammenfand und nach spannungsreichem Verlauf mit 2:0 (1:0) verdientermaßen beide Punkte an sich brachte. Der Sieg des VfB. war überzeugend. Vor allem vor der Pause lief es vorzüglich. Die Cannstatter waren nicht nur schneller in der Spielführung, sie faßsten auch ihre Aufgabe überlegter an, und die einzelnen Spieler legten im Zweikampf mit ihren Degerlocher Widersachern auch das trickreifere Spiel hin. Dank der Unterstützung durch die Läuferreihe war der Sturm des VfB. meist feldüberlegen; an der Strafraumgrenze standen allerdings die Kickersverteidiger wie eine Mauer, und die zahlreichen, aber auch ziemlicher Entfernung abgegebenen Torschüsse des Sturmes und der Läuferreihe hielt Haarer meisterhaft. Der aus der Schweiz zurückgekehrte Pröfrock paßte sich recht gut ein. Neben einigen saftigen Schüssen zeigte er auch ein brauchbares Aufbauspiel im Sturm. Schwache Leute gab es auf Seiten der Cannstatter eigentlich nicht. Ein besonderes Lob verdiente sich der rechte Läufer Kraft, der in der zweiten Halbzeit dem nun stärker aufkommenden Kickerssturm wiederholt im letzten Augenblick Einhalt gebot.

Die Kickers hatten diesmal einen schlechten Tag

Man legte von vorneherein das Augenmerk auf die Sicherung des eigenen Tores. Lange Zeit glückte dies auch, mit den drei Verteidigern Ribke, Vosseler und Cozza hielten sie den andauernden Angriffen der Weiß-Roten Stand. Dazu feierte Haarer eine überzeugende Wiederkehr ins Kickerstor. Auch die Leistungen der Läufer Handte und Förschler (Förschler spielte in der zweiten Halbzeit an Stelle von Link) konnten, gemessen an dem Druck des VfB., noch zufriedenstellen, während die Stürmer gar nichts zeigten. Frey und Strickrodt ließen sich die Bälle abnehmen, auch der Innensturm brachte nicht viel zuwege. Dies war um so auffälliger, als durch das zeitweise weite Aufrücken der VfB.-Läufer die Cannstatter hier durchaus verwundbar waren. Erst in der zweiten Halbzeit wurde die Gesamtleistung der Kickers besser und der Kampf ausgeglichener.

Das Spiel erreichte seinen Höhepunkt eigentlich schon vor der Pause.

Der VfB. fand sich sofort recht gut zusammen. Dabei spielten die Cannstatter ideenreicher und mit mehr Abwechslung. Nach fünf Minuten schon verletzte sich der VfB.-Torhüter Schnaitmann am Fuß und war in der Folge natürlich nicht ganz vollwertig. Auch bei Kickers erlitt Link eine Knieverletzung, die ihn in der zweiten Halbzeit bewog, mit Förschler den Platz zu tauschen. Zahlreiche Schüsse aus dem VfB.-Sturm hielt Haarer prächtig. Die Kickers kamen eigentlich nur selten vor das VfB.-Tor und Schnaitmann bekam nicht sehr viel zu halten. Erst in der 35. Minute gelang es Rutz, den längst verdienten Führungstreffer zu erzielen. Gegen Ende der Halbzeit kamen die Kickers aber mehr auf.

Nach dem Wechsel

dauerte es geraume Zeit, bis der VfB. sich zu der vor der Pause gezeigten Spielweise zusammenfand. Die Kickersangriffe waren zahlreicher, aber immer fehlte ihnen die Durchschlagskraft. In der 85. Minute erhielt der VfB. einen Elfmeterball, den Rutz schoß, aber Haarer hielt den Ball. Erst in der letzten Spielminute fiel der zweite Treffer, den Lehmann im Nachschuß erzielte. Schiedsrichter Sackenreuther – Nürnberg traf sehr bestimmte Entscheidungen. Ihm fügten sich beide Mannschaften, die zwar hart kämpften, aber immer die Grenzen des Äußersten einzuhalten wußten.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 280 vom 1. Dezember 1936

Kickers bleiben in Front

Stuttgarter Sportfreunde – Stuttgarter Kickers 2:2 (2:1)

Der Lokalkampf auf dem Sportfreundeplatz in Degerloch hatte heuer nicht nur das übliche Interesse, das man einer Lokalbegegnung entgegenbringt, vielmehr war der Ausgang des Treffens u. U. ausschlaggebend für die Führung im Gau Württemberg. Trotzdem war der Publikumserfolg kein so guter wie am Vorsonntag bei dem Spiel Kickers – Böckingen. Etwa 4000 Zuschauer hatten sich eingefunden, die jedoch auf ihre Rechnung kamen. Es entwickelte sich ein ungemein interessanter und abwechslungsreicher Punktekampf, der erfreulicherweise keine trüben Nebenerscheinungen zeigte und von beiden Parteien in durchaus anständiger Weise durchgeführt wurde. Der unentschiedene Ausgang des Treffens wird ebenfalls den gezeigten Leistungen am ehesten gerecht.

Die erste Hälfte brachte im Feld ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, doch erwies sich um diese Zeit der Sportfreundeangriff als durchschlagskräftiger und vor allem rascher als der des Gegners. Im Kickerssturm verrieten Merz und Förschler wenig Aktivität. Lediglich Müller stach aus dieser Reihe hervor, der später auch der Schütze der beiden Tore war. Beide Hintermannschaften schienen nicht ganz sattelfest, wobei bei Kickers allerdings zu berücksichtigen ist, daß an Stelle von Ruf ein neuer Mann namens Stadelmaier stand, der noch nicht die nötige Sicherheit und Ruhe mitbrachte. Von einem Ausfall jedoch kann bei ihm nicht gesprochen werden. In der 27. Minute kommen die Sportfreunde durch ihren Mittelstürmer König zum Führungstor, dem acht Minuten später Miller das Ausgleichstor folgen ließ. Aber noch einmal vor der Pause rissen die Platzherren die Führung an sich. In der 36. Minute schoß abermals König den zweiten Treffer. Nach dem Wechsel brachte schon die erste Minute den Kickers den Ausgleich. Die Grünen, sichtlich verwirrt durch dieses Tor, ließen in der Folge merklich nach und die Kickers kamen dadurch etwas mehr in Fahrt. Allein, sowohl hüben wie drüben blieb es bei einigen gefährlichen Sachen, der Torsegen war beendet. Schiedsrichter Benzig – Schwenningen leitete gut.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 239 vom 13. Oktober 1936

Stuttgarter Kickers führen

Württembergs Fußball-Gauliga hatte am ersten Oktobersonntag vollen Betrieb. Die Stuttgarter Kickers schlugen nach hartem Kampf Union Böckingen mit 2:1 und brachten sich damit an die Spitze der Tabelle. Dieses mit großer Spannung erwartete Spiel hatte rund 7000 Zuschauer nach Degerloch geführt. IN einem harten Kampf errangen die Kickers einen äußerst knappen und glücklichen 2:1-Sieg, der erst in der allerletzten Minute sichergestellt wurde. In den ersten 25 Minuten gab Böckingen den Ton an, durch ihr ruhiges Kombinationsspiel kamen aber die Stuttgarter mehr und mehr auf und spielten schließlich nach der Pause überlegen. Böckingen ging durch seinen Linksaußen Kühner in Front, doch nutzte Merz ein Zögern in der Gästehintermannschaft vier Minuten später zum Ausgleich aus. Böckingen wurde in der zweiten Spielhälfte mehr und mehr zurückgedrängt, vor allem deswegen weil es seine Halbstürmer zu weit zurücknahm. In der allerletzten Minute – man rechnete schon mit einem Unentschieden schoß Förschler den siegbringenden Stuttgarter Treffer. Schiedsrichter Kühn – Ulm ohne Tadel.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 233 vom 6. Oktober 1936

Stuttgarter Kickers schlagen Wormatia

Trotz meist wenig einladender Witterung waren die Kämpfe überall recht gut besucht. So konnte den ersten Sieg der Stuttgarter Kickers, die Wormatia Worms mit 3:2 (2:0) schlugen, in der Adolf-Hitler-Kampfbahn 15 000 Zuschauer feiern. Die Kickers haben diesen Erfolg vollauf verdient, sie brachten die technisch bessere Leistung auf und hatten vor allem in ihrem schußgewaltigen Mittelstürmer Merz, der alle drei Tore schoß, einen überaus erfolgreichen Sturmführer.

Die neue Mannschaftsaufstellung bewährte sich. Die besten Leuten waren neben Mittelstürmer Merz der Mittelläufer Ribke sowie die Außenstürmer Strickrodt und Frey. Wormatia Worms hat trotz der Niederlage nicht enttäuscht, ihr Kampfgeist und ihr rasches Spiel nötigten die Kickers zu vollem Einsatz. Von der Nibelungenmannschaft, die ebenfalls mit drei Ersatzleuten antrat, verstanden der Torhüter Ebert, die Mittelläufer Kiefer sowie die Flügelstürmer Winter und Barth am besten zu gefallen. In der 28. und 31. Minuten der ersten Halbzeit schuf Merz für die Kickers eine schöne Vorlage, Leist konnte nach dem Wechsel den Abstand auf 2:1 verringern, aber durch Merz zogen die Kickers erneut auf 2:1 davon. Sechs Minuten vor Schluß gestaltete ein überraschender Schuß von Alter das Ergebnis mit 3:2 etwas freundlicher für die Gäste.

Recht abwechslungsreich gestaltete sich ein vorausgegangenes Treffen der Jugend der Stuttgarter Kicker und Vaihingen. Die Kickersjugend siegte haushoch durch seine jugendlichen Torschützen.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 92 vom 21. April 1936