Hoher Kickerssieg

Stuttg. Kickers – Germania Brötzingen 6:0 (1:0)

Die Stuttgarter Kickers, die ihre Probespiele vor Beginn der neuen Saison vornehmlich auf eigenen Plätze bestreiten, empfingen am Sonntagnachmittag die Mannschaft von Germania Brötzingen zu einem Freundschaftskampf, um in diesem noch einmal ihre Spielstärke eine Prüfung zu unterziehen. Dabei mußte man allerdings feststellen, daß die Blauweißen trotz des verhältnismäßig hohen Sieges ihre Form vom letzten Samstag gegen Böckingen und die von acht Tage zuvor gegen Pforzheim nicht ganz erreichten.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 205, Stuttgart vom 3. September 1935

Kickers in überzeugender Form

Stuttgarter Kickers – Union Böckingen 6:1 (4:1)

Etwa 1000 Zuschauer wohnten dem Samstag in Degerloch bei, wo sich die Stuttgarter Kickers und die in die Bezirksklasse abgestiegen Union Böckingen im Freundschaftskampfe maßen. Der schlechte Besuch war wohl darauf zurückzuführen, dass etwa eine Stunde vor Spielbeginn ein starker Regen niederging, der auch über die ganze Spieldauer hindurch mit unverminderter Stärke anhielt. Die Kickers zeigten sich in diesem Spiel den Gästen in jeder Phase klar überlegen und konnten den Kampf leicht und selbst in dieser Höhe verdient gewinnen. Die Platzherren waren über den größten Teil des Spieles hindurch klar im Vorteil, während Böckingen ein Spiel ohne System spielte. Von einigen Lichtblicken abgesehen, zeigte der ehemalige württ. Meister nichts besonderes. Die Spielleitung lag bei Schiedsrichter Speidel in guten Händen.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 199, Stuttgart vom 27. August 1935

Dresdener Sportklub – Stuttgarter Kickers 3:1

Die Stuttgarter Kickers kamen am Sonntag ihrer Rückspielverpflichtung gegen den Dresdener Sportklub nach und konnten dabei ihren Vorspielsieg nicht wiederholen. Vor etwa 5000 Zuschauern kam das Spiel bei gutem Wetter auf dem Stadion des Dresdener SC zum Austrag. Das Spiel litt fast über die ganze Dauer unter einem scharfen Wind, der namentlich in der ersten Hälfte den Platzherren als Bundesgenosse diente. Die Dresdener waren im großen und ganzen etwas besser als die Stuttgarter, die in einer etwas veränderte Aufstellung antraten. In der ersten Hälfte spielten die Kickers mit Sörensen auf Linksaußen, während in der zweiten Hälfte der Norweger durch Baier ausgewechselt wurde. Die Kickers mußten zunächst, wie gesagt, gegen den Wind kämpfen, wodurch eine leichte Feldüberlegenheit der Dresdener nicht zu verhindern war.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 111, Stuttgart vom 14. Mai 1935

Waldhof überzeugte nicht

Stuttgarter Kickers – SpV. Waldhof 3:3 (0:1)

Zwei Altmeister der benachbarten Gaue Baden und Württemberg stritten am Sonntag in Degerloch vor etwa 3000 Zuschauern um die Ehren des Tages. Beide Mannschaften konnten nicht in stärkster Besetzung antreten, so daß also die Vorbedingungen etwa die gleichen waren. In der Spielweise ähnelten sich beide Mannschaften, so daß ein spannender Kampf abrollte. Ueber die ganze Dauer des Spieles wurde der Ball flach und mit viel Eleganz getrieben. Kickers waren dabei aber noch um ein Quäntchen rascher und im Felde ehrgeiziger, aber vor dem Tor wurden die besten Gelegenheiten verpaßt, so daß das 3:3-Unentschieden für die Waldhöfer recht schmeichelhaft ist. Bei Waldhof merkte man da Fehlen von Siffling. Kickers mußten ohne die für Tailfingen abgestellten Kräfte Vosseler und Frey antreten. Trotzdem kam ein Mannschaftsganzes zusammen, das den Waldhöfern die Wage hielt. Vor allem war es die Läuferreihe, die unter Links überlegener Führung besser war als die des Gegners, und den Kickerssturm mit brauchbaren Bällen versorgte. Allerdings im Sturm machte sich die Schwächung der Blauweißen geltend.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 100 vom 30. April 1935

Jubiläums-Spiel der Kickers

Stuttg. Kickers – Dresdner Sportklub 4:0 (2:0)

Der württ. Fußballpionier, Sportverein Stuttgarter Kickers setzt seinen Anhängern zur Feier des 35jährigen Bestehens einige der bestbekannten deutschen Fußballmannschaften vor. Zum eigentlichen Jubiläumsspiel trat der Dresdner Sportklub an, in dessen Elf man allerdings die früheren Nationalspieler Kreß und Richard Hofmann vermißte, die beide wegen Verletzungen nicht mitmachen konnten. Die allein entschuldigt aber keineswegs die klare 4:0-Niederlage der Sachsen. Man hatte in jeder Beziehung von den Dresdenern mehr erwartet. Die Mannschaft machte einen matten Eindruck und war den Stuttgartern um einige Grad unterlegen. Die Kickers waren vor allen Dingen viel schneller, kämpften mit Energie und standen in technischer Beziehung den Gästen keineswegs nach.

Stuttg. Kickers AH. – Karlsr. FV. AH. 2:6 (0:2)

Dem Jubiläumsspiel ging ein Treffen der Fußball-Veteranen voraus, jener Männer, die im süddeutschen Fußball vor dem Kriege eine führende Rolle spielten. Es war eine reizvolle Angelegenheit, in der die Zuschauer auf ihre Kosten kamen. Während Kickers ihre Traditionsmannschaft mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren vollzählig stellten, hatten die Karlsruher eine teilweise wesentlich „jüngere“ Elf zur Stelle. Besonders der Sturm war mit Kräften wie Vogel, Reeb und Bekier besetzt, die noch vor wenigen Jahren erfolgreich in der ersten Mannschaft des KFV. tätig waren. Die wirkte sich natürlich für die Karlsruher günstig aus. Reeb (3), Vogel I (2) und Vogel II erzielten die Tore für Karlsruhe, während für Stuttgart beim Stande von 5:0 Denzinger und beim Stande von 6:1 Feiler die Gegentreffer buchten.

Am Samstagabend hat im Festsaal der Liederhalle eine Jubiläumsfeier der Kickers stattgefunden.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 90 vom 16. April 1935

Es klärt sich!

Die Meisterschaftskämpfe im Fußball

Der Fasching hat dem Fußball nur im Gau Bayern einigen Abbruch getan, in den übrigen „Fußball-Ländern“ mit Ausnahme noch von Baden, nahm die Fußball-Meisterschaft den gewohnten Gang. Verschiedentlich waren die ausichtsreichsten Meisterschaftsanwärter im Kampf; wenn auch die groß Klärung noch ausgeblieben ist, so beginnt allmählich die Frage nach den Landesmeistern doch festere Formen anzunehmen.

Union Böckingen allein an der Spitze

In Württemberg standen drei Spiele auf der Karte, die eine gewisse Vorentschiedung zu bedeuten hatten. EIne Ueberraschung gab es dabei auf dem Kickersplatz in Degerloch, wo die Stuttgarter Kickers gegen den Lokalrivalen Stuttgarter Sportklub nicht den erwarteten vollen Erfolg buchen konnten. Der Sportklub, nach wie vor am stärksten abstiegsbedroht, leistete einen sehr starken Widerstand. Insbesondere in der Deckung verstand er es gut, den Ansturm der Kickers in der ersten Hälfte auszuhalten, nach der Pause ging er sogar durch Strauß in Führung und die Kickers hatten Mühe, zum Schluß noch ein unentschiedenes Ergebnis herauszuholen, wobei Strickrodt einen Deckungsfehler zum Ausgleichstreffer nützen konnte. Beim Sportklub war der Torhüter Zenher der beste Mann auf dem Platze. Die Kickers müssen durch diesen Punktverlust nun vorerst der Union Böckingen allein die Führung überlassen, die in Birkenfeld zu einem etwas glücklichen Sieg mit 0:1 kam.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 35 vom 13. Februar 1934

Die Kickers behaupten sich

Im Gau Württemberg gab es nur ein Verbandsspiel, da die Begegnung Göppingen – SpFr. Stuttgart abgesagt wurde. Den Stuttgarter Kickers gelang es trotz verschiedener Um- und Neueinstellungen den Stuttgarter Sportklub auf eigenem Platze 3:4 (1:3) zu schlagen und dadurch zwei wichtige Punkte zu erobern. Die Position der Kickers hat sich dadurch erheblich gebessert, denn mit 13 Spielen und 17 Punkten stehen sie relativ bereits besser als der vor ihnen rangierende VfB. Stuttgart.

SC. Stuttgart – Kickers Stuttgart 3:4 (1:3)

Zu diesem Spiel trat der Sportklub mit ungleich größeren Aussichten an, da er zur Zeit eine ausgeglichene Mannschaft besitzt, während die Kickers abermals zu Um- und Neueinstellungen gezwungen waren. Die ersten 20 Minuten schienen dieser Ansicht auch recht zu geben, denn die Platzmannschaft drängte unaufhörlich und erzielte auch den ersten Treffer durch Lindemeier in der achten Minute. Nach dieser Drangperiode fanden sich dann die Gäste überraschend gut zusammen und ergriffen ihrerseits die Offensive, die recht erfolgreich war. Euchenhofer erzielte in der 25. Minute den Ausgleich, wenig später kam der Linksaußen Zehrfeld zum zwieten und in der 42. Minute derselbe Spieler zum dritten Treffer. Nach der Pause holte der SC. durch Strauß zwar nochmal auf, drei Minuten vor Schluß jedoch fiel dann der Siegestreffer für die Kickers durch Euchenhofer. – Benzing – Schwenningen leitete vor 6000 Zuschauern gut.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 30, Stuttgart vom 5. Februar 1935

Stuttgarter Kickers von Ulm geschlagen

Das Wetter brachte in den Fußballsport der süddeutschen Gaue eine neue Röte hinein, s wurde auf fast allen Plätzen auf schneebedecktem Boden gespielt. Es ging nicht überall so, wie man es erwartet hatte. So wurden die Stuttgarter Kickers durch Ulmer FV. 94 au eingenem Platz mit 0:2 geschlagen. Die Ulmer verdanken diesen Sieg in erster Linie der nützlichen Anwendung des Deckungspieles, wobei der Läufer Wurzer ein ganz großes Spiel lieferte. In zweiter Reihe hatten jedoch auch die Stuttgarter Kickers keinen ihrer besten Tage und enttäuschten ihre Anhänger, was icht zuletzt auf das Fehlen zweier so hervorragender Spieler wie Gröner und Blanz zurückzuführen war. Die Tore schossen für Ulm Eberhardt und Rackl.

Schwäbischen Merkur, Nr. 12 vom 15. Januar 1936