Presse zum morgigen Trainingsauftakt – auch Tucci geht

Kickers-Trainingsbeginn
Auch Tucci geht

Morgen beginnt beim künftigen Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers das erste Training unter Dirk Schuster. Der Kader ist noch recht überschaubar, weshalb etliche Kandidaten ein Probetraining absolvieren. „Das ist mit ein Grund, dass es so früh losgeht“, sagt der Präsident Dirk Eichelbaum. Klar ist inzwischen, dass auch der Stürmer Marco Tucci künftig nicht mehr zum Kader zählen wird, dagegen steht Franco Petruso vor einer Vertragsverlängerung. „Wir sind uns so gut wie einig“, sagt der Mittelfeldspieler.

Der noch amtierende Manager Joachim Cast geht indes davon aus, dass man sich auf eine Vertragsauflösung einigt. „Es ist das Beste, wenn das jetzt zügig über die Bühne geht.“ Die A-Junioren haben zum Saisonabschluss den WFV-Pokal geholt (4:0 gegen TSG Backnang) und sich somit für den DFB-Pokal qualifiziert. ump

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Marchese im Gespräch
Trainingsauftakt am Dienstag mit 15 Mann – Deigendesch geht auch

STUTTGART (jüf). Offen wird es Dirk Schuster nicht zugeben. Aber dass es so schwer wird, ein schlagkräftiges Team für die kommende Regionalligasaison zusammenzustellen, damit dürfte der neue Chefcoach der Stuttgarter Kickers nicht gerechnet haben. Der finanzielle Spielraum ist extrem eng. Deshalb geht nun auch Mittelfeldspieler Benedikt Deigendesch (Ziel unbekannt). Bashiru Gambo hat zwar einen Vertrag, doch sein Rechtsanwalt Michael Hofstetter geht fest vom Weggang des Routiniers aus. Zumindest was seine Position im zentralen Mittelfeld betrifft, könnte ihn Enzo Marchese (SSV Ulm 1846) ersetzen, mit dem die Blauen im Gespräch sind. Zunächst aber gehen die Blauen mit folgenden 15 Mann den Trainingsauftakt am morgigen Dienstag (15 Uhr/ADM-Sportpark) an:

Tor: Daniel Wagner, Luis Rodriguez.

Abwehr: Marcel Rapp, Moritz Steinle, Andre Oliveira.

Mittelfeld: Marcel Ivanusa, Demis Jung, Christian Grujicic, Franco Petruso, Alessandro Abruscia.

Sturm: Mijo Tunjic, Slaven Jokic, Dirk Prediger, Gökhan Gümüsu.

Marcel Charrier (Abwehr), einer von bisher vier externen Neuen, hat noch zwei Tage Sonderurlaub, Gambo kommt erst am 26. Juni aus Ghana zurück. Das erste Testspiel bestreiten die Blauen am 1. Juli (18.30 Uhr) in Hemmendorf bei Rottweil gegen eine Eichenberg-Auswahl.

Stuttgarter Nachrichten

StZ: Sparkurs bei den Kickers

Rosen verlässt den Verein

STUTTGART (ump). Nachdem die Kickers in diesen Tagen auf die offizielle Lizenzerteilung für die Regionalliga warten, schlägt der Sparkurs im Verein voll durch. Zum Beispiel beim Jugendkoordinator Zoltan Sebescen, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, obwohl der Hauptsponsor Gazi teilweise sein Gehalt übernommen hatte. Der Geldgeber dürfte sich sein künftiges Engagement übrigens 150 000 im Jahr Euro kosten lassen. Die Spieler müssen stark reduzierte Verträge akzeptieren, wobei der bisherige Kapitän Alexander Rosen sagt: „Unter diesen Voraussetzungen kann ich nicht bleiben – das war kein Angebot. Und das hat mich schon getroffen.“

Wie die Entwicklung bei Marcus Mann aussieht ist offen, da gibt es bisher weder eine Zu- noch Absage. Dafür bastelt der Trainer Dirk Schuster nach wie vor an der neuen Mannschaft, zu der Daniel Reule (zuletzt Reutlingen) aber nicht zählen dürfte. Schuster will aber auf jeden Fall Dennis Rudel als Torwarttrainer behalten (was im Budget eigentlich nicht vorgesehen war), genauso den bisherigen Assistenten Alexander Malchow, der aber ebenfalls finanzielle Abstriche hinnehmen müsste, „weshalb noch nichts unterschrieben ist“, wie Eichelbaum sagt. Der Präsident wird sich nächste Woche mit dem Manager Joachim Cast treffen, wobei die Zeichen auf Trennung stehen. Künftig wird wohl ein Geschäftführer die Arbeit übernehmen, dessen Schwerpunkt auf dem administrativen Sektor liegen soll.

Stuttgarter Zeitung

Presse zur Vorstellung des neuen Cheftrainers

Dirk Schuster gibt sich bescheiden

Neuer Kickers-Trainer: „Vom Aufstieg zu reden, wäre überheblich“

Von Jürgen Frey

Als bei der Vorstellung des neuen Trainers Dirk Schuster eigentlich alles schon gesagt war, kam er doch noch, dieser unsägliche Satz: „Die Stuttgarter Kickers gehören in die zweite Liga.“ Das Präsidiumsmitglied Edgar Kurz sagte dies. Und auch wenn er es auf einen langfristigen Zeitraum bezog, erkannte Präsident Dirk Eichelbaum, dass eine solche Aussage noch nie so unangebracht war, wie in der aktuellen Situation. Also fügte er mit einem Schmunzeln schnell hinzu: „Das ist die Privatmeinung von Herrn Kurz.“ Im Prinzip wissen alle, dass es für die Blauen in der am 7. August beginnenden Saison nur um eines gehen kann: um eine Konsolidierung in der Fußball-Regionalliga. „Es wäre überheblich, vom Aufstieg zu reden“, stellt Schuster klar, „wir wollen vielmehr mit jungen, hungrigen Spielern aus der Region ehrlichen Fußball zeigen.“

Zum jetzigen Zeitpunkt fragt sich nur: mit welcher Mannschaft? Ligarivale VfR Aalen hat sein Team fast schon komplett zusammen, bei den Kickers haben lediglich Bashiru Gambo, Mijo Tunjic und Marcel Ivanusa Verträge. „Drei, vier Korsettstangen, Führungsspieler brauchen wir natürlich im Kader“, sagt Schuster. Neben Gambo soll dies Marcus Mann sein, auch Marcel Rapp steht bei Schuster offenbar hoch im Kurs. Doch konkret wollte der neue Coach nicht werden: „Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen ab.“ Dafür weiß er, dass sein neu formiertes Team viel Einspielzeit brauchen wird. Deshalb wird der Trainingsauftakt wohl bereits sieben Wochen vor Rundenbeginn über die Bühne gehen. Den genauen Termin will er kommende Woche festlegen.

Stuttgarter Nachrichten

Schusters schwierige Mission

Der Kickers-Trainer steht vor einem Neuaufbau – Regionalligist stellt fristgerecht Lizenzantrag beim DFB

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers haben nach dem Abstieg in die Fußball-Regionalliga mit Ach und Krach die drohende Insolvenz abgewendet. Mit dem neuen Cheftrainer Dirk Schuster, einem Treuebekenntnis des Hauptsponsors und der Hoffnung, die Lizenz zu erhalten, soll in der Saison 2009/2010 ein Neustart unternommen werden – in einem finanziell engen Rahmen.

Von Hannes Kern

Auf dem Werbebanner, das die Kickers anlässlich der Präsentation des neuen Cheftrainers Schuster aufgestellt haben, prangt noch das Logo der dritten Liga. Das ist Schnee von gestern. Die Saison ist zwar offiziell erst am 30. Juni zu Ende, doch die Kickers müssen sich notgedrungen mit dem Thema Regionalliga beschäftigen. Das ist schwer genug, denn nur mit einem Kraftakt ist es gelungen, gestern rechtzeitig die notwendigen Unterlagen für die Beantragung der Lizenz zum Deutschen Fußball-Bund nach Frankfurt zu schicken. Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum sprach von einer „Wahnsinns-Aufgabe im Grenzbereich des Zumutbaren“, den Etat von 1,6 Millionen Euro auf die Beine zu stellen. In etwa zehn Tagen hoffen die Kickers in Sachen Lizenz auf grünes Licht durch den DFB. Eine Voraussetzung für den Optimismus der „Blauen“ ist, dass Hauptsponsor Eduardo Garcia sein Engagement bei den Kickers nach anfänglichen Bedenken um ein Jahr verlängert hat. Schätzungsweise kostet das Garcia 175 000 Euro.Der finanzielle Rahmen für Schuster beim Aufbau einer neuen Mannschaft ist „sehr eng“, wie es Eichelbaum ausdrückte. Der Präsident bezeichnet die Verpflichtung des 41-jährigen Schuster sowohl als Chance für die Kickers, als auch eine Chance für den ehemaligen Profi, sich im Trainergeschäft zu etablieren. Schuster, der 2007 als Lehrgangsbester die Lizenz des Fußballlehrers erworben hat, sprach von einer „Herausforderung“, einen fast kompletten Neuaufbau vornehmen zu müssen. Wie die Mannschaft aussehen wird, weiß Schuster selbst noch nicht. Er würde gerne drei, vier erfahrene Spieler behalten, ansonsten setzt er auf „junge, erfolgshungrige Spieler aus der Region“. Die kommende Saison sieht er unter der Überschrift „Konsolidierung“, wobei es „vermessen und überheblich wäre, vom direkten Wiederaufstieg zu sprechen“. Eichelbaum erwartet von Schuster, „dass er eine junge Mannschaft formt, die den Ball schnell nach vorne spielt“.Schuster kann bei seiner schwierigen Mission weiter auf den bisherigen Co-Trainer Alexander Malchow und Torwarttrainer Dennis Rudel zurückgreifen. Ex-Manager Joachim Cast wird wahrscheinlich bleiben, allerdings laut Eichelbaum „nicht mehr mitverantwortlich für den sportlichen Bereich“.Kaum haben die „Blauen“ den drohenden Kollaps abgewendet, träumt Edgar Kurz schon wieder von einer rosigen Zukunft. „Wir gehören mittelfristig in die zweite Liga“, sagte das Präsidiumsmitglied. Eichelbaum zuckte zusammen und Schuster verzog keine Miene.

Eßlinger Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers II – VfL Kirchheim/Teck (0:0)

0:0 – Teilerfolg auf der Waldau setzt Kirchheimer Märchen fort

Revanche für Pokalpleite gegen die Stuttgarter Kickers II geglückt – Gelb-Rote Karte für Philipp Schraivogel

Der „Wahnsinn“ des VfL Kirchheim fand – wenn auch nur partiell – seine Fortsetzung auf der Waldau. Die Oberliga-Kicker aus der Teckstadt erkämpften sich gestern vor rund 150 Zuschauern im Schatten des Fernsehturms ein verdientes 0:0 gegen die zweite Mannschaft der Stuttgarter Kickers.

HELGE WAIDER

Stuttgart. 0:4 – die unlängst bezogene Kirchheimer Klatsche im WFV-Pokalwettbewerb war wohl jedem Akteur noch präsent, als Schiedsrichter David Gonzalez gestern um 15.48 Uhr die Partie beendete. Dieses Mal hatte die Baumann-Truppe (fast) alles richtig gemacht und verbuchte einen Teilerfolg, der das Kirchheimer Märchen von der wundersamen Rettung des einstigen Abstiegskandidaten weiter an Form gewinnen ließ.

Dementsprechend erhellten sich auch die Gesichter der VfL-Kicker nach dem Abpfiff einer Partie, in der sie über weite Strecken des Spiels ein mindestens ebenbürtiger Gegner waren. Kickers-Coach Björn Hinck suchte hinterher nach Erklärungen: „Die englischen Wochen haben meine Jungs müde im Kopf gemacht. Wir hatten zwar Chancen, die letzte Konsequenz fehlte aber schließlich.“ Eine feine Kerbe, die Hinck da geschlagen hatte und in die VfL-Coach Rolf Baumann nur zu gerne mit einschlug: „Wir haben ähnlich konzentriert gespielt wie am letzten Mittwoch, hatten oftmals die besseren, zielstrebigeren Aktionen. Lediglich vor dem Tor der Kickers ging das Rezept dann nicht ganz auf.“

Im Klartext: Bei beiden Teams blieben die Sturmreihen trotz guter Chancen hinter den Erwartungen zurück. Sowohl die jeweils in der Spitze agierenden Tunjic-Brüder (Mijo auf Kickers-Seite, Antonio auf VfL-Seite) als auch ihre jeweiligen Offensivpartner Sokol Kacani (Kickers) und Maximilian Laible (VfL) waren zwar bemüht, schafften es aber nicht, das sprichwörtliche „Runde“ in das „Eckige“ zu verfrachten. Tormöglichkeiten sowohl für die Stürmer als auch die Mitspieler gab’s von Beginn an. Die Einheimischen verschafften sich in der Anfangsphase mit viel Druck ein leichtes optisches Übergewicht. Maikel Boric schoss knapp übers VfL-Tor (10.), Simon Köpf nach einer der seltenen Uneinigkeiten in der Kirchheimer Verteidigung knapp daneben (11.) und Michele Rizzi scheiterte am gut parierenden VfL-Goalie Michael Stowers (13.).

Nach einer Viertelstunde „Hurra-Fußball“ der Stuttgarter Kickers machte der VfL fortan die Räume enger, agierte statt zu reagieren und kam prompt zu ersten Chancen. Mannschaftskapitän Christopher Eisenhardt suchte mit einem feinen 40-Meter-Diagonalpass Tunjic, der per Kopf auf Emrah Polat weiterleitete. Dessen Schuss aus zwölf Metern strich knapp übers Kickers-Gehäuse (16.). Kurz vor Halbzeit der nun ausgeglichenen Partie fand Maximilian Laible – nach seiner Verletzung erstmals wieder im Einsatz – mit einer Flanke in Tunjic einen dankbaren Abnehmer. Der VfL-Goalgetter drosch das Leder jedoch frei vor Kickers-Keeper Luis Rodrigues über die Latte (41.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später bediente nun umgekehrt Tunjic Laible, doch auch der Schlenzer des Ex-Heidenheimers rollte knapp am langen Toreck vorbei.

Nach dem Seitenwechsel spielte Armin Ohran für den angeschlagenen Oliver Otto und Nebih Kadrija für den ausgepumpten Laible. Das Spielgeschehen verlagerte sich zusehends ins Mittelfeld. Beide Abwehrreihen standen gut – auf Kirchheimer Seite zusammengehalten von Nico Kauffmann, der in der Innenverteidigung eine Top-Leistung ablieferte. Selim Altinsoy hatte eine der wenigen Tormöglichkeiten, scheiterte jedoch an Kickers-Torspieler Rodrigues (47.). Vier Minuten später war es erneut Tunjic, der – von Hans-Alex Thies bedient – frei stehend über das Tor zielte.

Für kurze Aufregung sorgte Innenverteidiger Philipp Schraivogel, der – bereits gelb-belastet – seinen Gegenspieler im Mittelfeld attackierte und dafür die Ampelkarte sah. Coach Baumann reagierte, beorderte den bis dahin im Mittelfeld lenkenden Ferdi Er in die Innenverteidigung zurück und hatte somit das potenzielle Loch schnell gestopft. In der Folgezeit sollte sich dies jedoch auf den Offensivdrang der Kirchheimer negativ auswirken. Folge: Die Kickers kamen noch einmal auf, ohne sich jedoch zwingende Torchancen erarbeiten zu können.

Unterm Strich blieb ein Remis, das sich beide Teams redlich verdient hatten – auf Kirchheimer Seite freilich in erster Linie durch eine konzentrierte und fehlerarme Abwehrleistung. Angesichts der Ergebnisse der in der Tabelle hinter den Kirchheimern platzierten Teams darf das Remis getrost als gewonnener Punkt bezeichnet werden.

SV Stuttgarter Kickers II: Rodrigues – Köpf, Oliveira, Kärcher, Landeka – Petruso, Jung (62. Kovac), Rizzi, Boric – Kacani, Tunjic (58. Gümüssu).

VfL Kirchheim: Stowers – Thies, Schraivogel, Kauffmann, Eisenhardt (76. Söylemezgiller) – Polat, Er, Otto (46. Ohran), Altinsoy – Laible (53. Kadrija), Tunjic.

Tore: Fehlanzeige.

Gelbe Karten: Eisenhardt, Schraivogel.

Gelb-Rote Karte: Schraivogel (VfL/62./wiederholtes Foulspiel).

Zuschauer: 150.

Schiedsrichter: David Gonzalez (Wiesental) leitete die faire Partie souverän.

Teckbote

Keine Tore gab es beim gestrigen Derby zwischen den Stuttgarter Kickers II und dem VfL Kirchheim. Die Partie war jedoch alles andere als langweilig. „Es war durchaus ein spannendes Spiel“, sagte der Kirchheimer Trainer Rolf Baumann, dessen Mannschaft vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte recht aktiv war. Nachdem der Kirchheimer Abwehrspieler Philipp Schraivogel Gelb-Rot gesehen hatte, zogen sich die Gäste aber mehr zurück. Bei den überlegenen Kickers fehlte laut ihrem Trainer Björn Hinck die letzte Konsequenz: „Meine Spieler haben einen etwas müden Eindruck gemacht.“

Stuttgarter Zeitung

StZ: Der Kampf gegen die Monokultur Fußball

Während in der Region zahlreiche Spitzensportvereine beheimatet sind, entwickelt sich Stuttgart zur Diaspora

STUTTGART. Stuttgart hat den VfB – aber dann kommt nicht mehr sehr viel. Es gibt kaum noch Spitzensportvereine in der Stadt. Eine private Initiative möchte das ändern.

Von Tobias Schall

Es ist gute Tradition in Stuttgart, dass man sich an die Vergangenheit erinnert. Kaum eine Gelegenheit zum Beispiel, bei der nicht irgendeiner die Leichtathletik-WM 1993 und das tolle Publikum erwähnt. Die Vergangenheit ist allgegenwärtig im Stuttgarter Sport. In Sachen Großereignisse, aber auch im Ligenspielbetrieb, mangels einer allzu berauschenden Gegenwart. Stuttgart hat sich einmal als die Hauptstadt des Sports gesehen. Großereignisse waren die Regel, es gab das CJD Feuerbach im Volleyball, Stuttgart-Scharnhausen im Handball, den SV Cannstatt im Wasserball und natürlich den VfB Stuttgart. Geblieben ist nur der Alphaverein VfB.

Es ist gut für die Stadt und die Region, dass es den Verein für Bewegungsspiele gibt. Als Werbeträger ist er unverzichtbar. Im Schatten des übermächtigen VfB hat die kleine Welt des Sports es im direkten Umfeld in der Stadt aber schwer, Aufmerksamkeit zu erregen und als logische Konsequenz Gelder zu akquirieren – ein Problem, das es auch in anderen Großstädten, zum Beispiel München, gibt. Während in der Peripherie der Stadt zahlreiche Bundesligisten in den großen Sportarten wie Basketball und Handball vertreten sind, hat sich Stuttgart in den vergangenen Jahren – bis auf den Volleyball-Erstligisten Allianz Volley – immer stärker zu einer sportlichen Monokultur entwickelt.

Versuche, mit der Porsche-Arena neue Vereine anzusiedeln, scheiterten, wie im Fall der Pfullinger Handballer an finanziellen Problemen und der mangelnden Bereitschaft der Stadt und der Unternehmen, in die Zukunft zu investieren. Und mit dem offensiven Werben um benachbarte Spitzenclubs verärgerte man die Vertreter in der Region.

Der Hamburger Weg ist nicht zu übersehen. Millionen Menschen nehmen ihn bei jedem Spiel in der Heimstätte des Hamburger SV wahr, großflächig auf Banden, die sonst zur Deckung der Kosten genutzt werden. Der HSV stellt Teile seiner Werbeflächen in Diensten der Stadt, seiner Stadt: Hamburg.

Der Hamburger Weg ist eine Sponsoringinitiative des HSV, des Aushängeschildes der Hansestadt, und ansässiger Unternehmen unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters Ole von Beust. Es geht nicht um den Spitzensport, die Initiative aus Wirtschaft, Sport und Medien mit der HSV-Raute an der Spitze versucht viel mehr, gesellschaftliches Engagement für den Sport zu fördern. „Durch den Hamburger Weg zeigt der Verein auch hier in der Stadt seine Verbundenheit mit den Hamburgern – dieses ehrenvolle Engagement ist in dieser Form beispielhaft“, sagt von Beust.

Beispielhaft. Auch für Stuttgart?

Es war der Abend des 26. Januars 2009, als Matthias Breucker im Rahmen des „Stuttgarter Sportgesprächs“ der Rechtsanwaltskanzlei Wüterich & Breucker erstmals etwas Artverwandtes ins Gespräch brachte. Er stellte die Frage in den Raum, warum man in Stuttgart nicht auch so etwas auf die Beine stellen könnte. Der Stuttgarter Weg. Seinen Mitstreitern und ihm schwebt eine Art Schulterschluss der Stadt, der Vereine, der Wirtschaft vor – eine Exzellenzinitiative für den Spitzensport in Stuttgart, für Hockey, Wasserball und so weiter. Für den kleinen Sport, dem mit wenig viel geholfen werden kann.

In der Kanzlei laufen bereits Gespräche, wie eine derartige Initiative konkret aussehen könnte, entsprechende Papiere sind verfasst, fix ist allerdings noch nichts. In den nächsten Wochen und Monaten sollen diese mit Leben erfüllt werden, zum Beispiel durch Kooperationen mit Mittelständlern, die Geldbeträge zur Verfügung stellen oder beispielsweise Arbeitsplätze für Spitzensportler. In Randsportarten geht es Athleten schließlich oft vor allem um die Perspektive abseits des Sports. „In Stuttgart scheitert vieles zu oft an geringen Beträgen“, sagt Matthias Breucker.

Der SV Cannstatt war deutscher Wasserballmeister, er hatte die Hegemonialstellung von Spandau Berlin gebrochen. Es war 2006 und es war der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte des Stuttgarter Traditionsclubs. Den Titel konnten sie allerdings nicht mehr verteidigen. Es fehlten 150 000 Euro, drei Wochen nach der Meisterschaft musste sich der Club aus der Wasserball-Bundesliga zurückziehen. Der Hockey-Bundesligist HTC Stuttgarter Kickers war 2005 deutscher Meister und gewann 2006 den Europapokal der Landesmeister. Dann fehlte ein wenig Geld. Die Folge: 2008 stieg man aus der ersten Liga ab, auf dem Feld und in der Halle.

Manch einer schielt nach Mannheim. Die dortige Metropolregion hat gewaltig aufgeholt, neben den Adlern Mannheim im Eishockey hat sich in den Rhein-Neckar-Löwen ein Handball-Bundesligist etabliert. Das sportliche Erwachen ist mit drei Buchstaben verbunden: SAP. Angeführt vom Mitbegründer Dietmar Hopp hat der Walldorfer Softwaregigant Millionen Euro in den Sport seiner Heimat investiert. Man könnte es den Mannheimer Weg nennen.

Stuttgarter Zeitung

Presse zu Stuttgarter Kickers – SpVgg Unterhaching (2:1)

Die Kickers feiern – ganz leise
Der Trainer Edgar Schmitt denkt nach dem 2:1-Sieg gegen die Spvgg Unterhaching auch an die Opfer des Amoklaufs

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers haben im Nachholspiel der dritten Liga gestern Abend drei weitere wichtige Punkte eingefahren. „Der größere Siegeswille war entscheidend“, sagte der Manager Joachim Cast nach dem 2:1 (1:1) gegen Unterhaching.

Von Joachim Klumpp

Wie war das noch gleich? Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – oder doch umgekehrt? Egal, die Stuttgarter Kickers können diese Redensart drehen, wie sie wollen. Am Samstag erkämpften sie sich ein 2:0 in Aue, um zwei Tage später in einer Feuerbacher Lokalbrauerei bei einem gemeinsamen Abend das Wir-Gefühl zu stärken. Gestern stand wieder die Arbeit auf dem Programm, erfolgreich – mit dem 2:1-(1:1-)Sieg gegen die Spvgg Unterhaching, womit sogar die Vorgabe des Präsidiums, vier Punkte aus zwei Spielen, übertroffen wurde.

Dabei war den Verantwortlichen zunächst einmal gar nicht nach feiern zumute, der Amoklauf von Winnenden hatte seine Spuren hinterlassen. Zum Gedenken an die Opfer wurde auf jegliche Musikeinlagen und Werbedurchsagen verzichtet, zudem noch eine Gedenkminute eingelegt. In Anbetracht der tragischen Ereignisse beließ es auch der Kickers-Trainer Edgar Schmitt bei einem kurzen Kommentar: „Wir haben Glück gehabt und sind froh über die drei Punkte.“ Zumal Marcus Mann mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus musste und die Gäste aus Unterhaching zunächst den besseren Start erwischten, so dass der Torhüter Manuel Salz gegen den Torjäger Anton Fink klären musste (15.).

Drei Minuten später dann fiel das Tor – auf der Gegenseite. Nach herrlicher Vorarbeit von Orlando Smeekes traf Bashiru Gambo von der Strafraumgrenze unhaltbar zum 1:0. So konnte es weitergehen. Ging es aber nicht. Denn fünf Minuten später hatte Unterhaching ausgeglichen, durch einen von Fink sicher verwandelten Elfmeter, nachdem Marcus Mann zuvor Francisco Copado am Fuß erwischt hatte; eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Und ein Ergebnis, das zur Pause auch nicht unverdient war, denn die Gäste hatten mehr vom Spiel, die Kickers setzten vor 2660 Zuschauern, darunter der Extrainer Robin Dutt, auf Konter und hatten Pech, dass Landekas Freistoß von Kampa gerade noch so über die Latte gelenkt wurde.

Nach dem Wechsel kam bei den Kickers dann Mustafa Parmak für den angeschlagenen Gambo (Adduktorenzerrung) und damit mehr Schwung nach vorne. Haching aber blieb gefährlich, vor allem durch Anton Fink. „In der Phase nach der Pause wäre ich auch mit einem Punkt zufrieden gewesen“, gab der Kickers-Manager Joachim Cast zu, „bevor wir Harakiri spielen.“ Doch von ihrem Siegeswillen ließen sich die Kickers nicht abbringen. Parmak per Freistoß, Smeekes und auch Köpf hatten das Tor auf dem Fuß. Das machte dann aber Josip Landeka, der den Ball, wiederum nach Pass von Smeekes, aus kurzer Entfernung über die Linie drückte (80.).

Hachings Trainer Ralph Hasenhüttl sagte: „Wir müssen jetzt versuchen, wieder in die Spur zu kommen.“ Die Kickers sind es schon – und haben nur noch vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Aber auf die Arbeit folgt diesmal dennoch kein Vergnügen. Heute sollte zwar ein Sponsorentermin auf dem Programm stehen, doch der wurde abgesagt: nicht wegen des Amoklaufs, sondern aus organisatorischen Gründen.

Stuttgarter Kickers: Salz – Steinle, Mann (68. Deigendesch), Traub, Köpf – Rosen, Ortlieb – Galm (58. Gentner), Gambo (46. Parmak), Landeka – Smeekes.

Unterhaching: Kampa – Susak, Bucher (83. Schweinsteiger), Hain, Schulz – Oliver Fink, Tyce, Balkan (87. Villar), Zillner – Copado, Anton Fink (83. Konrad).

Tore: 1:0 Gambo (18.), 1:1 Anton Fink (23., Foulelfmeter), 2:1 Landeka (80.).

Stuttgarter Zeitung

2:1 – Die Aufholjagd der Kickers geht weiter
Gambo und Landeka treffen gegen Unterhaching

Stuttgart – Die Kickers haben im Kampf um den Klassenverbleib in der dritten Liga ein Ausrufezeichen gesetzt. Gegen den Fünften SpVgg Unterhaching gewannen die Blauen am Mittwochabend 2:1 (1:1). „Wir haben so oft Pech gehabt“, jubelte Siegtorschütze Josip Landeka, „diesmal sind wir für unseren Einsatz belohnt worden.“

VON JÜRGEN FREY

Der Amoklauf in Winnenden und Wendlingen hat auch in Degerloch Bestürzung ausgelöst. Die Kickers verzichteten vor dem Spiel auf Musik und Werbedurchsagen, die Akteure beider Teams trugen einen Trauerflor.

Wer erwartet hatte, dass die Kickers nach dem Auswärtssieg in Aue volle Pulle losstürmen, wurde enttäuscht. Das Schlusslicht hatte großen Respekt vor dem Gegner – bis zur 18. Minute. Stürmer Orlando Smeekes setzte sich gegen SpVgg-Kapitän Ralf Bucher durch, und Bashiru Gambo traf nach feiner Vorlage des Niederländers ins Eck.

Kaum hatte er sein Freudentänzchen beendet, leistete sich der Mittelfeldmann aus Ghana einen Fehlpass. Den Konter der Gäs- te stoppte Kickers-Innenverteidiger Marcus Mann im Strafraum durch ein Foul an Francisco Copado. Der Rückkehrer aus Hoffenheim war vor dem Spiel von der SpVgg zu einer Strafe von 500 Euro verdonnert worden, weil er nach dem 1:3 in Sandhausen seine Kollegen kritisiert hatte („Sie haben gespielt wie Mädchen“). Anton Fink war“s egal, er nutzte den Elfmeter zum 1:1 (21.).

Fortan war Feuer drin im Spiel. Copado, dem die Fans Theatralik unterstellten, wurde ausgepfiffen, und es gab auch andere Nicklichkeiten. Spielerisch allerdings lief hüben wie drüben wenig zusammen. Einen Freistoß von Josip Landeka faustete Unterhachings Keeper Darius Kampa aus dem Winkel (43.). Nach dem Wechsel änderte sich wenig: Die Kickers rannten und kämpften, Akzente nach vorne aber setzten sie kaum. Bester Beleg: Danny Galm drosch den Ball kläglich übers Tor (56.).

Doch die Kickers gaben nie auf, spielten voll auf Sieg – auch Ex-Coach Robin Dutt und VfB-Profi Sami Khedira waren beeindruckt. Die nach der Pause zunächst besseren Unterhachinger ließen nach, und der enorme Wille der Blauen wurde belohnt. Zunächst scheiterten Smeekes (75.) und Simon Köpf (76.) noch, doch dann setzte sich Smeekes erneut durch. Seine scharfe Hereingabe drückte Landeka über die Linie (80.). Der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, die Erleichterung war groß. Die Fans sangen „Der SVK ist wieder da“, und Manager Joachim Cast lobte: „Der größere Wille hat gesiegt. Wenn wir so auftreten, bleiben wir drin.“

Einzige Sorge: Am Samstag (14 Uhr) gegen Rot-Weiß Erfurt drohen Gambo (Adduktoren) und Mann (Gehirnerschütterung) auszufallen – beide mussten gegen Unterhaching ausgewechselt werden.

Stuttgarter Nachrichten

Da waren es nur noch vier
Kickers verkürzen Punktabstand auf Nichtabstiegsplätze – 2:1-Sieg gegen Unterhaching

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers haben ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Gestern Abend schlug das Tabellenschlusslicht der dritten Fußball-Liga die fünftplatzierte SpVgg Unterhaching im heimischen Gazi-Stadion mit 2:1 (1:1). Nach dem vierten Saisonsieg sind die Kickers nur noch vier Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt.

Von Beate Wockenfuß

„Wir haben Glück gehabt und sind froh, dass wir gewonnen haben“, bilanzierte Trainer Edgar Schmitt bei der Pressekonferenz, die wegen der traurigen Ereignisse des Tages sehr kurz ausfiel. Beide Mannschaften spielten wegen des Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen mit Trauerflor. Vor der Partie gab es eine Schweigeminute, jegliches Rahmenprogramm wurde abgesagt. Schmitt nahm im Vergleich zum 2:0-Sieg in Aue vier Änderungen in der Aufstellung vor: Neben den zuletzt gesperrten Alexander Rosen und Orlando Smeekes rückten überraschend auch Simon Köpf und Danny Galm ins Team. Die Kickers kamen nach zähem Beginn in der 18. Minute mit ihrer ersten Chance zum Führungstreffer: Nach einer weiten Flanke von Josip Landeka ­lief Mittelstürmer Orlando Smeekes über das halbe Feld und passte schließlich zurück zu Bashiru Gambo, der von der Strafraumgrenze zum 1:0 vollendete.Vier Minuten später tauchte auch Unterhaching erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf, woraus prompt der Ausgleich entstand: Nach einem Zweikampf von Francisco Copado mit Marcus Mann, der später mit einer bereits früh erlittenen Gehirnerschütterung ausschied, pfiff der Schiedsrichter zum Entsetzen der Stuttgarter Elfmeter. Anton Fink verwandelte den Strafstoß zum 1:1. Danach wurde die Partie deutlich ruppiger, es gab viele Unterbrechungen. In der 42. Minute hätte Landeka die Kickers per Freistoß fast wieder in Führung gebracht, doch Darius Kampa im Hachinger Tor parierte stark. In der zweiten Hälfte feierte der euphorisch empfangene Rückkehrer Mustafa Parmak, der Gambo (Adduktorenzerrung) ersetzte, sein Heim-Debüt. Es entwickelte sich nun ein leidenschaftliches Kampfspiel. Die größte Möglichkeit der Kickers vergab zunächst Galm nach Vorarbeit von Parmak und Smeekes kläglich (56.). In der 80. Minute fiel das glückliche 2:1 aber doch noch: Nach Vorarbeit des starken Smeekes schob Landeka zum Stuttgarter Siegtreffer ein. „Wir haben phasenweise etwas Glück gehabt“, räumte Manager Joachim Cast ein. „Aber Glück hat eben nur der Tüchtige. Wir haben den größeren Siegeswillen und mehr Leidenschaft gezeigt und daher verdient gewonnen.“

Statistik
Stuttgarter Kickers: Salz – Steinle, Mann (68. Deigendesch), Traub, Köpf – Ortlieb, Rosen – Galm (58. Gentner), Gambo (46. Parmak), Landeka – Smeekes.

SpVgg Unterhaching: Kampa – Susak, Bucher (84. Konrad), Hain (84. Schweinsteiger), Schulz – Tyce – Oliver Fink, Balkan (86. Villar), Zillner – Copado, Anton Fink.

Schiedsrichter: Schößling (Leipzig).

Zuschauer: 2660.

Tore: 1:0 Gambo (18.), 1:1 Anton Fink (23./Foulelfmeter), 2:1 Landeka (80.).

Gelbe Karten: Salz, Galm, Rosen, Ortlieb / Balkan, Hain, Schulz, Susak, Tyce.

Beste Spieler: Smeekes, Salz / Zillner, Anton Fink.

Eßlinger Zeitung

Dritte Niederlage für Haching in Folge
Landeka lässt die Kickers hoffen
Die Stuttgarter Kickers schöpfen nach dem zweiten Sieg in Serie neue Hoffnung im Abstiegskampf, bleiben aber mit vier Zählern Rückstand auf das rettende Ufer weiter Tabellenletzter. Unterhaching, über weite Strecken das aktivere Team, kassierte die dritte Niederlage in Folge und hat den Anschluss zu den Aufstiegsrängen endgültig verloren.

Vier Änderungen nahm Kickers-Trainer Edgar Schmitt trotz des ersten Auswärtssieges – 2:0 in Aue – vor: Köpf verteidigte für Gentner, im Mittelfeld kamen Galm und der zuletzt gesperrte Kapitän Rosen für Deigendesch und Traut (5. Gelbe Karte) zum Zug. Smeekes stürmte nach abgesessener Sperre für Kacani. Haching-Coach Ralph Hasenhüttl konnte gegenüber dem 1:3 in Sandhausen wieder auf die zuletzt gesperrten Susak und Tyce zurückgreifen. Susak begann für Oliver Fink in der Abwehrkette, der rückte ins Mittelfeld vor. Konrad musste weichen. Tyce verdrängte Copado, der anstelle von Rathgeber neben Anton Fink stürmte.

Unterhaching erwischte den besseren Start im Gazi-Stadion, Torjäger Anton Fink (16.) scheiterte aber an Kickers-Torwart Salz. Besser machte es Gambo auf der Gegenseite, der von der Strafraumlinie abzog und Kampa im Tor der SpVgg keine Chance ließ. Die Münchner Vorstädter hatten aber die passende Antwort parat. Copado wurde im Strafraum zu Fall gebracht, Anton Fink markierte vom Punkt seinen 14. Saisontreffer. In der Folge hatten die Gäste mehr Spielanteile, die größte Chance ergab sich aber den Stuttgartern: Landeka fand mit einem Freistoß in Kampa seinen Meister.

Bei den Schwaben musste Torschütze Gambo verletzt raus, Parmak kam ins Spiel. Das hatte zunächst wieder Haching unter Kontrolle, richtig zwingend agierte die Elf von Ralph Hasenhüttl aber nicht. Nach einer Stunde landete der Ball zwar im Netz der Kickers, dem vermeidlichen Tor von Anton Fink verweigerte Schiedsrichter Schößling aufgrund eines Handspiels aber die Anerkennung. Eine Viertelstunde vor dem Ende legte Stuttgart noch einmal zu und wurde belohnt. Landeka (80.) drückte einen Querpass über die Linie.

Kickers können am kommenden Samstag zu Hause gegen Erfurt nachlegen, für Unterhaching gilt es am Samtag daheim im Derby gegen Regensburg den Negativtrend zu stoppen.

Kicker

Presse zu den Führungsambitionen von Torsten Traub

„Er zeigt den Jungs, wo“s langgeht“
Der Neuzugang Torsten Traub ist bei den Stuttgarter Kickers als Führungsspieler vorgesehen

STUTTGART. Torsten Traub hat gestern zum ersten Mal am Mannschaftstraining beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers teilgenommen. „Ich bin überzeugt, dass wir die Qualität haben, den Klassenverbleib zu schaffen“, sagt der 33-jährige Verteidiger.

Von Joachim Klumpp

Torsten Traub hat gestern erst einmal eine Sonderschicht geschoben. Nicht weil der Neuzugang der Stuttgarter Kickers außer Form wäre. Sondern wegen seines Golden Retrievers, der während der beiden Trainingseinheiten in Degerloch im Auto warten musste und es deshalb kaum abwarten konnte, dazwischen ein wenig Auslauf im nahe gelegenen Wald zu bekommen. Und seinem Herrchen schadet das auch nicht. „Ich muss ja schauen, dass ich richtig fit werde, um dann mit gutem Beispiel voranzugehen“, sagt Traub.

Als Führungsspieler, denn als solcher wurde er schließlich am Dienstag verpflichtet, nachdem er den Vorzug zum Beispiel vor seinem Aalener Teamkollegen Mischa Welm (24) bekommen hatte. „Aber mit 33 Jahren hat man eine ganz andere Erfahrung, und die ist in unserer Situation gefragt“, sagt Joachim Cast, der Manager des Tabellenletzten. „Er zeigt den Jungen, wo“s langgeht.“ Traub ist sich seiner zugedachten Rolle bewusst, er scheut die Verantwortung nicht. „Ich muss schauen, dass ich mit den anderen Leitfiguren wie Alex Rosen die Mannschaft in die richtige Richtung führe“, sagt der 33-Jährige, der Parallelen zum Kapitän Rosen aufweist.

Auch außerhalb des Platzes, wo er über den Tellerrand hinausschaut und im Fernstudium den Sportfachwirt abgelegt hat und sich nun auf den Abschluss Sportökonom vorbereitet – also auf seine Zeit nach dem Fußball. Die läuft vertraglich bis Sommer 2010, vorausgesetzt, die Kickers schaffen den Klassenverbleib, wovon Traub überzeugt ist. „Ich habe die Mannschaft in dieser Saison dreimal beobachtet, sie hat die Qualität für die dritte Liga und muss die Leistung nur konstant über 90 Minuten abrufen.“

Traub soll bei den Kickers als Abwehrchef in der Innenverteidigung fungieren, so viel steht fest – obwohl er beim VfR Aalen links in der Viererkette gespielt hat. Doch das Kapitel ist abgehakt, nachdem Traub seinen noch bis Saisonende laufenden Vertrag vergangenes Wochenende aufgelöst hat. „Wie dort einige Dinge gelaufen sind, das war nicht in Ordnung“, sagt Traub. Nach vier Spielen unter dem zwischenzeitlichen Trainer und jetzigen Sportdirektor Jürgen Kohler wurde er als Kapitän abgesetzt und in die zweite Mannschaft „degradiert, aber ich will nicht nachkarten“. Sondern vorausschauen auf das wohl letzte Kapitel seiner Karriere, nachdem er zuvor schon in Erfurt und Augsburg als Profi gespielt hat.

Bereits vor anderthalb Jahren war er bei den Kickers im Gespräch. „Den Ausschlag für Aalen hat damals Edgar Schmitt gegeben“, sagt Traub zu dem Trainer, mit dem es jetzt ein Wiedersehen gibt und der auch der Grund dafür war, dass er ein Angebot seines Heimatclubs SSV Reutlingen ausgeschlagen hat. „Mir gefällt seine Art, Fußball spielen zu lassen.“ Offensiv, wozu auch Traub seinen Teil beitragen soll. „Er hat letzte Saison nicht von ungefähr sieben Tore gemacht“, sagt Cast, die meisten nach Standardsituationen.

Ob die künftig wieder Mustafa Parmak ausführt, der angeblich auch beim Regionalligisten Eintracht Trier im Gespräch ist? Der Manager Cast bestätigt: „Wir haben ihm ein Angebot gemacht“ – das aber offensichtlich noch nicht den (finanziellen) Vorstellungen des Spielers entspricht. Nicht nur deshalb fügt Cast hinzu: „Vor einer Verpflichtung sind noch einige Gespräche zu führen.“ Klar ist, dass sich der Trainer Edgar Schmitt weitere Verstärkungen wünscht: „Sicher hätte ich am liebsten Traub und Welm genommen. Aber das ist ja kein Wunschkonzert.“ Sondern Abstiegskampf.

Stuttgarter Zeitung

Ein Musterprofi

Auf Torsten Traub ruhen die Hoffnungen der Stuttgarter Kickers

Von Beate Wockenfuß

Stuttgart – Wie ziemlich genau vor einem Jahr der jetzige Kapitän Alexander Rosen, wurde auch er in der Winterpause geholt, um der Mannschaft aus dem Tabellenkeller zu helfen: Auf dem bisher einzigen Neuzugang Torsten Traub ruhen die Hoffnungen des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers. „Er ist ein Musterprofi, der auf und neben dem Platz vorlebt, was notwendig ist, um Erfolg zu haben“, sagt Manager Joachim Cast über den 33-Jährigen, der vergangene Woche seinen Vertrag beim Ligakonkurrenten VfR Aalen aufgelöst hat und bei den Kickers bis zum 30. Juni 2010 unterschrieb. „Ich bin überzeugt davon, dass wir den Klassenverbleib schaffen, sonst wäre ich nicht hierher gekommen“, sagt Traub zuversichtlich.

Wenn der Trainer der Kickers nicht Edgar Schmitt heißen würde, wäre der frühere Reutlinger wahrscheinlich auch nicht in Degerloch gelandet. „Das war sicherlich ein wichtiger Grund“, bestätigt Traub. Schließlich hatte ihn der damalige VfR-Coach Schmitt im Sommer 2007 nach Aalen geholt, wo er bis zu dessen Entlassung im August vergangenen Jahres als Abwehrchef und Kapitän eine wichtige Rolle spielte. Nach vier Partien unter Schmitts Nachfolger Jürgen Kohler wurde Traub plötzlich ins Verbandsliga-Team abgeschoben. Diese Degradierung nagt noch immer an ihm. „Ich will nicht nachtreten, aber was da ablief, war einfach respektlos“, sagt der Routinier enttäuscht.

Umso mehr freut er sich jetzt über die Rückkehr zu Schmitt. „Wir verstehen uns sehr gut. Ich mag seine Art, wie er Fußball spielen lässt“, erklärt Traub. Er ist der „Wunschspieler“ des Trainers, der schon lange einen Führungsspieler für die Innenverteidigung fordert – den sich die Kickers nun aber nur dank eines zusätzlichen Sponsoren-Engagements leisten können. „Torsten Traub ist ein Führungsspieler, der in der Abwehr durch seine Erfahrung und durch seine Zweikampfstärke am Boden und in der Luft für die notwendige Stabilität sorgt“, sagt Cast, der mit ihm gemeinsam beim SSV Reutlingen gespielt hat.

Die Erfahrung hat Traub vor allem bei seinen 109 Zweitliga-Einsätzen für den SSV, den FC St. Pauli, Rot-Weiß Erfurt und den FC Augsburg gesammelt. Daher geht er trotz der schwierigen sportlichen Lage des Tabellenschlusslichts gelassen an seine neue Aufgabe heran. „Man darf jetzt nicht verkrampfen. Die Mannschaft hat Qualität. Die Jungs müssen nur mehr an sich glauben, dann kommen wir aus dieser Situation auch heraus“, erklärt Traub, dessen Vertrag nur für die dritte Liga gilt. Vier Punkte Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen bereiten dem Sportfachwirt, der bald mit Frau und Hund nach Reutlingen ziehen wird, keine Sorge: „Das ist nicht viel und daher schnell aufgeholt.“

Eßlinger Zeitung

Presse zur Verpflichtung von Torsten Traub

Kickers verpflichten Torsten Traub

Schmitt erhält Wunschspieler
STUTTGART (StZ). Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat seinem Trainer Edgar Schmitt gestern den gewünschten Neuzugang beschert und Torsten Traub verpflichtet. Der 33 Jahre alte Abwehrspieler erhält bei dem Tabellenletzten einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010. Traub stand zuletzt im Kader des Ligakonkurrenten VfR Aalen, der Club hatte dessen bis zum Saisonende gültigen Kontrakt allerdings am Samstag aufgelöst. „Torsten Traub ist genau der Spielertyp, den ich haben wollte. Er passt mit seiner sportlichen Qualität, seiner großen Erfahrung und seinen Führungsqualitäten genau in unser Profil. Er wird der jungen Mannschaft besonders als Stabilisator in der Abwehr mehr Halt geben“, sagte Schmitt.

Traub, der bisher 109 Partien in der zweiten Bundesliga absolviert hat, war 2007 vom Zweitligisten FC Augsburg nach Aalen gewechselt. Auf der Ostalb avancierte er unter dem damaligen Trainer Edgar Schmitt zum Kapitän und Abwehrchef. Schmitts Nachfolger Jürgen Kohler verbannte Traub aber im Oktober 2008 in die zweite Mannschaft. „Ihm fehlt die körperliche und mentale Frische“, lautete Kohlers Begründung damals. Auch der Regionalligist SSV Reutlingen war daraufhin an Traub, der schon von 1989 bis 2002 an der Kreuzeiche gespielt hat, interessiert.

Stuttgarter Zeitung

Kickers verpflichten Torsten Traub
Stuttgart (jüf) – Der erste Neuzugang des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers im Jahr 2009 ist perfekt: Verteidiger Torsten Traub hat bei den Blauen einen Vertrag bis 2010 unterschrieben. Für die neue Saison gilt der Kontrakt allerdings nur für den Fall des Klassenverbleibs.

Genau davon ist der 33-Jährige überzeugt. „Ich bin sicher, dass das Potenzial in der Mannschaft da ist, um das große Ziel zu erreichen“, sagte Traub. Der Abwehrspieler, der im Zentrum und auch auf der linken Seite spielen kann, bringt viel Erfahrung mit: Er absolvierte über 100 Zweitligaspiele für den SSV Reutlingen, den FC St. Pauli, Rot-Weiß Erfurt und den FC Augsburg. Am 10. Januar war sein Vertrag beim VfR Aalen aufgelöst worden. Beim Drittligisten war Traub nach dem Rauswurf von Edgar Schmitt nicht mehr zum Zug gekommen. Unter dem aktuellen Kickers-Coach war Traub Stammspieler – Schmitt hatte ihn in Aalen auch zum Kapitän bestimmt. Jetzt treffen sich die beiden wieder, und Manager Joachim Cast ist sicher: „Torsten Traub ist genau der Spielertyp, der uns in der jetzigen Situation weiterhilft. Er hat sportliche Qualität, Erfahrung und Führungsqualitäten.“ Traub wird nicht die einzige Verstärkung bleiben: Die Anzeichen für eine Rückkehr von Mustafa Parmak verdichten sich immer mehr.

Stuttgarter Nachrichten