Wacker München besiegt die Stuttgarter Kickers 4:3 (3:2)

Allgemeine Zeitung am Morgen Nr. 337 vom 29.12.1925

Die Münchner Elf konnte trotz mehrfachen Ersatz den württembergisch-badischen Meister knapp besiegen. Auch in Stuttgart waren die Platzverhältnisse die denkbar schlechtesten. Wacker konnte sich schneller finden als der Platzverein und gefährdeten diese in den ersten Minuten das Tor der Kickers bedenklich. Der rutschige Boden verhinderte ein flaches Paßspiel und so kam auch die Mannschaft der Stuttgarter durch ihre flinken Flügel allmählich zum Zuge. Grünfeld verfehlte die erste sichere Gelegenheit dadurch, daß er eine präzise Wunderlichflanke neben das Tor setzte. Wacker hatte besonders im Sturm reichlich umgestellt, doch bewährten sich die beiden Ersatzleute Reiter und Gaul II. Lindner konnte nach schöner Kombination das erste Tor erzielen. Allmählich kommen auch die Kickers gefährlich vor das Wackertor und vergibt Reihling eine weitere Gelegenheit. Das zweite Tor für Wacker resultierte wieder aus einem Durchbruch Lindners, der Gaul II den Ball schußgerecht vor die Füße legte, so daß dieser mühelos einsenden konnte. Eine Minute späte erzielt Kickers durch Kurz den ersten Treffer. Ertl warf sich nach dem Ball, doch war dieser genau in die Ecke präzifiert. In der Folge wurde Reihling verletzt. Die 25. Minute bringt den Ausgleich. Eine Wunderlichflanke landet im Netz. Beim Stand von 2:2 kommen die Kickers überlegen in Front, doch die Hintermannschaft von Wacker befand sich in großer Form. Kurz vor der Pause ist es wieder Gaul II, der auf Veranlassung Lindners das 3:2 herstellen kann. Nach Umstellung wird Reihling durch Metzler ersetzt und die Stuttgarter drängen weiter. Eine gute Flanke Wunderlichs verwandelt Kurz zum dritten Tor für Stuttgart. Wacker kommt nur mehr in Abständen vor das Tor des Gegner, bei einem Durchbruch Nebauers wird dieser gerade noch von Müller abgedrängt, so daß Nebauer daneben schießt. Das Tempo läßt auch jetzt noch nicht nach, Wacker macht sich allmählich von der Umklammerung frei und gefährdet wiederholt das Kickertor. Einige Minuten vor Schluß ist es der Ersatzmann Reiter, der das siegbringende Tor für Wacker schießen kann. Den Kickers gelingt es nicht mehr aufzuholen.

F. C. Zürich gegen Stuttgarter Kickers 4:2. (Korr. aus Stuttgart.)

Aus Anlaß des 20-jährigen Bestehens des Sportvereins Stuttgarter Kickers, des bad.-württ. Meisters, weilte der F. C. Zürich zu einem Freundschaftsspiel in Stuttgart. Etwa 10.000 Personen wohnten dem Spiel auf Degerlochshöhen bei. Beide Mannschaften zeigten sich anfangs scheinbar gleichwertig und erst nach Verlauf von fast einer halben Stunde konnte Sturzenegger mit einem scharfen Schuß erfolgreich sein. Eine Viertelstunde darauf konnte Kickers durch Maneval den Ausgleich und noch ein weiteres Tor rasch aufeinander erzielen. Damit war es aber mit den Erfolgen der Stuttgarter aus. 2:1 für Kickers gings in die Halbzeit. Danach kam F. C. Zürich langsam auf. Besonders gut in Form war der Mittelläufer Mantel, der nun allein noch drei Tore für seine Farben erzielen konnte. Bei dem Jubiläumsfestbankett des Stultgarter Jubelvereins überbrachte Remmele vom F. C. Zürich die Glückwünsche seines Vereins und gab seiner Genugtuung Ausdruck, daß der F. C. Zürich zu einem Jubiläumsspiel nach Stuttgart aufgefordert wurde. Er begrüßte die wieder angebahnten Beziehungen zwischen den Stuttgarter Kickers und der Schweizer Sportgemeinde. Als Festgeschenk übergab er dem Verein ein Bild seiner Heimatstadt Züürich und den Abguß einer altertümlichen Weinkanne.

Neue Zürcher Zeitung, Nummer 1190, vom 11. August 1924

Der Sport an Pfingsten

Stuttgart 22. Mai. Das größte Interesse auf dem Gebiete des Fußballsportes über Pfingsten nahm das internationale Spiel der Stuttgarter Kickers auf dem Eintrachtplatze in Stuttgart gegen den Meister der Ostschweiz, den F.C. Zürich, in Anspruch, welches wider völliges Erwarten mit einer schweren Niederlage von 0:3 der Kickers schloß. Wenn auch die Kickers mit präziserem Paßspiel den Schweizern sich überlegen zeigten, so glich dieser Vorteil aber ihre Schwächen im Abwehrspiel nicht aus. Die Schweizer verstanden ihren Vorsätzen eine große Wucht beizulegen und waren im Anbringen von Schüssen sicherer. Die Gäste führten mit 3:0 bei Seitenwechsel. Kickers konnten nach Seitenwechsel trotz stark überlegenem Spiele nicht einmal den verdienten Ehrentreffer buchen.

Schwäbische Kronik des Schwäbischen Merkur zweite Abteilung. Nr. 116b, Dienstag vom 22. Mai 1923

Die Stuttgarter Kickers schlagen V.f.B. Leipzig mit 3:0 Toren

-a- Das Abschlußspiel der Nordlandreise des württ. Meisters in Sachsens Hauptstadt gestern Mittwoch endete mit einem weiteren Siege der Stuttgarter Kickers über einen sehr starken Gegner, den langjährigen mitteldeutschen Meister, V.f.B. Leipzig. Die Schwaben lieferten auch diesem Rivalen ein glänzendes Spiel, das bis zur Pause unter Sturm und Regen beeinträchtigt war. Die Leipziger leisteten hartnäckigen Widerstand, konnten aber nicht verhindern, daß die Kickers dem in der ersten Halbzeit durch Wunderlich erzielten Tor noch zwei weitere durch Maneval, und Krauß anreihten. — Mit vier Siegen bei vier Spielen errangen die Stuttgarter auf ihrer großen Pfingstreise den bedeutendsten aller ihrer bis jetzt gebuchten Erfolge. Die siegreiche Kickersmannschaft trifft heute abend 9,18 Uhr mit dem Berliner Schnellzug wieder hier ein.

Schwäbische Kronik des Schwäbischen Merkur. Nr. 113, vom 17. Mai 1923

Die Stuttgarter Kickers auf ihrer Nordlandreise zum dritten Male siegreich.

Der württ. Meister schlägt eine Auswahlmannschaft Aarhus-Vejle 7:1. Eine würdige Vertretung deutschen Sports im Ausland, wie es schon beim ersten Spiel mit dem bereits gemeldeten Sieg von 5:2 über Gymnastikforening Aarhus am Himmelfahrtstag der Fall war, hat auch das zweite Treffen in Dänemark am gestrigen Sonntag gezeigt. Es war eine auserlesene, verstärkte Elf, welche den Stuttgarter Kickers in Aarhus diesmal gegenüberstand. Die dänischen Repräsentanten mußten sich dem besseren Spiel der Schwaben beugen. Den sieben Toren vermachten die spielstarken Dänen nur ein einziges entgegenzusetzen. Wie vor zwei Jahren in Kopenhagen hinterließen die Kickers mit ihrer eleganten Spielweise bei dem sportbegeisterten Publikum Dänemarks den denkbar besten Eindruck. Sie haben bei beiden Gastspielen Süddeutschlands Spielstärke ins richtige Licht gerückt. Während das erfolgreiche Spiel in Berlin (2:0 gegen Norden-Nordwest) bei der Hinreise den Auftakt gab, wird das 4. Spiel auf der Rückreise gegen den mehrmaligen mitteldeutschen Meister V.f.B. Leipzig am kommenden Mittwoch das Abschlußtreffen bilden.

Schwäbische Kronik des Schwäbischen Merkur. Nr. 110, vom 14. Mai 1923

Die Stuttgarter Kickers siegen in Dänemark über Gymnastikforening Aarhus 5:2

K. Dem glänzenden Erfolg in Berlin auf der Hinreise gegen Norden-Norwest reihte der württ. Meister beim ersten Spiel auf dänischem Boden am Himmelfahrtsfest einen weiteren an. Mit dem Endergebnis 5:2 schlugen die Kickers, wie der Draht meldet, den anerkannt spielstarken jütländischen Meister , Gymnastikforening Aarhus, obwohl die Stuttgarter auf die Mitwirkung ihrer beim Länderspiel gegen Holland in Hamburg an diesem Tage verpflichteten Repräsentativspieler Maneval und Wunderlich verzichten mußten. Einzelheiten über das dänischen Treffen liegen noch nicht vor. Der klare Sieg besagt jedoch schon allein, daß die Kickers gleichwie in die Reichshauptstadt die südd. Farben gegen die spielstarken Dänen auf hervorragende Weise vertreten haben. Das zweite Treffen in Dänemark gegen eine verstärkte, sog. Städtemannschaft von Aarhus, nicht wie ursprünglich geplant gegen Sportfreunde in Vejle, findet am kommenden Sonntag statt.

Schwäbische Kronik des Schwäbischen Merkur zweite Abteilung. Nr. 108b, vom 11. Mai 1923

Stuttgarter Kickers siegen in Berlin gegen „Norden-Nordwest 1898“ mit 2:0 Toren

K. Einen schönen Erfolg errangen die Kickers am gestrigen Sonntag in Berlin mit obigem Ergebnis. Auf der Dänemarkreise hatte sich beim Hinweg der württ. Meister eine anerkannt spielstarke Elf des Nordens als Gegner gewählt. Wie im Jahre 1908 im Schlußspiel um die deutsche Meisterschaft gegen Viktoria Berlin und im Jahre 1911 beim Gastspiel gegen „Preußen“ erwarben sich die Schwaben mit ihrer guten und sympathischen Spielweise die volle Sympathie des Berliner Publikums. Die erste Spielhälfte verlief nach spannendem Kampfe ausgeglichen. Im zweiten Teil zeigten sich die flott kombinierenden Kickers meist überlegen. In jeder Halbzeit errangen die Stuttgarter ein Tor. In der Spielart trat ein gewisser Unterschied in Erscheinung. Norden-Nordwest kämpfte mit Macht und äußerst schwungvoll, ohne von Erfolg begleitet zu sein.

Schwäbische Kronik des Schwäbischen Merkur. Nr. 103, vom 7. Mai 1923

Basler Sportklub Old Boys – Stuttgarter Kickers 5:4

Basel, 10. d. Am Sonntag weihten die Basler Old Boys ihren neuen, großartigen Sportplatz ein. Die Anlage besteht aus drei großen Fußballfeldern, einer schönen Laufbahn und den übrigen Plätzen für Leichtathletik. Vor einer großen Zuschauermenge lieferten die biderben Schwaben den Old Boys einen mindest ebenbürtigen, fairen Kampf. In schönem Zuspiel rücken die Kickers vor und Old Boys eröffnen den Torregen auf ihrem Feld. Allein die Kombinationsmaschine bringt die Württemberger ins Uebergewicht. Unter Führung von Müller (Ex-Aarau) und dem Internationalen Wunderlich erringen die Stuttgarter bis zur Pause drei vielbejubelte Treffer. Old Boys lassen einen zu streng gegebenen Elfmeter aus, um einen zweiten nach der Pause einzuschießen. Wieder führt Stuttgart 4 : 2. Jetzt kommt der Umschwung. Merkt reißt alles mit sich, bald ist der Ausgleich hergestellt und die Schlußminute sieht den 5. Erfolg der Basler. Kickers waren technisch überlegen, allein zu weich vor dem Tor. Bei Old Boys klappte nicht alles. Dem Trainer Mr. Lambe, welcher als Schiedsrichter amtierte, unterliefen, wie allen Sterblichen, Fehler. Sto.

Der Bund, Band 73, Nummer 389, vom 13. September 1922