Presse zu Stuttgarter Kickers II – TSG Balingen

Güvenc lässt TSG verzweifeln
Schwarzwälder-Bote, vom 04.09.2011 21:00 Uhr

Von Thomas Hauschel SV Stuttgarter Kickers II – TSG Balingen 3:0 (1:0). Eine unglückliche Niederlage musste die TSG Balingen auf der Waldau hinnehmen.Denn die Eyachstädter waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und erspielten zahlreiche hochkarätige Chancen, doch – es war zum Haare raufen – scheiterten aber immer wieder am überragenden Kickers-Torhüter Gülay Günvec.

Balingen fing stark an, setzte die Kickers-Reserve konsequent unter Druck und erspielte sich auch gute Möglichkeiten, nur mit der Chancenverwertung da haperte es. So versuchte Andreas Kohle nach schönem Zuspiel von Tonny Madegwa Kevin Keller anzuspielen, anstatt selbst abzuschließen (13.), und wenig später setzte Keller dann Kohle in Szene, der zwei Gegenspieler stehen ließ, mit seinem Schuss aber Güvenc nicht in Bedrängnis bringen konnte.

Balingen war die spielbestimmende Mannschaft, während die Kickers nur gelegentlich konterten. Doch eben durch einen Konter kamen die Degerlocher zur 1:0-Führung, mit der Gäste besonders haderten, denn dem Treffer war ein Handspiel von Predrag Sarajlic voraus gegangen. Der Serbe hatte aus 16 Metern drauf gehalten und TSG-Kapitän den Schuss geblockt, der Sarajlic an die Hand sprang, doch Schiedsrichter Dominik Schaal ließ weiter laufen, und Sarajlic passte zu Nico Plattek, der mit eine platzierten Flachschuss TSG-Keeper Julian Hauser bezwang (28.).

Die Kickers gestalteten in der Folge das Spiel etwas ausgeglichener, ohne aber zu zwingenden Chancen zu kommen. Ganz anders die TSG: Nach einem schönen Solo passte Lukas Foelsch zu Felice DiLucia, dessen Schuss aber geblockt wurde (33.), und bei eine Pflumm-Freistoß war Güvenc ebenso auf dem Posten, wie beim Nachschuss von Fabian Kurth (41.). Und in der Nachspielzeit bejubelten die TSG-Anhänger das vermeintliche 1:1 – Fabian Fecker hatte nach einer Flanke von Olcay Akkaya getroffen – doch Schiedsrichter Schaal gab den Treffer wegen Abseitsstellung nicht.

Im zweiten Durchgang drängte Balingen mit Macht auf den Ausgleich, aber Kickers-Goalie Güvenc hatte etwas dagegen und parierte einen Madewga-Kopfball ebenso, wie einen Volleyschuss aus kurzer Distanz von Nuri Güven (49.). Und wenig später bekam der Kickers-Zerberus bei einem Madegwa-Schuss noch irgendwie die Hand an den Ball. Die TSG stecket aber nicht auf und machte weiter das Spiel, die Tore machten aber die Kickers: Mit einem Freistoß gelang Sarajlic das 2:0 nach 86 Minuten, und Marcel Brandstetter machte in der Schlussminute mit dem 3:0 den Sack zu. SV Stuttgarter Kickers II: Güvenc; Müller, Steinle, Stierle, Wonschick, Kaiser (65. Nuding), Kandazoglu (75. Keller), Leutenecker, Plattek (83. Mijic), Brandstetter, Sarajlic. TSG Balingen: Hauser; Akkaya, Fecker, Kurth, Pflumm (48. Güven), Raab, DiLucia (58. Üner), Foelsch, Keller, Kohle (74. Schaplewski), Madegwa. Tore: 1:0 Plattek (28.), 2:0 Sarajlic (86.), 3:0 Brandstetter (90.). Schiedsrichter: Dominik Schaal (Tübingen).

Schwarzwälder Bote

TSG rutscht auf den fünften Platz
Thomas Hauschel , vom 06.09.2011 06:02 Uhr

Balingen – Zum zweiten Mal in Folge musste die TSG Balingen am Wochenende als Verlierer vom Platz und rutschte so auf den fünften Platz. Doch das 0:2 bei der Reserve des Drittligisten SV Stuttgarter Kickers spiegelt den wahren Spielverlauf nicht wieder.

Denn während die „Blauen“ am Fuße des Fernsehturms ihre wenigen Chancen effektiv nutzten, vergaben die spielerisch überlegenen Gäste aus der Eyachstadt beste Gelegenheiten gleich reihenweise, oder scheiterten am Goalie der Kicker, Günay Güvenc.

„Wir haben ordentlich gespielt, zahlreiche Chancen kreiiert, haben aber keine Tore gemacht. Ich glaube wir hätten noch zwei Stunden spielen können, ohne einen Treffer zu erzielen. Das ist bitter, wenn du sehr gut spielst und es kommt nichts dabei heraus, denn im Endeffekt zählen die Punkte. Deshalb wäre mir ein dreckiges 1:0 lieber gewesen“, sagt TSG Kapitän Manuel Pflumm. Für den 26-Jährigen war auf der Waldau bereits nach der ersten Halbzeit Schluss. „Bei einem Zweikampf ist mir mein Gegenspieler auf die Hüfte gesprungen. Ich habe dort jetzt einen schmerzhaften Bluterguss“, sagt Pflumm, der hofft, am Donnerstag wieder ins Training einsteigen zu können.. „Jetzt gilt es, die Niederlage schnell abzuhaken und in Kehl die drei Punkte zu holen. Allerdings müssen wir uns in der Chancenverwertung steigern. aber wir sind auf einem guten Weg“, so Pflumm.

Trainer Karsten Maier pflichtet seinem Kapitän bei: „Wir sin an unserer eigenen Chancenverwertung gescheitert. Aber beim 0:1 sind wir auch krass benachteiligt worden. Dem Tor ist ein Handspiel voraus gegangen, das nicht geahndet wurde. Aber wir wollen nun in Kehl neu angreifen und dem Gegner noch weniger Chancen zulassen. Bis auf die Chancenverwertung haben wir uns in allen Belangen gesteigert“, so Maier.

Allerdings wird in Kehl eine weitere Steigerung vonnöten sein. Denn die Südbadener haben sich nach schwachem Start mittlerweile gefangen und haben nach dem 0:0 gegen den SSV Ulm nun sieben Punkte auf dem Konto.

Schwarzwälder Bote

„100-prozentige Konzentration von der ersten bis zur letzten Minute“

Fußball-Regionalliga Süd, 5. Spieltag: Die Stuttgarter Kickers empfangen an diesem Samstag (14 Uhr) im GAZi-Stadion den Aufsteiger FC Bayern Alzenau

Das Lazarett bei den Blauen hat sich gelichtet. Vor dem Heimspiel des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers an diesem Samstag (14 Uhr) im GAZi-Stadion gegen den FC Bayern Alzenau haben sich zuletzt auch die Langzeit-Rekonvaleszenten Ali Pala und Ugur Yilmaz mit Einsätzen in der Kickers-U23 erfreulicherweise zurückgemeldet. Fehlen wird gegen den Aufsteiger aus Unterfranken neben den Langzeitverletzten Demis Jung und Simon Köpf allerdings auch Omar Jatta, der aufgrund von muskulären Problemen passen muss. Wie der Cheftrainer Dirk Schuster mit seiner seit 19. Regionalligapartien ungeschlagenen Mannschaft am fünften Spieltag die nächsten drei Punkte aufs Kickers-Konto packen will, darüber spricht der 43-Jährige im nachfolgenden Interview.

Volle Konzentration: So lautet die Devise von Kickers-Cheftrainer Dirk Schuster im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Alzenau. Foto: Baumann

Herr Schuster, Ihre Mannschaft hat für ihren erfolgreichen Auftritt beim 5:2-Sieg in Freiburg viel Lob bekommen – weshalb waren Sie dennoch nicht rundum zufrieden?
„Weil das Ergebnis nach einer recht deutlichen Angelegenheit zu unseren Gunsten klingt, genau das war aber nicht der Fall. Wir hatten die ersten 25 Minuten keinen Zugriff auf das Spiel, da war uns die spielstarke und junge Freiburger Mannschaft überlegen. In dieser Phase habe ich bei uns die nötige Kompaktheit vermisst, außerdem war uns im Spiel nach vorne kaum etwas gelungen. Wie sich mein Team aber nach dem 0:1-Rückstand aufgerappelt hatte und abgesehen von der fehlenden Konzentration in der Schlussphase einen sehr ansehnlichen und erfolgreichen Fußball zeigte, das hat mir gut gefallen und verdient Respekt. Und genau daran müssen wir am Samstagnachmittag ansetzen – diesmal wünsche ich mir aber eine 100-prozentige Konzentration und Einsatzbereitschaft von der ersten bis zur letzten Spielminute.“

Rein von der Papierform sind die Kickers gegen den FC Bayern Alzenau, gegen den es in der Saison 2009/2010 ein 3:0 und 3:1 gegeben hatte, auch diesmal erneut der klare Favorit gegen einen vermeintlich leichteren Gegner. Sehen Sie das auch so?
„Wir haben ein Heimspiel und wollen dieses gewinnen. Punkt. Ich kann aber nur jeden davor warnen, die Partie gegen das Team aus Unterfranken auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn: In der Fußball-Regionalliga Süd gibt es auch in dieser Saison keine leichten Gegner, auch nicht den Meister und Aufsteiger aus der Hessenliga. Die Mannschaft meines Alzenauer Amtskollegen Marco Roth hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie in der neuen Klasse sehr wohl mithalten kann und hat beispielweise mit dem 2:1-Heimsieg gegen Hessen Kassel ihre Ligatauglichkeit unter Beweis gestellt.“

Gegen defensiv eingestellte Mannschaften hat sich Ihr Team zuletzt recht schwer getan. Wie lautet Ihre Marschroute gegen den Neuling, denn vermutlich werden die Alzenauer kein Offensiv-Feuerwerk abbrennen?
„Wir werden wieder eine couragierte Leistung auf den Rasen des GAZi-Stadions bringen müssen und dazu viel Druck und Dominanz auf den Gegner ausüben, um diesen zu Fehlern zu zwingen. Bei ihren letzten Auftritten haben sich die Alzenauer allerdings nicht nur in der Defensive verschanzt, sondern an entsprechender Stelle auch durchaus mutig ihre Angriffe nach vorne getragen. So war das zuletzt auch in Pfullendorf, wo sich das Team im Laufe der Partie von seinen anfänglichen Schwierigkeiten befreien und am Ende durch ein 1:1-Unentschieden einen verdienten Punktgewinn hatte mitnehmen können. Ein frühzeitiges Erfolgserlebnis für uns in Form des Führungstreffers wäre natürlich klasse, denn das würde uns die Aufgabe sicher ein Stück weit erleichtern. Sollte es aber anders kommen, dann müssen wir eben die nötige Geduld aufbringen, um uns mit den drei Punkten zu belohnen.“

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0:3-Niederlage für das U23-Team beim SSV Ulm

Die Oberliga absolviert in dieser Woche eine „Englische Woche“, in der die Kickers-U23 am Mittwochabend beim Regionalliga-Absteiger SSV Ulm 1846 antreten musste. Das Team von Trainer Björn Hinck konnte überhaupt nicht an die gezeigte Leistung vom Heimsieg gegen die SpVgg Neckarelz anknüpfen und kassierte eine 0:3 (0:1) Niederlage.

Nach einem Abwehrfehler in der Kickers-Hintermannschaft brachte Johannes Reichert seine Ulmer in Führung (36.). Die beste Chance zum Ausgleich vergab Dominik Parham (75.), ehe Ex-Kickers-Angreifer Florian Treske in den Schlussminuten mit seinem Doppelpack die Partie zugunsten der Ulmer Spatzen entschied. Dem 2:0 ging leider wieder ein leichter Abspielfehler in den Kickers-Reihen voraus, dem 3:0 ein Querschläger der Kickers-Abwehr.

„Das war heute leider nicht oberligatauglich“, resümierte ein sichtlich verärgerter Kickers-Coach Björn Hinck, „heute haben wir wieder gesehen, wir weit Anspruch und Wirklichkeit auseinander liegen.“

Die Spielstatistik:

SSV Ulm 1846: Betz – Olow, Griesbeck, Seddiki 81. Kittel), Kaufmann, Rodriguez (78. Schmeer), Treske (86. Braig), Länge, Reith, Ludmann, Reichert – Trainer: Paul Sauter
SV Stuttgarter Kickers II: Güvenc – Plattek, Keller, Wonschick, Müller – Brandstetter, Stierle, Sarajlic, Mijic (71. Nuding) – Kriks (46. Kaiser), Yilmaz, (59. Parham) – Trainer: Björn Hinck

Schiedsrichter:
Carl Höfer (Weissach im Tal)

Gelbe Karten:
Florian Treske

Besondere Vorkommnisse:

Tore:
Johannes Reichert (34.)
Florian Treske (83.)
Florian Treske (85.)

Zuschauer:
1.215 Fans im Donau-Stadion Ulm

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Presse zu SC Freiburg II – Stuttgarter Kickers (2:5)

Stuttgarter Kickers Kickers: Nur nicht lockerlassen

Jürgen Frey , vom 29.08.2011 11:19 Uhr
Fussball Regionalliga Süd  SC Freiburg II vs. SV Stuttgarter Kickers

Foto: Pressefoto Baumann

Stuttgart – 2:1 gegen den Karlsruher SC II, 0:0 beim SV Waldhof Mannheim, 1:1 gegen die SG Sonnenhof Großaspach – und jetzt ein sattes 5:2 beim SC Freiburg II. Ob der Knoten beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers geplatzt ist? „Ich denke schon“, sagt Präsidiumsmitglied Guido Buchwald. Zwar stellte der Weltmeister im Mösle-Stadion genauso wie Trainer Dirk Schuster zähe erste 20 Minuten fest, doch danach war der spielerische Aufwärtstrend bei den Blauen nicht zu übersehen.

Die Kickers profitierten dabei von mehreren Dingen: Die Aufstellung des technisch versierten Nick Fennell in der Innenverteidigung tat der Spieleröffnung gut. Die Hereinnahme von Enzo Marchese erhöhte das kreative Potenzial im Mittelfeld, und Schusters Maßnahme, nach einer halben Stunde den agilen Philip Türpitz für Mahir Savranlioglu einzuwechseln, entpuppte sich sogar als der Schlüssel zum Sieg.

Auf dem Weg nach oben

Entgegen kam den Kickers aber auch die offensive Spielweise der Freiburger. „Gegen Teams, die massiv hinten drinstehen, hatten wir zu Saisonbeginn Probleme und zu wenig Tormöglichkeiten herausgespielt“, weiß Buchwald.

Nicht nur er sieht nun gute Chancen, in der Tabelle weiter nach oben zu klettern. Am kommenden Samstag (14 Uhr) kommt der FC Bayern Alzenau – mit dem Ex-VfB-Profi Jochen Seitz – ins Gazistadion auf der Waldau. Dann geht es am darauffolgenden Mittwoch (19 Uhr) zum FSV Frankfurt II, ehe zum Abschluss der englischen Woche am Sonntag, 11. September, Eintracht Frankfurt II zu Gast ist. „Unser Ziel sind neun Punkt“, stellt Buchwald klar.

Genauso wie Trainer Schuster hält er Neuverpflichtungen bis zum Abschluss der Wechselperiode am kommenden Mittwoch für höchst unwahrscheinlich. Kapitän Simon Köpf fällt zwar bis April 2012 aus, doch die übrigen Innenverteidiger haben den Ausfall bisher gut kompensiert. Buchwald: „Nick Fennell, Julian Leist und Patrick Auracher spielen sehr stabil“, bestätigt Buchwald. Auch der auf dem Transfermarkt gehandelte Marko Kopilas (früher SSV Reutlingen/zuletzt Kickers Offenbach) sei kein Thema. Genauso wenig wie der ebenfalls arbeitslose Stürmer Felix Luz (früher VfB Stuttgart/zuletzt RW Oberhausen). „Im Offensivbereich sind wir ohnehin gut aufgestellt“, sagt Buchwald. Was Stürmer Marco Grüttner mit seinen ersten beiden Saisontoren in Freiburg untermauert hat.

Stuttgarter Nachrichten

Ein krasser Gegenlauf

SC Freiburg II geht nach 1:0-Führung gegen die Stuttgarter Kickers mit einer 2:5-Heimniederlage in die Kabine.

FUSSBALL (uwo). Für den SC Freiburg II kam es am vierten Spieltag der Regionalliga Süd knüppeldick. Die Breisgauer mussten sich im Heimspiel den Stuttgarter Kickers mit 2:5 (1:2) geschlagen geben.
Dabei hatte es gar nicht schlecht begonnen für das Team von Trainer Xaver Zembrod, der mit komplett ausgewechselter Abwehrzentrale hatte antreten müssen. Immanuel Höhn fehlte gesperrt, Marc Endres wegen einer Innenbandverletzung im Knie. Neuzugang Charles Elie Laprevotte kam zu seinem Startelf-Debüt.

Freiburg ließ sich von der Härte des Gegners nicht beeindrucken und hielt dagegen. Ohne zu glänzen und ohne große Torgefahr zu entwickeln, dominierten die Gastgeber die Partie. Nach 28 Minuten ging Freiburg durch einen Foulelfmeter von Christian Bickel in Führung und nichts deutete auf einen krassen Gegenlauf hin. Es war eine Vielzahl grober Abwehrfehler (inklusive Torwart), die die Niederlage dann begünstigte. Zudem waren die Gäste effektiv im Abschluss, was die Freiburger etwas bedröppelt zurückließ. „Irgendwie weiß man gar nicht recht, wie einem geschehen ist“, sagte Zembrod.

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Zunächst drehten die Gäste den Rückstand noch vor der Pause in eine Führung. Nach einer Ecke war der Ball abgewehrt worden, dann aber per Kopfballverlängerung doch noch im Tor gelandet (Ivanusa, 39.). Und nur drei Minuten später stand es 1:2: Seltsam unbedrängt setzte sich Fennell gegen zwei Freiburger durch und spitzelte den Ball ins Tor. „Nochmal alles mobilisieren“, lautete Zembrods Marschroute dann für den zweiten Abschnitt. Doch während der Sportclub versuchte, immer mehr Druck aufzubauen, und nicht nur in dieser Phase nach Zembrods Vorstellungen, „ein bisschen zu oft quer gespielt“ hat, war hinten Tag der offenen Tür. Die aufstiegswilligen Kickers konterten immer wieder gefährlich, und erneut folgte ein Doppelschlag: Zunächst traf Türpitz den Pfosten, dann klärte Marc Lais auf der Linie, bevor Türpitz doch noch einnetzte (54.). Und bei Grüttners Kopfball kam dann der eigentlich sichere SC-Torwart Alexander Schwolow zu spät (58.), der auch beim fünften Gegentreffer nicht gut aussah: Er verschätzte sich beim Rauslaufen – erneut Grüttner konnte ins leere Tor schießen (58.).

Freiburg drängte in der Schlussphase, Bickel traf (87.), und mindestens ein weiterer Treffer lag in der Luft. Auch insofern „kann ich der Mannschaft wenig vorwerfen“, blieb Zembrod milde nach der heftigen Niederlage.

Freiburg: Schwolow, Schmid, Klein, Hezel, Sorg, Lais, Albutat (62. Sautner, 67. Lienhard), Zangl, Laprevotte (62. Gallus), Bickel, Brandstetter. Stuttgart: Wagner, Gerster, Leist, Fennell, Becker, Ivanusa, Gondorf, Marchese (86. Pala), Abruscia (82. Plattek), Savranlioglu (32. Türpitz), Grüttner.

Schiedsrichter: Alt (Heusweiler). Tore: 1:0 Bickel (28./FE), 1:1 Ivanusa (39.), 1:2 Fennell (42.), 1:3 Türpitz (54.), 1:4 Grüttner (58.), 1:5 Grüttner (70.), 2:5 Bickel (87.). Zuschauer: 350.

Badische Zeitung

Presse zu Normannia Gmünd – Stuttgarter Kickers II (4:3)

Patrick Faber erzielt erneut den Siegtreffer

Fußball, Oberliga

Wie im Pokalspiel vor eineinhalb Wochen versetzte der FC Normannia Gmünd auch im Punktspiel den Stuttgarter Kickers II spät den K.o.-Schlag. Wieder erzielte Patrick Faber den Siegtreffer. In der 87. Minute zum glücklichen 4:3-Sieg.

Die 350 Zuschauer sahen am Freitagabend ein hochdramatisches Oberligaspiel, das erst nach knapp einer halben Stunde so richtig in Fahrt kam. Dann ging es aber plötzlich Schlag auf Schlag. Weil bisher aus dem Spiel heraus wenig gelang, brachte eine Standardsituation das 1:0. Eine Ecke von Christian Gmünder verwertete Simon Fröhlich per Kopf. Die flinken Kickers antworteten schnell. Bereits nach 35 Minuten stand es durch einen schönen Distanzschuss 1:1.
Beniamino Molinari nahm sich ebenfalls ein Herz und drosch den Ball 180 Sekunden darauf ohne zu zögern aus 25 Metern ins Tor. Nur zwei Minuten später klingelte es schon wieder durch einen direkten Catizone-Freistoß. Doch die Normannia gab den beruhigenden Vorsprung kurz vor der Pause her. Aus der Nahdistanz fiel der 2:3-Anschlusstreffer.
Der FCN gab das Spiel im zweiten Teil aus der Hand. Der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit – und fiel nach einer Stunde durch Predrag Sarajlic. In der Folgezeit wackelten die Gastgeber bedenklich, Huber verhinderte in der 63. und 67. Minute zweimal den Rückstand. Wie schon gegen Illertissen vor einer Woche wachte der FCN gegen Ende nochmals auf. Drei Minuten vor Schluss stand Patrick Faber – im WFV-Pokalduell machte er nach 90 Minuten das Tor des Tages – goldrichtig, um per Abstauber zum Matchwinner zu avancieren.
FCN: Huber – Fröhlich, Ammon, Göhl, Glück – Faber, Seskir, Catizone (87. Härter), Gmünder – Molinari (90. Welm), Grampes (79. Volk)
Tore: 1:0 Fröhlich (27.), 1:1 Kandazoglu (35.), 2:1 Molinari (38.), 3:1 Catizone (40.), 3:2 Kriks (45.), 3:3 Sarajlic (60.), 4:3 Faber (87.) avo

Schwäbische Post

StZ: Interview mit Michele Rizzi

Jubeln verboten
Joachim Klumpp, vom 19.08.2011 07:13 Uhr

Stuttgart – Michele Rizzi (23) hat sechs Jahre lang bei den Stuttgarter Kickers Fußball gespielt, ehe er im Sommer zum Regionalliga-Konkurrenten SGS Großaspach gewechselt ist. Am Sonntag (14 Uhr) gibt es das Wiedersehen im Gazi-Stadion.

Herr Rizzi, Sie haben mit Ihrem neuen Verein SGS Großaspach noch kein Heimspiel bestritten, dafür spielen Sie am Sonntag schon wieder in Degerloch bei Ihrem Ex-Club, den Kickers. Was ist das für ein Gefühl?

Ich musste schon etwas schmunzeln, als ich gehört habe, dass wir gleich im zweiten Spiel bei den Kickers antreten. Und ich müsste auch lügen, wenn ich sagen würde, das ist kein besonderes Spiel für mich. Aber sobald man auf dem Platz steht, ist das vergessen. Das habe ich schon bei dem Vorbereitungsturnier in Vaihingen gemerkt, als wir auf die Kickers trafen.

Wie groß ist denn die Enttäuschung, dass die Kickers den Vertrag nicht verlängert haben?

Am Anfang war das schon ein Schock, vor allem weil es erst hieß, wir verlängern – und drei Wochen später konnte ich dann gehen. Die Art und Weise war ein bisschen verletzend, aber das ist abgehakt. Ich hatte sechs tolle Jahre bei den Kickers und mich in dieser Zeit auch sportlich weiterentwickelt.

Die Kicker sind ja ein selbst ernannter Aufstiegsaspirant. Wie sieht es bei der SG Sonnenhof aus, gibt es dort ähnliche Ziele?

Mittelfristig schon. Aber der Verein ist bekannt dafür, Schritt für Schritt vorzugehen. Nachdem der 13. Platz im Vorjahr nicht zufriedenstellend war, streben wir jetzt einen einstelligen Tabellenplatz an. Wir müssen aber noch drei, vier Spiele abwarten bis wir wissen, wo wir stehen.

Und wie sehen Ihre persönlichen Ziele aus?

Natürlich will ich immer noch den Sprung in den Profifußball schaffen, und den traue ich mir auch zu. Aber ich weiß auch, dass ich nicht bis 26 Regionalliga spielen kann, deshalb habe ich ein duales Studium angefangen. Sportmanagement in Stuttgart kombiniert mit einer Ausbildung, die ich hier bei Ferber-Marketing absolvieren kann. Da verdiene ich sogar noch Geld und kann mich beruflich weiterbilden. Das Gesamtpaket bei Sonnenhof hat mir einfach gefallen.

Waren Sie dann auch bei der Stadioneröffnung mit Schlagerstar Andrea Berg?

Wir hatten im Vorfeld sechs Stunden lang Platten auf dem Untergrund des Stadions verlegen müssen. Und ich hatte auch zwei Karten fürs Konzert – aber die habe ich meiner Mutter geschenkt.

Und was passiert, wenn Sie am Sonntag ein Tor schießen sollten?

Ich bin ja nicht gerade als Goalgetter bekannt, deshalb habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Aber ich werde sicher nicht jubeln, dafür habe ich noch zu großen Respekt vor dem Verein und noch zu viele Freunde bei den Kickers.

Stuttgarter Zeitung

Stuttgarter Kickers ziehen ins WFV-Pokal-Viertelfinale ein

Comeback von Ali Pala beim 4:0-Sieg gegen Landesligist FV 08 Rottweil

Vier Tage vor dem Heimauftritt im GAZi-Stadion an diesem Sonntag (14 Uhr) gegen die SG Sonnenhof Großaspach hat sich der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers mit einem 4:0(0:0)-Sieg gegen den Landesligisten FV 08 Rottweil für das WFV-Pokal-Viertelfinale qualifiziert. Nach einem torlosen ersten Durchgang sorgten die Gäste von der Waldau nach dem Seitenwechsel und dem Führungstreffer von Philip Türpitz (56.) sowie den weiteren Toren von Marco Grüttner (72./80.) und Omar Jatta (78.) für einen am Ende standesgemäßen Erfolg. Kickers-Mittelfeldspieler Ali Pala gab nach seiner langen Verletzungspause in den Schlussminuten der Begegnung erfreulicherweise sein Comeback.

Aus Sicht der Gäste und ihrer zahlreichen Fans hatte es im Rottweiler Stadion recht lange gedauert, ehe der Favorit im Pokal-Achtelfinalspiel gegen den Underdog vor den 800 Zuschauern in Führung ging. Nach 56 Spielminuten nutzte der eingewechselte Philip Türpitz die sich ihm bietende Gelegenheit mit einem strammen Volleyschuss zum 0:1, die Vorarbeit dazu hatte Patrick Auracher mit einem weiten Einwurf geliefert. Türpitz wurde sowohl in der 72. Minute als auch in der 80. Minute seinerseits zum mustergültigen Vorlagengeber der beiden Treffer von Marco Grüttner, der das 0:2 und das 0:4 erzielte.

Dazwischen sorgte Omar Jatta für das dritte Kickers-Tor. Der nach 60 Spielminuten eingewechselte Angreifer der Blauen war zwölf Minuten vor dem Ende der Nutznießer eines Pressschlags zwischen dem Schlussmann des Landesligisten und Kickers-Mittelfeldakteur Jerome Gondorf: Jatta musste nach dieser Szene den Ball nur noch ins verwaiste Tor schieben.

Cheftrainer Dirk Schuster: „Wir haben das Pokal-Viertelfinale erreicht und damit unser Soll erfüllt. Meine Mannschaft hat sich in den ersten 25 Spielminuten zu sehr auf das Kurzpassspiel konzentriert. Gegen einen gut organisierten und hinten gut stehenden Gegner war das zu wenig, deshalb haben wir uns über lange Zeit schwer getan. Erst nachdem wir das Tempo erhöht haben, sind wir zu klaren Torchancen gekommen und haben im zweiten Durchgang die sich uns bietenden Gelegenheiten genutzt.“

Stuttgarter Kickers: 1 Wagner – 17 Gerster (46. 26 Fennell), 5 Leist, 3 Auracher, 14 Becker – 7 Ivanusa – 22 Gondorf (80. 20 Pala), 10 Marchese (60. 15 Jatta), 24 Savranlioglu (33. 27 Türpitz), 19 Abruscia (60. 11 Brandstetter) – 9 Grüttner. Trainer: Dirk Schuster.

Schiedsrichter: Johannes Raab (Tübingen)

Tore: 0:1 Türpitz (56.), 0:2 Grüttner (72.), 0:3 Jatta (78.), 0:4 Grüttner (80.)

Besonderes: –

Zuschauer: 800 Fans im Stadion Rottweil

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Presse zu Waldhof Mannheim – Stuttgarter Kickers (0:0)

Fußball: Beim torlosen Unentschieden bietet Regionalliga-Aufsteiger zuhause Meisterschaftsfavorit Stuttgarter Kickers Stirn

SV Waldhof zeigt großes Kämpferherz

Von unserem Mitarbeiter Roland Bode

Mannheim. Mit einem torlosen Remis gegen Meisterschaftsmitfavorit Stuttgarter Kickers hat der SV Waldhof einen ordentlichen Eindruck beim Heimdebüt in der Regionalliga Süd hinterlassen. Vor 6750 Besuchern im Carl-Benz-Stadion musste die Elf von Trainer Reiner Hollich in der Schlussviertelstunde mit einem Mann weniger dagegen halten. Angreifer Daniel Reule sah wegen Meckerns in der 75. Spielminute die Gelb-Rote Karte.

„Wir haben zweimal zu Null gespielt. Stuttgart hat sehr gutes Pressing gezeigt. Aber wir haben in der Abwehr nichts zugelassen. Mit diesem Saisonstart können wir gut leben“, meinte direkt nach Spielende Innenverteidiger Dennis Geiger. Der 27-Jährige gehörte – wie Kapitän Jurij Krause – zu den auffälligsten Akteuren bei den Gastgebern.
Hoher Unterhaltungswert

Die Degerlocher, die sich vor Rundenbeginn und mit Ziel Aufstieg mit drei Drittliga-Spielern verstärkt haben, kamen im Spiel nach vorne trotz technischer Überlegenheit nicht zur Entfaltung. Waldhof verkaufte sich über hohe Einsatzbereitschaft und viel Kampf gegen den Vorjahresvizemeister teuer und verstand es die Räume eng zu machen. In einem kurzweiligen und von hohem Tempo geprägten Zu-Null-Spiel kamen die Zuschauer trotz weniger nennenswerter Chancen auf beiden Seiten auf ihre Kosten. Mit ein wenig Glück hätten die Blau-Schwarzen die Partie sogar als Sieger beenden können. In der 73. Minute zog Reule aus zwanzig Metern beherzt ab. Das Leder wurde von einem Kickers-Verteidiger noch abgefälscht und landete nur an der Querlatte. Beim folgenden Abpraller kam der agile Vllaznim Dautaj um einen Schritt zu spät.

Waldhof bleibt damit seit zwanzig Pflichtspielen ungeschlagen und reist am kommenden Samstag zum 1. FC Nürnberg II. Auch die Serie der Gäste (17 Punktspiele ohne Niederlage) hielt. Reiner Hollich und Kickers-Kollege Dirk Schuster waren sich in einig: „Wir haben ein hervorragendes Spiel gesehen.“ Halbzeit eins bestimmten optisch die Gäste. Es dauerte einige Minuten, bis der Aufsteiger den Respekt ablegte, dann aber besser ins Spiel fand und nach dem Seitenwechsel mutiger wurde, die Ballhoheit an sich riss.

Hollich: „Wir haben großes Kämpferherz gezeigt. Darauf können wir aufbauen. Das Ergebnis ist gerecht.“ Einziger Kritikpunkt des Chefcoachs: „In der ersten Halbzeit haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Auf den Außenbahnen haben wir noch nicht so gut gestanden.“ Tatsächlich stimmte vor allem auf der rechten Seite die Abstimmung zwischen Thomas Scheuring und Yannick Kakoko noch nicht ganz. Beide sind neu im Team. Fast logisch, dass da nach gerade 180 Regionalliga-Minuten noch nicht alles rund laufen kann.

Dirk Schuster, von 2004 bis 2006 als Spieler aktiv am Alsenweg, wollte die Partie gewinnen: „Dies Ziel haben wir nicht erreicht. In der Endphase haben wir zu wenig getan.“

SV Waldhof: Adolf – Scheuring, Geiger, Krause, Murphy, Kakoko, Malchow, Grujicic (90. Hock), Wagner (55. Pinna), Dautaj (75. Rabihou), Reule.

Mannheimer Morgen

Waldhof swingt – Serie hält

Von roland Bode

In den umgebauten VIP-Räumen des Carl-Benz-Stadions wurde beim torlosen Heimdebüt des SV Waldhof gegen die Stuttgarter Kickers schon vor dem Anpfiff ordentlich geswingt. Eine vierköpfige Live-Band gab den Takt vor und sorgte für frischen Schwung. Direkt darunter liegt die Kabine der Blau-Schwarzen.

Offensichtlich hat die Mannschaft vor und nach dem Aufwärmprogramm einige Töne mitbekommen. Jedenfalls erbrachte das Team von Trainer Reiner Hollich vor den 6750 Besuchern – unter ihnen rund 400 Kickers-Anhänger – mit einem beherzten Auftritt gegen den Vorjahres-Vizemeister den Beweis seiner Regionalliga-Tauglichkeit.

Auch die Fans waren in bester Laune. Wieder einmal hatten sie sich eine sehenswerte Choreographie ausgedacht. Ein Meer aus gold- und silberfarbigen Folien, dazwischen die Waldhof-Raute, gab es zur Begrüßung der Mannschaften: „Das ist ja fast wie in der Champions League“, kommentierte ein Besucher auf der Tribüne, der sich erstmals seit vier Jahren wieder eine Dauerkarte gekauft hat.

Sein Kommen brauchte er ebenso wenig zu bereuen wie der Rest im Stadion. Denn es war ein von Beginn an flottes Spiel, das da auf dem Rasen ablief. Einzig das Salz in der Suppe – sprich die Tore – fehlten. In erster Linie ein Verdienst der beiden Abwehrreihen, die so gut wie nichts zuließen. Auf Waldhof-Seite überzeugte vor allem die eingespielte Innenverteidigung mit Kapitän Jurij Krause und Dennis Geiger. Für Geiger ist die Regionalliga im Gegensatz zu Krause allerdings Neuland: „Das ist ein ganz anderes Tempo. Das habe ich auch in Ingolstadt schon gemerkt. Da muss jeder noch mehr auf der Hut sein. Aber ich denke, wir haben das gut gelöst“, befand Geiger nach Spielende.

Die Deckung, dazu gehören auf der rechten Seite auch Neuzugang Thomas Scheuring und Carl Murphy links, gefiel mit frühem, aggressivem Pressing. Im Kern wurden jegliche Angriffsbemühungen der Degerlocher erstickt, weil sofort zwei bis drei Mann, kompromisslos aber fair, auf den Ball und die Gegner gingen und sie zustellten. Geiger: „Wir wussten, dass die Kickers diese Spielanlage mitbringen und haben entsprechend reagiert. Ihrem Torhüter Rainer Adolf bescherten die Waldhöfer damit einen unter dem Strich ruhigen Abend. An eben dieser robusten Spielart – man hätte eine Schablone anlegen können – scheiterte auf der Gegenseite Mannheims Offensive immer wieder. Denn auch bei den Kickers war kaum ein Durchkommen.

Dazu meinte Geiger: „Unter dem Strich sind wir mit zwei Zu-Null-Spielen gestartet. Mit diesem Saisonauftakt können wir gut leben. In Nürnberg werden wir am nächsten Samstag wieder versuchen, so engagiert aufzutreten. Wir wollen, dass unsere Serie mit 20 Pflichtspielen ohne Niederlage weiter hält, das heißt mindestens einen Punkt mitbringen. Und dann kommen die ,kleinen´ Bayern zu uns.“

Die letztgenannte Partie am 27. August ist übrigens der Beginn einer Serie mit drei Heimspielen in Folge. Weil die Partie beim KSC II vom 3. auf den 25. September (14 Uhr) verschoben wurde, kommen nach den Bayern zunächst der FC Memmingen, dann Sonnenhof Großaspach in Benz-Stadion. Vom 23. auf den 21. September (20 Uhr) vorgezogen wurde das Heimspiel gegen den Mitaufsteiger Bayern Alzenau.

Mannheimer Morgen

SV Waldhof Mannheim – Stuttgarter Kickers 0-0 – 6.750 Zuschauer ließen die „Hütte“ brennen

Es war wieder soweit. Am Freitagabend empfing der SV Waldhof Mannheim die Stuttgarter Kickers. Angeführt von Kickers-Coach Dirk Schuster, zum zweiten Meisterschaftsspiel der Regionalliga Süd. Allerdings das erste Heimspiel der Mannheimer. Bereits vor der Partie war klar, dass im Carl-Benz Stadion Mannheim einiges los sein wird. Denn das Ziel der Waldhof-Ticketabteilung wurde mehr als souverän erreicht. Die Zielsetzung hieß: „Wir wollen mehr als die 865 Dauerkarten im Vorjahr verkaufen.“ Dass dieses Ziel mit 1.060 verkauften Dauerkarten zum Saisonstart deutlich übertroffen wurde hätte keiner gedacht.

Sportlich begann die Spielzeit für beide Teams erfolgreich, denn der SV Waldhof siegte mit 3:0 bei der Zweitvertretung vom FC Ingolstadt und die „Kickers“ siegten mit 3:1 bei der Zweitvertretung vom Karlsruher SC.

Mit guten Voraussetzungen gingen beide Teams in den Spieltag. Nicht nur auf Grund der sportlichen Erfolge der vergangenen Woche. Denn trotz des bewölkten Himmel und einige Schauer pilgerten die Fans beider Lager optimistisch ins Carl-Benz Stadion.

Die Zuschauer kamen um eine spannende Regionalligapartie zu sehen. Um Punkt 18:58 betraten beide Teams den Rasen im Carl-Benz Stadion, begleitet von einer tollen Choreografie und um Punkt 19:00 Uhr Uhr pfiff Schiedsrichter Thomas Stein aus Homburg die Partie an.

Beide Mannschaften begannen kämpferisch. Man merkte, dass beide Teams dieses Match direkt von Beginn an ernst nahmen. Angestimmt von einer tollen Kulisse. Die Fans stimmten sich bereits in der 7. Spielminute mit: „Steht auf, wenn Ihr Waldhof Mannheim seit“, ein.

Mitte der ersten Hälfte tasteten sich beide Teams ein wenig vorsichtig ab. Bevor anschließend beide Teams das Tempo ein wenig anzogen, so, dass die Zuschauer von beiden Teams herrliche Passkombinationen sahen.

Doch in der 36. Spielminute griff das Team von Waldhof-Coach Rainer Hollich richtig an. Vallazim Dautaj erkämpfte sich vor bis in Gegners Sechszehner. Dort wurde er von der Defensivabteilung der Kickers zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Thomas Stein ließ weiterlaufen. Man hätte aber auch eine Verwarnung aussprechen können. Glück also für das Team von Kickers-Coach Dirk Schuster in der Schlussphase der ersten Hälfte.

Der anschließende Freistoß aus rund 38 Metern von Christian Grujicic war für Kickers-Keeper Daniel Wagner kaum ein großes Problem. Diesen Ball pflückte er selbstbewusst hinunter.

Torchancen waren im Spielverlauf der ersten Hälfte zwar Mangelware, dennoch war die Partie an sich attraktiv und die 6.750 Zuschauer sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse.

Um Punkt 19:47 ertönte dann der Halbzeitpfiff aus der Pfeife von Schiedsrichter Stein. Beide Teams mussten sich mit den Pausenstand von 0:0 zufrieden geben.

Klar wurde, das beide beide Teams der Offensivabteilungen in der zweiten Halbzeit ein wenig mehr auf das „Gaspedal“ drücken sollten.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde die Regionalligapartie zum richtigen „Flutlichtspiel“, denn es wurde ein bisschen dunkler über Mannheims Dächern. Aus dem Grund gab es Licht. „Nach dem es Licht wurde“, schienen Zuschauer und Fans ein wenig erweckt worden zu sein, da die Anzahl der Offensivaktionen zahlreicher wurde. Eine davon sahen die Zuschauer in der 56. Spielminute von Waldhof-Kicker Daniel Reule. Er versuchte es per Kopf, scheiterte allerdings knapp.

Ab der 60. Spielminute ging es dann richtig ab. Beide Mannschaften kämpften sich bei jeder gegebenen Möglichkeit gleich in den Sechszehner des Gegners vor, um dort die Chance auf einen Torerfolg zu erhöhen. Doch auch die Defensivabteilungen arbeiteten konsequent, so ließ z.B. in der Waldhof Defensive der Ex-Duisburger Dennis Geiger nichts anbrennen.

Die dickste Chance der Partie hatte Vallaznim Dautaj in der 67. Spielminute. Er traf zunächst die Latte, der Ball prallte anschließend wieder auf und Dautaj versuchte es erneut. Doch er scheiterte am überragenden Kickers-Keeper Daniel Wagner.

Schiedsrichter Stein wirkte in einigen Situationen deutlich überfordert. Nach einem Foulspiel der Kickers gab er Waldhof Spieler Daniel Reule die Rote Karte (70. Spielminute). In einem waren sich alle jedoch einig: Dies war glasklar eine Fehlentscheidung. Es folgten „Schieber, Schieber, Schieber”-Rufe im Carl-Benz Stadion. Doch anzumerken sei, dass die Waldhof-Familie sich von dieser Entscheidung nicht hat beeindrucken lassen. Es folgte erneut eine fantastische Unterstützung.

Gegen Ende der Partie setzten erneut die Mannheimer ein Ausrufezeichen. Obwohl sie nur mit zehn Mann auf dem Platz standen, rackerten, opferten sowie kämpften sie um die drei Punkte zu ergattern.

Um Punkt 20:45 Uhr pfiff Schiedsrichter Stein, der deutlich überfordert wirkte mit dieser Kulisse, die Partie ab. Beide Teams mussten sich mit einem 0:0 zufrieden geben obwohl sie eine Leidenschaft an den Tag legten, wie man sie in der Regionalliga selten sieht.

Fazit: Mit diesen Fans und mit dieser Mannschaft und vor allem mit der kämpferischen Einstellung kann der SV Waldhof Mannheim einiges in der Liga, sowie in der Stadt bewegen.

Die Stimmen zur Begegnung:

Dennis Geiger

Xtranews.de: Hallo Dennis, du bist ja ein ehemaliger Duisburger. Jetzt kickst du für den SV Waldhof Mannheim. Das erste Spiel der Saison gleich vor 6.750 Zuschauern. Sicherlich etwas besonderes, oder?

Dennis Geiger: „ Ja, sicherlich. Hier in Mannheim ist immer etwas los, wenn man sieht was am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit los war. Da waren beim Aufstiegsspiel über 18.000 Zuschauer im Stadion. Das war natürlich sensationell und heute beim zweiten Spiel der laufenden Regionalligasaison wieder über 6.000 Leute anwesend. Das ist schon beeindruckend, was hier in Mannheim los ist!“

Xtranews.de: Zum Spielverlauf: Beide Mannschaften haben hier eine tolle Partie abgeliefert, die Zuschauer sahen teilweise tolle Passkombinationen. Wie siehst Du das?

Dennis Geiger: „Ja, Stuttgart hat direkt zugestellt und haben Pressing gespielt. Wir haben nicht richtig das Mittel gefunden, wie man dagegen angeht. Doch wir haben nicht ganz so viel zugelassen und am Ende mit ein bisschen Pech die rote Karte erhalten, so, dass wir in Unterzahl die Partie bestehen mussten.“

Xtranews.de: Was war bei der roten Karte genau passiert?

Dennis Geiger: „Also, ich habe es von hinten auch nicht richtig gesehen. Ich vermute, der Schiedsrichter hat auf Schwalbe entschieden. Daniel Reule hatte schon gelb und dann hat er halt die rote Karte erhalten.“

Xtranews.de: Obwohl Ihr in Unterzahl wart habt ihr bis zum Schluss eine Leidenschaft an den Tag gelegt, die man selten in der Regionalliga wahrnimmt. Zeigt das den Charakter der Mannschaft?

Dennis Geiger: „Ja wir hatten letztes Jahr schon den Charakter, da haben wir auch immer bis zum Schluss gekämpft und zum Glück keine Partie verloren. Ja, und das wollen wir natürlich weiter führen und ich denke, das ist uns heute ziemlich gut gelungen.“

Xtranews.de: Wie es aussieht, sind alle Neuzugänge gut integriert worden, oder?

Dennis Geiger: „Ja die haben wir gut aufgenommen und bis jetzt passt es perfekt.“

Xtranews.de: Auf was können die Zuschauer sich in der laufenden Saison noch freuen?

Dennis Geiger: „Ja, ich hoffe auf einen guten Fußball und erfolgreichen Fußball, aber das wird man in Zukunft dann sehen.“

Xtranews.de: Wie sieht deine persönliche Zielsetzung für die Spielzeit 2011/2012 aus?

Dennis Geiger: „Ich will persönlich weiter Stammspieler sein und eine gute Runde spielen.“

Xtranews.de: Und sicherlich weiter einer der Führungsspieler sein.Denn man hört von dir ordentliche Laute, die du von dir gibst, die Mannschaft dirigierst und damit weiter hilfst oder?

Dennis Geiger: „ Ich denke das kommt automatisch und ab und an muss man einfach dirigieren.“

Rainer Adolf:

Xtranews.de: Heute waren 6.750 Zuschauer hier im Carl-Benz Stadion. Sicherlich eine Kulisse, mit der man nicht gerechnet hat. Was sagst Du zur Kulisse?

Rainer Adolf: „Ich muss sagen, das war sensationell. Schon als ich beim Aufwärmen den Rasen betreten habe ist es mir eigentlich kalt der Rücken runter gelaufen und wenn man dann die Ehre hat, in der zweiten Halbzeit direkt vor diese „Wand“ zu stehen, einfach Wahnsinn. Ich muss hinzufügen, dass ich immer gedacht habe hier kann heute der Ball nicht hinter die Linie gehen, denn was da hinter einem stand ist unbeschreiblich.“

Xtranews.de: Du hast nach dem Spiel in Ingolstadt erneut zu Null gespielt. Macht Dich das besonders stolz?

Rainer Adolf: „Ich glaub es gibt schlechtere Einstände, aber es ist eine riesen, riesen Mannschaftsleistung mit den zwei Jungs vor mir. Murphy und Dennis Geiger. Da kriege ich nichts zu tun, denn das, was die runter spielen und wie viel die laufen! Riesen Kompliment an die Jungs.“

Xtranews.de: Rainer, du hast dich gegen Michael Lutz durchgesetzt. Er hat Zweitliga-Erfahrungen. Macht dich das besonders stolz, dass du so viel Vertrauen vom Trainerteam geschenkt bekommst?

Rainer Adolf: „Mich macht es sehr, sehr stolz. Mit der Vertragsverlängerung habe ich bereits gemerkt, man setzt auf mich, aber dass man mich dann auch noch ins Tor stellt, bedeutet für mich, dass ich das Vertrauen zurückzahlen muss. Hinzu kommt, das ich unter den gleichen Bedingungen bereits in Mainz trainiert habe und von daher habe ich gewusst, was ich kann und wollte den Kampf unbedingt annehmen. Dazu muss ich die Vereinsführung loben. Man war zu jedem Zeitpunkt ehrlich zu mir, man hat mir immer gesagt: Rainer es wird ein Guter kommen und es wird offen sein wer spielt. Deswegen ist es sehr diskret und korrekt abgelaufen.“

Xtranews.de: Was sagst Du zur Rrten Karte. Was ist dort passiert?

Rainer Adolf: „Ich war zu weit weg, denn ich war mit am weitesten entfernt. Ich habe keine Ahnung. Ehrlich!“

Xtranews.de: Obwohl ihr anschließend nur noch mit zehn Mann auf dem Platz wart, habt Ihr fantastisch weitergekämpft. Zeichnet das den Charakter der Mannschaft aus?

Rainer Adolf: „ Ja, ich denke schon, denn wir sind in den sechs Wochen Vorbereitung ordentlich zusammengewachsen. Auch, wenn wir kein großes Trainingslager bezogen haben. Mit diesen Fans im Rücken kann eigentlich nichts schief gehen. Hinzu kommt, das wir als Einheit wissen, was wir können und alle egal, ob in der Startelf oder auf der Bank, wir sind eine Mannschaft.“

Klaus Gjasula der Bruder von MSV Profi Jürgen Gjasula im Interview:

Xtranews.de: Klaus, ihr hattet heute euer erstes Saisonspiel. Über 6.000 Zuschauer kamen ins Stadion. Wie sehr tut es weh, dass man selber nicht aktiv auf dem Platz stehen konnte?

Klaus Gjasula: „Das erste Spiel in so einem Stadion und vor so einer Kulisse, wer will da nicht dabei sein? Natürlich tut das weh.“

Xtranews.de: Wie sieht deine Zielsetzung für die neue Spielzeit 2011/2012 aus?

Klaus Gjasula: „Also zuerst, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen und das ich verletzungsfrei sein werde und natürlich so viele Einsätze wie möglich erhalte.

Xtranews.de: Nach aktuellem Stand kann ja aus der Regionalliga keiner absteigen. Ist das eine Gefahr oder spielt das keine große Rolle?

Klaus Gajsula: „Nein, hier bei Waldhof hat man immer einen gewissen Druck und wenn es mal nicht läuft, sind auch die Fans schnell unzufrieden. Von daher versuchen wir als Mannschaft uns als eine Einheit zu präsentieren und unsere Fans glücklich zu machen.“

Xtranews.de: Ihr habt ja einige Neuzugänge im Kader. Wie wurden die aufgenommen?

Klaus Gajsula: „Die Jungs wurden gut aufgenommen und sind alle, bis dato korrekte Jungs und einige spielerischen Fähigkeiten, die sie mitgebracht haben werden wir in Zukunft sehen.“

Xtranews.de: Wie sind deine langfristigen Ziele? Vielleicht wie die deines Bruders (Jürgen Gajsula) eines Tages in der Bundesliga zu spielen?

Klaus Gajsula: „Ja, ich möchte sicher mal in der dritten Liga oder zweiten Liga spielen. Dafür nehme ich mir 5 Jahre.“

xtranews.de

Waldhofs große Kämpfer

Von Jürgen Tönsmann

Mannheim. Der SV Waldhof bleibt auch nach 20 Pflichtspielen in Folge ungeschlagen. Doch eine Woche nach dem 3:0-Auftaktsieg bei Ingolstadt II mussten sich die Mannheimer gestern Abend im ersten Regionalliga-Heimspiel trotz einer großartigen kämpferischen Leistung mit einem 0:0 zufrieden geben.

Ein Spiel auf Augenhöhe ohne nennenswerte Torchancen entwickelte sich in der ersten Halbzeit, in der die Degerlocher die etwas reifere Spielanlage zeigten. So etwas wie eine Torchance hatten die Blau-Schwarzen in der 33. Minute. Dennis Geiger hatte sich aus der Innenverteidigung nach vorne getankt, doch Julian Leist rettete vor dem einschussbereiten Vllaznim Dautaj. „Beide Seiten neutralisieren sich“, meinte zur Halbzeit das für den Sport zuständige Waldhof-Präsidiumsmitglied Klaus Hafner. Ähnlich sah es Ronny Zimmermann, der Präsident des Badischen Fußball-Verbandes (BFV): „Der SV Waldhof zeigt, dass er in der Regionalliga mithalten kann, wenn auch die Kickers technisch ein wenig stärker wirken.“ Imposant sei die Zuschauerzahl von 6.750 an einem Freitagabend im Carl-Benz-Stadion.

Zehn Minuten nach der Halbzeit wollten beide Trainer ihren Teams mehr Durchschlagskraft verleihen. Waldhof-Coach Reiner Hollich brachte Giancarlo Pinna für Martin Wagner. Kickers-Trainer Dirk Schuster wechselte für Alessandro Abruscia den Gambier Omar Jatta ins Spiel ein. Das wurde nun lebendiger, und der SV Waldhof offensiv stärker. Daniel Reule, der in der Winterpause von der Waldau an den Alsenweg gewechselt war, war gegen sein früheres Team besonders motiviert. In der 33. Minute mit der gelben Karte belastet, wurde er zwischen der 68. und 71. Minute zur tragischen Figur. Zuerst prallte sein 18-m-Kracher von der Unterkante der Latte ins Feld zurück, dann zückte Schiedsrichter Thomas Stein aus Homburg Gelb-rot, als er eine „Schwalbe“ gesehen haben wollte. „Ich bin am Fuß getroffen worden. Mein Platzverweis war unberechtigt“, meinte Reule. Auf jeden Fall war die Entscheidung des Schiedsrichters sehr streng. Hollich aber war zufrieden: „Spielerisch lief nicht alles überragend, doch wir haben ein großes Kämpferherz gezeigt.“

SV Waldhof: Adolf – Scheuring, Geiger, Krause, Murphy – Kakoko, Malchow, Grujicic (90. Hock), Wagner (55. Pinna) – Dautaj (75. Rabirou), Reule.

Stuttgarter Kickers: Wagner – Abruscia, Leist, Auracher, Gerster – Ivanusa, Gondorf, Brandstetter (66. Türpitz), Becker (55. Jatta), Savranlioglu – Grüttner.

Schiedsrichter: Stein (Homburg); Zuschauer: 6.750; Gelb-rote Karte: Reule (71./Unsportlichkeit).

Rhein-Neckar-Zeitung