Auch Dirk Schuster und Alexander Malchow verlängern ihre Verträge vorzeitig

Trainergespann der Blauen bleibt bis mindestens zum 30. Juni 2012 an Bord

Der Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat am heutigen Mittwoch die Verträge mit seinem Chefcoach Dirk Schuster (42) und mit dessen Co-Trainer Alexander Malchow (40) vorzeitig bis zum 30. Juni 2012 verlängert. Der Verein setzt damit auch bei seiner sportlichen Leitung auf Kontinuität, nachdem in den vergangenen Monaten schon insgesamt zehn Akteure des aktuellen Mannschaftskaders ihre Verträge bei den Blauen teilweise bis zum Sommer 2012 verlängert hatten.

Kickers-Präsident Edgar Kurz: „Wir sind sehr zufrieden, dass wir mit Dirk Schuster und Alexander Malchow unsere Wunschtrainer vorzeitig um ein weiteres Jahr an die Stuttgarter Kickers binden können. Die beiden passen menschlich wie auch sportlich perfekt zu unserem Verein. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken können.“

Dirk Schuster: „Die Verlängerungen unserer Verträge sind Alexander Malchow und mir sehr leichtgefallen, weil wir gerne an der sportlichen Entwicklung unserer Mannschaft auf ihrem Weg in die Zukunft weiterarbeiten möchten. Unsere Spieler sind talentiert, hungrig nach Erfolg und bilden eine charakterlich einwandfreie Einheit. Das macht uns als Trainergespann die gemeinsame Arbeit und das Vorwärtskommen ebenfalls sehr viel Freude – auch wenn wir, so wie heute durch unsere überraschende 0:1-Niederlage im WFV-Pokal-Viertelfinale in Bonlanden, sicherlich noch den einen oder anderen Dämpfer verkraften müssen.“

Offizielle Homepage

StZ: Sparkurs bei den Kickers

Rosen verlässt den Verein

STUTTGART (ump). Nachdem die Kickers in diesen Tagen auf die offizielle Lizenzerteilung für die Regionalliga warten, schlägt der Sparkurs im Verein voll durch. Zum Beispiel beim Jugendkoordinator Zoltan Sebescen, dessen Vertrag nicht verlängert wurde, obwohl der Hauptsponsor Gazi teilweise sein Gehalt übernommen hatte. Der Geldgeber dürfte sich sein künftiges Engagement übrigens 150 000 im Jahr Euro kosten lassen. Die Spieler müssen stark reduzierte Verträge akzeptieren, wobei der bisherige Kapitän Alexander Rosen sagt: „Unter diesen Voraussetzungen kann ich nicht bleiben – das war kein Angebot. Und das hat mich schon getroffen.“

Wie die Entwicklung bei Marcus Mann aussieht ist offen, da gibt es bisher weder eine Zu- noch Absage. Dafür bastelt der Trainer Dirk Schuster nach wie vor an der neuen Mannschaft, zu der Daniel Reule (zuletzt Reutlingen) aber nicht zählen dürfte. Schuster will aber auf jeden Fall Dennis Rudel als Torwarttrainer behalten (was im Budget eigentlich nicht vorgesehen war), genauso den bisherigen Assistenten Alexander Malchow, der aber ebenfalls finanzielle Abstriche hinnehmen müsste, „weshalb noch nichts unterschrieben ist“, wie Eichelbaum sagt. Der Präsident wird sich nächste Woche mit dem Manager Joachim Cast treffen, wobei die Zeichen auf Trennung stehen. Künftig wird wohl ein Geschäftführer die Arbeit übernehmen, dessen Schwerpunkt auf dem administrativen Sektor liegen soll.

Stuttgarter Zeitung

Presse zur Vorstellung des neuen Cheftrainers

Dirk Schuster gibt sich bescheiden

Neuer Kickers-Trainer: „Vom Aufstieg zu reden, wäre überheblich“

Von Jürgen Frey

Als bei der Vorstellung des neuen Trainers Dirk Schuster eigentlich alles schon gesagt war, kam er doch noch, dieser unsägliche Satz: „Die Stuttgarter Kickers gehören in die zweite Liga.“ Das Präsidiumsmitglied Edgar Kurz sagte dies. Und auch wenn er es auf einen langfristigen Zeitraum bezog, erkannte Präsident Dirk Eichelbaum, dass eine solche Aussage noch nie so unangebracht war, wie in der aktuellen Situation. Also fügte er mit einem Schmunzeln schnell hinzu: „Das ist die Privatmeinung von Herrn Kurz.“ Im Prinzip wissen alle, dass es für die Blauen in der am 7. August beginnenden Saison nur um eines gehen kann: um eine Konsolidierung in der Fußball-Regionalliga. „Es wäre überheblich, vom Aufstieg zu reden“, stellt Schuster klar, „wir wollen vielmehr mit jungen, hungrigen Spielern aus der Region ehrlichen Fußball zeigen.“

Zum jetzigen Zeitpunkt fragt sich nur: mit welcher Mannschaft? Ligarivale VfR Aalen hat sein Team fast schon komplett zusammen, bei den Kickers haben lediglich Bashiru Gambo, Mijo Tunjic und Marcel Ivanusa Verträge. „Drei, vier Korsettstangen, Führungsspieler brauchen wir natürlich im Kader“, sagt Schuster. Neben Gambo soll dies Marcus Mann sein, auch Marcel Rapp steht bei Schuster offenbar hoch im Kurs. Doch konkret wollte der neue Coach nicht werden: „Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen ab.“ Dafür weiß er, dass sein neu formiertes Team viel Einspielzeit brauchen wird. Deshalb wird der Trainingsauftakt wohl bereits sieben Wochen vor Rundenbeginn über die Bühne gehen. Den genauen Termin will er kommende Woche festlegen.

Stuttgarter Nachrichten

Schusters schwierige Mission

Der Kickers-Trainer steht vor einem Neuaufbau – Regionalligist stellt fristgerecht Lizenzantrag beim DFB

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers haben nach dem Abstieg in die Fußball-Regionalliga mit Ach und Krach die drohende Insolvenz abgewendet. Mit dem neuen Cheftrainer Dirk Schuster, einem Treuebekenntnis des Hauptsponsors und der Hoffnung, die Lizenz zu erhalten, soll in der Saison 2009/2010 ein Neustart unternommen werden – in einem finanziell engen Rahmen.

Von Hannes Kern

Auf dem Werbebanner, das die Kickers anlässlich der Präsentation des neuen Cheftrainers Schuster aufgestellt haben, prangt noch das Logo der dritten Liga. Das ist Schnee von gestern. Die Saison ist zwar offiziell erst am 30. Juni zu Ende, doch die Kickers müssen sich notgedrungen mit dem Thema Regionalliga beschäftigen. Das ist schwer genug, denn nur mit einem Kraftakt ist es gelungen, gestern rechtzeitig die notwendigen Unterlagen für die Beantragung der Lizenz zum Deutschen Fußball-Bund nach Frankfurt zu schicken. Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum sprach von einer „Wahnsinns-Aufgabe im Grenzbereich des Zumutbaren“, den Etat von 1,6 Millionen Euro auf die Beine zu stellen. In etwa zehn Tagen hoffen die Kickers in Sachen Lizenz auf grünes Licht durch den DFB. Eine Voraussetzung für den Optimismus der „Blauen“ ist, dass Hauptsponsor Eduardo Garcia sein Engagement bei den Kickers nach anfänglichen Bedenken um ein Jahr verlängert hat. Schätzungsweise kostet das Garcia 175 000 Euro.Der finanzielle Rahmen für Schuster beim Aufbau einer neuen Mannschaft ist „sehr eng“, wie es Eichelbaum ausdrückte. Der Präsident bezeichnet die Verpflichtung des 41-jährigen Schuster sowohl als Chance für die Kickers, als auch eine Chance für den ehemaligen Profi, sich im Trainergeschäft zu etablieren. Schuster, der 2007 als Lehrgangsbester die Lizenz des Fußballlehrers erworben hat, sprach von einer „Herausforderung“, einen fast kompletten Neuaufbau vornehmen zu müssen. Wie die Mannschaft aussehen wird, weiß Schuster selbst noch nicht. Er würde gerne drei, vier erfahrene Spieler behalten, ansonsten setzt er auf „junge, erfolgshungrige Spieler aus der Region“. Die kommende Saison sieht er unter der Überschrift „Konsolidierung“, wobei es „vermessen und überheblich wäre, vom direkten Wiederaufstieg zu sprechen“. Eichelbaum erwartet von Schuster, „dass er eine junge Mannschaft formt, die den Ball schnell nach vorne spielt“.Schuster kann bei seiner schwierigen Mission weiter auf den bisherigen Co-Trainer Alexander Malchow und Torwarttrainer Dennis Rudel zurückgreifen. Ex-Manager Joachim Cast wird wahrscheinlich bleiben, allerdings laut Eichelbaum „nicht mehr mitverantwortlich für den sportlichen Bereich“.Kaum haben die „Blauen“ den drohenden Kollaps abgewendet, träumt Edgar Kurz schon wieder von einer rosigen Zukunft. „Wir gehören mittelfristig in die zweite Liga“, sagte das Präsidiumsmitglied. Eichelbaum zuckte zusammen und Schuster verzog keine Miene.

Eßlinger Zeitung

Presse zum neuen Trainer Dirk Schuster

„Das wird keine einfache Aufgabe“

Der Exprofi Dirk Schuster übernimmt bei den Stuttgarter Kickers den Posten des Cheftrainers

STUTTGART. Die Trainerfrage bei den Stuttgarter Kickers ist entschieden. Der frühere Profi Dirk Schuster erhält einen Vertrag bis 2011. In Sachen Management und Hauptsponsor stehen die Entscheidungen aber noch aus.

Von Joachim Klumpp

Wer die drei Begriffe Schuster, Spanien und Trainer in Zusammenhang bringt, der denkt fast automatisch an Bernd Schuster, der zuletzt bei Real Madrid als Trainer tätig war. Natürlich hat die Spur der Stuttgarter Kickers in diesem Zusammenhang nicht zu dem „blonden Engel“ geführt, sondern zu Dirk Schuster. Und der hat am Wochenende auch nur eben mal seinen Spanienurlaub unterbrochen, um den Zweijahresvertrag mit dem Verein aus Degerloch perfekt zu machen. Womit die erste Baustelle des künftigen Regionalligisten geschlossen werden kann. Denn nachdem zuvor Michael Feichtenbeiner dem Umfeld nicht vermittelbar gewesen ist und Michael Rentschler den Job beim Württembergischen Fußball-Verband (WFV) nicht aufgeben wollte, ging der Trend am Ende eindeutig hin zu Schuster.

Nach einem gut zweistündigen Gespräch am Samstag mit dem vierköpfigen Präsidium sagte dessen Mitglied Dieter Wahl: „Wir hatten das Gefühl: es passt.“ Nun hatte dieser Eindruck bei den Kickers ja auch schon bei Edgar Schmitt vorgeherrscht – und stellte sich im Nachhinein als trügerisch heraus. Doch das muss nichts heißen, selbst wenn Schuster mit „Euro-Eddy“ beim Karlsruher SC seine erfolgreichsten Profijahre verbracht und sich bei ihm – und dessen Vorgänger Stefan Minkwitz – noch einige Informationen über den Verein eingeholt hat. Danach weiß er zumindest: „Das wird sicher keine einfache Aufgabe, aber eine sehr reizvolle. Denn ich möchte hier eine Mannschaft zusammenstellen, die für einen Neuanfang steht und mit der sich die Fans identifizieren können.“Durch die verzögerte Trainersuche haben die Kickers in Sachen Kaderplanung wertvolle Zeit verloren, so dass Dirk Schuster bereits über Pfingsten dabei war, mit den bisherigen Leistungsträgern Kontakt aufzunehmen.

Der 41-Jährige hat Ende 2007 den Trainerlehrgang in Köln (wie einst Robin Dutt) als Lehrgangsbester abgeschlossen, danach als Trainer aber eher zwei Nebenrollen in Durlach und Wilferdingen übernommen: „Es gab Anfragen, aber man muss auch Geduld haben, bis es passt.“ Wie offensichtlich bei den Kickers, wo er als Cheftrainer arbeiten wird, nicht allerdings als Teamchef, sagte Wahl.

Was im Umkehrschluss heißt, dass die Managementfrage noch offen ist. Wahl: „Wir werden mit Joachim Cast sprechen, ob er sich vorstellen könnte, die administrativen Aufgaben zu behalten.“ Cast sagt dazu nur: „Ich befasse mich derzeit mit anderen Dingen.“ Nämlich mit den Unterlagen für die Regionalligalizenzierung, die bis Freitag (15.30 Uhr) beim DFB eingereicht werden müssen.

Das wird schwer genug. Vor allem, weil noch der Hauptsponsor fehlt. „Auch dieses Thema gehen wir jetzt verstärkt an“, sagt Wahl, „und ich könnte mir vorstellen, dass uns Eduardo Garcia mit dem neuen Trainer erhalten bleibt.“ Die Zeit drängt jedenfalls, denn Garcia ist schon im Urlaub – in Spanien. Dort muss auch Dirk Schuster nochmals hin: seine Familie aus den Ferien zurückholen.

Stuttgarter Zeitung

Kickers verpflichten Dirk Schuster

Ein Neuanfang mit Handicap

Von Joachim Klumpp

Die Verlockung ist groß gewesen, Guido Buchwald zu verpflichten. Doch die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers haben widerstanden, auch wenn sie den Weltmeister gerne enger an sich binden würden. Aber nicht als Trainer. Denn Buchwald hätte weder ins Anforderungsprofil noch in den finanziellen Rahmen gepasst und, als ehemaliger Teilzeitsportdirektor, auch nicht den propagierten Neuanfang verkörpert. Dabei ist der Verein ja gerne mal dem alten Glanz verfallen. Dafür standen in der Vergangenheit unter anderem Rainer Zobel, Arie Haan, Walter Kelsch, Jürgen Sundermann – und eben Guido Buchwald. Große Namen, kleine Wirkung.

Sie alle brachten weder sportlichen Erfolg noch wirtschaftlichen Aufschwung. So gesehen sind die Kickers in diesem Fall konsequent geblieben und damit zumindest glaubwürdig, auch wenn das erfahrungsgemäß einige Personen im Umfeld anders sehen werden. Dirk Schuster verkörpert Wissen und Willen – zwei Tugenden, die in der jetzigen Situation wichtiger sind als verblichenes Renommee. Dass dem Exprofi dabei die Erfahrung als Trainer weitestgehend fehlt, ist zweifellos ein Handicap, selbst in der Regionalliga. Nach dem Abstieg kann man die Verpflichtung eigentlich nur so verstehen: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Stuttgarter Zeitung

„Wir wollen Power-Fußball spielen“

Dirk Schuster hat bei den Kickers künftig das sportliche Sagen und setzt auf ein Team aus der Region – Malchow soll Co-Trainer bleiben

Dirk Schuster ist der Mann, der die Stuttgarter Kickers nach dem Abstieg in die Regionalliga sportlich wieder auf Kurs bringen soll. „Es wird schwierig“, sagt der ehemalige Profi, „aber so ein Abstieg bietet auch immer die Chance auf einen echten Neuanfang.“

Von Dirk Preiß

Hallo Herr Schuster, sind Sie wieder im Urlaub?

Ja, das bin ich. Aber nicht sehr lange. Am Donnerstag geht es wieder zurück.

Vergangenen Freitag sind Sie schon einmal zurückgeflogen.

Stimmt, die Verantwortlichen der Stuttgarter Kickers hatten noch einmal um einen Termin gebeten, also habe ich meinen Spanien-Urlaub unterbrochen. Das erste Gespräch war schon sehr positiv gewesen, nun waren noch einige kleinere Dinge zu regeln, dann haben wir uns geeinigt.

Nun sind Sie also Kickers-Trainer. Keine leichte Aufgabe.

Nein, sicher nicht. Vor allem natürlich wegen des Abstiegs, und finanziell sind die Kickers ja auch nicht auf Rosen gebettet.

Was macht die Aufgabe dennoch so reizvoll für Sie?

So ein Abstieg ist doch auch immer eine Chance auf einen echten Neuanfang. Und genau den gilt es nun zu planen. Wir wollen mit vielen jungen Spielern aus der Region wieder ein gutes Bild der Kickers abgeben.

Werden da noch viele Spieler der Abstiegs-Mannschaft dabei sein?

Das muss man sehen. Ich habe am Wochenende auf jeden Fall schon einmal Gas gegeben und versucht, alle aktuellen Spieler zu erreichen. Ich muss ja auch wissen, wer sich überhaupt vorstellen könnte, den Karren, den sie in den Dreck gefahren haben, wieder mit rauszuziehen.

Wer hilft Ihnen bei der Zusammenstellung des Kaders? Wird Ihnen noch ein Sportdirektor zur Seite gestellt?

Nein. Was das Sportliche betrifft bin ich der Chef. Aber ich habe schon Kontakt zu Björn Hinck, dem Trainer der zweiten Mannschaft, aufgenommen. Außerdem möchte ich Alexander Malchow gerne als Co-Trainer haben, dazu Dennis Rudel als Torwarttrainer – ich denke, so haben wir eine Menge Kompetenz zusammen, was den Fußball hier in der Region angeht.

Und welches Ziel wollen Sie mit der neuen Truppe erreichen?

Natürlich haben wir auch über Zielsetzungen gesprochen. Aber jetzt, da wir noch nicht einmal einen Kader zusammenhaben, sollten wir öffentlich darüber nicht reden. Das können wir zu gegebener Zeit immer noch tun.

An einen direkten Wiederaufstieg denken Sie aber nicht.

Das wäre doch auch utopisch. Die Stuttgarter Kickers befinden sich in einer Phase der Konsolidierung. Wichtig ist mir zunächst einmal die Art und Weise, wie wir uns präsentieren.

Was sind Ihre Vorstellungen?

Wir wollen Power-Fußball spielen. Das heißt, dass wir immer alles versuchen müssen, um das Spiel zu gewinnen. Klar, es kann sein, dass ab und zu eine andere Mannschaft besser ist, aber wir müssen zumindest immer alles geben. Außerdem ist mir Disziplin – auf dem Platz und außerhalb des Platzes – sehr wichtig.

Wie gut kennen Sie die Kickers eigentlich?

Ich wohne zwar in Karlsruhe, habe den Club in den vergangenen Monaten aber interessiert verfolgt. Viel mehr als andere Mannschaften der dritten Liga. Schließlich habe ich einst mit Stefan Minkwitz zusammengespielt, beim KSC war ich dann in einem Team mit Edgar Schmitt, und mit Rainer Kraft habe ich den Trainerlehrgang absolviert.

Den Sie dann als Lehrgangsbester abgeschlossen haben.

Ja, das stimmt.

Bei den Kickers gab es schon einmal einen Trainer, der Lehrgangsbester war.

Ich weiß. Und ich finde, dass Robin Dutt damals bei den Kickers hervorragende Arbeit gemacht hat – und auch jetzt in Freiburg macht.

Stuttgarter Nachrichten

Dirk Schuster

1967 wird Dirk Schuster am 29. Dezember geboren.

1986 wird der Chemnitzer mit der U-19-Auswahl der DDR Europameister.

1990 beginnt der Abwehrspieler seine Profikarriere bei Eintracht Braunschweig. Von 1991 bis 1997 spielt er für den Karslruher SC und bestreitet in dieser Zeit drei Länderspiele. Danach spielt er noch für den 1. FC Köln, LR Ahlen und Waldhof Mannheim.

2007 hat er die Ausbildung zum Fußballlehrer als Lehrgangsbester abgeschlossen.

Ab der Saison 2009/2010 ist der 41-Jährige Cheftrainer von Regionalligist Stuttgarter Kickers. Der Vertrag läuft bis 2011.

Stuttgarter Nachrichten

Vorberichte zum drittletzten Endspiel gegen den Abstieg: Stuttgarter Kickers – VfR Aalen

Heute Derby gegen den VfR Aalen

Kickers hoffen auf 5000 Fans
STUTTGART (ump). Rainer Kraft ist am Samstag in Aalen gewesen, an alter Wirkungsstätte gewissermaßen. Dort hat der Trainer der Stuttgarter Kickers den Einstand von Rainer Scharinger verfolgt (siehe auch „Ich spiele nicht den Feuerwehrmann“), weitgehend zumindest. Denn beim Ausgleich zum 3:3 kurz vor Schluss befand er sich schon auf dem Heimweg. Doch nicht nur deswegen sagt er vor dem Drittligaderby heute um 19 Uhr im Gazi-Stadion: „Es gab nicht allzu viel neue Erkenntnisse.“ Dafür einige altbekannte Gesichter auf dem Platz. Zuvorderst Branko Okic, den inzwischen 40-jährigen Spielmacher, den Scharinger reaktiviert hat. „Was er kann, weiß jeder“, sagt Kraft, der selbst einige Jahre beim VfR tätig war, als Assistent des früheren Trainers Edgar Schmitt und Chef der zweiten Mannschaft.

Doch Platz für Sentimentalitäten gibt es im Abstiegskampf nicht. „Der Tag der Entscheidung rückt näher“, sagt der Kickers-Trainer, der sich aktuell auf die mentale Belastbarkeit seiner Mannschaft verlässt. „Wenn man schon neun Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz hatte und jetzt noch die Chance auf den Klassenerhalt besitzt, spricht das eher für die Stärke der Spieler.“ Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde am vergangenen Samstag noch mit einen Grillfest auf dem Vereinsgelände gestärkt. „Das kam auf Anregung des Trainerteams zustande“, sagt Kraft, der zusammen mit seinem Assistenten Alexander Malchow nach wie vor im Kreis der Kandidaten für die nächste Saison steht, wobei der Eindruck in den verbleibenden drei Spielen durchaus eine Rolle spielt.

Selbst in der zweiten Mannschaft spielen dagegen die zuletzt suspendierten Michael Schürg und Mustafa Parmak (an dem der Wuppertaler SV Interesse haben soll) keine Rolle mehr. „Sie haben entschieden nicht mehr am Trainingsbetrieb teilzunehmen“, sagt der Manager Joachim Cast, nachdem beide im WFV-Pokalspiel gegen Heidenheim 90 Minuten nur auf der Bank saßen.

Für die Partie heute plagen die Stuttgarter noch Verletzungsprobleme, so dass über die Aufstellung möglicherweise erst kurz vor dem Anpfiff entschieden wird. Dann sollen zwischen 4000 und 5000 Besucher im Gazi-Stadion sein, so die Hoffnung bei den Kickers. Der Gast aus Aalen setzt dabei auch außerhalb des Platzes auf eine Offensive – durch seine Fans. Denen wird die Busfahrt plus Eintrittskarte extra vom Sponsor spendiert.

Stuttgarter Zeitung

„Ich spiele nicht den Feuerwehrmann“
Aalens neuer Trainer Rainer Scharinger denkt vor dem Spiel bei den Kickers bereits über diese Saison hinaus

Seit einer Woche ist Rainer Scharinger Trainer beim Fußball-Drittligisten VfR Aalen, der heute (19 Uhr) bei den Stuttgarter Kickers antritt. Scharinger, der früher selbst auf der Waldau spielte und zuletzt 1899 Hoffenheim II betreute, erwartet zwischen den beiden Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib eine brisante Begegnung. „Die Partie hat Pokalspielcharakter“, sagt er im Gespräch mit Johannes Scharnbeck.

Herr Scharinger, Sie könnten die Stuttgarter Kickers, für die Sie in der Saison 2001/2002 und zu Beginn der folgenden Spielzeit aufgelaufen sind, in die Regionalliga befördern. Haben Sie Gewissensbisse?

Ich kann keine Gewissensbisse haben. Ich wünsche mir natürlich, dass sich beide Mannschaften auch in der nächsten Saison wieder in der dritten Liga duellieren. Denn ich habe zu jedem meiner früheren Vereine eine besondere Beziehung, nirgendwo bin ich im Streit gegangen. Aber während der 90 Minuten werde ich alle Sentimentalitäten beiseitelegen. Ich schaue jetzt nur auf mein Team.

Beim 3:1 der Kickers gegen Braunschweig saßen Sie schon auf der Tribüne. . .

In weiser Voraussicht. Nein im Ernst, ich wusste damals nicht, dass ich Trainer beim VfR Aalen werde.

Sie konnten jedenfalls schon Ihren heutigen Gegner beobachten. Welche Stärken und Schwächen der Kickers haben Sie während der Partie erkannt?

Ich möchte meine Erkenntnisse nicht öffentlich mitteilen. Wir werden das Spiel mit gehörigem Respekt angehen, aber auch keine Angst haben. Natürlich werden wir versuchen, die ein oder andere Schwäche des Gegners auszunutzen, das Wichtigste ist jedoch: es wird einfach um alles gehen, da macht es keinen Unterschied, ob wir gegen Paderborn oder gegen die Kickers antreten. Die Partie heute hat Pokalspielcharakter und wir wissen, dass wir alles geben müssen.

Ihre Mannschaft hat beim 3:3 am vergangenen Samstag gegen den Tabellenzweiten SC Paderborn eine starke Leistung gezeigt und war kaum wiederzuerkennen. War das schon der Scharinger-Effekt?

Das hat nichts mit meinem Namen zu tun. Immer wenn ein neuer Trainer kommt, wird etwas bewegt – ich habe als Spieler diese Situation doch selbst oft erlebt. Denn jetzt spielt auch die mentale Einstellung eine ganz wichtige Rolle. Ich habe den Ist-Zustand der Mannschaft aber schnell erkannt und gegen Paderborn ist es mir schon ein bisschen gelungen, Einfluss auf die Spieler auszuüben.

Die Saison endet bereits in knapp zwei Wochen. Was können Sie in so kurzer Zeit überhaupt noch verändern?

Für uns ist momentan jede Stunde kostbar. Es gibt so viel zu tun, nicht nur im mentalen Bereich. Besonders gilt es nun, den Spielern zu zeigen, wie sie sich auf dem Platz verhalten sollen – und davon habe ich klare Vorstellungen. Unser Verbund in der Defensive funktioniert noch nicht so gut wie in der Offensive. Darum muss das Kollektiv unbedingt gestärkt werden. Ich mache daraus keine Wissenschaft, aber ich will auch nicht nur den Feuerwehrmann spielen. Meine Arbeit ist langfristig angelegt, ich habe ja auch einen Vertrag bis zum Sommer 2010.

Der VfR-Präsident Berndt-Ulrich Scholz hat nach dem Spiel am Samstag gegen Paderborn spontan gesagt: „Mit dieser Leistung können wir den Klassenerhalt schaffen.“ Glauben Sie das auch?

Jede Mannschaft kann noch neun Punkte holen. Daher hat auch jede Mannschaft, die unten drin steht, noch eine Chance. Uns trennt ein Punkt von einem Nichtabstiegsplatz. Es ist noch nichts verloren, deshalb bin ich ja auch nach Aalen gekommen. Ich sage aber im Gegenzug auch nicht: das wird alles ganz einfach, schließlich sind wir Drittletzter. Aber ich habe vom ersten Moment an gesehen, dass die Mannschaft lebt, Teamgeist hat und den Klassenerhalt unbedingt schaffen will. Das ist für mich entscheidend.

Sie sind nach Edgar Schmitt, Jürgen Kohler und Petrik Sander bereits der vierte Aalener Trainer in dieser Saison. Haben Sie sich angesichts dieser Fluktuation auf ein Himmelfahrtskommando eingelassen?

Ich beschäftige mich nicht damit, was gewesen ist. Ich brauche hundert Prozent meiner Kraft und Konzentration für die Mannschaft. Schon als Spieler konnte ich mich voll und ganz auf ein Ziel fokussieren – und das will ich jetzt natürlich auch meiner Mannschaft in Aalen vermitteln.

Stuttgarter Zeitung

Phantom sagt Kickers seine Unterstützung zu
Entscheidung naht: Gegen Aalen werden alle Register gezogen

Von Jürgen Frey

STUTTGART. Drei Spieltage sind es noch. Die Entscheidung naht. So oder so. Doch wenn Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers am heutigen Dienstag (19 Uhr/Gazistadion) das württembergische Derby gegen den VfR Aalen verliert, könnte schon am Tag danach alles besprochen sein. Gewinnen Carl Zeiss Jena und Wacker Burghausen ihre Spiele am Mittwoch, wäre der Abstieg der Blauen auch rechnerisch besiegelt. Manager Joachim Cast bleibt gelassen. „Die Partie gegen Aalen ist das x-te Endspiel für uns in dieser Saison. Wir haben diesbezüglich gewisse Erfahrungen vorzuweisen.“

Der Mann, auf dessen Abschied am Saisonende vieles hindeutet, hat die Hoffnung auf ein blaues Wunder noch nicht aufgegeben. Ein Blick in sein Gesicht genügt. Ganz nach dem Motto „Wer rasiert, verliert“ hat sich Cast aus Aberglauben einen Vollbart wachsen lassen. Auch sonst setzen die Kickers auf nicht alltägliche Aktionen. Am Wochenende versammelten sich Trainerteam samt Mannschaft mit Familien auf dem Vereinsgelände. Der gemütliche Grillnachmittag sollte das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Und dann hat für das Derby gegen Aalen auch noch das sogenannte Phantom den Blauen seine Unterstützung zugesagt. In den 80er und Anfang der 90er Jahre hatte der muskulöse Masken-Catcher mit ungelüfteter Identität regelmäßig die Kickers von den Rängen unterstützt.

Ob“s was bringt? Trainer Rainer Kraft setzt auf kontrollierte Offensive. „Wir spielen auf Sieg, aber kein Harakiri“, sagt der 46-Jährige vor dem Duell mit seinem ehemaligen Verein. Wie Cast gibt sich auch der gebürtige Stuttgarter nach außen kühl: „Wir sind seit 35 Spieltagen Tabellenletzer und hatten im Winter 14 Punkte. Es ist doch ein Wunder, dass wir überhaupt noch eine Chance haben“, sagt Kraft.

Die Planungen für die neue Saison laufen seit Wochen zweigleisig. Noch am Abend nach dem Derby gegen Aalen werden sie in einer gemeinsamen Sitzung von Präsidium und Aufsichtsrat vertieft. Das Hauptthema dabei: die Finanzen. Bis zum 4. Juni müssen die Blauen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die Erteilung der Drittliga-Lizenz Sponsorengelder von rund 260 000 Euro nachweisen. Um die Bedingungen für die Regionalliga zu erfüllen, haben die Kickers einen Tag länger Zeit. Für den Fall des Abstiegs planen die Kickers mit einem Etat von rund 1,5 Millionen Euro. Das Problem: In der Vergangenheit hat der DFB den Absteigern die stark gekürzten Ausgaben (vor allem Personalkosten) nicht abgenommen. Dies könnte nun auch bei den Planzahlen der Blauen der Fall sein.

Stuttgarter Nachrichten

Mauertaktik
Die Stuttgarter Kickers empfangen heute zum „x-ten Endspiel“ den Abstiegskonkurrenten VfR Aalen

Stuttgart (bw) – Für die Stuttgarter Kickers zählt heute (19 Uhr) im Kellerduell gegen den direkten Konkurrenten VfR Aalen nur ein Sieg. Denn andernfalls könnte für das Schlusslicht der dritten Fußball-Liga nach diesem drittletzten Spieltag der Abstieg bereits besiegelt sein.

Doch solche Gedanken treiben die Verantwortlichen nicht um. „Das ist doch jetzt schon das x-te Endspiel für uns“, lässt Manager Joachim Cast eine gewisse Routine durchblicken. Und auch Rainer Kraft behält die Ruhe. „Wir werden nicht auf Unentschieden spielen, aber mit Sicherheit auch kein Harakiri veranstalten“, sagt der Coach und betont: „Es wäre tödlich, wenn wir blind anrennen würden.“ Bezüglich der Aufstellung fuhr Kraft selbst gestern allerdings eine Mauertaktik. Er berichtete lediglich von „einigen angeschlagenen Spielern“, deren Einsatz „fraglich sein könnte“. Namen fielen – angesichts der brisanten Situation – keine. Schließlich sollen den VfR, der nach dem Trainerwechsel zu Rainer Scharinger vor einer Woche sein Team etwas umbaute, keinerlei Informationen erreichen.Was die Aalener dagegen gerne wissen können, ist die Tatsache, dass die Kickers weiter fest an den Klassenverbleib glauben. „In der Winterpause hatten wir 14 Punkte und waren bereits abgeschrieben. Dass wir an den letzten drei Spieltagen noch die Chance haben uns zu retten, grenzt an ein Wunder“, erklärt Kraft. Die in den vergangenen vier Wochen unter seiner Regie immer weiter zusammengewachsene Mannschaft hat sich noch einmal gesondert auf den Endspurt vorbereitet. Am Samstag gab es einen Grillnachmittag mit den Spielern und deren Anhang. „Da haben wir uns zusammen auf die letzten drei Spiele eingeschworen“, berichtete Kraft. Der Coach selbst verließ die Zusatzmaßnahme früher, um Aalen beim Heimspiel gegen den SC Paderborn (3:3) zu beobachten. Aus seiner Zeit als Co-Trainer des VfR, die im August 2008 mit der Entlassung ein unrühmliches Ende nahm, sind nur noch wenige Spieler in der aktuellen Mannschaft. Das Derby sei dennoch „ein völlig normales Spiel“, sagt Kraft, weiß aber auch: „Der Tag der Entscheidung rückt näher.“ So wollen sie spielen: Salz – Steinle, Mann, Traub, Härter – Traut, Rosen, Gambo, Ivanusa – Galm, Smeekes.

(…)

Esslinger Zeitung

Presse zum Stand der Planungen für die 4. Liga

Das Ziel: bei Abstieg Aufstieg
Die Planungen des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers hängen nicht zuletzt vom Geld ab

STUTTGART. Das Präsidium der Stuttgarter Kickers hat am Montagabend getagt und sich mit dem Thema Regionalliga beschäftigt. Das Hauptproblem: bereits in der laufenden Saison drohen noch Liquiditätsprobleme.

Von Joachim Klumpp

Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Also hat das Präsidium der Stuttgarter Kickers am Montagabend wegen des nahezu sicheren Abstiegs aus der dritten Fußballliga kurzfristig eine Sitzung einberufen. Ohne den Aufsichtsrat – der dafür einen Anforderungskatalog vorgelegt hat. „Die Fragen arbeiten wir jetzt ab“, sagt der Präsident Dirk Eichelbaum nach dem fast fünfstündigen Treffen. Der Tenor: man will die Planungen für die Regionalliga verstärken, Problemfelder gibt es genügend.

> Thema Manager: „Wir vier Vorstandsmitglieder stellen uns der Verantwortung“, sagt das Präsidiumsmitglied Dieter Wahl. Also auch im sportlichen Bereich, in dem zwar der Manager Joachim Cast die Hauptverantwortung trägt, aber nicht die alleinige, wie Wahl betont. Der Vorstand sei jedenfalls nicht abgeneigt, die Zusammenarbeit fortzusetzen, zu der sich Cast grundsätzlich bereiterklärt hat – auch wenn das nicht überall im Umfeld des Vereins auf Gegenliebe stößt.

> Thema Trainer: Interne oder externe Lösung? – so lautet die Gretchenfrage, die noch nicht beantwortet ist, sondern vielmehr auch vom ausstehenden Saisonverlauf abhängt. Je besser der verläuft, desto mehr steigen die Chancen des Duos Rainer Kraft/Alexander Malchow. Dazu kommt die von vielen favorisierte Lösung mit dem Oberligacoach Björn Hinck. Für eine externe Lösung (zum Beispiel mit Peter Starzmann) spricht indes, dass in diesem Fall auch ein frischer Wind in den Kader kommen würde.

> Thema Mannschaft: Ein Gerippe des aktuellen Kaders, der zwischenzeitlich auf 28 Spieler aufgebläht wurde, soll gehalten werden, der Präsident spricht „schon von zehn Spielern“. Wobei allerdings auch Nachwuchskräfte wie Thomas Gentner berücksichtigt wären. Eichelbaum weiß, dass „die Planung von den finanziellen Möglichkeiten abhängt.“

> Thema Finanzen: Bisher gehen die Kickers von einem Etat von etwa 1,5 Millionen Euro aus, es darf aber gerne auch etwas mehr sein. „Wir werden jetzt die Gespräche mit den Sponsoren vertiefen“, sagt Eichelbaum. Ganz oben auf der Liste steht Eduardo Garcia, der seinen Spanienaufenthalt bis Sonntag verlängert hat. Aus dem Hause des Trikotpartners ist einstweilen zumindest Wohlwollen zu vernehmen, was ein weiteres Engagement – in reduzierter Form – angeht.

> Thema Liquidität: Problematisch sind aktuelle Liquiditätsprobleme, weil in den verbleibenden drei Heimspielen aufgrund der Tabellensituation weniger Zuschauer als kalkuliert kommen werden, so dass sich das veranschlagte Defizit von 300 000 Euro noch erhöhen dürfte. Eichelbaum sagt dazu: „Wir müssen versuchen, hier Umschichtungen vorzunehmen.“ Zum Beispiel im Zusammenhang mit dem geplanten Bayern-Spiel im Juli. Sollten alle Maßnahmen nicht fruchten, schwebt nach wie vor die Insolvenz über den Stuttgarter Kickers. „Das ist weder angedacht noch erwünscht“, betont der Insolvenzexperte Dirk Eichelbaum, „allerdings wäre es auch falsch, es gänzlich auszuschließen.“

> Thema Hauptversammlung: Die nächste Mitgliederversammlung steht turnusgemäß bis Ende November (mit Neuwahlen) an. „Eine vorgezogene Versammlung ist denkbar, derzeit aber nicht geplant“, sagt Eichelbaum, der einer Wiederwahl nicht abgeneigt ist.

> Thema Aufsichtsrat: Eine vorgezogene Hauptversammlung wäre erst notwendig, wenn zum Beispiel aus dem sechsköpfigen Aufsichtsrat zwei Personen zurücktreten würden. Bei dem stellvertretenden Vorsitzenden Christian Dinkelacker sitzt der Frust über die sportliche Entwicklung zwar tief, an ein Aufgeben denkt er, momentan, aber nicht: „Ich werde das sinkende Schiff jetzt nicht verlassen“, sagt Dinkelacker. Dafür macht er sich den Vorwurf, nicht früher auf Missstände aufmerksam gemacht zu haben. „Es gibt viele Fragen, auf die ich eine Antwort erwarte.“ Wie gesagt: das Präsidium arbeitet daran. Mit welchem Erfolg, ist allerdings offen.

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Salz zum SC Freiburg?
Viele offene Baustellen

Stuttgart – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat die Planungen für die Regionalliga forciert. Die Federführung liegt bei Manager Joachim Cast – ob er selbst über die Saison hinaus weitermacht, ist weiter offen. Dagegen könnte die Zukunft von Torwart Manuel Salz beim SC Freiburg liegen. Das Präsidium tagte von Montag auf Dienstag bis tief in die Nacht. Konkrete Sofortmaßnahmen konnte Präsident Dirk Eichelbaum danach nicht vermelden: „Wir überstürzen nichts“, sagte der Chef der Blauen. Die Baustellen im Einzelnen:

Der Manager: An der Gerüchteküche kursierte zu Wochenbeginn schon ein möglicher Rücktritt von Joachim Cast. Eichelbaum weiß davon nichts. „Cast treibt die Kaderplanung für die neue Saison voran.“ Und am Rundenende? „Das ist offen, tendenziell macht er weiter“, sagt der Präsident.

Der Trainer: Der Verein will abwarten, wie die nächsten Spiele unter dem Duo Rainer Kraft/Alexander Malchow laufen. Unabhängig davon hat nach wie vor Oberliga-Coach Björn Hinck gute Karten. Kein Thema ist eine Verpflichtung von Peter Starzmann (zuletzt SSV Reutlingen).

Die Finanzen: Es droht eine Deckungslücke von rund 300 000 Euro. Denkbare Variante: Ein Sponsor geht in Vorleistung und erhält einen Teil der Einnahmen aus dem Freundschaftsspiel gegen Bayern München (21. Juli). Auch auf eine beim DFB hinterlegte Kaution in Höhe von etwa 100 000 Euro könnten die Blauen im Notfall früher zugreifen. Eine Insolvenz schließt der Kickers-Chef aus.

Die Mannschaft: Ein Teil des Teams soll gehalten werden. Dazu gehören Torwart Benjamin Huber und die Feldspieler Marcus Mann, Torsten Traub, Thomas Gentner, Michael Schürg, Marco Tucci, Marcel Ivanusa und Ralf Kettemann. Sicher gehen wird Keeper Manuel Salz – möglicherweise zum SC Freiburg. Auch Borussia Dortmund und Hannover 96 haben ihre Fühler nach dem 23-Jährigen ausgestreckt. Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

Edgar Schmitt tritt zurück – Rainer Kraft neuer Kickers-Chefcoach

Trainerwechsel beim Drittliga-Tabellenletzten – Heimspiel an diesem Mittwoch (19 Uhr) gegen SSV Jahn Regensburg

Der Cheftrainer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers Edgar Schmitt ist von seinem Amt zurückgetreten. Mit dieser Entscheidung will Schmitt dem Verein und der Mannschaft die Möglichkeit geben, alle denkbaren Ressourcen zu mobilisieren, um das große Ziel Klassenerhalt doch noch zu erreichen. „Ich bin von der mangelnden professionellen Einstellung einiger Spieler maßlos enttäuscht. Mit diesem ungewöhnlichen Schritt will ich auch die Mannschaft in die besondere Verantwortung nehmen alles dafür zu tun, damit der Traditionsverein Stuttgarter Kickers die Klasse erhält“, sagt Schmitt hierzu.

Das Präsidium und der Aufsichtsrat des Vereins bedauern diese Entscheidung von Edgar Schmitt außerordentlich. „Damit ist der Mannschaft jedes Alibi genommen, sie steht jetzt mehr denn je in der Pflicht“, sagte Kickers Präsident Dirk Eichelbaum.

In einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag wird der bisherige Assistenztrainer Rainer Kraft als neuer Chefcoach des Drittliga-Tabellenletzten vorgestellt. Der in Stuttgart geborene und 46 Jahre alte Fußballlehrer erhält einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Spielzeit. Alexander Malchow bleibt ebenfalls bis zum 30. Juni 2009 Co-Trainer. Der 39-Jährige wird erstmals gemeinsam mit Rainer Kraft in der Drittliga-Nachholpartie der Blauen am morgigen Mittwoch gegen den SSV Jahn Regensburg (GAZI-Stadion, 19 Uhr) die Kickers-Mannschaft betreuen.

Zur Person:
Rainer Kraft, am 30. Juli 1962 in Stuttgart geboren, spielte in seiner aktiven Zeit in der Fußball-Verbandsliga Nordbaden beim TSV Reichenbach gemeinsam mit Edmund Becker. Der jetzige Trainer des Bundesligisten Karlsruher SC war es auch, der Kraft in der Saison 1996/97 als Physiotherapeuten und Rehatrainer zum KSC II holte. Nach einer Spielzeit wechselte er bis 2001 in gleicher Funktion zum VfB Stuttgart. Als Cheftrainer war Kraft danach für den Kreisligisten FC Unterheimbach tätig. Im Jahr 2005 folgte der Wechsel zum VfR Aalen. Dort hatte er bis zum Ende der vergangenen Saison neben seiner Co-Trainer-Aufgabe auch die Verbandsligaelf trainiert. Im Jahr 2007 hat Kraft die DFB-Fußball-Lehrer-Lizenz erworben. Bis Ende August vergangenen Jahres war er zusammen mit dem Edgar Schmitt beim VfR Aalen für die Drittliga-Mannschaft verantwortlich, ehe dort die Beurlaubung erfolgte. Das Duo war beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers seit dem 1. Oktober 2008 wieder vereint. Am Dienstag, 14. April 2009, wurde Rainer Kraft zum Cheftrainer befördert.

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StZ: Sechs Augen sehen mehr als vier

Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers greift auf seinen alten Co-Trainer Malchow zurück

STUTTGART. Morgen soll Alexander Malchow erstmals nach fünf Monaten wieder im Gazi-Stadion auf der Bank sitzen – in seiner alten Funktion als Co-Trainer der Stuttgarter Kickers. „Wir wollten die Kräfte bündeln“, sagt der Manager Cast zur Rückkehr des 39-Jährigen.

Von Joachim Klumpp

Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. So weit ist es bei den Stuttgarter Kickers noch nicht. Auch wenn Edgar Schmitt in dieser Woche wegen seiner Operation des Mittelhandbruchs zwei Tage beim Training gefehlt hat, brach deshalb nicht das Chaos aus. Im Gegenteil: der Chefcoach verlässt sich auf seine beiden Assistenten, die gestern nochmals in eigener Regie die Übungseinheit leiteten: Rainer Kraft und Alexander Malchow. Doppelt genäht hält besser, heißt es seit 9. Januar, als Malchow, für viele doch überraschend, um Punkt zehn Uhr wieder auf das Trainingsgelände nach Degerloch zurückgekehrt ist.

Edgar Schmitt begrüßt dies: „Alexander Malchow ist bei uns wieder voll integriert. Das passt – auch menschlich.“ Solche Aussagen sind nicht selbstverständlich. Denn als Schmitt Mitte September 2008 zu den Kickers kam, spielte Malchow als Co-Trainer des beurlaubten Stefan Minkwitz zunächst keine große Rolle, was durchaus verständlich ist. Und Schmitt gibt zu: „Damals wollte ich zunächst einmal einen Neuanfang machen.“

Zum Beispiel mit Björn Hinck. Doch nachdem der zunächst als Assistent auserkorene Oberligatrainer der Stuttgarter Kickers seiner Berufskarriere den Vorzug gab, griffen die Kickers-Verantwortlichen auf Schmitts alten Weggefährten Rainer Kraft zurück, mit dem er schon beim VfR Aalen vertrauensvoll zusammengearbeitet hat. Gleichzeitig dazu wurde dem noch unter Vertrag stehenden Malchow eine Stelle in der Scoutingabteilung angeboten, was bei dem aber nicht auf allzu große Gegenliebe stieß. Als die Fronten verhärtet schienen, suchte der Verein, auf Schmitts ausdrücklichen Wunsch hin, nochmals das Gespräch mit Alexander Malchow – mit dem Ergebnis, die Vergangenheit ruhen zu lassen und Malchow in die tägliche Arbeit einzubinden. Getreu dem Motto: sechs Augen sehen mehr als vier. „Und ich denke, mit dem gewissen zeitlichen Abstand hat das allen ganz gutgetan“, sagt der Kickers-Cheftrainer Edgar Schmitt inzwischen.

„Ich habe schon den Eindruck, dass unser Chefcoach es zu schätzen weiß, dass er jetzt im Training einen besseren Überblick hat“, sagt zum Beispiel der Innenverteidiger Marcus Mann, der sich auch gerne ein paar Tipps von Malchow geben lässt: Gewissermaßen von (Ex-)Verteidiger zu Verteidiger. Wobei es keinesfalls so ist, dass Malchow im Trainingsalltag für die Abwehrarbeit und der Kollege Kraft für den Angriff zuständig ist. „Die beiden teilen sich das auf“, sagt Mann, „wichtig ist, dass wir nun noch gezielter in Gruppen arbeiten können.“ So sieht es auch der Manager Joachim Cast, der nicht nur froh ist, dass es noch eine einvernehmliche Lösung mit allen Beteiligten gab, sondern auch von einer „Bündelung der Kräfte“ spricht.

Alexander Malchow selbst sagt zu seiner Rückkehr: „Ich kann nur betonen, dass ich hier gut aufgenommen worden bin“, stellt der 39-Jährige fest, „aber es gibt jetzt wichtigere Dinge als meine Person.“ Wobei er zumindest dazu beitragen soll, diese sportlichen Dinge ins rechte Lot zu rücken – nämlich in Richtung Klassenverbleib. Und das keinesfalls nur als Hütchenaufsteller. Zuletzt bei der Partie in Düsseldorf zum Beispiel saß er in der ersten Hälfte, wie früher unter Stefan Minkwitz, auf der Tribüne, um von dieser Position aus ein paar Dinge im taktischen Bereich besser einordnen zu können, die er vor der Pause dem Chefcoach weitergegeben hat, damit der die Analyse in seine Halbzeitansprache einbauen kann. Zwei Tage später war Malchow dann in Regensburg, um die Partie des Konkurrenten gegen den VfR Aalen zu beobachten. Man sieht: es gibt genug zu tun bei den Kickers.

Malchows Ehrgeiz bekommen gelegentlich auch die Spieler zu spüren. Auf dem Trainingsplatz. „Da kann es schon sein, dass er mal etwas lauter wird“, sagt Marcus Mann über Malchow, der bereits im Duett mit seinem Exchef Minkwitz oft den extrovertierteren Part verkörperte. Was aber nicht heißen soll, dass er den Spielern im Training auf der Nase rumtanzen will.

Stuttgarter Zeitung