Pala zeigt sich treffsicher
Fußball Der Neuzugang der Stuttgarter Kickers erzielt beim 2:4 zur Saisoneröffnung gegen Heidenheim beide Tore. Von Joachim Klumpp
Die Wasserkübel, die auf dem ADM-Sportpark abgestellt waren, dienten eigentlich zur Abkühlung für die Spieler bei gefühlten 40 Grad in der Mittagssonne. Doch zwischendurch reagierte sich der Trainer Dirk Schuster an ihnen ab, indem er den Plastikeimern einen Tritt verpasste. Aus Ärger über einige Aktionen in der zweiten Hälfte, als sich die Kickers vor 400 Zuschauern bei der offiziellen Saisoneröffnung gegen den Drittligisten 1. FC Heidenheim nach einem 2:2 zur Pause eine 2:4-Niederlage einhandelten.
„Die erste Halbzeit haben wir richtig guten Fußball gespielt“, sagte Schuster, „danach sind wir nicht mehr richtig in die Zweikämpfe gekommen“ – so dass Heidenheim durch einen Elfmeter von Jarosch und Klarer noch zum Sieg kam.
Die Kickers spielten je 45 Minuten mit nahezu zwei verschiedenen Aufstellungen, lediglich Mahir Savranlioglu und Jerome Gondorf mussten durchspielen, nachdem die angeschlagenen Dirk Prediger und Fabian Gerster sowie der leicht grippekranke Denis Videc geschont wurden. „Dennoch hat das Spiel einige interessante Aufschlüsse gegeben“, so Schuster. Zum Beispiel, dass Gondorf auch als Sechser spielen kann, Savranlioglu als Spielmacher und Ali Pala seine Treffsicherheit mit den beiden Toren unterstreichen konnte.
Nachdem Caglar Celiktas von der zweiten Mannschaft als 23. Mann in den Kader nachgerückt ist, sind auch keine weiteren Neuzugänge (zum Beispiel Marvin Braun) geplant. Zumindest derzeit nicht.
Stuttgarter Zeitung
Kickers Saisonauftakt
Härtetest mit wertvollen Erkenntnissen
Stuttgart – Es war ein Freundschaftsspiel bei über 35 Grad Celsius. Doch Dirk Schuster kannte keine Gnade mit dem erfrischenden Nass: Beim Gegentor zum 2:3 kickte er einen vollen Wassereimer am Spielfeldrand um. „In der zweiten Hälfte sind wir nicht mehr kompakt gestanden“, begründete der Trainer des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers nach dem 2:4 (2:2) gegen den 1. FC Heidenheim seinen kleinen Wutausbruch.
Eines zeigte die offizielle Saisoneröffnung bei den Blauen deutlich: Die Ansprüche sind gestiegen. Nicht nur beim Trainer. Auch bei den Fans, den Spielern – und beim Präsidenten. „Natürlich ist die Erwartungshaltung höher als im Vorjahr, doch wir sind sehr zuversichtlich, unser Ziel Platz eins bis sechs auch zu erreichen“, sagt Edgar Kurz. Der Präsident hat es sich an einem schattigen Plätzchen im ADM-Sportpark gemütlich gemacht. Genauso wie den 400 Fans macht ihm vor allem die erste Halbzeit viel Spaß. Die Blauen kombinieren flott, ein Klassenunterschied gegen den Vorjahres-Sechsten der dritten Liga ist nicht zu erkennen. Und ein Rückkehrer beweist bei diesem Härtetest eindrucksvoll seinen Torriecher: Der vom VfB II gekommene Ali Pala (20) trifft zweimal. Kurz: „Er hat das Zeug dazu, Torjäger Mijo Tunjic zu ersetzen.“
Eine Garantie dafür gibt es nicht. Deshalb fahnden die Blauen noch nach einem erfahrenen weiteren Neuzugang. „Aus meiner Sicht ist das zwingend erforderlich“, bekräftigte Koordinator Michael Zeyer am Samstag. Ex-Kickers-Spieler Marvin Braun (28/zuletzt Wuppertaler SV) spielt in den Planungen keine Rolle mehr. Gestern sagte Schuster dem Offensivmann, der sich bei einem Hamburger Fünftligisten fithält, ab.
Der Trainer geht mit einem 23-Mann-Kader in eine arbeitsreiche Woche. Zweimal pro Tag wird von heue an trainiert. Am Freitag (18 Uhr) steht ein Test bei Oberligist ASV Durlach auf dem Programm. Danach geht es bis Sonntag zum Trainingslager, Teil 2, auf den Schliffkopf, ehe am 14. Juli (19 Uhr/Gazistadion) das Stadt-Derby gegen den VfB Stuttgart ansteht. Es wird noch viel Schweiß fließen bis zum Saisonauftakt am 7./8. August. „Die Intensität erinnert mich an die Zeit unter Hermann Gerland“, sagt Oliver Stierle. Der war sein Trainer beim FC Bayern II – und der Tiger gilt als der Prototyp des Schleifers.
Stuttgarter Nachrichten