Stuttgarter Kickers – BSV Kickers Emden 1:1 (0:0)

Punktgewinn zu Schmitts Einstand – 1:1-Unentschieden gegen Emden

Die Stuttgarter Kickers holten am Nachmittag vor 2.970 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau den zweiten Punkt der Saison. Im ersten Spiel unter dem neuen Chef-Trainer Edgar Schmitt kamen die Blauen gegen den Tabellenzweiten BSV Kickers Emden zu einem verdienten 1:1 (0:0) Unentschieden. Michael Schürg sorgte nach mustergültigen Kopfballvorlage von Bashiru Gambo für die 1:0-Führung (50.). Doch die Gäste aus Emden glichen durch Rauw in der 81. Minute per verwandeltem Handelfmeter zum 1:1 aus, drei Minuten Minuten später rettete Manuel Salz im Kickers-Tor das Unentschieden für die Blauen, als er den zweiten Elfmeter von Rauw parieren konnte (84.). Am Ende blieb es beim verdienten Unentschieden, das weiter Hoffnung gibt für den weiteren Saisonverlauf und den Klassenverbleib in der 3. Liga.

Die Aufstellung:

Trainer Edgar Schmitt spielte bei seinem Debüt als neuer Kickers-Trainer im 4-4-2-System und einer Raute im Mittelfeld. Vor Torhüter Manuel Salz stand die Abwehrreihe mit Josip Landeka, Marcel Rapp, Marcus Mann und Benedikt Deigendesch. Kapitän Alexander Rosen spielte vor der Abwehr, auf den Flügeln Sascha Traut rechts und Thorsten Reiß links, hinten den Spitzen zog Bashiru Gambo die Fäden im Offensivspiel. Vorne stürmte nach abgesessener Sperre wieder Angelo Vaccaro und Michael Schürg. Leider musste Edgar Schmitt auch auf einige Spieler verletzungs- oder krankheitsbedingt verzichten: Orlando Smeekes, Jörn Schmiedel, Sasa Janic, Ralf Kettemann, Jens Härter, Marco Tucci und Gino Russo konnten nur auf der Tribüne Platz nehmen oder hüteten das Bett.

Der Spielverlauf:

Im ersten Spiel ohne Netz vor der Gegentribüne hatten die Kickers zu Spielbeginn leichte Vorteile, spielten engagiert nach vorne, doch der letzte Zug zum Tor fehlte noch. Ein erster Warnschuss von Bashiru Gambo (5.) und ein abgefälschter Schuss von Angelo Vaccaro, als er zunächst seinen Gegenspieler im Strafraum mit einer schönen Finte aussteigen ließ, sorgten für die erste Torgefahr auf Seiten der Kickers (10.).
Die Gäste aus Emden kamen in der 20. Minute zum ersten Mal gefährlich vor das Kickers-Tor, als Jan-Andre Sievers auf Jasmin Spahic zurücklegte, doch bei dessen Schuss streckte Manuel Salz lange und konnte mit den Fingerspitzen abwehren (25.)
Kurz vor der Pause dann aber die bis dato beste Chance im Spiel, als sich Thorsten Reiß an der Mittellinie den Ball erkämpfte und Richtung Gästetor stürmte. Sein Pass in den Lauf erreichte Michael Schürg, der knapp nach der Strafraumgrenze direkt abzog, sein Schuss frei vor Gästekeeper Daniel Masuch war viel zu harmlos, denn Emdens Schlussmann konnte mit den Fäusten abwehren. Aus dieser Szene musste der Neuzugang aus Ulm einfach mehr machen (40.).
Mit dem Halbzeitpfiff hatte Emdens Enrico Neitzel die Führung auf dem Fuss, als er schön steil in Szene gesetzt wurde, Manuel Salz im Kickers-Tor aber aufmerksam war, den Winkel schnell verkürzte und so mit dem Fuß abwehren konnte.

Keine Wechsel gab es zur Pause, doch die Kickers-Abwehr schien noch beim Pausentee zu sein. Nach dem langen Ball aus der Hälfte der Emder über die Kickers-Abwehr hinweg stand Markus Unger frei vor Manuel Salz, doch erneut blieb der starke Schlussmann der Blauen Sieger im Duell „Mann gegen Mann“.
In der 50. Minute ein Angriff der Degerlocher über die linke Seite: Thorsten Reiß passte hinaus auf Josip Landeka, der schön auf Angelo Vaccaro zurücklegte. Doch dem Torjäger der Blauen rutschte das Leder bei seinem Schuss über den Spann und so hüpfte dieser auf die rechte Außenbahn, wo Michael Schürg völlig freistehend flanken konnte. Er sah Bashiru Gambo am langen Pfosten, und genau dorthin kam seine Flanke über BSV-Keeper Masuch hinweg. Bashiru Gambo setzte sich mit seiner tollen Sprungkraft gegen zwei Gegenspieler durch und köpfte am verdutzten Emder Schlussmann vorbei in die Mitte, wo Michael Schürg den Ball per Kopf nur noch über die Linie drücken musste. Das 1:0 in nach 50 Minuten.

Die Kickers weiterhin aggressiv und wollten gleich nachlegen: Sascha Traut erkämpfte sich den Ball gegen Raschid El-Hammouchi und spielte per Außenrist auf Angelo Vaccaro, der seinen Sturmkollegen Michael Schürg starten sah. Die Kopfballverlängerung des Italieners ermöglichte dem Torschützen freie Bahn auf dem Weg zum 2:0. Michael Schürg umspielte Emdens Torhüter und war in Gedanken schon beim Einschieben ins leere Tor, als er sich von Jan-Andre Sievers den Ball in letzter Sekunde noch abnehmen ließ. Unglaublich, dieses Tor musste er einfach machen (58.).
Bis zur 80. Minute passierte dann wenig, vereinzelt gab es Möglichkeiten für beide Mannschaften, doch so richtig Zwingendes war nichts dabei. Nach einem Eckball für die Gäste herrschte dafür dann aber helle Aufregung, als Schiedsrichter Felix Zwayer völlig überraschend auf Handelfmeter entschied. Der Eckball flog in den Strafraum auf den ersten Pfosten, wo Sascha Traut mit seinem Gegenspieler im Kopfballduell hochstieg, der Emder aber den Ball erreichte und Richtung Tor köpfte. Der Ball sprang dabei an den hochgehaltenen Oberarm von Sascha Traut, doch konnte er den Ball gar nicht sehen. Für alle eigentlich ein unabsichtliches Handspiel, der Arm ging niemals zum Ball. Aber der Schiedsrichter hatte entschieden, da halfen auch alle Reklamationen der Kickers-Spieler nichts mehr. Bernd Rauw übernahm die Verantwortung und traf hart links halbhoch zum 1:1 in die Maschen, wobei Manuel Salz noch knapp dran war.

Die Kickers schienen nun verunsichert, allen voran Benedikt Deigendesch. Im Laufduell mit Thomas Klasen hatte er sich den Ball schon erkämpft, verlor ihn am Boden liegend aber wieder. Der Emder zog von der Außenlinie Richtung Strafraum und der Kickers-Abwehrspieler hinterher. Auf der Strafraumgrenze versuchte er von hinten den Ball wegzuspitzeln, doch traf dabei nur die Beide von Klasen. Dieses Mal gab es leider keine Zweifel, erneut Elfmeter für die Gäste, und das nur vier Minuten nach dem Ausgleichstreffer. Doch jeder im Stadion wusste sicherlich, dass Manuel Salz bereits zwei Elfmeter in dieser Saison abwehren konnte, und heute sollte sein Dritter hinzukommen. Denn der Schütze hieß erneut Bernd Rauw, der dieselbe Ecke wählte, aber Manuel Salz sie erneut ahnte und dieses Mal seinen Schuss abwehren konnte.
Leider schafften es die Blauen in der Schlussphase nicht mehr, eine Torchance herauszuspielen, es schien auch nach dem umkämpften Spiel die Kraft auszugehen. So gehörte die letzte Chance den Gästen, wieder dank der großartigen Unterstützung eines Kickers-Spielers: In der Schlussphase vertändelte Thorsten Reiß als letzter Mann nach einem Kickers-Eckball die Kugel und ermöglichte so eine Konter für die Gäste. Doch die Überzahl nutzten die Emder glücklicherweise nicht. Den Schussversuch von Nils Pfingsten-Reddig blockte Benedikt Deigendesch stark ab, doch der Abpraller landete vor den Füßen vom eingewechselten Lawrence Aidoo, der am Fünfmetereck frei zum Abschluss kam, Aidoo schaffte es tatsächlich über das Tor zu schießen. Glück für die Kickers, dass sie nicht wie in den letzten Spielen wieder kurz vor Schluss ein Gegentreffer kassierten und so zumindest der eine Punkt auf der Habenseite stand. Denn danach passierte nichts mehr und Schiedsrichter Felix Zwayer pfiff die Partie pünktlich ohne Nachspielzeit ab.

Die Trainerstimmen:

Die Spielstatistik:

Stuttgarter Kickers: Salz – Landeka, Mann, Rapp, Deigendesch – Gambo (73. Prediger), Rosen, Reiß (88. Kovac), Traut – Schürg, Vaccaro (75. Kacani) – Trainer: Schmitt
Kickers Emden: Masuch – Sievers (90.+1 Nägelein), Rauw, Spahic, El-Hammouchi (67. Klasen) – Zedi, Pfingsten, Unger, Moosmayer – Ramaj (72. Aidoo), Neitzel – Trainer: Emmerlich

Zuschauer:
2.970 Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau

Torfolge:
1:0 Schürg (50.)
1:1 Rauw (81.)

Schiedsrichter:
Zwayer (Berlin)

Verwarnungen:
Gelbe Karten: Mann (5), Prediger (3), Deigendesch (2), Rapp (2) – Zedi, Spahic (3)

Besondere Vorkommnisse:
Salz pariert Foulelfmeter von Rauw (84.)

Vorberichte Stuttgarter Kickers – Kickers Emden

Der Trainer der Kickers denkt positiv

Schmitts Debüt gegen Emden

STUTTGART. Der neue Kickers-Trainer Edgar Schmitt hat sich auf ein 4-4-2-System festgelegt. Wer morgen gegen Emden (14 Uhr, Gazi-Stadion) auflaufen wird, ist indes noch offen – zumal der Stürmer Orlando Smeekes wohl wegen Adduktorenbeschwerden ausfällt.

Von Joachim Klumpp

Die gute Nachricht zuerst: freie Sicht für alle Kickers-Fans ist morgen zum Drittliga-Heimspiel gegen die Kickers Emden angesagt, nachdem das Schutznetz auf der Gegengeraden abgebaut worden ist. Ein Relikt aus dem Pokalspiel gegen Hertha BSC von vor zwei Jahren, das nach einem Becherwurf abgebrochen wurde. Ob die neuen Sichtverhältnisse ein gutes Omen für den neuen Trainer Edgar Schmitt sind? Der verkündete vor seiner Premiere bei den Kickers schon mal eine offensive Ausrichtung, mit zwei offensiven Außenverteidigern und einer Raute im Mittelfeld „ein wenig vergleichbar mit Werder Bremen“. Und das gilt als Nonplusultra schlechthin im deutschen Angriffsfußball.

Auf das 4-4-2-System hat sich Schmitt dabei schon festgelegt, nicht aber auf die Personen, die es mit Leben füllen sollen. Wenngleich man davon ausgehen kann, dass Angelo Vaccaro nach Ablauf seiner Sperre einen der beiden Stürmerplätze einnehmen wird. Zumal ein anderer Aspirant möglicherweise ausfällt: Orlando Smeekes, der Niederländer, musste das Training wieder abbrechen, nachdem er sich am Dienstag noch voll ins Zeug gelegt hatte: Adduktorenbeschwerden. „Sein Einsatz wäre wahrscheinlich zu riskant“, sagt Schmitt, der zudem auf Jörn Schmiedel und Sasa Janic verzichten und um Ralf Kettemann (Mittelfußprobleme) bangen muss.

Nachdem der Kader angesichts solcher Ausfälle nicht gerade überbesetzt ist, will Schmitt den zuletzt in die zweite Mannschaft versetzten Markus Ortlieb wieder nach oben holen. „Wir haben nicht so viele Spieler, dass wir sagen können, wir lassen ihn außen vor. Und was zuvor war, interessiert mich nicht.“

Dafür attestiert Schmitt seinem Vorgänger Stefan Minkwitz eine gute Arbeit. „Er hat hier kein Chaos hinterlassen. Im Gegenteil. Die Mannschaft ist fit und kann flexibel spielen. Vielleicht muss sie noch ein bisschen an Härte zulegen.“ Das soll morgen der Überraschungszweite Kickers Emden zu spüren bekommen, denn ein Erfolgserlebnis bei Schmitts Debüt wäre wichtig für den weiteren Saisonverlauf. Deshalb denkt der Trainer positiv. „Ich habe den Spielern gesagt: ,Erinnert euch an Tore, die ihr geschossen habt, und nicht daran, wie ihr in letzter Minute in Erfurt das Gegentor bekommen hat.““

Ansonsten will der neue Mann nicht viel umkrempeln, die Mannschaft wird sich also am Spieltag treffen. „Das ist mir auch lieber, als wenn die Spieler im Hotel rumhängen“, sagt Schmitt, der zum Auftakt wohl noch ohne Co-Trainer auskommen muss. Die Sache mit Björn Hinck hat sich wegen dessen beruflicher Verpflichtungen zerschlagen, so dass auch Alexander Malchow nicht die Oberligamannschaft übernehmen kann. Er wird aber möglicherweise ins Scouting eingebunden. „Aber das muss er sich jetzt erst einmal in Ruhe durch den Kopf gegen lassen“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast.

Der appelliert an die Fans, sich gegen Emden vorbildlich zu verhalten, denn das Fangnetz ist nur eingelagert und kann beim nächsten Zwischenfall sofort wieder installiert werden. So die Auflage der DFB.

Stuttgarter Zeitung

Schmitt fordert mehr Härte
Neuer Trainer stellt gegen Emden Taktik um – Smeekes wieder verletzt

Stuttgart – Neue Besen kehren gut, lautet ein Sprichwort. Auf den Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers übertragen bedeutet das: Der neue Trainer wird sämtliche Hinterlassenschaften von Vorgänger Stefan Minkwitz genau entfernen. Von wegen. Vor dem Spiel am Samstag (14 Uhr) im Gazistadion gegen Kickers Emden hatte Schmitt so gut wie nichts wegzukehren. „Minkwitz hat kein Chaos hinterlassen. Das Team ist fit“, sagt der 45-Jährige, „den Kickers fehlte oft nur Glück.“ Der neue Kickers-Hausmeister Schmitt packte nicht sein schärfstes Scheuermittel aus, es genügte ein feines Tuch, um Staub und Mief des Verlierers zu vertreiben. Die Taktik wird vom defensiven 3-2-4-1 wieder auf ein offensives 4-4-2 umgestellt, mit zwei offensiven Außenverteidigern und einer Raute im Mittelfeld. „Ich verlange, dass das Team mehr Härte zeigt“, sagt Schmitt, der sich auch als Psychologe betätigt hat. Sein Ziel: Selbstvertrauen stärken, Zweifel verdrängen. „Ich habe die Spieler aufgefordert, bis zum Anpfiff nur positive Gedanken zu haben, nur an schöne Dinge in Verbindung mit den Kickers zu denken“, sagt er.

Der Trainer muss sich allen Wahrheiten stellen. Orlando Smeekes zwickt es wieder in den Adduktoren, Einsatz höchst fraglich. Sasa Janic und Jörn Schmiedel fallen aus (Schambeinentzündung), Ralf Kettemann plagen Schmerzen am Fuß. Einsatz ungewiss. Immerhin ist die Sperre von Angelo Vaccaro abgelaufen. Für die auffälligste Neuerung ist Schmitt nicht verantwortlich. Gegen Emden haben die Fans auf der Gegentribüne wieder freie Sicht: Die Kickers dürfen das Netz abhängen. Jürgen Kemmner

Stuttgarter Nachrichten

Kickers setzen voll auf Angriff

Stuttgart (bw) – Neuer Anlauf mit neuem Trainer: Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers sehnt morgen (14 Uhr) im Heimspiel gegen Kickers Emden den ersten Saisonsieg herbei. (…)

Unter ihrem neuen Coach kehren die Kickers zum alten System zurück und setzen voll auf Angriff. „Ich werde mit 4-4-2 beginnen“, sagte Edgar Schmitt gestern und kündigte zudem an, mit offensiven Außenverteidigern agieren zu wollen. Die nominelle Besetzung der Positionen ließ er aber noch offen. Zumal auch noch nicht klar war, wer morgen überhaupt zur Verfügung steht. So laboriert Orlando Smeekes an einer Verletzung an den Adduktoren. Ob Ralf Kettemann, der wegen Mittelfußproblemen zwei Tage pausieren musste, rechtzeitig fit wird, ist fraglich. Sasa Janic und Jörn Schmiedel (beide Schambeinentzündung) werden dagegen definitiv ausfallen. Zumindest kann Angelo Vaccaro nach seiner Rot-Sperre wieder auflaufen. „Die Spieler sollen an schöne Sachen denken“, lautet Schmitts Erfolgsrezept vor der Partie gegen den Tabellenzweiten. Die Fans auf der Gegengeraden haben morgen übrigens wieder freie Sicht auf das Spielfeld: Das aus Sicherheitsgründen im März 2007 installierte Fangnetz wurde entfernt.

So wollen sie spielen: Salz – Deigendesch, Mann, Rapp, Härter – Traut, Rosen, Gambo, Landeka – Vaccaro, Prediger.

Eßlinger Zeitung

Zwischenstopp zum Training in Wuppertal
Von EZ-Redakteur

HENNING WIETING

Emden. Kickers Emden hätte heute, am Vortag zum Punktspiel bei den Stuttgarter Kickers, geflogen werden können. Das berichtete gestern Reinhold Beekhuis, Verkaufsleiter der Ostfriesischen Lufttransport-Gesellschaft (OLT) in Emden. Doch hätte die Möglichkeit, erst am Abend ab Bremen zu fliegen, der Konzeption des Emder Trainergespanns Stefan Emmerling und Thomas Richter nicht in die Karten gespielt.

Nicht etwa, weil man abergläubisch wäre. Kickers hat in den acht Auswärtsspielen, zu denen der Drittligist geflogen wurde, noch nie gewonnen! Sondern weil die Busreise als Vorbereitungsmarschroute in diesem Fall besser in das „Unternehmen Stuttgarter Kickers“ passt, wie Richter gestern auf Anfrage bestätigte.

Denn, wie der Kickers-Teammanager beim Pressegespräch zum Punktspiel bekannt gab, geht es heute ab 8 Uhr nicht nonstop nach Stuttgart: „Wir wollen gegen 12 Uhr auf einem Platz in Wuppertal noch einmal trainieren und danach gemeinsam das Mittagessen einnehmen.“ Kein schneller Imbiss im Stehen an einer Raststätte: „Schön in Ruhe mit Tisch und Stuhl, gesponsert wie immer von der Tankstelle unseres Vertrauens – von Kalle Prüm“, so „Tour-Manager“ Richter. Dadurch werde die weite Anreise entzerrt.

Und diese Reise wird der Tabellenzweite der 3. Liga diesmal mit Spielern antreten, die nicht auf dem Zahnfleisch gehen. Emmerling: „Im Gegensatz zum Spiel in Paderborn sind alle Spieler zu 100 Prozent fit.“ Beim 1:2 im Spitzenspiel am Samstag gegen die Ostwestfalen haben die Blessuren bei Andy Nägelein, Rudi Zedi, Tom Moosmayer und Markus Unger dazu beigetragen, dass Kickers von Anfang an kein ebenbürtiger Gegner war. Emmerling: „In der Verfassung, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, hätten wir auch gegen so manch anderen Gegner verloren.“ Jan-André Sievers war in diesem Spiel erstmals in dieser Saison wegen einer schmerzhaften Zeh-Entzündung (wir berichteten) nicht einsatzfähig: „Der Jan hat jetzt wieder mittrainiert – schmerzfrei. Ich könnte mir vorstellen, dass er wieder in die Startelf rückt. Aber wer weiß, bis zum Spiel ist noch viel Zeit“, gab sich Emmerling eindeutig zweideutig.

Emder Zeitung

StZ-Interview mit Edgar Schmitt: „Ich will Schönheit und Erfolg unter einen Hut bekommen“

Der neue Kickers-Trainer Edgar Schmitt über seine Spielphilosophie, die Zeit als Spielerberater und das ehrenamtliche Engagement bei seinem Heimatverein FC Bitburg

Die erste Bewährungsprobe hat Edgar Schmitt als Trainer des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers am Samstag gegen den Tabellenzweiten Kickers Emden (14 Uhr, Gazi-Stadion) zu bewältigen. „Ich hoffe, dass die guten Leistungen der vergangenen zwei, drei Wochen in einen Sieg münden“, sagt der 45-jährige ehemalige Profispieler im Gespräch mit Joachim Klumpp.

Herr Schmitt, es ist noch gar nicht lange her, da haben Sie und Ihr Exverein VfR Aalen in Degerloch 1:5 verloren. War das auch ein Grund, dass Sie sagten: die Kickers haben so eine tolle Mannschaft – da muss ich Trainer werden?

Nein. Ich habe ja auch gar nicht damit gerechnet, dass es mit meiner Entlassung in Aalen so schnell geht. Sportlich waren wir mit fünf Punkten aus vier Spielen zwar nicht supergut gestartet, aber auch nicht superschlecht. Insofern war es überraschend.

Und dann kamen die Kickers auf Sie zu?

Ich hatte ein, zwei Anfragen – und die dritte dann noch von den Kickers. Es war für mich von Anfang an klar, dass ich diese Aufgabe am liebsten machen würde. Wenn wir den Klassenverbleib schaffen, wovon ich überzeugt bin, dann ist das auch eine Reputation für mich, weil die Kickers immer noch eine besondere Stellung haben. Das ist hier zwar nur die Nummer zwei, aber ein anerkannter Verein – in ganz Deutschland.

Die Kickers haben Ihr Verhalten im Vorfeld als sehr fair gelobt. War es für Sie am vergangenen Wochenende nicht trotzdem ein komisches Gefühl, quasi auf eine Niederlage Ihres möglichen künftigen Vereins zu hoffen, um diesen Job zu bekommen?

Ich war da sehr entspannt. Es war auch ganz klar abgesprochen, dass der Verein bei einem Sieg am Trainer festhält. Das habe ich so akzeptiert und saß am Samstag nicht vor dem Radio und habe gehofft, dass sie verlieren. Ich habe das Ergebnis erst eine Stunde später durch meinen Berater erfahren, weil ich mit der Familie unterwegs war.

Warum kam es denn in Aalen letztlich zu der Trennung?

Der VfR hat einfach andere Ideen. Er will ganz groß investieren und einen Neuanfang machen. Deswegen haben sie auch Jürgen Kohler verpflichtet. Das ist legitim, so ist es im Fußballgeschäft.

Inwieweit hat die nicht so optimal verlaufene Rückrunde eine Rolle gespielt?

Man war danach natürlich enttäuscht, weil man die große Chance verpasst hatte, in die zweite Liga aufzusteigen. Aber wenn man vor der Saison jemanden gefragt hätte, wo der VfR landet, hätte jeder gesagt: wir sind erst einmal froh, wenn wir Zehnter werden und die Qualifikation für die dritte Liga schaffen. Im Endeffekt muss man sagen, dass der Verein durch interne Querelen, die auch bekannt sind (zum Beispiel mit dem Sportlichen Leiter Helmut Dietterle, Anm. d. Redaktion), den Aufstieg verschenkt hat.

Aalen hat sehr attraktiv gespielt und die meisten Tore der Liga erzielt. Auf der anderen Seite aber auch mehr Gegentore bekommen als der Vorletzte Pfullendorf.

Das weiß ich gar nicht, auf jeden Fall viel zu viele Gegentore. Aber wir waren auch immer für zwei, drei Tore gut.

Bedeutet das übertragen auf die Kickers, Sie wollen Ihrem Offensivstil treu bleiben?

Ich bin ja ein Freund davon, Schönheit und Erfolg unter einen Hut zu kriegen. Aber wir sind in einer Leistungsgesellschaft, so dass es primär wichtig ist, Ergebnisse zu erzielen, und wenn es dann noch schön wird – umso besser. Wenn man hört, wie Valdano von Real Madrid über die Schönheit des Spiels philosophiert, dann geht mir richtig das Herz auf.

Aber Sie sind nicht bei Real, sondern bei den Kickers. Gibt es da überhaupt Spieler, die diesen Vorstellungen entsprechen?

Das muss ja nicht mit Hackentrick und Trallalla sein. Das geht auch übers Kurzpassspiel im Team, und da haben die Kickers mit Alexander Rosen und Bashiru Gambo sehr gute Mittelfeldspieler, die genau das umsetzen können, was mir vorschwebt.

Sie haben einmal gesagt, die Leute unterschätzen mich – und meine Mannschaft auch. Was wollten Sie damit ausdrücken?

Diese Aussage hat daraus resultiert, weil mir nach einem Spiel mal ein bisschen die Anerkennung gefehlt hat. In der Vergangenheit war es einfach so, dass eine Niederlage wie ein Weltuntergang war, ein Unentschieden wie eine Niederlage und ein Sieg als selbstverständlich hingenommen worden ist. So einfach funktioniert Fußball aber nicht.

Wie funktioniert er denn?

Ich bin der Meinung, dass die neue Generation der Trainer, zu der ich mich auch zähle, die kommunikativeren Trainer sind. Dass sie sich der komplexen Situation, die es in der Zwischenzeit ja ist, stellen. Heute sind die Spieler Hochleistungssportler – vor 15, 20 Jahren waren wir Fußballer.

Gibt es da konkrete Beispiele, an denen Sie das festmachen?

Es gibt zum Beispiel eine ganz andere Streitkultur. Das stehen heute ja gleich die Berater dahinter, es wird immer weniger Auge in Auge gekämpft, es ist alles schneller und dynamischer geworden – und diesen Anforderungen muss sich jeder Einzelne in diesem Beruf stellen. Die wichtigste Ressource ist und bleibt dabei aber der Mensch. Und ihn muss man so behandeln, dass er bessere Leistungen bringt. Wie man das macht, da geht jeder andere Wege.

Und wie sieht Ihrer aus? Am Spielfeldrand wirken Sie schon sehr impulsiv.

Aber nie beleidigend. Doch wenn einer im Training sein Ding einfach nur runterkickt, ohne zu wissen, was er da macht, dann werde ich schon etwas energischer, auch laut – aber ohne aufgeregt zu sein.

Viele Leute bringen Ihren Namen noch immer mit den denkwürdigen Europapokalauftritten des Karlsruher SC – vor allem beim 7:0 gegen den FC Valencia – in Verbindung, woraus auch der Spitzname „Euro-Eddy“ resultiert. Stört Sie diese eindimensionale Sichtweise?

Nein. Welcher normale Bundesligaspieler hat einen Namen wie ich, oder welcher Nationalspieler bleibt so lange in Erinnerung. Das ist schon okay so. Als Trainer bin ich Edgar Schmitt, irgendwann war ich der Fußballer Euro-Eddy – das ist schon ganz lange her.

So lange, dass sich manche Fans fragen: was haben Sie denn nach Ihrer Karriere bis zum Beginn als Trainer gemacht?

Ich war ein Jahr lang Spielerberater, habe aber gemerkt, dass das nichts für mich ist.

Warum, wegen des modernen Menschenhandels, der da üblich ist?

Nicht nur deshalb. Am meisten geärgert hat mich, dass drittklassige Fußballer gemeint haben, sie müssten unbedingt in die Fußball-Bundesliga. Und dann auf andere hörten, die ihnen das versprochen haben. Und gar nicht wissen wollten, wie der normale Weg geht. Gute Fußballer entstehen dadurch, dass sie einen Plan haben.

Und wie soll der aussehen?

Ein richtiger Fußballer muss des Fußballs wegen spielen wollen. Er will sich schließlich präsentieren und auf dem Markt bleiben. Ein Spieler, der nur für Geld spielt, wird selten ein guter. Aber wenn er gut ist, soll er nicht vergessen, das Geld zu verdienen – sonst wäre er auch wiederum dumm.

Was war nach dem einen Jahr?

Ich hatte ein großes Sportgeschäft mit meinem Partner, der dann leider gestorben ist. Und nebenbei habe ich den FC Bitburg organisiert, trainiert und fast vier Jahre lang den ganzen Verein am Leben erhalten. Ich habe ihn als soziales Projekt gesehen.

In welcher Hinsicht?

Wir hatten viele Ausländer zu integrieren, das war eine schöne Aufgabe. Wenn man einmal Profi war und in der Kreisklasse oder Bezirksklasse trainiert, dann muss man sich schon sehr in Demut üben und viel Verständnis mitbringen – wenn ein Spieler den Pass nicht an den Mann bringt.

Und gibt es denn noch Kontakt zu Ihrem Heimatverein?

Ich bin zwar noch Präsident, aber selten vor Ort. So wie der Toni Polster in Weiden.

Künftig werden Sie eher noch weniger Zeit haben. Schließlich wartet bei den Kickers eine große Herausforderung. Worauf legen Sie in dieser Woche das Hauptaugenmerk?

Ich muss zunächst einfach mal schauen, wie sich die Spieler bewegen, und sie persönlich kennenlernen. Und ich hoffe, dass am Wochenende die guten Leistungen der vergangenen zwei, drei Wochen in einen Sieg münden. So dass die Spieler auch Selbstvertrauen bekommen und anschließend mit breiter Brust nach München fahren können.

Das erste Spiel ist gegen Emden. Die haben Ihren Aalen-Nachfolger Jürgen Kohler bei dessen Premiere mit 5:2 besiegt. Gibt es noch Spieler beim VfR, zu denen Sie Kontakt haben und von denen Sie einen Tipp holen können, wie man das vermeidet?

Es gibt schon noch ein paar Spieler, zu denen ich Kontakt habe. Aber jetzt muss ich nicht in Aalen nachfragen, ich habe Emden schon selbst gesehen. Und auch die sind schlagbar.

Stuttgarter Zeitung

Presse zur Verlängerung und Erhöhung des Hauptsponsors GAZI

Kickers: Co-Trainer weiter gesucht

Hauptsponsor verlängert Vertrag
STUTTGART (ump). Erst haben die Stuttgarter Kickers den neuen Trainer Edgar Schmitt verpflichtet, gestern dann die Vertragsverlängerung mit dem Hauptsponsor bekanntgegeben. Da könnte manch einer einen Zusammenhang vermuten. „Doch das eine hat mit dem anderen nichts zu tun“, sagt Kahraman Erdin von der Garmo AG, deren Chef Eduardo Garcia vorzeitig bis 2010 verlängert hat – zu „deutlich verbesserten“ Bedingungen, wie es heißt. Die Größenordnung dürfte den Drittligaverhältnissen angepasst worden sein und künftig bei 300 000 Euro liegen. Immer vorausgesetzt, die Kickers schaffen den Klassenverbleib.

Für die laufende Saison gab es zudem einen Nachschlag, so dass die finanziellen Mehrbelastungen durch Spieler- und Trainerverpflichtung zumindest teilweise ausgeglichen werden können. „Aber wir müssen im Etat schon noch ein bisschen aufholen“, sagt der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum. Zudem muss der Club einen Co-Trainer suchen, nachdem Björn Hinck aus beruflichen Gründen die Position allenfalls hätte halbtags übernehmen können, was nicht optimal gewesen wäre. Nun muss eine neue Lösung gefunden werden. „Ich habe ein, zwei Namen im Kopf, aber die sind noch bei anderen Clubs unter Vertrag“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast.

Stuttgarter Zeitung

Garcia hilft Kickers

Hauptsponsor erhöht finanzielles Engagement

Stuttgart – Eduardo Garcia setzt in schwierigen Zeiten ein Zeichen: Der Hauptsponsor der Stuttgarter Kickers hat sein finanzielles Engagement für die laufende Saison deutlich erhöht. Gleichzeitig wurde im Fall des Ligaverbleibs eine Fortsetzung der Hauptsponsorenschaft für die neue Runde vereinbart.

VON JÜRGEN FREY

So ein Trainerwechsel kostet Geld. Geld, das der Fußball-Drittligist eigentlich gar nicht hat. Deshalb war es nur logisch, dass vor der Inthronisierung des neuen Chefcoachs Edgar Schmitt beim Chef der Garmo AG das Telefon klingelte. Und „Eddy“ Garcia signalisierte den Blauen grünes Licht für „Eddy“ Schmitt. Er stockte seine Unterstützung auf. Und zwar “ deutlich“ wie es in der Pressemitteilung der Kickers heißt. Die bisherige Summe von rund 300 000 Euro dürfte um etwa 100 000 Euro erhöht werden. Für den Fall, dass die Blauen auch in der Saison 2009/10 in der dritten Liga spielen, stellte Garcia einen weiteren Zuschlag in Aussicht. „Ich habe erneut gezeigt, dass ich da bin, wenn die Kickers kräftige Unterstützung benötigen“, sagte Garcia, „dies soll auch ein Motivationsschub sein.“ Der Unternehmer hat den Ernst der Lage erkannt. Schließlich trägt das Stadion den Namen seiner Premiummarke Gazi.

Dennoch war es kein Selbstläufer, den 57-Jährigen zur Hilfe zu bewegen. Vor allem eine öffentliche Verlautbarung der Leonberger Agentur ESM, die die Kickers seit Juni versuchen zu vermarkten, war Garcia sauer aufgestoßen: ESM-Geschäftsführer Sven Rödig hatte erklärt, die Blauen bräuchten einen potenten Geldgeber, um sich dauerhaft im Profifußball zu etablieren. Die Kickers machten den Werbestrategen unmissverständlich klar, künftige Aussagen mit den Blauen abzustimmen. Garcia war besänftigt. „Wir sind glücklich und sehr dankbar, dass wir diese weitere Unterstützung bekommen. Die lange enge Partnerschaft der Garmo AG mit den Blauen ist im deutschen Fußball beispielhaft“, sagt Präsidiumsmitglied Dieter Wahl.

Was jetzt noch fehlt, ist der erste Saisonsieg beim Debüt von Edgar Schmitt am kommenden Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen Kickers Emden. Mittelfeldspieler Ralf Kettemann fällt wegen einer Knöchelverletzung aus. Garcia wird dem Team aus der Ferne die Daumen drücken. Er begleitet den von ihm gesponserten Boxer Firat Arslan zum WM-Kampf nach Hamburg.

Stuttgarter Nachrichten

Garcia Sponsor hilft den armen Kickers

Sportlich sind sie am Tiefpunkt (Letzter, nur ein Punkt aus sieben Spielen). Finanziell ist den dauerklammen Stuttgarter Kickers jetzt ein Befreiungsschlag gelungen.

Der Hauptsponsor, die Garmo AG, wird den Drittligisten auch in der nächsten Saison unterstützen. Vorausgesetzt, die Kickers bleiben in der Liga.

Und nicht nur das – Garmo-Boss Eduardo Garcia erweitert auch sein finanzielles Engagement für die laufende Saison (um 100.000 auf ca. 400.000 Euro). Garcia: „Damit habe ich den Kickers, mit denen ich seit vielen Jahren eng verbunden bin, erneut gezeigt, dass ich da bin, wenn Unterstützung nötig ist”.

Der Aufschlag für diese Saison hat den Trainerwechsel von Stefan Minkwitz zu Edgar Schmitt wohl erst möglich gemacht. Garcia: „Unsere Hoffnung liegt jetzt auf den Schultern des neuen Trainers.“

BILD

Dr. Eduardo Garcia mit seinem Unternehmen GARMO AG gibt den Stuttgarter Kickers weitere finanzielle Unterstützung

In einem Gespräch zwischen Dr. Eduardo Garcia, dem Chef der GARMO AG und seit sieben Jahren mit der Marke GAZI der Hauptsponsor der Stuttgarter Kickers, und Dieter Wahl, Präsidiumsmitglied der Blauen, wurde per Handschlag unter Männern ein weiteres finanzielles Engagement des Hauptsponsors für die Stuttgarter Kickers in der laufenden Saison und eine Fortsetzung ihrer langjährigen Partnerschaft für die kommende Saison 2009/2010 vereinbart.

Demnach erweitert die GARMO AG in der laufenden Saison deutlich das finanzielle Engagement für die Kickers. Gleichzeitig wurde eine Fortsetzung der GAZI-Hauptsponsorenschaft für die Saison 2009/2010 vereinbart, wenn die Blauen weiterhin in der 3. Liga spielen, was fest erwartet wird.

Für die Ausweitung und Verlängerung dieser Unterstützung danken die Stuttgarter Kickers Dr. Garcia sehr herzlich. Seine Zusage hilft den Blauen in der laufenden Saison und gibt ihnen in wirtschaftlicher Hinsicht mehr Planungssicherheit für die Zeit bis Mitte 2010.

Dr. Garcia erklärte dazu: „Damit habe ich für die Blauen, mit denen ich seit vielen Jahren persönlich sowie partnerschaftlich als Hauptsponsor eng verbunden bin, erneut gezeigt, dass ich da bin, wenn die Kickers kräftige Unterstützung benötigen. Doch nun liegt es im sportlichen Bereich an den Köpfen und vor allem an den Beinen der Mannschaft, schnell vom hinteren Teil der Tabelle wegzukommen. Meine und unsere Hoffnung liegt hier gerade auch auf den Schultern von Edgar Schmitt, dem neuen Trainer.“

„Wir sind glücklich und sehr dankbar, dass wir diese weitere Unterstützung von Dr. Eduardo Garcia und seinem Haus GARMO bekommen. Sein Wort und damit seine erneute finanzielle Unterstützung helfen uns stark in der derzeitigen Saison und geben uns Zuversicht für die nächste Spielzeit. Diese lange enge Partnerschaft der GARMO AG mit den Blauen aus Degerloch ist im deutschen Fußball beispielhaft und verdient neben Dank auch große Anerkennung“, sagte Präsidiumsmitglied Dieter Wahl.

Über die finanziellen Details dieser weiteren Unterstützung durch die GARMO AG für die Stuttgarter Kickers wurde Vertraulichkeit vereinbart.

Offizielle Homepage

Presse zum Auftakttraining von Edgar Schmitt

Schnupperkurs in Degerloch

Der neue Kickers-Trainer lässt es spielerisch angehen

Stuttgart – Im Frühtau zu Degerloch, hieß es am Dienstagvormittag um 10 Uhr. Zum Trainingsstart der Stuttgarter Kickers unter dem neuen Coach Edgar Schmitt lag noch heftiger Nebel über dem Rasen, der sich aber im Laufe der Zeit lichtete, so dass die immerhin etwa 20 Kiebitze – für die Verhältnisse des Drittligisten schon eine erstaunliche Zahl – nicht im Nebel herum stochern mussten.

Von Joachim Klumpp

Schmitt hat die Spieler das machen lassen, was sie am liebsten tun: Fußball spielen. „Das war sozusagen mal ein Kennenlerntraining“, sagte Schmitt nach der 90-minütigen Einheit. Seine Philosophie hatte der Trainer in einer kurzen Ansprache in der Kabine erklärt gehabt: „Ich will schon die Ausrichtung, dass wir schnell nach vorne spielen.“ Bis auf den Langzeitverletzten Gino Russo, Jörn Schmiedel und den leicht grippekranken Kapitän Alexander Rosen waren alle Mann an Bord, 20 an der Zahl.

Fitnesseinheit in Feuerbach

Am Nachmittag ging es zur Fitnesseinheit ins Rehazentrum nach Feuerbach, am Mittwoch soll zunächst eine Taktikschulung erfolgen. „Dann bin ich guter Dinge, dass wir das bis Samstag hinkriegen“, sagt Schmitt, der auf die Schnelle keine großen Änderungen vornehmen will. „Ich werde auf der Arbeit meines Vorgängers aufbauen – alles andere wäre Aktionismus.“

In der Frage des Co-Trainers ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, die Gespräche mit dem Aspiranten Björn Hinck verliefen zwar positiv, allerdings will der bisherige Oberligatrainer zumindest halbtags weiter auf dem Landratsamt Böblingen arbeiten. Ob das den Vorstellungen Schmitts entspricht, wollte sich der nochmals durch den Kopf gehen lassen. Sollte Hinck in seinem bisherigem Amt bleiben, wäre auch die Überlegung, diesen Posten durch Alexander Malchow zu besetzen, hinfällig. Der Manager Joachim Cast sagt: „Ich hoffe, dass wir bis zum Spiel gegen Emden eine Lösung haben.“

Das für Mittwoch angesetzte Spiel der zweiten Kickers-Mannschaft im WFV-Pokal-Achtelfinale gegen Kirchheim wurde auf den 21. Februar 2009 verschoben. Der Termin für die Hauptversammlung ist der 26. November.

Stuttgarter Zeitung

Kickers

Schwierige Suche nach dem Co-Trainer

Applaus für Edgar Schmitt beim ersten Training der Stuttgarter Kickers – Hinck bleibt Oberligacoach

Stuttgart – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers sucht weiter nach einem neuen Co-Trainer: Die geplante Lösung mit Oberligacoach Björn Hinck klappt so gut wie sicher nicht.

Dicke Nebelschwaden hingen noch über dem ADM-Sportpark, als Edgar Schmitt am Dienstag um 10 Uhr zum ersten Training bat. Zwei Dutzend Kiebitze begrüßten den neuen Coach mit freundlichem Applaus. „Es war ein Kennenlerntraining“, sagte Schmitt nach der eineinhalbstündigen Einheit. Mittags ging’s ins Rehamed, am heutigen Mittwoch will der 45-Jährige der Mannschaft seine Fußball-Philosophie an der Taktiktafel näherbringen. „Wir wollen schnell nach vorne spielen“, wiederholte Schmitt, „ansonsten auf dem aufbauen, was mein Vorgänger geleistet hat. Alles andere wäre blinder Aktionismus.“

Schwierig gestaltet sich weiterhin die Suche nach einem Assistenten. Der Stuttgarter Fußball-Lehrer Rainer Kraft, mit dem Schmitt beim VfR Aalen zusammenarbeitete, ist für die Blauen eine Nummer zu groß und finanziell nicht machbar. Die interne Wunschlösung der Kickers mit Björn Hinck lässt sich ebenfalls nicht realisieren. Er wird mit 99-prozentiger Sicherheit Trainer der Oberligamannschaft bleiben. „Das Angebot ist sehr reizvoll und ehrt mich auch, aber es kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt“, sagt der 31-Jährige, „mir blutet das Herz.“ Hinck kletterte erst vor kurzem auf der beruflichen Karriereleiter eine Stufe höher – und fungiert beim Landratsamt Böblingen als Sachgebietsleiter für Haushaltsplanung und Finanzcontrolling. Die sehr gute Stellung will er nicht aufgeben, die Reduzierung seiner Arbeitszeit auf 22 Stunden pro Woche wäre für beide Seiten ein eher fauler Kompromiss.

Der bisherige Co-Trainer Alexander Malchow hat sich am Dienstag von der Mannschaft verabschiedet. Ob er im Verein eine andere Aufgabe übernimmt, ist unwahrscheinlich: „Ich bin beurlaubt und von meinen Aufgaben als Assistenzcoach entbunden, mehr weiß ich nicht“, sagt Malchow. Die Fahndung nach einem geeigneten Nachfolger läuft auf Hochtouren. Ein denkbarer Kandidat wäre Christian Hofberger. Der 35-jährige Gymnasiallehrer und A-Lizenz-Inhaber trainierte bis zum Sommer den Oberligisten VfL Kirchheim und ist derzeit ohne Verein.

Der Termin für die Jahreshauptversammlung steht. Sie findet am 26. November (19 Uhr) im Kickers-Vereinsheim statt.

Stuttgarter Nachrichten

StZ: Kickers: noch kein Co-Trainer

Björn Hinck wägt ab

STUTTGART (ump). Heute Vormittag um zehn Uhr beginnt für Edgar Schmitt der praktische Teil seiner neuen Arbeit beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers, mit dem ersten Training im ADM-Sportpark. Möglicherweise wird dann auch der eine oder andere Spieler der zweiten Mannschaft dabei sein, selbst eine Rückkehr des zuletzt nicht mehr berücksichtigten Mittelfeldspielers Markus Ortlieb scheint durchaus möglich. „Das werde ich mit dem Manager Joachim Cast noch kurzfristig absprechen“, sagt Schmitt.

Dass er zum Trainingsbeginn bereits einen Assistenten an seiner Seite hat, ist dagegen nahezu ausgeschlossen. Gestern Abend wurden erst einmal entsprechende Sondierungsgespräche geführt. In erster Linie zwischen Schmitt und dem als Co-Trainer angedachten Björn Hinck. Der sagte vorab nur: „Es ehrt mich natürlich, dass ich für die Aufgabe in Betracht gezogen werde, andererseits muss ich das genau abwägen.“ Hinck hat einen interessanten Job beim Landratsamt in Böblingen, wo er sich allerdings unter Umständen auch beurlauben lassen könnte. „Erste Gespräche mit meinem Arbeitgeber hat es gegeben“, sagt Hinck, „alles andere muss man abwarten. Ich werde die Entscheidung sicher nicht überstürzen.“

Hinck selbst hat in den vergangenen Jahren trotz der beschränkten Möglichkeiten sehr gute Arbeit bei der zweiten Mannschaft geleistet, mit der er aktuell in der Oberliga auf dem zehnten Platz steht. Diese Aufgabe müsste der 31-Jährige für die Rolle bei der ersten Mannschaft abgeben, als möglicher Nachfolger käme Alexander Malchow infrage, der bei den Kickers noch einen Vertrag bis zum Saisonende besitzt. Der bisherige „Co“ des beurlaubten Stefan Minkwitz wollte sich gestern nicht konkret zu den Plänen äußern. „Ich werde zunächst einmal die Gespräche mit dem Präsidenten und dem Manager abwarten“, sagte Malchow, seine Entscheidung sei im Moment völlig offen. Der neue Chefcoach Schmitt ist so oder so überzeugt: „Wir werden eine Lösung finden, eine gute Lösung.“

Nebenbei will Edgar Schmitt, der momentan noch in Aalen wohnt, auch ein neues Domizil, möglichst ein Häuschen, im Einzugsgebiet der Kickers finden, möglicherweise auf den Fildern. Es gibt also genug zu tun für den neuen Trainer, der auf eine willige Mannschaft treffen dürfte. Bestes Beispiel: einige der Spieler absolvierten gestern ein Trainingsprogramm im ADM-Sportpark. Freiwillig wohlgemerkt, denn der Montag soll unter Schmitt künftig trainingsfrei sein.

Stuttgarter Zeitung

StZ: Die große Kickers-Frage: „Are you ready, Eddy?“

OSKAR BECK Mit Wundern kennt er sich aus: Vor 15 Jahren machte Edgar Schmitt das Spiel seines Lebens. So einen können die Stuttgarter Kickers als Trainer gebrauchen, meint der StZ-KolumnistOskar Beck.

Wenn man den neuen Trainer der Stuttgarter Kickers vorstellen will, stellt sich die Frage, womit man anfängt: mit seinem kurzen, verrückten Leben als Fußballstar – oder jenem Leben, das er am 28. Oktober 1993 morgens um 7.50 Uhr nicht verloren hat?

Edgar („Looping“) Schmitt nennt man ihn seither, denn so hat sich selten ein Fußballer überschlagen. Auf der Fahrt zum Training passiert plötzlich vor ihm ein Unfall. Er bremst. Zu spät. Er hebt ab, fliegt und überschlägt sich, viermal, fünfmal. Das krachende Chaos ist so schlimm, dass Schmitt hinterher sagt: „Wenn ich gestorben wäre, ich hätte es gar nicht mitgekriegt.“

Er lebt.

Er lebt sogar dermaßen, dass ihn jetzt, fünfzehn Jahre danach, die Kickers für ihren eigenen Überlebenskampf verpflichten. Der Kickers-Präsident Dirk Eichelbaum sagt: „Unser Wunschkandidat.“ Denn was in Degerloch gebraucht wird, ist ein Überlebenskünstler, der sich wehrt gegen das Schicksal und dazuhin noch weiß, was zu tun ist, wenn man, wie die Kickers, ganz unten ist. Fangen wir also nicht vorne an, sondern unten.

Bitburg, Eifel, ein Tag Ende Mai 1994. Wir begleiten den verletzten KSC-Fußballer Edgar Schmitt auf einem schweren Gang, genau gesagt die Treppe hoch zur Praxis eines Fitmachers. 30 Stufen, 30-mal Schmerzen. Und oben die Folterkammer. Grausame Geräte. Eisen. Stahl.

„Are you ready, Eddy?“ fragt der Folterknecht, ein Holländer. Ja, Eddy ist bereit für die tägliche Qual. Laufband. Beinpresse. Beugen. Strecken. Eddy schindet sich, die Augen treten ihm schier aus dem Kopf, er kämpft mit sich, dem operierten Knie, seinem inneren Schweinehund und dem Fitmacher, der fordernd faucht: „Du sollst beugen, Junge!“

„Scheißknie“, stöhnt Schmitt.

Es sind Bilder der Qual, man möchte mitschreien vor Mitleid mit diesem armen Kerl, dem ein Kreuzbandriss und zwei Außenmeniskusrisse die Existenz bedrohen. So quält er sich ein halbes Jahr. Ein halbes Jahr ohne Ball ist für einen 31-jährigen Kicker wie Knast – um aus dem wieder rauszukommen, muss einer alles Gute aus sich rauskitzeln. Schmitt hat es damals geschafft – und muss sich deshalb heute nicht wundern, wenn das große Wort wieder fällt: Auch aus den Kickers, sagt der Präsident, soll der neue Trainer „alles rauskitzeln“.

Edgar Schmitt hat als Fußballer das Beste aus sich gemacht. Dabei war eigentlich alles schon zu spät. Bürokaufmann hat er gelernt und nebenbei zum Spaß Tore für Bitburg, Salmrohr, Saarbrücken und Trier geschossen – als er mit 28 noch Profi wurde, sagte er locker: „Der Fußball ist nicht mein Leben.“ Sein Leben ist die Familie in Dudeldorf in der Eifel, und Oma Charlotte. Doch zwei Jahre später muss die Oma, mit 84, plötzlich in eine TV-Kamera sagen: „Mensch, jetzt macht dieser alte Bock noch solche Sprünge.“ Sie meint den Enkel, den über Nacht prominent gewordenen Spätzünder: Binnen einer Woche überlebt er im Autowrack und macht den Kick seines Lebens.

Sein Tag aller Tage ist der 2. November 1993. Morgens wacht er noch auf als irgendein Schmitt, doch am Abend geht das Flutlicht an, und alle Welt nennt ihn fortan den „Euro-Eddy“, denn im KSC-Trikot schießt er dem FC Valencia alle Uefa-Cup-Lampen aus, die Anzeigetafel meldet: „7:0 – Schmitt . . . Schmitt . . . Schmitt . . . Schmitt.“

„So um drei nachts kam ich heim“, hat er uns später erzählt, „und als ich den Anrufbeantworter abhörte, dachte ich: spinnen jetzt alle? Das waren achtzig Anrufe.“ Die spanische Zeitung „Sport“ spinnt sogar mit dem Titel: „Schmitt, der Henker.“ Im ersten Schock hat der sich das Video seines wilden Abends nur sparsam angeschaut, so sehr ist er vor diesem Fremdling erschrocken, den er da „wie bekloppt“ stürmen, schäumen und schießen sah, diesem Hitzkopf und Pulverfass. „Edgar, hab ich zu mir gesagt, das bist du nicht mehr.“

Schmitt kennt sich anders. Er ist eigentlich der beste Mensch. Im Flugzeug bat er die Mitreisenden mal um eine milde Spende für die notleidenden Seehunde in der Eifel. „Gibt“s in der Eifel denn Seehunde?“ fragte einer. „Nein“, sagte Schmitt, „aber wenn es sie geben würde, hätten sie Hilfe nötig.“ Die 2000 Mark, die er zusammenbekam, hat er der Kinderkrebshilfe gespendet.

Da verknüpft einer den Spaß mit dem Biss, der in jenen verrückten Uefa-Cup-Wochen anno 94 dazu führte, dass Schmitt alleine acht der fünfzehn KSC-Tore gegen Eindhoven, Valencia, Bordeaux und Porto schoss. Danach saßen wir einmal in einem Karlsruher Café, und er schaufelte ein Stück Himbeertorte in sich hinein und sagte: „Um ein Spiel zu kippen, bin ich der Richtige.“

Kippt Eddy als Nächstes die Stimmung in Degerlochs Höhen?

Stuttgarter Zeitung