Vorberichte Carl Zeiss Jena – Stuttgarter Kickers

Kickers heute bei Carl-Zeiss Jena

„Wir können Vollgas geben“
STUTTGART (ump). Die Stuttgarter Kickers treten bereits heute (18.30 Uhr) zu der vorgezogenen Partie bei Carl-Zeiss Jena an, dem nächsten Abstiegsendspiel der dritten Liga. „Das ist weder ein Vor- noch ein Nachteil“, sagt der Trainer Rainer Kraft zu der Terminverlegung, die wegen der U-17-EM in Thüringen zustande kam. Als Vorteil könnte sich dagegen erweisen, dass die Kickers keinerlei Druck mehr haben. „Der Druck liegt bei Jena“, sagt Kraft und fügt hinzu: „Wir können Vollgas geben und wollen gewinnen.“

Ob Orlando Smeekes dazu von Anfang an beitragen wird oder von der Bank kommt, ist noch offen. Ebenso wäre denkbar, dass rechts in der Viererkette Moritz Steinle den Vorzug vor Benedikt Deigendesch erhält. Obwohl die Mannschaft am Mittwoch und Donnerstag trainingsfrei hat, ist nicht daran gedacht, einen der Spieler morgen bei der zweiten Mannschaft im WFV-Pokal-Viertelfinale gegen Heidenheim einzusetzen.

Abseits des Platzes haben die Kickers gestern Abend erste Gespräche mit dem Hauptsponsor über ein mögliches Engagement in der vierten Liga geführt. „Man kann aber nicht von einem Ergebnis ausgehen“, sagte der Präsident Dirk Eichelbaum vorab.

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Scharinger Trainer-Kandidat

Die Blauen wollen heute in Jena ihre Serie fortsezten – Ulm an Tucci dran

STUTTGART (jüf). Zwei Siege in Serie hat Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers zuletzt eingefahren, mit dem dritten heute (18.30 Uhr) bei Carl Zeiss Jena wären die Blauen im Kampf um den Ligaverbleib wieder bei der Musik. Trainer Rainer Kraft bleibt dennoch bei seiner Linie: „Für uns hat sich die Lage nicht groß verändert, wir können weiter befreit aufspielen.“ Klar ist, dass mit jedem Sieg seine Chancen steigen, auch in der neuen Saison Chefcoach zu bleiben.

Unabhängig davon sondiert die Chefetage Alternativen. Dazu gehört Ex-Kickers-Spieler Rainer Scharinger, mit dem ein erstes Gespräch stattfand. Der 42-Jährige hört am Saisonende bei 1899 Hoffenheim II auf und war gegen Braunschweig im Stadion. Präsident Dirk Eichelbaum sagte nur so viel: „Es ist sein legitimes Interesse zuzuschauen. Wir konzentrieren uns voll auf die laufende Saison.“ Das tut auch Stürmer Marco Tucci – was nichts daran ändert, dass Regionalligist SSV Ulm 1846 starkes Interesse am Stürmer zeigt.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers wollen Kampf annehmen

Stuttgart (bw) – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Nur drei Tage nach dem 3:1-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig, durch den sich das Schlusslicht weiter im Rennen um den Klassenverbleib gehalten hat, geht es heute (18.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim FC Carl Zeiss Jena weiter. Die Partie vom 35. Spieltag musste vorgezogen werden, weil im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld am Wochenende ein Vorrundenspiel der U-17-Europameisterschaft ausgetragen wird. Torhüter Manuel Salz, der gegen Braunschweig mit seinem gehaltenen Elfmeter die Wende einleitete, kommt die Spielverlegung gerade recht. „Dann sind unsere positiven Erinnerungen noch im Kopf. So kann es weitergehen“, sagt der 23-Jährige mit einem gelösten Lächeln.

Allerdings ist der Tabellen-16. Jena ein anderes Kaliber als die Eintracht, die im gesicherten Mittelfeld stand und im Gazi-Stadion daher nichts zu verlieren hatte. „Ich erwarte einen Kampf bis aufs Messer. Den müssen wir annehmen, dagegenhalten und dann schauen, was rauskommt“, sagt Kickers-Trainer Rainer Kraft, der die Partie gegen Braunschweig mit der Mannschaft detailliert ausgewertet hat und keineswegs zufrieden war. „Wir haben den Spielern gesagt, dass es keine Glanzleistung war. Mit der Einstellung, die das Team bis zu dem gehaltenen Elfmeter gezeigt hat, können wir in Jena nichts holen“, erklärt der Coach. Gestern machte sich die Mannschaft auf den Weg nach Thüringen und wird heute wohl in derselben Besetzung wie am Samstag antreten. Möglicherweise könnte jedoch Orlando Smeekes in die Startformation zurückkehren.

So wollen sie spielen: Salz – Deigendesch, Mann, Traub, Härter – Traut, Rosen, Gambo, Ivanusa – Galm, Smeekes.

Eßlinger Zeitung

Erstes von vier Endspielen

35. Spieltag

Für Fußball-Drittligist Carl Zeiss Jena beginnt am Dienstag (18:30 Uhr) die entscheidende Phase im Kampf um den Klassenerhalt. Im Kellerduell empfangen die Thüringer Schlusslicht Stuttgarter Kickers.

Niels Hansen (l., Jena) und Michael Schürg; Rechte: Matthias Koch
Im Hinspiel setzte sich Jena 3:0 durch – ein Sieg wäre für Jena auch am Dienstag immens wichtig (Archivbild).
„Endspiele zum Gewinnen da“

„Für uns gibt es jetzt nur noch Endspiele“, weiß Carl-Zeiss-Kapitän Nulle. Routinier Ziegner kündigt an: „Das ist ein Endspiel. Endspiele sind dafür da, dass man sie gewinnt.“ Jena muss dringend punkten, die Thüringer liegen nach der Pleite von Paderborn nur noch einen Zähler vor der Abstiegszone. Der Jenaer Coach Fascher kann aber fast aus dem Vollen schöpfen. Fehlen wird vermutlich nur der gesperrte Angreifer Amirante, mit dem angeschlagenen Mittelfeldspieler Schröter plant der Trainer jedoch.
Stuttgart zuletzt doppelt siegreich

Gegner Stuttgarter Kickers kommt mit Rückenwind nach Jena. Das Schlusslicht hat zuletzt zwei Siege in Serie geholt und schöpft mit fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Fascher: „Restprogramm könnte einfacher sein“

Obwohl das Spiel an einem Dienstag stattfindet, hoffen die Jenaer auf zahlreiche Unterstützung von den Rängen. Bis Montagnachmittag waren bereits mehr als 3.200 Karten verkauft. Fascher hofft auf zahlreiche Fans und einen Sieg gegen Stuttgart. Dieser ist vor allem mit Blick auf die nächsten Gegner wichtig, denn Düsseldorf und Unterhaching kämpfen noch um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. „Unser Restprogramm könnte wahrlich einfacher sein“, so Fascher.

MDR

Presse zu Stuttgarter Kickers – Eintracht Braunschweig (3:1)

Ein Sieg der Moral

Beim 3:1 gegen Braunschweig zeigen die Stuttgarter Kickers Geschlossenheit

STUTTGART. Die Handschrift des neuen Kickers-Trainers Rainer Kraft ist beim 3:1-Sieg in der dritten Liga gegen Braunschweig sichtbar geworden. Dennoch sagte er: „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden, die Leistung muss besser werden.“ Schon morgen in Jena?

Von Joachim Klumpp

Alle auf einen. Nach dem Schlusspfiff stürmte die komplette Mannschaft zu Manuel Salz. Denn die Kickers-Spieler wussten genau, wem sie den 3:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig letztendlich zu verdanken hatten: ihrem Torhüter, dessen gehaltener Strafstoß in der 65. Minute die Wende einleitete. „Wenn der reingeht, weiß ich nicht, ob wir noch mal ins Spiel zurückkommen“, gab der Stuttgarter Trainer Rainer Kraft zu. Salz, der bereits seinen vierten Strafstoß in dieser Saison parierte, wollte sich zu seiner Zukunft nicht äußern. „Ich werde alles für den Klassenverbleib geben, danach sieht man weiter.“

Als gelungener Schachzug erwies sich zudem die Einwechslung von Orlando Smeekes, der mit einem Traumpass das 2:1 durch Danny Galm vorbereitete. Vier Minuten drehten ein Spiel, das Braunschweig nicht verlieren muss, vielleicht sogar nicht verlieren darf. Doch in diesen 240 Sekunden zeigte sich vielleicht am deutlichsten, was unter dem neuen Trainer Rainer Kraft – in Zusammenarbeit mit seinem Assistenten Alexander Malchow – anders geworden ist. Es gibt eine klare Linie, Vorgaben, an die sich die Spieler halten. Kraft: „Man sieht ja, dass die Mannschaft Fußball spielt, und zwar miteinander.“

Was im Umkehrschluss heißen soll, dass zuvor einige nur für sich oder die Galerie gespielt haben, in den Augen der Trainer wohl die degradierten Parmak, Schürg und Landeka – die, zumindest am Samstag, nicht vermisst wurden. „Die Mannschaft ist näher zusammengerückt“, lautete das Urteil des Managers Joachim Cast. Das zeigte sich auch vor dem Anpfiff, wo wie schon in Dresden ein Kreis gebildet wurde. Alle zusammen: von der Nummer eins bis zum Betreuer. „Wenn da 25 Mann stehen, die wirklich wollen, dann spürt das der Gegner schon.“

Auch wenn sich Braunschweig davon zunächst nicht beirren ließ und durch Onuegbus Kopfball in Führung ging. Ein scharfer Freistoß von Traut auf Traub führte zu dem Ausgleich, am Ende setzte Bashiru Gambos Elfmetertreffer nach Foul an Tucci den Schlusspunkt vor 3110 Zuschauern. „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden – die Leistung muss aber noch besser werden“, sagte Kraft, dem die Defizite im taktischen Bereich nicht verborgen blieben. Es war kein perfektes Spiel, aber ein effizientes. Und der Kapitän Alexander Rosen sagte: „Der Trainer gibt uns Selbstvertrauen. Aber wir tun gut daran, jetzt nicht mit dem Rechnen anzufangen.“

Ein bisschen Mathematik ließ sich der Manager Joachim Cast dann doch noch entlocken: „Unsere Chancen auf den Klassenverbleib sind um ein paar Prozent gestiegen.“ Um wie viel, wollte er nicht verraten. „Wir denken nur von Spiel zu Spiel.“ Schon morgen geht“s nach Jena, dem nächsten Abstiegsendspiel. Dort will dann auch der Präsident Dirk Eichelbaum wieder 90 Minuten vor Ort sein, nachdem er am Samstag in der Halbzeit kurz nach Hause fuhr. Weil er dabei einen Unfall baute, verpasste er die zweite Hälfte und die Siegtreffer. „Die Reparatur wird ein paar Tage in Anspruch nehmen“, sagt er. Immerhin macht ja zurzeit die Reparatur der Mannschaft Fortschritte.

Stuttgarter Kickers: Salz – Deigendesch, Mann, Traub, Härter – Traut (86. Steinle), Rosen, Gambo, Ivanusa – Tunjic (63. Smeekes), Galm (88. Tucci).

Braunschweig: Fejzic – Brinkmann, Schanda, Dogan, Boland – Rodrigues, Lenze (83. Banser), Kruppke, Pfitzner (71. Morabit) – Schied (63. Danneberg), Onuegbu.

Schiedsrichter: Hammer (Ranis).

Tore: 0:1 Onuegbu (15.), 1:1 Traub (35.), 2:1 Galm (69.), 3:1 Gambo (90./Elfmeter).

Besonderes Vorkommnis: Salz hält Foulelfmeter von Dogan (65.).

Rote Karte: Fejzic (90./Notbremse).

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Salz hält die Hoffnung am Leben
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Die minimale Chance auf den Klassenverbleib besteht weiter

Die Stuttgarter Kickers haben den Kampf um den Klassenverbleib in der dritten Fußball-Liga noch nicht aufgegeben: Am Samstag schlugen die Blauen Eintracht Braunschweig mit 3:1 – vor allem dank Torhüter Manuel Salz.

Von Jürgen Kemmner

STUTTGART. Mathematiker muss man bei den Kickers nicht sein, um zu wissen, was die Tabelle verrät. Vier Spieltage vor Saisonschluss fehlen fünf Punkte ans rettende Ufer – Trainer Rainer Kraft formulierte es in seiner trockenen Art, Dinge zu beschreiben, so: „Es gibt nichts zu rechnen – wir müssen alle Spiele gewinnen, um drinzubleiben. Punkt.“ Damit ist das Wesentliche über Sorgen und Hoffnungen bei den Kickers aus Stuttgart erschöpfend gesagt.

Holen wir aber etwas weiter aus. Gegen Braunschweig haben die Blauen da weitergemacht, wo sie in Dresden aufgehört hatten. Zweiter Sieg in Folge, es gelingt dem Coach offenbar, die Blockaden in den Köpfen zu lösen – hin und wieder wagte außer Bashiru Gambo einer eine Aktion mit Ball, es wurde kombiniert, nicht mehr jede Kugel hoch weggedroschen. Aber es kehrte kurz nach der Pause wieder die lähmende Angst vorm Verlieren zurück. Die Kickers ließen sich immer weiter zurückdrängen, Marcus Mann foulte Dennis Kruppke im Strafraum – und wenn Manuel Salz den Strafstoß von Deniz Dogan nicht pariert hätte, wäre den Kickers-Fans wohl kaum ein Happy End vergönnt gewesen. „Ich glaube nicht“, bekannte Kraft, „dass wir nach einem 1:2 noch einmal zurückgekommen wären.“

So war es wieder einmal Salz, der den Blauen einen Sieg ermöglichte – am Samstag parierte der 23-Jährige den vierten Elfmeter in dieser Saison. „Es zahlt sich aus, dass ich Statistiken führe“, sagte der Keeper, „Dogan hat seine beiden Elfer in diese Ecke geschossen, deshalb bin ich dahin gegangen.“ Auch in der ersten Hälfte hatte Salz stark reagiert, als kurz nach dem 0:1 der Braunschweiger Marcel Schied alleine aufs Kickers-Tor zulief – das schnelle 0:2 wäre vielleicht auch schon das Ende aller blauen Träume gewesen. Doch Salz war auf dem Posten. Die wiederholten Glanztaten des jungen Mannes haben sich längst herumgesprochen, Zweitligist SC Freiburg hat schon vorgefühlt. Sein Abschied nach Saisonende ist auch im Fall des Klassenverbleibs kaum zu verhindern. „Zu meiner Zukunft sage ich nichts – ich konzentriere mich ganz auf die Kickers“, sagte Salz.

Nach dem Erfolg hielten die Granden auf der Waldau den Ball betont flach – markige Sprüche wie „jetzt packen wir“s“ waren tabu. „Wir wollen alle Kräfte in der scheinbar ausweglosen Situation mobilisieren“, sagte Manager Joachim Cast. Auf diese Linie schwört auch Kraft seine Mannschaft ein – alle rücken noch enger zusammen. Offenkundig wird diese neue Philosophie auch für die Zuschauer, wenn sich die Blauen – inklusive aller Ersatzspieler und des Trainerstabs – vor dem Anpfiff auf dem Platz zum Kreis formieren und sich einschwören. Die Blauen haben es noch selbst in der Hand, drei der vier Gegner sind direkte Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg. Vier Siege, die Kickers kämen auf 43 Punkte – das würde wahrscheinlich zum Nichtabstieg reichen. Ein bisschen rechnen, Entschuldigung, Herr Kraft, muss erlaubt sein.

Stuttgarter Nachrichten

Wie ausgewechselt

Die Stuttgarter Kickers bleiben nach dem 3:1 gegen Eintracht Braunschweig weiter im Rennen um den Klassenverbleib

Stuttgart – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers ist zu neuem Leben erwacht. Das 3:1 (1:1) gegen Eintracht Braunschweig war der zweite Sieg in Folge – und der Beweis dafür, dass der Trainerwechsel zu spät erfolgte. Noch fünf Punkte trennen die Kickers vom rettenden Ufer. Vier Spiele stehen für die Aufholjagd aus. Die Hoffnung bleibt.

Von Beate Wockenfuß

Die Freude über den siebten Saisonsieg der „Blauen“ war gedämpft. Schließlich verstärkte der neuerliche Triumph im Schlussspurt unter Trainer Rainer Kraft die Gewissheit, was alles möglich gewesen wäre, wenn, ja wenn. . . Kraft und Co-Trainer Alexander Malchow haben es geschafft, der unter Edgar Schmitt zunehmend demoralisierten Mannschaft den Glauben an sich selbst zurückzugeben. Die Blockade scheint gelöst. Wie schon in Dresden ist es den Kickers auch gegen Braunschweig gelungen, einen Rückstand aufzuholen und das Spiel noch zu drehen. „Wir haben jetzt zwei Wochen gezielt trainiert. Die Trainer geben uns Selbstvertrauen, sie feuern uns an und motivieren uns“, erklärt Kapitän Alexander Rosen die mentale Wandlung. Und auch Torwart Manuel Salz hat ein stärkeres Teamgefühl ausgemacht: „Wir sind näher zusammengerückt, helfen uns gegenseitig, wenn mal jemand einen Fehler macht.“ So geschehen in der 65. Minute, als Innenverteidiger Marcus Mann beim Stand von 1:1 einen Strafstoß verursachte. Salz parierte zum vierten Mal in dieser Saison – und leitete die Wende ein. Vier Minuten später erzielte Danny Galm nach einem Traumpass von Orlando Smeekes das 2:1, Bashiru Gambo sorgte per Foulelfmeter für den 3:1-Endstand (90.+2). In der ersten Hälfte hatte Torsten Traub (35.) den Führungstreffer von Kingsley Onuegbu (15.) egalisiert. „Der Mut kommt langsam wieder zurück“, konstatiert Kraft, ist sich aber zugleich bewusst: „Die Leistung muss besser werden.“ Das sagt der Coach mit der gleichen Ruhe, die ihn auch an der Seitenlinie auszeichnet. Dieses Auftreten gibt der Mannschaft Sicherheit. „Wir haben einen ganz klaren Plan, an den sich jeder hält. Und von diesem Plan werden wir nicht abweichen, egal was passiert“, erklärt Kraft. Doch nicht nur die klare Linie ist der Unterschied zu Schmitt. Statt Woche für Woche mit den ewig gleichen Parolen um sich zu werfen, über fehlende Ordnung auf dem Platz und mangelnde Professionalität neben dem Platz zu lamentieren, handelt das neue Trainergespann. Mit Erfolg. „Wir blicken jetzt nur nach vorn“, sagt Kapitän Rosen. Nach vorn heißt erst einmal bis zum nächsten Spiel. Das steht bereits morgen (18.30 Uhr) beim FC Carl Zeiss Jena an. „Wir tun gut daran, den Fehler der vergangenen Saison und der vorigen Spiele nicht wieder zu begehen. Denn wenn wir jetzt immer wieder anfangen zu rechnen, gehen von der Konzentration einige Prozentpunkte verloren. Das darf nicht passieren“, warnt der Mittelfeldspieler. Und Kraft betont: „Es gibt schon lange nichts mehr zu rechnen. Wir müssen gewinnen. Punkt.“

statistik

Stuttgarter Kickers: Salz – Deigendesch, Mann, Traub, Härter – Traut (86. Steinle), Rosen, Gambo, Ivanusa – Tunjic (63. Smeekes), Galm (88. Tucci).

Eintracht Braunschweig: Fejzic – Brinkmann, Schanda, Dogan, Boland – Rodrigues, Lenze (83. Banser), Kruppke, Pfitzner (71. Morabit) – Schied (63. Danneberg), Onuegbu.

Schiedsrichter: Hammer (Ranis).

Zuschauer: 3110.

Tore: 0:1 Onuegbu (15.), 1:1 Traub (35.), 2:1 Galm (69.), 3:1 Gambo (90.+2/Foulelfmeter).

Besonderes Vorkommnis: Salz hält Foulelfmeter von Dogan (65.).

Gelbe Karten: Galm / Kruppke.

Rote Karte: – / Fejzic (90./Notbremse).

Beste Spieler: Salz, Traub / Schanda, Onuegbu.

Eßlinger Zeitung

Stuttgarter Kickers geben Rote Laterne ab
Gambo setzt den Schlusspunkt

Die Stuttgarter Kickers klettern nach der siegreichen Partie gegen Eintracht Braunschweig zumindest vorübergehend vom letzten Tabellenplatz auf Platz 19. Braunschweig hatte bei dem zwischenzeitlichen Stand von 1:1 noch durch einen Strafstoß die Gelegenheit das Spiel zu seinen Gunsten zu drehen, doch Kickers-Keeper Salz glänzte durch eine Parade.

Kickers-Coach Rainer Kraft nahm nach dem 2:1-Auswärtserfolg bei Dynamo Dresden zwei Änderungen seiner Startaufstellung vor: Gentner und Smeekes pausierten für Härter und Tunjic.

Auf der Gegenseite änderte Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht seine Startaufstellung im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen den SC Paderborn nur auf einer Position: Onuegbu durfte für Banser ran.

Die Anfangsphase der Partie gehörte zwar den Kickers, doch die Führung erzielten die Braunschweiger mit ihrer ersten Möglichkeit des Spiels: Nach einer Hereingabe von Rodrigues stand Onuegbu goldrichtig und köpfte zum 1:0 ein (15.). Doch die Stuttgarter ließen sich durch diesen Gegentreffer nicht aus der Ruhe bringen und drängten auf den Ausgleich. Eine knappe Viertelstunde später war es dann auch soweit: Nach einem tollen Freistoß von Traut musste Traub nur noch einschieben und erzielte das 1:1 noch vor der Pause (36.).

Braunschweig kam motivierter aus der Kabine und erspielte sich gute Möglichkeiten, bis es in der 65. Spielminute zu einem Aufreger kam: Mann foulte Kruppke innerhalb des Strafraums, weshalb Referee René Hammer nicht lange zögerte und auf Elfmeter entschied. Dogan trat an – und Salz parierte! Fast im Gegenzug kam die demotivierende Antwort der Kickers: Der kurz zuvor eingewechselte Smeekes legte den Ball auf Galm vor und dieser traf zum 2:1 (69.). Eintracht-Keeper Fejzic sah in der 90. Spielminute nach einer Notbremse noch die Rote Karte (90.) und zwang Boland somit bei einem anschließenden Strafstoß im Tor zu stehen. Gambo trat an den Elfmeterpunkt und traf – im Gegensatz zu Dogan – zum 3:1-Endstand (90.+3).

Die Stuttgarter Kickers sind am Dienstag zu Gast in Jena und Braunschweig empfängt am Sonntag die Fortuna aus Düsseldorf.

Kicker

Die Einstellung stimmt erst in der Nachspielzeit

Eintracht verliert, hat aber weiter acht Punkte Vorsprung auf ersten Abstiegsplatz
Von Marc Rotermund

STUTTGART. Erst als der Tabellenletzte sie sogar demütigen wollte, legten Eintrachts Spieler das Zweikampfverhalten an den Tag, das zum Bestehen des Abstiegskampfes erforderlich ist.

Die Nachspielzeit läuft, Orlando Smeekes streichelt sekundenlang den Ball aufreizend lässig, bis es Dennis Kruppke zu bunt wird. Braunschweigs Regisseur läuft den Stürmer der Stuttgarter Kickers über den Haufen und gibt ihm noch einige passende Worte mit auf den Weg.

Eine Einstellung wie diese über 90 Minuten – und Eintracht hätte am Samstag das Spiel der dritten Fußball-Liga beim Schlusslicht nie und nimmer mit 1:3 (1:1) verloren. Der wiedererstarkte Kingsley Onuegbu hatte die Braunschweiger in der 15. Minute in Führung gebracht. In der Folgezeit aber trafen Torsten Traub (35.), Danny Galm (69.) und Bashiru Gambo (90.+2) für die kampfstärkeren Kickers.

Das einzig Positive: Aalen unterlag gestern bei Werder Bremen II mit 1:3. Eintrachts Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt vier Spieltage vor Schluss deshalb weiter acht Punkte und das weit bessere Torverhältnis.

Das wusste Torsten Lieberknecht noch nicht, als er mit seiner Mannschaft hart ins Gericht ging. „Die Niederlage haben wir uns selbst zuzuschreiben, denn wir haben nie die richtige Einstellung zum Spiel gefunden“, kritisierte Eintrachts Trainer und betonte: „Ich hatte eine andere Einstellung erwartet.“

Spielerisch war Eintracht mindestens eine Klasse stärker als die Kickers. Und auch das Chancenplus lag eindeutig auf Seiten der Braunschweiger. Sie agierten aber erneut nicht zielstrebig und zupackend genug. „Wir haben es wieder einmal nicht geschafft, unsere Vorteile zu nutzen“, klagte der sportliche Leiter Marc Arnold. Nicht nur er fühlte sich erinnert an die Auswärtsspiele in Jena und Wuppertal, die Eintracht trotz spielerischer Überlegenheit ebenfalls verloren hatte.

Zu allem Überfluss verschoss der sonst so sichere Deniz Dogan in Stuttgart in der 65. Minute nach einem Foul an Dennis Kruppke einen Strafstoß. Damit nicht genug: In der Nachspielzeit sah Schlussmann Jasmin Fejzic nach einer Notbremse die rote Karte. Weil das Auswechselkontigent erschöpft war, musste Linksverteidiger Mirko Boland für gut eine Minute ins Tor – in einer Partie, die Eintracht nie und nimmer hätte verlieren dürfen.

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Das Hoffen auf den Klassenverbleib geht weiter – 3:1-Heimerfolg gegen Braunschweig

Nach einem packenden Drittligaspiel dürfen die Kickers nach dem heutigen 3:1-Sieg über Eintracht Braunschweig weiter an den Klassenverbleib glauben. Wie schon in Dresden drehte die Mannschaft von Trainer Rainer Kraft einen Rückstand , nachdem Braunschweigs Onuegbu die Gäste mit 1:0 in Front köpfte (15.). Doch per Volleyschuss traf Torsten Traub noch vor der Halbzeit zum 1:1-Ausgleich (35.). Der Knackpunkt des Spiels war aber endgültig der gehaltene Foulelfmeter von Manuel Salz gegen Dogan, den der Kickers-Schlussmann klasse parierte (63.). Nur Minuten später schickte Orlando Smeekes seinen Sturmpartner Danny Galm mit einem sensationellen Pass, Galm traf mit seinem dritten Saisontreffer eiskalt zum 2:1 (69.). In den Schlussminuten bekam Gästekeeper Fejziz noch die Rote Karte, den fälligen Foulelfmeter verwandelte Bashiru Gambo sicher zum 3:1-Endstand (90.).

Offizielle Homepage

Vorberichte Stuttgarter Kickers – Eintracht Braunschweig

Kickers heute gegen Braunschweig

Härter und Tunjic drängen sich auf
STUTTGART (ump). Fünf Spieltage vor Schluss ist die Ausgangssituation der beiden Stuttgarter Clubs in der dritten Fußballliga nur in einem Punkt identisch: beide sind noch nicht gerettet. Der VfB Stuttgart II will heute bei Erzgebirge Aue die drei Punkte holen, um auch die letzten Zweifel am Klassenverbleib auszuräumen und dann den Nachfolger für Trainer Rainer Adrion (als Favorit gilt Jürgen Hartmann) vorstellen zu können. Für den Lokalrivalen und Tabellenletzten Stuttgarter Kickers wäre dagegen selbst ein Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig (14 Uhr, Gazi-Stadion) nur ein kleiner Schritt auf diesem Weg.

Nachdem der neue Kickers-Trainer Rainer Kraft unter der Woche durch die Suspendierungen von Mustafa Parmak, Michael Schürg und Josip Landeka – wobei nur der Letztgenannte bei der 1:2-Niederlage am Mittwoch in der Oberliga gegen Durlach zum Einsatz kam – zumindest personell für klare Verhältnisse gesorgt hat, gilt es heute, den zarten Aufschwung aus dem Dresden-Spiel auch gegen Braunschweig fortzusetzen. Von der Aufstellung her wäre links in der Abwehrkette Jens Härter eine Alternative für den zuletzt etwas ausgelaugt wirkenden Thomas Gentner und im Angriff der kopfballstarke Siegtorschütze Mijo Tunjic für Orlando Smeekes. Der wiederum hat vergangene Woche in Dresden offensichtlich Werbung in eigener Sache betrieben, jedenfalls hat der niederländische Dynamo-Trainer Ruud Kaiser ein Auge auf seinen Landsmann geworfen und sagt: „Wir haben ihn auf der Liste.“

Auch abseits des Platzes laufen die Planungen der Kickers weiter. Während das für den Fall des Abstiegs richtungsweisende Gespräch mit dem Hauptsponsor Eduardo Garcia Anfang nächster Woche stattfinden soll, hat der Werbepartner Auto-Palazzo für die Kickers-Fans ein zusätzliches Bonbon im Saisonendspurt parat. Für jeden Punkt, den die Mannschaft noch holt (bei fünf Spielen also maximal 15 Zähler), gibt es beim Kauf eines Neuwagens ein Prozent Rabatt. Zudem setzt die Firma zu den beiden verbleibenden Auswärtsspielen nach Jena und Bremen jeweils einen Fanbus ein. Mit diesen Aktionen signalisiert der Sponsor nicht nur seine Verbundenheit zu den Kickers, sondern auch: wir wollen selbst in der Regionalliga weitermachen. Was die Mannschaft aber nicht daran hindern soll, ihre Minimalchance auf den Klassenverbleib zu wahren.

Stuttgarter Zeitung

Immer noch Optimismus bei den Kickers

Nur ein Sieg über Braunschweig hält bei den Blauen die Hoffnung auf den Klassenverbleib aufrecht

Von Jürgen Kemmner

und Jürgen Frey

STUTTGART. Noch fünf Spiele sind es in der dritten Fußball-Liga für die Stuttgarter Kickers – höchstwahrscheinlich. Die Blauen haben sieben Punkte Rückstand aufs rettende Ufer, nur ein Sieg an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion) über Eintracht Braunschweig hält das letzte Fünkchen Hoffnung noch aufrecht. Rainer Kraft muss sich derzeit vorkommen wie ein Kapitän, dessen Schiff leckgeschlagen ist und dessen Mannschaft versucht, das Wasser mit Schnapsgläsern aus dem Boot zu schöpfen. „Rechnerisch ist noch alles möglich“, sagt der Kickers-Trainer, „auch wenn die Wahrscheinlichkeit auf den Nichtabstieg gering ist.“

Was bleibt dem 46-Jährigen, um im Endspurt noch das Allerletzte aus seinem Team herauszuholen? Die personellen Konsequenzen sind gezogen, die körperlichen Grundlagen in Kondition und Technik kurzfristig nicht groß veränderbar – also verlegt sich Kraft darauf, den Profis den Druck zu nehmen. In der Vorbereitung auf die Eintracht weicht der Blick nicht vom Gegner, selbst ein vorsichtiges Schielen zur Tabellensituation ist verboten. „Wir konzentrieren uns ausschließlich auf Braunschweig“, sagt der Coach, „wir machen uns keine Gedanken, über was ist wenn oder Ähnliches. Wir müssen positiv denken und dürfen nicht die Probleme in den Vordergrund stellen.“

Bei Dieter Wahl ist diese Denke längst angekommen. Das Präsidiumsmitglied der Blauen ist sich sicher, dass die Kickers die Eintracht mit Hilfe der Fans besiegen können. „Wir haben nach dem 2:1 in Dresden plötzlich wieder eine Chance“, sagt Wahl, „die Mannschaft hat erkannt: Wir können es noch packen – und ich glaube sowieso fest an das blaue Wunder.“ Hilfe von der Eintracht – wo Wahls Neffe Marc Arnold als sportlicher Leiter arbeitet – ist gänzlich unnötig. „Wir benötigen keine Unterstützung“, betont Wahl.

Die Vorzeichen für die Kickers stehen immerhin nicht so schlecht: Für Braunschweig geht es im Gazistadion um die Goldene Ananas – das Team steht jenseits von Gut und Böse. Und Trainer Kraft hat alle Mann an Bord. Der Kickers-Kahn hat bedrohlich Schlagseite, gesunken ist er noch nicht.

Stuttgarter Nachrichten

Kickers wollen nachlegen

Stuttgart (bw) – Mit neuem Teamgeist und Selbstvertrauen empfangen die Stuttgarter Kickers heute (14 Uhr) zum drittletzten Heimspiel Eintracht Braunschweig. (…)

Stuttgarter Kickers

Der 2:1-Sieg bei Dynamo Dresden hat die Kickers nicht nur im Kampf um den Klassenverbleib im Rennen gehalten, sondern war mindestens ebenso wertvoll für das Selbstvertrauen. „Wir wollen auch gegen Braunschweig gewinnen. So haben wir die Mannschaft vorbereitet“, betont Trainer Rainer Kraft, der durch die Suspendierungen von Mustafa Parmak, Michael Schürg und Josip Landeka ein Zeichen gesetzt hat. „Wir haben nur eine Chance, wenn wir als Mannschaft zu hundert Prozent funktionieren. Da muss sich jeder komplett mit einbringen“, begründet der Coach die Disziplinarmaßnahme. Jetzt sind noch 20 Spieler im Training, „auf die wir uns zu hundert Prozent verlassen können“. Fünf Spiele vor dem Saisonende hat das Schlusslicht sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Panik kommt bei Kraft allerdings nicht auf. „Wir spielen gegen Braunschweig, haben dann ein Ergebnis und konzentrieren uns anschließend auf das nächste Spiel“, behält er die Ruhe. Gegen den Tabellenelften kann der Trainer personell aus dem Vollen schöpfen. Rechtsverteidiger Moritz Steinle kehrt nach seinem Virusinfekt wieder in den Kader zurück.

So wollen sie spielen: Salz – Deigendesch, Mann, Traub, Gentner – Traut, Rosen, Gambo, Ivanusa – Galm, Smeekes.

Eßlinger Zeitung

Lieberknecht hält an Schied fest

Glückloser Stürmer soll heute in Stuttgart spielen
Von Marc Rotermund

BRAUNSCHWEIG. Der Fußball-Drittligist spielt heute bei Schlusslicht Stuttgarter Kickers und will die theoretisch noch fehlenden Punkte für den Klassenerhalt einfahren.

Den Tabellenzweiten Paderborn hat Eintracht vor einer Woche in beeindruckender Manier mit 2:0 bezwungen – und was passiert heute von 14 Uhr an beim Schlusslicht Stuttgarter Kickers?

„Der Kopf spielt eine große Rolle. Alle müssen sofort die richtige Einstellung finden. Schließlich brauchen wir noch Punkte, um ganz sicher den Klassenerhalt geschafft zu haben“, sagt Torsten Lieberknecht, der Trainer des Braunschweiger Fußball-Drittligisten. Er betont: „Ich bin sicher, die Mannschaft wird die richtige Einstellung finden.“

Erforderlich ist das allemal. „Die Kickers haben nach ihrem Sieg in Dresden noch einmal Lunte gerochen und kämpfen gegen uns um ihre letzte Chance. Sie stehen ohnehin viel zu weit unten in der Tabelle, denn sie verfügen über einige technisch gute Spieler,“ meint der Braunschweiger Coach.

Von der Kategorie Techniker hat auch er Spieler im Kader – zum Beispiel Tim Danneberg. Nach seiner Operation am Jochbein ist der defensive Mittelfeldakteur überraschend früh wieder ins Training eingestiegen. Zur Sicherheit trägt er in den Einheiten eine Gesichtsmaske. Ob Danneberg heute in Stuttgart schon in der Startelf steht und zum Beispiel Christian Lenze ersetzt, entscheidet sich kurzfristig.

Weiter festhalten wird Lieberknecht an Marcel Schied. Der Stürmer vergab gegen Paderborn beste Chancen en masse und ist mittlerweile seit Mitte Februar ohne Tor. „Wir versuchen, ihm im Training zu helfen, damit er nicht verkrampft“, sagt Eintrachts Coach und betont: „Marcel ist sehr, sehr engagiert und lässt sich überhaupt nicht beirren.“

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Vorschau
Spielinfos:

Anstoß: 02.05.2009 14:00
Stadion: Gazi-Stadion auf der Waldau

Schiedsrichter: Hammer (Ranis)
Assistenten: Lämmchen (Meuselwitz), Albert (Tannenbergsthal)

Stuttgarter Kickers: Steinle ist nach Krankheit wieder fit. An seiner Stelle könnte auch Deigendesch beginnen, Härter kommt statt Gentner infrage.

Eintracht Braunschweig: Im Angriff könnte Banser den zuletzt glücklosen Schied ersetzen.

Aufstellung
Stuttgarter Kickers
Salz – Steinle, Mann, Traub, Gentner – Traut, Rosen, Gambo, Ivanusa – Galm, Smeekes

Trainer: Kraft

Eintracht Braunschweig
Fejzic – D. Brinkmann, Schanda, D. Dogan, Boland – Pfitzner, C. Lenze, Kruppke, Rodrigues – Onuegbu, Schied

Trainer: Lieberknecht

Kicker

„Stuttgart klammert sich an den letzten Strohhalm“

Lieberknecht will beim Tabellenschlusslicht punkten

„Nach dem eindrucksvollen Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Paderborn am vergangenen Samstag geht es jetzt gegen das Tabellenschlusslicht. Da spielt der Kopf eine große Rolle. Wir wissen, dass wir noch Punkte brauche, um ganz sicher zu gehen und müssen von Beginn an die richtige Einstellung zeigen“, sagt Trainer Torsten Lieberknecht auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Spiel bei den Stuttgarter Kickers (Samstag, 2. Mai, 14 Uhr).

„Nach dem Sieg gegen Dynamo Dresden hat Stuttgart Lunte gerochen. Wenn man sieht, wie sie sich vor dem Spiel in einen Kreis gestellt und eingeschworen haben, weiß man, dass sie sich an den letzten Strohhalm klammern werden. Sie stehen aus meiner Sicht eigentlich viel zu weit unten drin, denn sie haben zwei erstligaerfahrene Spieler in ihren Reihen. Dazu kommt mit Smeekes ein Akteur, dessen Schnelligkeit überragend ist“,so Lieberknecht. „Im Hinspiel hatte wir in der 1. Halbzeit unzählige Torchancen und die Stuttgarter fest im Griff, konnten das Spiel aber dennoch nicht gewinnen. Deshalb ist die richtige Einstellung wichtig.“

Welche Profis die Reise nach Stuttgart antreten werden, wollte Lieberknecht indes noch nicht verraten. „Es sind alle Spieler wieder im Training, auch Matthias Henn, aber für einige ist es noch zu früh. Tim Danneberg hat erstmals mit Gesichtsmaske trainiert, ob er dabei ist, wird sich morgen nach dem Training entscheiden“, erläutert der Coach. Experimente wie im Pokalfinale gegen Emden wird es allerdings nicht geben. „Dafür ist nicht die Zeit. Wenn es Wechsel gibt, dann aus taktischen Gründen“, so Lieberknecht. Auf Nachfrage, ob mit einer veränderten Leistung bei Marcel Schied zu rechnen ist, sagte der Trainer: „Marcel ist sehr engagiert und lässt sich nicht beirren. Er setzt sich selber unter Druck und die Mannschaft versucht ihm zu helfen.“

Eintracht Braunschweig

StN: Bayern-Spiel als Rettungsanker

Kickers brauchen Geld – vor allem wenn“s am Samstag schiefgeht

STUTTGART (jüf). Für die Stuttgarter Kickers steht im Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig viel auf dem Spiel. Bleibt ein Sieg aus, wäre der letzte Funke Hoffnung auf den Ligaverbleib weg. Damit würde sich die finanzielle Lage verschärfen. Um die Deckungslücke zu stopfen, soll das Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern (21. Juli) möglicherweise an einen Sponsor verkauft werden, um schon vorher Geld in die Kasse zu bekommen. Aus der Partie gegen die Münchner wird eine Netto-Einnahme von rund 100 000 Euro erwartet. Zum Vergleich: Im Rahmen des Benefizspiels gegen den VfB Stuttgart kamen 54 000 Euro für die Blauen zusammen. Jetzt schon sicher: Für das Spiel in Jena (5. Mai) sponsert ein Gönner kostenlos einen Fan-Bus.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zur Bündelung der Kräfte im Abstiegskampf

Die Kickers bündeln die Kräfte

Im Endspurt der dritten Liga setzt der Trainer Rainer Kraft auf Spieler, „die uns am meisten helfen“

STUTTGART. Gestern haben die Stuttgarter Kickers die angekündigten Personalien umgesetzt. Der Trainer Rainer Kraft hat die Spieler Parmak, Schürg und Landeka ausgemustert, die sich bei der zweiten Mannschaft fit halten dürfen.

Von Joachim Klumpp

Als die Mannschaft der Stuttgarter Kickers gestern um 10 Uhr das Trainingsgelände im ADM-Sportpark betrat, da fehlten einige Spieler: Mustafa Parmak, Michael Schürg und Josip Landeka, dazu wird Sokol Kacani, wie zuletzt schon, vorwiegend bei der zweiten Mannschaft trainieren. Eine Maßnahme, die der Trainer am Wochenende schon angekündigt hatte, um im Schlussspurt der Liga auf jene Spieler zu setzen, „von denen wir überzeugt sind, dass sie uns am meisten helfen“, wie Rainer Kraft es ausdrückt.

Er hat diese Entscheidung mit seinem Assistenten Alexander Malchow getroffen sowie in Abstimmung mit dem Kickers-Manager. „Das ist eine sinnvolle und notwendige Maßnahme“, sagt Joachim Cast. Das sieht zumindest Parmaks Berater Michael Hofstetter etwas anders: „Wir wissen alle, dass er besser spielen könnte, wenn er hundertprozentig fit wäre. Aber wenn sie meinen, das sei richtig, kann man es nicht ändern.“ Den genannten Spielern ist es freigestellt, sich bei der zweiten Mannschaft fit zu halten, „was wir ihnen empfehlen“, sagt Kraft.

Wenn die Kickers ihre minimale Chance auf den Klassenverbleib wahren wollen, dann geht das nur über eine mannschaftliche Geschlossenheit. So ähnlich also wie sie zum Beispiel Jahn Regensburg in dieser Saison demonstriert, das mit einem keineswegs besser besetzten Kader deutlich mehr Punkte auf dem Konto hat. Diese Kraft“sche Bündelung der Kräfte auf 20 Feldspieler im Abstiegskampf wirft natürlich die Frage auf, ob der Kader zuvor nicht übermäßig aufgebläht worden ist. Zeitweise standen schließlich bis zu 28 Spieler auf der Liste. „Diese Kritik kann man natürlich anbringen“, sagt Cast, gibt aber zu bedenken, dass in der Winterpause fünf, sechs Langzeitverletzte im Aufgebot standen. „Deshalb haben wir Spieler wie Köpf und Dittrich noch dazugenommen.“

Diese Alternativen waren eigentlich als Vorteil gedacht, angesichts der vielen englischen Wochen zum Beginn der Rückserie. Doch dieses Konzept ging nicht auf. „Die Rotation hat nicht so funktioniert, wie wir erhofft hatten“, gibt der Manager Cast zu. Unter dem Trainer Edgar Schmitt wechselten Personen und Systeme am Ende auch zu häufig, als dass man von Kontinuität sprechen konnte – was dann auch noch in den ersten beiden Spielen unter Kraft seine Auswirkungen hatte. „Wir hatten einfach nicht die Zeit, um kurzfristig groß etwas zu verändern“, sagt Kraft im Rückblick auf die beiden Partien gegen Regensburg und Wuppertal.

Das ist inzwischen anders, was sich auf die Stimmung und vor allem das Selbstbewusstsein der Mannschaft positiv niederschlagen soll. „Dennoch mussten wir in Dresden das Glück auch ein Stück weit erzwingen“, sagt Kraft. „Die Abstimmung im Defensivverhalten hat noch nicht so gut geklappt, und in der Offensive müssen wir die Konter besser zu Ende spielen“, so lauten Krafts Schwerpunkte dieser Woche, in der das Augenmerk nur dem Heimspiel gegen Braunschweig gilt. „Wir brauchen nicht nur jeden Punkt, sondern auch jeden Zuschauer“, sagt der Trainer und verspricht: „Die Einstellung wird stimmen.“ Das Ergebnis auch?

Stuttgarter Zeitung

Aussortierte Spieler bei Kickers II am Ball

STUTTGART (jüf). Wie angekündigt trainiert Chefcoach Rainer Kraft beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers seit gestern nur noch mit 22 Spielern. Die aussortierten Mustafa Parmak, Michael Schürg, Sokol Kacani und Josip Landeka erklärten allesamt, dass sie sich im Training der zweiten Mannschaft fit halten möchten und möglichst auch im Oberligateam spielen wollen. „Ich kann die Entscheidung zwar nicht nachvollziehen, doch ich akzeptiere sie zum Wohle der Kickers“, erklärte Schürg, an dem Ligarivale Kickers Emden interessiert sein soll. „Vielleicht kann ich mithelfen, die zweite Mannschaft zum WFV-Pokalsieg und damit in den DFB-Pokal zu schießen“, ergänzte der 24-jährige Stürmer.

Kraft wollte sich zu den einzelnen Spielern nicht äußern – er erklärte vor dem Heimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig lediglich: „Wir haben jetzt die 20 Feldspieler, von denen wir glauben, dass sie die beste Mannschaft ergeben.“ Die Oberligaelf der Blauen spielt bereits heute (18.30 Uhr) daheim gegen den ASV Durlach. Wer von den aussortierten Spielern zum Einsatz kommt, entscheidet Trainer Björn Hinck kurzfristig.

Stuttgarter Nachrichten

Marcus Mann für zwei Spiele gesperrt

Kickers-Abwehrspieler Marcus Mann wurde vom Kontrollausschuss des DFB wegen seines unsportlichen Verhaltens mit einer Sperre von zwei Meisterschaftsspielen belegt.
Der 24-jährige brachte in der Partie bei Eintracht Braunschweig am vergangenen Wochenende in der 81. Minute seinen Gegenspieler durch Trikothalten zu Fall und verhinderte damit eine offensichtliche Torchance. Die Sperre von zwei Meisterschaftsspielen entspricht der ständigen Rechtsprechung des DFB-Sportgerichtes in derartigen Fällen (Notbremse ohne anschließenden Torerfolg).

Offizielle Homepage

Presse zu Eintracht Braunschweig – Stuttgarter Kickers (1:1)

Die Blauen geben rote Laterne ab

Leistungssteigerung beim 1:1 in Braunschweig nach der Pause – Marcus Mann fliegt vom Platz

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers warten nach dem 1:1 (1:1) bei Eintracht Braunschweig in der dritten Liga weiter auf den ersten Auswärtssieg. „Ich betrachte das Ergebnis aufgrund der ersten Hälfte aber als Punktgewinn“, sagte der Manager Joachim Cast.

Von Joachim Klumpp

Am Ende herrschte fast so etwas wie verkehrte Welt im Stadion an der Hamburger Straße. In der letzten Minute der Nachspielzeit setzte Braunschweigs Kingsley Onuegbu den Ball freistehend neben das Kickers-Gehäuse, vergab somit das Siegtor – und sein Trainer atmete dennoch auf: „Gott sei Dank“, sagte Torsten Lieberknecht, „das hätte einen faden Beigeschmack gehabt.“

Denn zuvor profitierten die Gastgeber davon, dass die Stuttgarter Kickers das Spielgerät wegen einer Verletzung ins Seitenaus geschossen hatten und danach mit dem Ballbesitz rechneten. Von wegen. Somit gewann Braunschweig weder einen Fairnesspreis noch das Spiel, wobei das nicht unverdient gewesen wäre – zumindest aufgrund der klaren Chancen vor der Pause, als Unvermögen, die Latte oder Torwart Manuel Salz die Kickers vor einem höheren Rückstand bewahrten, ehe Jens Härter kurz vor der Halbzeit überraschend den Ausgleich markierte.

„Da haben wir sicher in einigen Situationen das Glück des Tüchtigen gehabt“, sagte der Manager Joachim Cast, „aber aufgrund der zweiten Hälfte hat sich die Mannschaft den Punkt verdient, die letzten 20 Minuten war Braunschweig stehend k. o.“

So blieben am Ende zwei Hiobsbotschaften: zum einen die Verletzung des Kapitäns Alexander Rosen, der bereits Mitte der ersten Hälfte mit einer Sehnenreizung in der Kniekehle ausgewechselt werden musste sowie die Rote Karte gegen den Abwehrchef Marcus Mann, der mit seiner Notbremse (80.) möglicherweise ein 1:2 verhindert hat. Und dafür Rückendeckung vom Trainer erhielt: „Kein Vorwurf.“ Im Gegenteil. „Er hat sich damit in den Dienst der Mannschaft gestellt“, sagte Edgar Schmitt, auch wenn die Sperre (zwei bis drei Spiele) sportlich schmerzt. Zumal Rosen möglicherweise am nächsten Samstag ebenfalls ausfällt, „was ich befürchte“, so Schmitt. „Aber Benedikt Deigendesch hat im zentralen Mittelfeld eine starke Partie gemacht“, lobte der Trainer den Ersatzmann.

Schmitt will nun „in die Mannschaft reinhören“, um das Training exakt zu dosieren, „da wir doch einige junge Spieler haben.“ Bis zur Winterpause sollen dennoch 17, 18 Punkte her – mindestens. „Wir wollen in Tuchfühlung zum Fünftletzten bleiben“, betont der Trainer, und der Manager fügt hinzu: „Je mehr Mannschaften in den Abstiegskampf verwickelt sind, desto besser.“

In dieser Hinsicht zumindest brauchen sich die Kickers derzeit nicht allzu viele Sorgen machen. Es geht hinten eng zu. Nachdem von den bis Rang zwölf vor den Kickers platzierten Mannschaften (außer Burghausen) keine gewonnen hat, haben die Blauen zumindest die rote Laterne an Werder Bremen II abgegeben. „Wir steigern uns sukzessive“, sagt Schmitt, auch wenn sich das bisher meist in Unentschieden (bei einem Sieg und einer Niederlage) niederschlägt.

Deshalb werden gegen Jena, Bremen und Burghausen bis Weihnachten zumindest noch Heimsiege angestrebt, um im Gegenzug die Partie beim Spitzenreiter Paderborn und auch das nächste Auswärtsspiel in Aalen ruhiger angehen zu können. Das wirft jetzt schon seine Schatten voraus, nicht nur weil Jürgen Kohler sein Traineramt aufgegeben hat. Sein Vorgänger Edgar Schmitt weiß: „Das ist kein ganz normales Spiel, aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich nur diesem Spiel entgegenfiebere.“ Schließlich steht erst einmal Jena auf dem Programm.

Braunschweig: Fejzic – Fuchs (78. Aydemir), Nastase, Dogan, Reichel – Danneberg (19. Banser), Washausen, Lenze, Kruppke – Onuegbu, Schied (66. Yildirim).

Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Rosen (26. Deigendesch), Kettemann (46. Landeka), Gambo – Traut, Vaccaro, Smeekes (57. Schürg).

Stuttgarter Zeitung

Freud und Leid bei den Kickers

Blaue geben nach 1:1 in Braunschweig Rote Laterne ab – Platzverweis für Mann, Rosen gibt verletzt auf

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers haben die Rote Laterne in der dritten Fußball-Liga an Werder Bremen II abgegeben: Nach dem 1:1 bei Eintracht Braunschweig sind die Blauen Vorletzter, doch Trainer Edgar Schmitt kann sich darüber nicht so richtig freuen.

VON JÜRGEN KEMMNER

Die kleine Tochter schaut am Sonntagmorgen die „Sendung mit der Maus“, Edgar Schmitt sieht sich die Sendung mit den Kickers an. Spielanalyse des 1:1 bei Eintracht Braunschweig – statt erfrischender Duschen noch einmal ein Wechselbad der Gefühle. Der 45-Jährige freut sich über den verdienten Punkt und die Tatsache, nicht mehr Schlusslicht zu sein. Doch auch der Verdruss über die Rote Karte für Innenverteidiger Marcus Mann und die höchst mäßige Abwehrleistung in der ersten Hälfte kocht wieder im Kickers-Coach hoch. „Das 1:1 ist ein gerechtes Ergebnis“, betont Schmitt, „jetzt müssen wir gegen Jena am nächsten Samstag nachlegen.“

Zunächst einmal das Positive. Der ausgezeichnete Torhüter Manuel Salz verhinderte ein zweites Eintracht-Tor, Jens Härter zeichnete sich als Torschütze aus und bot auf seiner Seite eine solide Leistung. Nach der Pause, als Braunschweigs Druck nachließ, erarbeiteten sich die Blauen einige Chancen, wenngleich die Durchschlagskraft fehlte. Mehr als ein Treffer war nicht drin. „Nach der Umstellung auf 4-4-2 standen wir insgesamt besser“, sagt Schmitt.

Aber es gab auch erhebliche Mängel. Besonders in der Defensive, und vor allem in den ersten 45 Minuten. Eine Ursache: Orlando Smeekes ist nicht gerade der Mann, der als gutes Vorbild für das Defensivverhalten eines Offensivspielers dient. Härter war auf der linken Seite zu oft allein, die Eintracht über diese Seite stets gefährlich. Das wirkte sich auf die Sicherheit der gesamten Abwehr aus – Braunschweig hätte locker mit drei Toren Unterschied führen können, wenn nicht Salz wieder einen glänzenden Arbeitstag erwischt hätte.

Die Stabilität der Abwehr ist ein Dauerthema unter Schmitt – sie wird es bleiben. In Braunschweig sah Mann wegen einer Notbremse Rot. „Kein Vorwurf, er hat sich mit diesem Foul für die Mannschaft geopfert“, sagt Schmitt, der mit zwei Spielen Sperre rechnet. Womöglich fehlt auch Alexander Rosen – er war mit Knieproblemen ins Spiel gegangen, nach 26 Minuten ging“s nicht mehr. Der Kapitän musste von Bord. Am heutigen Montag wird er untersucht. Innenverteidiger Mann und Rosen als Abräumer vor der Abwehr – zwei wichtige Akteure in der Zwangspause. Schmitt spielt die Brisanz herunter: „Wir definieren uns als Team, es geht nicht um Einzelspieler.“ Marcel Rapp und Benedikt Deigendesch hätten bewiesen, dass sie die Positionen ebenso ausfüllen können. Schmitt macht Mut. „Wir müssen vor Jena deshalb keine Angst haben“, sagt er. Schaden kann eine Extraportion Selbstvertrauen jedenfalls nicht.

Stuttgarter Nachrichten

Die „Blauen“ sind die Rote Laterne los

Stuttgarter Kickers holen in Braunschweig ein 1:1 – Mann sieht Rot

Braunschweig (hk) – Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat wieder einen kleinen Schritt nach oben gemacht. Mit dem 1:1 (1:1) bei Eintracht Braunschweig haben sich die „Blauen“ vom letzten auf den vorletzten Tabellenplatz verbessert.

Kickers-Trainer Edgar Schmitt sieht die Mannschaft auf einem guten Weg. „Wenn wir so weitermachen, sind wir irgendwann Viertletzter, steigen nicht ab, und alle sind glücklich“, meinte er nach dem Punktgewinn. Manager Joachim Cast äußerte sich etwas vorsichtiger. „Der Tabellenstand ist nur eine Momentaufnahme und spielt keine Rolle. Abgerechnet wird zum Schluss.“ Allerdings sieht auch der Manager Forschritte gerade im Offensivspiel. „Und wir punkten wieder“, nennt er den wohl wichtigsten Aspekt. „Wir sind auf Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen.“In der Anfangsphase sahen sich die Kickers einer Braunschweiger Mannschaft gegenüber, die gehörig Druck machte. Und schon nach acht Minuten ging die Eintracht durch Marcel Schied in Führung. Die Kickers-Abwehr war alles andere als sicher, „die Abstimmung hat nicht gepasst“, kritisierte Cast. Die Kickers durften sich bei Torwart Manuel Salz bedanken, dass die Eintracht kein zweites Mal traf. Fünf Minuten vor der Pause fiel der Ausgleich: Nach einem Eckball traf Jens Härter zum 1:1. Nach dem Wechsel bekamen die „Blauen“ das Spiel gegen die konditionell nachlassenden Braunschweiger besser in den Griff. In der 81. Minute sah Kickers-Abwehrspieler Marcus Mann nach einer Notbremse Rot. „Er hat sich für die Mannschaft geopfert“, sagte Cast. Stuttgarter Kickers: Salz – Reiß, Mann, Ortlieb, Härter – Traut, Rosen (26. Deigendesch), Gambo, Kettemann (46. Landeka) – Vaccaro, Smeekes (57. Schürg)

Eßlinger Zeitung

„Löwen“ erneut sieglos
3. Fußball-Liga: Eintracht spielt nur 1:1 gegen die Stuttgarter Kickers

Braunschweig. Auch im fünften Spiel hintereinander gelang es den Drittliga-Fußballern von Eintracht nicht drei Punkte einzufahren. Gegen die Stuttgarter Kickers spielten die „Löwen“ gestern lediglich 1:1, nachdem sie allein in der ersten Hälfte mehr als ein Dutzend gute Torchancen ungenutzt ließen.

Mit Jan Washausen, Benjamin Fuchs, Dennis Kruppke, Valentin Nastase und Kingsley Onuegbu bot Trainer Torsten Lieberknecht gleich fünf neue Spieler in der Startformation auf.
Eintracht agierte von Beginn an druckvoll und kam nach drei Minuten durch Kruppke zur ersten Torchance. Nur kurze Zeit später dann bereits die Braunschweiger Führung. Erneut setzte sich Kruppke gut durch, passte in die Mitte zu Marcel Schied, der aus kurzer Distanz seinen vierten Saisontreffer erzielen konnte. Auch danach blieben die Hausherren gefährlich, zweimal scheiterte Christian Lenze (15./16.), bevor die Kickers durch Rosens Heber (19.) zu ihrer ersten Torchance kamen.
Anschließend war wieder Schied (21.) an der Reihe, doch sein Heber landete in den Armen von Kickers-Keeper Salz. Im Gegenzug setzte sich Smeekes eindrucksvoll gegen die Eintracht-Abwehr durch, verzog im Abschluss jedoch. Auch danach sorgte der Niederländer weiter für Gefahr, doch Jasmin Fejzic zeigte sich beim Schuss von Smeekes auf dem Posten(27.).
Kurz darauf die beste Gelegenheit zum zweiten Tor. Erst köpfte Onuegbu eine Kruppke-Flanke gegen die Latte, während Washausen den Abpraller weit übers Tor jagte (33.). Nur kurz danach lief Schied frei auf das Kickers-Tor zu, zeigte sich jedoch im Abschluss zu eigensinnig und verzog, anstatt den freistehenden Onuegbu zu bedienen(37.). Eintrachts fahrlässige Chancenverwertung rächte sich schließlich kurz vor der Pause, als Härter nach einer Ecke zum 1:1 traf (40.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Eintracht schlechter als zuvor ins Spiel. Onuegbu (55.), Banser (58.) und Washausen (59./Kopfball) vergaben die mehr oder weniger gut herausgespielten Möglichkeiten, während Fejzic gegen Traut auf dem Posten war (72.).
Hektisch dann nochmal die Schlussphase. Zunächst sah Mann nach einer Notbremse gegen Onuegbu Rot (81.), Lenze konnte die gute Freistoßposition jedoch nicht nutzen. In der Nachspielzeit passte Aydemir den Ball nach einer verletzungsbedingten Unterbrechung nicht zu den Stuttgartern zurück, sondern bediente Onuegbu, der völlig freistehend am Tor vorbeizielte.
Enttäuscht verließen die Eintracht-Spieler nach dem Abpfiff den Rasen.

Neue Braunschweiger

Eintracht verschleudert Chancen im Minutentakt

Fußball-Drittligist kann Negativserie nicht stoppen – 1:1 gegen Stuttgarter Kickers
Von Thomas Fröhlich

BRAUNSCHWEIG. Eintracht Braunschweig hat die große Chance vergeben, die Negativserie in der 3. Fußballliga zu beenden. Gegen die Stuttgarter Kickers kam die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht jedoch über ein 1:1 (1:1) nicht hinaus.

Es war die fünfte Partie in Folge – davon drei Heimspiele – ohne Sieg für Eintracht. „Wir sind sehr enttäuscht, dass es nichts mit drei Punkten geworden ist. Dabei haben wir in der ersten Hälfte Chancen im Minutentakt gehabt“, stellte Lieberknecht nach der Begegnung fest.

Allerdings überboten sich die Eintracht-Spieler bei einem Dutzend klarer Möglichkeiten an Harmlosigkeit vor dem Kickers-Tor. Lediglich Marcel Schied (9.) traf vor 11 450 Zuschauern gegen die defensiv ungeordnet auftretenden Gäste.

Dennis Kruppke (3./36.), Kingsley Onuegbu (9./31. Kopfball an die Torlatte), Christian Lenze (16.) Jan Washausen (32.) und Schied (20./38.) scheiterten jeweils. „Wir müssen das zweite, dritte und vierte Tor machen. Wir hatten Chancen für zwei Spiele“, sagte Schied, der seinen vierten Punktspieltreffer für Eintracht markierte.

„Wir haben in der ersten Hälfte sehr unorganisiert gespielt. Braunschweig hat mit viel Kraft agiert, aber insgesamt zu unruhig, deshalb wurden die Chancen auch nicht genutzt“, analysierte Gästetrainer Edgar Schmitt. Seine Mannschaft hatte vor dem Wechsel lediglich bei zwei Tempoläufen von Orlando Smeekes (23./28.) Gefahr ausgestrahlt. Umso überraschender kamen die Gäste noch vor der Pause zum Ausgleich. Jens Härter erzielte im Anschluss an die erste Kickers-Ecke das 1:1 im Nachschuss.

„Wir haben uns schließlich in Not gebracht mit dem Ballgeschiebe, das vor dem Ausgleich zur Ecke für die Kickers führt. Wir haben uns damit selbst um den Lohn gebracht“, ärgerte sich Lieberknecht über die Nachlässigkeiten seiner Verteidiger. Fuchs, Dogan, Nastase und Reichel hatten verpasst, energisch zu klären. Anstatt deutlich zu führen, ging Eintracht mit dem 1:1 in die Kabine.

Nach der Pause verflachte die Partie zusehends. Das lag vor allem daran, dass Eintracht nicht mehr in der Lage war, das hohe Tempo der ersten Hälfte aufrecht zu erhalten. Zudem spielten die Stuttgarter nun in der Defensive weitaus energischer und konzentrierter, so dass Eintracht nur noch zu Chancen durch Onuegbu (53.) und Washausen (59.) kam.

„Wir konnten den Druck nicht mehr so ausüben wie in der ersten Hälfte“, stellte Schied fest, der mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt wurde.

In der Schlussphase – Stuttgart spielte nach dem Platzverweis (81.) von Marcus Mann in Unterzahl – fehlte Eintracht die Kraft, um die Entscheidung noch zu erzwingen. „Einige bei uns waren stehen K.o.“, beschrieb Lieberknecht. Die Gründe dafür sah der Eintracht-Trainer darin, dass mehrere seiner Spieler erst kürzlich ihre Verletzungen auskuriert hatten. Und doch wäre fast noch der Siegtreffer gelungen. Onuegbu schoss nach einem Missverständnis – Stuttgart erwartet nach einer Unterbrechung den Ball nach einem Einwurf zurück – knapp am Tor vorbei.

Braunschweiger Zeitung