Stuttgarter Kickers schlagen Wormatia

Trotz meist wenig einladender Witterung waren die Kämpfe überall recht gut besucht. So konnte den ersten Sieg der Stuttgarter Kickers, die Wormatia Worms mit 3:2 (2:0) schlugen, in der Adolf-Hitler-Kampfbahn 15 000 Zuschauer feiern. Die Kickers haben diesen Erfolg vollauf verdient, sie brachten die technisch bessere Leistung auf und hatten vor allem in ihrem schußgewaltigen Mittelstürmer Merz, der alle drei Tore schoß, einen überaus erfolgreichen Sturmführer.

Die neue Mannschaftsaufstellung bewährte sich. Die besten Leuten waren neben Mittelstürmer Merz der Mittelläufer Ribke sowie die Außenstürmer Strickrodt und Frey. Wormatia Worms hat trotz der Niederlage nicht enttäuscht, ihr Kampfgeist und ihr rasches Spiel nötigten die Kickers zu vollem Einsatz. Von der Nibelungenmannschaft, die ebenfalls mit drei Ersatzleuten antrat, verstanden der Torhüter Ebert, die Mittelläufer Kiefer sowie die Flügelstürmer Winter und Barth am besten zu gefallen. In der 28. und 31. Minuten der ersten Halbzeit schuf Merz für die Kickers eine schöne Vorlage, Leist konnte nach dem Wechsel den Abstand auf 2:1 verringern, aber durch Merz zogen die Kickers erneut auf 2:1 davon. Sechs Minuten vor Schluß gestaltete ein überraschender Schuß von Alter das Ergebnis mit 3:2 etwas freundlicher für die Gäste.

Recht abwechslungsreich gestaltete sich ein vorausgegangenes Treffen der Jugend der Stuttgarter Kicker und Vaihingen. Die Kickersjugend siegte haushoch durch seine jugendlichen Torschützen.

Beilage zum Schwäbischen Merkur, Stuttgart, Nr. 92 vom 21. April 1936

Die Vorrunde um die Deutsche Fußball-Meisterschaft

Kickers – Duisburger Spielverein 1:2.

H. Frankfurt, 21. April.

Am gestrigen Sonntag trafen sich zum Vorrundenspiel um die Deutsche Meisterschaft auf dem hiesigen Fußballvereinsplatze der Meister des Verbands süddeutscher Fußballvereine, der Stuttgarter F.-C. „Kickers” und der Meister des Rhein.-Westf. Spielverbands, der „Duisburger Spielverein”. Beide Mannschaften warten bereits am Samstag hier eingetroffen und traten gut ausgeruht zum Kampfe an. Der Platz war trotz des am Samstag und die Nacht auf Sonntag niedergegangenen starken Regens in guter Verfassung, etwas glatt, aber es ging immer noch. Das Spiel begann, indem Stuttgart energisch angriff. Der Kampf spielte sich zunächst vor dem Duisburger Tore ab, das jedoch von deren Torwächter vorzüglich bewacht wurde und zweimal kurz hintereinander konnte Bruckschen lebhaften Beifall für seine Wache ernten; nun begann ein planmäßiges Spielen in der Mitte des Feldes; Duisburg ist auf der Hut und hat dann gute Stellung; zwei Schüsse Stuttgarts gehen zu hoch und ein folgender stürmischer Angriff Stuttgarts wird ebenfalls abgeschlagen. So kommt Halbzeit 0:0.

Beide Mannschaften ruhen etwas und der Schiedsrichter ruft zur zweiten Hälfte. Duisburg geht etwas mehr zur Offensive über, sein Stürmen wird aber von Stuttgarts Torwächter Schmidt energisch abgewiesen. Duisburg arbeitet nunmehr fieberhaft, Stuttgart macht vor dem Duisburger Tor einen Fehler, durch dessen Folgen Duisburg nach etwa zwanzig Minuten sein erstes Tor erzielt. Beide Mannschaften spielen nun äußerst aufgeregt, die schweren herkulischen Stuttgarter schießen wiederum zu hoch; Duisburg arbeitet behende und geht vor, sodaß sich nun Stuttgart in kluger Weise mehr auf Verteidigung beschränkt. Nach etwa dreißig Minuten erzielt Duisburg sein 2. Tor. Stuttgart geht jetzt riesig ins Zeug und es gelingt ihm, nach 35 Minuten ein Tor zu erringen; tosender Beifall ist der Lohn dafür. Der Kampf wogt nun hin und her, bei keiner Mannschaft ist Ermüdung zu bemerken. Stuttgart arbeitet voller Energie; vergebens! Die behenden Duisburger weisen alle Angriffe ab und so schließt der spannende interessante Kampf, dem rund 3500 Zuschauer beiwohnten, mit 2:1. Als Schiedsrichter fungierte Herr Puls von Hamburg. Die Kickers spielten für Löble mit einem Ersatzmann.

3. Blatt der Württemberger Zeitung, Nummer 91, Seite 9, vom 21. April 1913