StN: Bayern-Spiel als Rettungsanker

Kickers brauchen Geld – vor allem wenn“s am Samstag schiefgeht

STUTTGART (jüf). Für die Stuttgarter Kickers steht im Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig viel auf dem Spiel. Bleibt ein Sieg aus, wäre der letzte Funke Hoffnung auf den Ligaverbleib weg. Damit würde sich die finanzielle Lage verschärfen. Um die Deckungslücke zu stopfen, soll das Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern (21. Juli) möglicherweise an einen Sponsor verkauft werden, um schon vorher Geld in die Kasse zu bekommen. Aus der Partie gegen die Münchner wird eine Netto-Einnahme von rund 100 000 Euro erwartet. Zum Vergleich: Im Rahmen des Benefizspiels gegen den VfB Stuttgart kamen 54 000 Euro für die Blauen zusammen. Jetzt schon sicher: Für das Spiel in Jena (5. Mai) sponsert ein Gönner kostenlos einen Fan-Bus.

Stuttgarter Nachrichten

Presse zur Jahreshauptversammlung – VfB kommt zum Testspiel

Schwarze und rote Zahlen bei den Blauen

Die Kickers erzielen Gewinn, doch im Etat klafft ein Loch

STUTTGART. Die sportliche Situation des Fußballdrittligisten Stuttgarter Kickers ist unbefriedigend, besser sieht es wirtschaftlich aus: das abgelaufene Geschäftsjahr 2007/08 endet mit einem Gewinn von 330 000 Euro.

Von Joachim Klumpp

Die relativ harmonische Stimmung bei der Hauptversammlung der Stuttgarter Kickers ist gestern Abend nur einmal etwas getrübt worden: als das Logo des Lokalrivalen VfB auf der Leinwand auftauchte, da gab es vereinzelt doch Pfiffe. Dabei hätten die 190 anwesenden Mitglieder dankbar sein sollen. Denn der Fußball-Bundesligist wird am 25. März nächsten Jahres in Degerloch zu einem – schon lange angekündigten – Benefizspiel antreten, durch das wiederum die finanzielle Lage der Kickers verbessert würde. Das ganze soll das ADM-Gedenkjahr schmücken, das die Kickers 2009 anlässlich des fünften Todes- und 70. Geburtstages ihres Ehrenpräsidenten Axel Dünnwald-Metzler ins Leben gerufen haben. Als Krönung obendrauf gibt es noch die berechtigte Hoffnung, dass im Lauf des Jahres auch der FC Bayern München seine Visitenkarte bei den Blauen abgibt. Dafür wiederum gab es – Applaus.

Und nicht nur dafür. Denn nachdem die sportliche Situation des Tabellenvorletzten in der dritten Liga unbefriedigend ist, konnte sich zumindest das wirtschaftliche Ergebnis sehen lassen. Als der Schatzmeister Friedrich Kummer einen Gewinn (zum Stichtag 30. Juni) von exakt 330 396,60 Euro verkündete, brandete Beifall im Clubheim auf. „Im Wesentlichen ist das auf die neu gegründete Beteiligungsgesellschaft zurückzuführen“, erklärte Kummer. Die besteht aktuell ausschließlich aus fünf Mitgliedern von Präsidium und Aufsichtsrat und wurde in einer kritischen finanziellen Situation der Vorsaison ins Leben gerufen, um den Verein mit Darlehen und der Abtretung der Transfererlöse zu helfen, was sich mit 525 000 Euro niederschlägt. In der Bilanz ist dieses Geld Vereinsvermögen, so dass der Stand der Verbindlichkeiten von knapp einer Million Euro auf nunmehr 591 684,17 Euro zurückgegangen ist. Da nach wie vor die Rangrücktrittsdarlehen des Expräsidenten Hans Kullen sowie von Ursi Dünnwald-Metzler existieren, ist der Verein aber nicht überschuldet. „Unser Ziel ist es, die Entschuldung des Vereins weiter voran zu treiben“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Lorz.

Trotz des guten Ergebnisses im Geschäftsjahr 2007/08 können die Kickers keine großen Sprünge machen, was vor allem die Transfermöglichkeiten in der Winterpause betrifft. Das liegt in erster Linie daran, dass der angesetzte Saisonetat von etwa drei Millionen Euro bei den Ausgaben übertroffen wird, was mehrere Gründe hat: zum Beispiel erhöhte Kosten im Ordnungs- und Sicherheitsdienst bei Risikospielen, eine Verdreifachung der Stadionmiete – und natürlich auch die Verpflichtung des holländischen Spielers Orlando Smeekes sowie der Trainerwechsel. Hochgerechnet zum Saisonende fehlen dem Club damit etwa 300 000 Euro in der Kasse.

Deshalb muss auf der einen Seite eisern gespart werden (etwa durch den Verzicht auf ein Trainingslager im Januar), auf der anderen aber weiter versucht werden, die Einnahmen zu erhöhen, vor allem durch zusätzliche Werbeaktivitäten. Das Paradebeispiel dafür ist die zweite Auflage der Kampagne „Believe-in-Blue“, bei der Fans im Internet einzelne Bausteine (zu je 18,99 Euro) erwerben können und wo innerhalb kurzer Zeit bisher knapp 15 000 Euro eingegangen sind. Damit aber nicht genug: bei der Mitgliederversammlung kamen ganz aktuell sogar noch einmal 10 000 Euro dazu. Was den Präsidenten Dirk Eichelbaum zu der spontanen Aussage veranlasste: „Wenn immer zehntausend Euro zusammenkommen, machen wir künftig jeden Tag eine Hauptversammlung.“

Neben der leidigen Stadionfrage, in der die Kickers heute Abend einen Termin beim Deutschen Fußball-Bund haben, um auszuloten, ob es aufgrund des aufgeschobenen Umbaus nochmals eine Ausnahmeregelung geben könnte, wurden auch die Rechte am Kickers-Logo angesprochen, die noch die ausgegliederten Handballer besitzen. „Die Gespräche über eine gemeinsame Nutzung stehen aber unmittelbar bevor“, so Eichelbaum.

Ganz so weit wollten die Vertreter der Handballer, die sich dezent im Hintergrund hielten, noch nicht gehen. Sie werden das ausgearbeitete Vertragswerk, das vorsieht, dass der Hauptverein auf die jährlichen 1500 Euro Lizenzgebühr verzichtet, noch juristisch prüfen lassen. Tenor: wir sind bereit für eine Einigung, aber die gibt es noch nicht. Vielleicht hilft in dieser brisanten Frage ja das gemeinsame sportliche Leid. Während die Fußballer Vorletzter in der Tabelle sind, belegen die Handballer den letzten Platz.

Stuttgarter Zeitung

Gewinn täuscht über Ernst der Lage

Kickers vermelden für Geschäftsjahr 2007/08 Bilanzplus von 330000 Euro

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers haben im abgelaufenen Geschäftsjahr Gewinn gemacht und ihre Schulden verringert. Diese positiven Aspekte bei der gestrigen Mitgliederversammlung ändern nichts daran: Die Finanzierung des laufenden Spielbetriebs bleibt ein Tanz auf der Rasierklinge.

VON JÜRGEN FREY

Ein Sieg in 16 Spielen, Platz 19. Was die Zahlen in der dritten Liga angeht, können die Kickers alles andere als zufrieden sein. Da war das Zahlenwerk, das die Chefetage im Vereinsheim präsentierte, erfreulicher. Das Präsidium verkündete für das Geschäftsjahr 2007/08 einen Gewinn in Höhe von 330 396,80 Euro. Entsprechend harmonisch verlief die Versammlung – die 190 Mitglieder entlasteten sowohl Präsidium als auch Aufsichtsrat. Das bilanzielle Plus ist auf zwei Faktoren zurückzuführen:

Die Transfereinnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahr von 330 000 Euro auf 802 892 Euro. Hintergrund: Der Verein hat die Transferrechte an die Kickers Beteiligungs GmbH & Co. KG verkauft.

Die außerordentlichen Erträge stiegen von 22 767 Euro auf 303 721 Euro. Dies ist vor allem auf einen Forderungsverzicht von Ursi Dünnwald-Metzler zurückzuführen.

Unterm Strich verringerten sich die Schulden von 922 080 Euro auf 591 684 Euro.

Diese positive Tendenz ändert nichts an den Liquiditätsproblemen. Bis zum 30. Juni 2009 wird der Etat um 300 000 Euro überzogen. Gründe: der Trainerwechsel und die Verpflichtung von Orlando Smeekes. „Die Finanzierung des Spielbetriebs ist ein Tanz auf der Rasierklinge“, sagte Präsident Dirk Eichelbaum. Den Ernst der Lage bestätigte Präsidiumsmitglied Dieter Wahl: „Wegen der Finanzkrise beißt man bei Sponsoren auf Granit.“ Der Marketingexperte meldete auch Positives: Am 25. März 2009 kommt der VfB zum Freundschaftsspiel – jeder Euro in der klammen Kickers-Kasse zählt.

Stuttgarter Nachrichten

Zumindest finanziell auf einem guten Weg

Die Stuttgarter Kickers vermelden auf der Mitgliederversammlung einen satten Gewinn

Stuttgart – Sportlich läuft es schlecht, finanziell geht es aufwärts: Während Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers weiter im Tabellenkeller festhängt, vermeldete Präsident Dirk Eichelbaum gestern Abend bei der Mitgliederversammlung für die abgelaufene Spielzeit (Stichtag: 30. Juni) ein „Rekordergebnis“ – und damit einhergehend einen erheblichen Schuldenabbau.

Von Beate Wockenfuß

„Hinter uns liegt das Jahr der Katze. Wir haben sieben Leben gebraucht“, sagte Eichelbaum angesichts der äußerst knappen Qualifikation für die eingleisige dritte Liga. Dort befindet sich das Team aktuell auf dem vorletzten Platz. Wie schon im vergangenen Jahr, so war es auch diesmal in Degerloch: Mitten in den Wirren einer sportlichen Depression der „Blauen“ überraschten die Vereinsbosse die leidgeprüften Anhänger bei der Jahreshauptversammlung mit positiven Nachrichten. Die etwa 190 anwesenden Mitglieder staunten nicht schlecht, als das für Finanzen zuständige Präsidiumsmitglied Friedrich Kummer die Geschäftszahlen für die Saison 2007/2008 präsentierte und dabei mit einem deutlichen Jahresüberschuss aufwartete. 330 397 Euro beträgt der erwirtschaftete Gewinn in der abgelaufenen Spielzeit – das bedeutet eine Steigerung um stattliche 139 Prozent gegenüber 2006/2007 (138 130 Euro). Schon damals hatte sich der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.Zurückzuführen ist das neuerliche Plus auf die Anfang des Jahres gegründete Beteiligungs GmbH & Co. KG, an die der Verein seine Transferrechte verkauft hat. Damit sind die Kickers auf ihrem Weg aus den Schulden wieder ein großes Stück vorangekommen. 591 684 Euro gilt es jetzt „nur“ noch zu tilgen. Dazu gehört unter anderem das Darlehen von Ex-Präsident Hans Kullen. Über die Rückzahlung hatten sich der Verein und Eichelbaums Vorgänger nach monatelangem Streit erst Anfang Juli und damit nach dem Bilanz-Stichtag außergerichtlich geeinigt. Demnach soll über die kommenden acht Jahre hinweg eine nicht genannte Summe an Kullen gezahlt werden.Der ehemalige Präsident spielte bei der gestrigen Versammlung noch bei einem anderen Tagesordnungspunkt eine Rolle. Denn die Entlastung des alten Vorstands war im vergangenen Jahr wegen der unklaren juristischen Situation auf dieses Jahr verschoben worden. Diesmal ging die Entlastung ohne Diskussionen durch – ebenso für das aktuelle Präsidium.

2,86 Millionen Euro Ausgaben

Das lag vor allem an den positiven Zahlen: Insgesamt nahm der Verein in der vergangenen Spielzeit 2,93 Millionen Euro ein, das sind 105 834 Euro weniger als 2006/2007. Am deutlichsten sanken die Einnahmen im Bereich Spielbetrieb (minus 219 620 Euro), was an der verpassten Teilnahme am DFB-Pokal lag. Dieselbe Ursache hat der Rückgang im Bereich Fernsehen und Hörfunk (minus 207 540 Euro). Die Ausgaben auf der Waldau beliefen sich auf 2,86 Millionen Euro, das sind 42 961 Euro weniger als 2006/2007.

Das kommende Jahr wird bei den Kickers ganz im Gedenken an den im Jahr 2004 verstorbenen langjährigen Präsidenten Axel Dünnwald-Metzler stehen. Im Rahmen des „ADM-Gedenkjahres“ sind unter anderem zwei Freundschaftsspiele geplant. Bundesligist VfB Stuttgart gastiert am 25. März im Gazi-Stadion. Der FC Bayern hat ebenfalls für ein Spiel zugesagt, ein Termin steht jedoch noch nicht fest. Auch das bringt dem nach wie vor klammen Verein wertvolle Einnahmen.

Eßlinger Zeitung

Siegtor durch Babbel

1:0 – FC Bayern erlebt kein blaues Wunder

Das Star-Ensemble aus München wollte die Musik machen. Aber die Stuttgarter Kickers sorgten vor 25.000 Zuschauern im Daimler-Stadion für den guten Ton. Daß Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern gegen den Regionalliga-Ersten kein „blaues Wunder“ in der ersten Runde um den DFB-Pokal erlebte, verdankt Trainer Otto Rehhagel Markus Babbel. Der Abwehrspieler schoß in der 39. Spielminute das Siegtor zum 1:0-Endstand. Die Kickers-Spieler und ihr Trainer wirkten vor dem Anpfiff am Sonntagabend nervös. „Es wäre schlecht, wenn das nicht so wäre“, sagte Coach Wolfgang Wolf. Eine der wichtigsten Entscheidungen vor dem Spiel der Saison war ihm „sehr schwergefallen“: Wolf gab Alexander Malchow als Libero den Vorzug vor Mikhail Smirnow. „Malchow ist zweikampf- und kopfballstärker“, begründete der Trainer. Die Manndecker-Dienste waren schneller verteilt: Dirk Wüllbier gegen Jean-Pierre Papin, Jochen Novodomsky gegen Alexander Zickler, Torsten Raspe gegen Mehmet Scholl. Große (Profi-)Namen, große Aufgaben. Jede Minute ohne Gegentor machte die Gastgeber mutiger, herzlicher Beifall von den vielen Fans bestärkte sie in ihrem energischen Zweikampfverhalten. Die „Blauen“ wollten eines zuerst: „Neue Freunde gewinnen“ (Präsident Dünnwald-Metzler). Trotz Niederlage dieses Ziel haben sie erreicht.

Stuttgarter Nachrichten vom 28.08.1995

Schade, Kickers-0:1. Schiri übersah Elfer an Sailer. Bayern „babbelte“ sich weiter.

Bild-Zeitung Stuttgart vom 28.08.1995

Die Kickers, selbst mit zehn Mann, lieferten ein Riesenspiel. Dieser Auftritt die Münchner Millionen-Truppe begeisterte Uli Hoeneß: „Gratuliere“, mein-te er zu Präsident Axel Dünnwald-Metzler, „diese Mannschaft ist bundesligareif. Kickers-Vize Daiss: „Die Kickers haben sich toll verkauft.“ Eines ist sicher: Mit diesem Auftritt haben die „Blauen“ aus Degerloch auf dem Platz der „Roten“ viele Freunde gewonnen. Und das kann für das gesteckte Ziel „Aufstieg“ nur Mut machen…

Unentschieden in Degerloch

Stuttgarter Kickers – Bayern München 2:2 (0:1)

Der Kickersplatz auf den Degerlocher Höhen war am Sonntag der Schauplatz eines fesselnden Kampfes, wenn auch die Leistungen der Münchner Gäste nicht ganz befriedigten. Nur zu Anfang lieferten die Bayern ein gefälliges Spiel, wobei vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Sturm und Läuferreihe auffiel. Ueberragend war die Hintermannschaft der Gäste, in der Haringer Glanzleistungen vollbrachte. Im Verlaufe der ersten Halbzeit hatte es noch den Anschein, als ob die Bayern leicht gewinnen sollten, aber nach dem Wechsel wandte sich das Blatt vollkommen. Die Kickers kamen dank ihrer großen Energie allmählich auf und hatten teilweise sogar das Heft in der Hand. Ein Elfmeter, den Haringer sicher verwandelte, verhalf den Bayern vor der Pause zum Führungstreffer. Kurz nach Seitenwechsel erhöhte Krumm aus einem Gedränge auf 2:0. Die ständigen Vorstöße in der letzten Viertelstunde trugen den Kickers durch Euchenhofer und Merz zwei Tore ein und damit den Ausgleich. Trotz des heißen Wetters wohnten über 4000 Zuschauer dem Kampfe bei.

Beilage zum Schwäbischen Merkur Nr. 99, Stuttgart vom 1. Mai 1934

Die letzten Minuten bringen die Entscheidung

FC. Bayern — Stuttgarter Kickers 2:1 (0:0)

20 000 Zuschauer waren Zeuge eines spannenden Kampfes, der erst in der letzten Viertelstunde entschieden wurde. Lange wurde um die Tore gekämpft, und die Bayern hatten sogar das Pech, trotz Überlegenheit den Gästen durch ein Eigentor die Führung zu überlassen; der Endspurt brachte aber dennoch einen knappen Vorsprung der zur Erringung der beiden Punkte genügte.
Es war lange Zeit

ein Spiel der Verteidigungen

denn besonderts der Bayernsturm hatte wieder einen schwarzen Tag. Die linke Seite wurde ungemein scharf bewacht, und rechts wollte nichts klappen; Hutsteiner steht anscheindend in einer Kries, denn beim letzten hiesigen Spiel konnte er eben so wenig gefallen. Es wurde auch nach Platzwechsel Hutsteiner-Wetter Nicht viel besser. Gut waren wieder die Läufer, voran Nagelschmitz, der als Held des Tages zu bezeichnen ist, da er den siegbringenden Treffer erzielte. Goldbrunner findet sich immer besser und Hofmeister hatte die schwere Seite zu bedienen. Von den Verteidigern Lieferte Schmidt I ein großes Spiel, auch Bernstein hielt recht schwierige Sachen.

Die Kickers hatten ebenfalls ihren besten Mannschaftsteil in der Abwehr, Harer hielt nicht schlecht und Höschle war der Tank in der Abwehr. Niederbacher machte seine Sache gut und im Sturm war auch die Seite Manneval-Lieb die Triebfeder, die mitunter überlastet wurde. Trotz allem konnte auch der Gästesturm nicht befriedigen.

Zufrieden war man mit dem Leiter des Treffens, Freiländer – Mannheim, ein alter aktiver Kämpfer, der mit große Gefühl seine Entscheidungen immer richtig traf.

Wie die Tore entstanden:

Vom Start weg kann sich der Stuttgarter Angriff besser durchsetzen. Die linke Seite vergibt, ähnlich den Bayern, denn auch Schmidt II versiebt eine Gelegenheit. Hüben und drüben gibt es nur Schüsse neben und über das Tor, bis Bernstein im letzten Moment durch entschlossenes Werfen einen Treffer verhindert. Die linke Bayernseite wird stark gedeckt, viel wird nun nach rechts gespielt, doch dort werden die Vorlagen nicht verwertet, Hutsteiner hat wieder einen schwarzen Tag. So endet die erste Hälfte nur mit gefährlichen Plänkeleien.

Nach Wiederbeginn muß Bernstein einen gut getretenen Strafstoß von Wunderlich unschädlich machen. Allmählich drängen die Bayern stärker. Das Eckenverhältnis steht bereits 4:0 für Bayern, bis die Gäste zu ihrer ersten Ecke mit Erfolg kommen. Kutterer wird bei einer Kopfabwehr abgedrängt, der Ball bekommt verkehrte Richtung und prallt ins Tor. Kickers führt 1:0. Die Stuttgarter verstärken nun ihre Abwehr, doch dadurch kommt Bayern noch mehr in Angriff. Aus dem Gedränge heraus erzielt dann Welker den Ausgleich, und in der 43. Minute fällt durch Naglschmitz das langersehnte siegbringende Tor. Damit war der Kampf entschieden.

Allgemeine Zeitung am Abend, 27.02.1928