Illertissen nächster U23-Gegner

Die Stuttgarter Kickers wollen in der Oberliga Baden-Württemberg weiter Boden gut machen und treffen am kommenden Samstag auf den FV Illertissen. Mit zwei Siegen im Rücken hat die U23 den Anschluss ans Mittelfeld hergestellt und sich durch die beiden klaren Siege in Walldorf und gegen den SC Bahlingen viel Selbstvetrauen geholt.

Beim Spiel des FVI am vergangenen Wochenende beim Lokalrivalen SpVgg Au traf der ehemalige Kickers-Spieler Saban Genisyürek und sicherte seinem Team somit einen Punkt. Im heimischen Vöhlin-Stadion sind die Illertissener ohnehin eine Macht. Erst zwei Oberligaspiele hat die Mannschaft von Trainer Bachthaler bisher verloren (Nöttingen 1:3 und Kehl 0:2) und das bedeutet sogar Rang vier in der Heimtabelle. In den fünf Spielen der Rückrunde gab es bisher aber noch keinen Sieg. Mit drei Unentschieden und zwei Niederlagen holte der FV nur drei magere Pünktchen.

Anders bei den „kleinen“ Blauen, die mit zwei Siegen in Folge und mit acht Toren in diesen beiden Begegnungen in der Tabelle eher wieder nach oben blicken können. Mit einem Sieg am Samstag gegen den FV Illertissen kann das Hinck-Team bis auf zwei Zähler an den FV herankommen und das bei zwei Spielen weniger.

„Wir möchten den Schwung aus den beiden letzten Partien mit nach Illertissen nehmen“, meint Kickers-Trainer Björn Hinck, dessen Vertrag während der Woche vorzeitig verlängert wurde.

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Vorberichte Jahn Regensburg – Stuttgarter Kickers

Ein gutes Pflaster
Schon einmal haben die Stuttgarter Kickers in Regensburg die Wende zum Guten eingeleitet

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers stehen vor einem Schlüsselspiel – wie schon so oft. Morgen (14 Uhr) tritt der Fußball-Drittligist beim SSV Jahn Regensburg an. Der Tabellenletzte braucht dringend Punkte, um Ruhe in die Trainerdiskussion zu bekommen.

Von Carlos Ubina

Stefan Minkwitz ist kein Mann ausschweifender Reden. Der Trainer der Stuttgarter Kickers mag es kurz, knapp und auch humorvoll. „Mir geht“s gut“, sagt der 40-Jährige, ahnend, dass sich vor dem Spiel morgen beim SSV Jahn Regensburg wieder viel um ihn und seinen Posten drehen wird. Die Kickers haben mit null Punkten und null Toren aus vier Partien einen Fehlstart in der dritten Fußballliga hingelegt und Minkwitz ist schon zu lange im Verein, als dass er nicht wüsste, welche Folgen das hat.

In Degerloch wird eine Trainerdiskussion geführt – und eine der Fragen lautet, ob sich das Präsidium nach einer Sitzung uneingeschränkt hinter den Coach gestellt, oder sich doch eine Hintertür für seine Absetzung offengelassen hat. Dirk Eichelbaum betont jedenfalls, nicht alles von Ergebnissen abhängig zu machen. „Die Leistung geht vor. Es muss eine Entwicklung in der Mannschaft sichtbar sein“, sagt der Clubpräsident. Die Woche über hat Minkwitz beobachtet, dass die Spieler im Übungsbetrieb „einen Schritt nach vorne gemacht haben“. Der Ball sei flüssig über mehrere Stationen gelaufen, oft auch im Netz gelandet. „Wenn wir das nur halbwegs umsetzen, werden wir das erste Erfolgserlebnis haben“, sagt der Trainer.

Personell vertraut Minkwitz dabei weiter auf Alexander Rosen. Der Kapitän gehört zu den Stuttgartern, die zuletzt hinter den Erwartungen, aber wohl auch hinter ihren Möglichkeiten geblieben sind. „Lasst mir aber den Alexander Rosen in Ruhe. Er weiß selbst, dass er nicht gut spielt“, sagt der Trainer. Änderungen gegenüber der Anfangself vom 0:1 gegen Sandhausen kündigt er dennoch an. Das ergibt sich schon daraus, dass der Verteidiger Jens Härter verletzt ausfällt. Auf den gesperrten Stürmer Angelo Vaccaro kann Minkwitz ebenso wenig zurückgreifen wie auf die verletzten Franco Petruso und Gino Russo. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Marco Tucci.

Ob die Kickers bis zum Ende der Transferperiode am 1. September noch einen Spieler verpflichten, hängt laut dem Manager Joachim Cast von zwei Faktoren ab: „Erstens müssen wir überzeugt sein, und zweitens muss es finanziell passen.“ Zwar hat Saban Genisyürek gestern einen Auflösungsvertrag unterschrieben, doch die Rückkehr des Stürmers zum Oberligisten FV Illertissen schafft nicht den erforderlichen finanziellen Freiraum. Der Trainingsgast Samiy Yachir von Racing Straßburg bleibt deshalb vorerst nicht mehr als ein Kandidat.

Neuen Mut im Kampf gegen die Krise schöpfen die Kickers auch aus ihren positiven Erinnerungen an Regensburg. In der vergangenen Saison gingen die Stuttgarter mit einer guten Leistung und einem 1:1 in die Winterpause – und erhielten Minkwitz den Job. „Ich bin zwar wenig abergläubisch, aber für mich war Regensburg immer ein gutes Pflaster“, sagt der Trainer. Als Spieler erzielte er dort im Dezember 2002 beim 2:1 sein letztes Tor. Damals ging es um den Arbeitsplatz des Trainers Marcus Sorg.

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Franzose im Probetraining
Genisyürek zum FV Illertissen

Stuttgart (jüf) – Es geht voran beim Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers – aber bisher nur im Training. „Wir haben sehr gut gearbeitet und qualitativ einen Schritt nach vorne gemacht“, beschreibt Trainer Stefan Minkwitz die Übungseinheiten in dieser Woche. Es sind keine einfachen Tage für den Coach. Doch nach außen hin lässt er sich die Anspannung nicht anmerken. Trotz null Toren und null Punkten blickt er optimistisch nach vorne: „Wenn wir die Trainingsleistungen nur halbwegs im Spiel umsetzen, wird es das erste Erfolgserlebnis geben.“ Nichts dazu beitragen kann in der Partie am morgigen Samstag (14 Uhr) bei Jahn Regensburg Jens Härter. Nach seinem Trümmerbruch in der Nase steigt er erst nächste Woche ins Training ein.

Nicht mehr im Kader der Blauen steht Saban Genisyürek. Der Stürmer kehrt mit sofortiger Wirkung zum Oberligisten FV Illertissen zurück. Da der 22-Jährige nicht zu den Großverdienern zählte, bleibt der Spielraum für Neuzugänge gering. Dennoch stellte sich ein offensivstarker Franzose im Probetraining vor: Samy Yachir von Racing Straßburg. „Ein interessanter Mann“, sagt Minkwitz. Doch zumindest in Regensburg muss er noch ohne ihn auskommen.

Stuttgarter Nachrichten

Die Stuttgarter Kickers wollen morgen in Regensburg die Wende einleiten und bedienen sich dabei einiger Mutmacher

Stuttgart – Trotz ihrer bisher vierteiligen Pleitenserie in der dritten Fußball-Liga verlieren die Stuttgarter Kickers ihren Optimismus nicht. „Das sind Phasen, durch die man einfach durch muss“, sagt Trainer Stefan Minkwitz. Nächster Versuch, das Tor endlich zu treffen: morgen (14 Uhr) bei Jahn Regensburg.

Von Beate Wockenfuß

Wenn es mit Gras fressen nicht funktioniert und sogar Dreck fressen nicht in die Erfolgsspur führt, muss eine neue Taktik her. Vor dem fünften Saisonspiel klammern sich die Kickers jetzt an diesen und jenen Strohhalm, um sich Mut zu machen.

So werden bei dem Wort Regensburg gleich mehrere Erinnerungen wach. „Das ist immer ein gutes Pflaster für mich gewesen“, betont Minkwitz und meint damit nicht nur, dass die Kickers dort unter seiner Regie im Dezember 2007 nach einer miserablen Hinrunde mit einem 1:1 die Trendwende einläuteten. Auch sein letztes Tor als Profi habe er in Regensburg erzielt, benennt der Coach das zweite gute Omen. Hoffnung auf ein neuerliches Erfolgserlebnis in der ostbayerischen Stadt gäben zudem die Trainingseindrücke: „Die Mannschaft hat qualitativ einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht.“

Darauf hofft auch die Vereinsführung. Das Präsidium hatte sich Anfang der Woche noch einmal deutlich zu Minkwitz bekannt und unterstrichen, dass es kein Ultimatum für den Trainer gebe. Vertrauen erhält auch Kapitän Alexander Rosen, der bisher weit hinter den Erwartungen zurückblieb. „Er ist als Leitfigur für die Mannschaft wichtig und deswegen spielt er“, setzt Minkwitz weiter auf den 29-Jährigen. Trotzdem wird es morgen personelle Änderungen geben – nicht zuletzt durch den Ausfall von Angelo Vaccaro (Rot-gesperrt) und Jens Härter (Nasenbeinbruch).

Minkwitz kann sich darüber hinaus doch noch Hoffnungen auf einen Neuzugang machen. „Es ist nichts ausgeschlossen“, betont Manager Joachim Cast. Zumal in Saban Genisyürek zumindest ein Spieler von der Gehaltsliste verschwunden ist. Der Stürmer hat gestern seinen Vertrag aufgelöst und ist zum Oberligisten FV Illertissen zurückgekehrt. Und im Probetraining bei den Kickers befindet sich in Samy Yachir (Racing Strasbourg) eine vielversprechende Offensivkraft.

So wollen sie spielen: Salz – Reiß, Mann, Rapp, Janic – Traut, Rosen, Gambo, Landeka – Kacani, Prediger.

Eßlinger Zeitung

Vorschau

Spielinfos:

Anstoß: 30.08.2008 14:00
Stadion: Jahnstadion

Schiedsrichter:

Jahn Regensburg: Für den rotgesperrten Becker steht Sattelmaier von Beginn im Tor. Trainer Kristl kündigt zudem noch andere Änderungen an.

Stuttgarter Kickers: Stürmer Vaccaro ist gesperrt (Rot). Innenverteidiger Härter fällt nach Nasen-OP aus. Möglich, dass Stürmer Tucci (Muskelfaserriss) noch fit wird.

Aufstellung

Jahn Regensburg
Sattelmaier – Jarosch, Escherich, Brysch, Binder – Zellner – Bambara, Blessin, Hiemer – Stoilov, Würll; Trainer: Kristl

Stuttgarter Kickers
Salz – Reiß, Mann, Rapp, Janic – Traut, Rosen, Gambo, Landeka – Kacani, Prediger; Trainer: Minkwitz

Kicker

Kickers lösen Vertrag mit Saban Genisyürek auf

Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat am Donnerstag, 28. August 2008, den bis zum 30. Juni 2009 datierten Vertrag mit seinem Offensivspieler Saban Genisyürek (22) in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Der 22-jährige Deutsch-Türke war zum 1. Juli 2007 ablösefrei vom FV Illertissen nach Degerloch gewechselt und hatte für die Blauen in der Saison 2007/2008 in der Regionalliga Süd zwei Einsätze. Genisyürek kehrt nun zum Oberligisten FV Illertissen zurück.

Die Stuttgarter Kickers bedanken sich bei Saban Genisyürek für seinen Einsatz und wünschen ihm für seine sportliche und persönliche Zukunft alles Gute.

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Presse am Dienstag zur Krise der Leistungsträger und der Kritik am Trainer

Kickers in der Krise – und Hilfe ist nicht in Sicht
Der Fußball-Drittligist hofft nach vier Niederlagen auf die Wende, setzt aber weitgehend auf das Prinzip Hoffnung

STUTTGART. Bei den Stuttgarter Kickers ist Krisenbewältigung gefragt. Der Fußball-Drittligist hat keine Punkte, kein Geld für Neuzugänge, dafür aber eine Trainerdiskussion. Keine günstigen Voraussetzungen also.

Von Joachim Klumpp

Nach der 0:1-Niederlage am Sonntag gegen Sandhausen schaute der ehemalige Kickers-Spieler Mustafa Parmak noch auf einen Sprung bei den alten Kollegen vorbei – und war von deren Vorstellung nicht sehr angetan: „Was war denn das?“ Nicht viel, die vierte Niederlage im vierten Spiel. Und die nicht einmal unverdient. Was hilft da noch?

Verstärkungen: Handlungsbedarf bestünde (mit Ausnahme des Torhüters Manuel Salz) in allen Mannschaftsteilen, wobei der Präsident Dirk Eichelbaum neue Spieler für unrealistisch hält. „Zum einen baut man damit nicht das Vertrauen in die vorhandenen Leute auf, zum anderen wollen wir eine seriöse Vereinspolitik fahren“, – wobei das Geld für Nachkäufe fehlt. Erst recht, nachdem die Hoffnung auf eine Entlastung der Gehaltsliste geplatzt ist. Markus Ortlieb jedenfalls hat nach seinem Probetraining vom Wuppertaler SV eine Absage bekommen, Gleiches gilt für den Stürmer Saban Genisyürek, an dem auch Ulm Interesse hatte.

Trainerwechsel: Das zweite vermeintliche Allheilmittel. Auch das schließt der Präsident Dirk Eichelbaum aus. Noch zumindest. „Solange die Mannschaft lebt, halten wir an der sportlichen Leitung fest“, sagte der Kickers-Chef gestern vor der Präsidiumssitzung, die allerdings turnusgemäß schon vor längerer Zeit anberaumt worden ist. In erster Linie sollte dort über das Nachwuchskonzept gesprochen werden, doch jetzt gibt es ganz akut noch ein anderes Thema: die erste Mannschaft. Eichelbaum setzt auf das Prinzip Hoffnung: „Stefan Minkwitz hat in der Rückrunde bewiesen, dass er schwierige Situationen meistern kann.“ Dabei sei auch die Mannschaft gefordert. „Wir müssen hinterfragen, warum die Leistungsträger nicht ihre Form der Rückrunde haben“, so Eichelbaum.

Personalwechsel: Das größte Sorgenkind ist ausgerechnet Alexander Rosen, der vor der Saison mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet worden ist. Nachdem der neue Kapitän bisher nicht überzeugen konnte, sagt Minkwitz: „Vielleicht braucht er auch einmal eine schöpferische Pause.“ Zumal einige andere Kandidaten bisher kaum eine Chance bekommen haben, namentlich Josip Landeka und Ralf Kettemann. „Dass die beiden mit ihrer Situation nicht glücklich sind, ist verständlich“, sagt Minkwitz zu den beiden Neuzugängen, die in Mainz beziehungsweise Fürth auf dem Sprung in die erste Mannschaft gestanden haben. Doch Landeka habe eine zu schlechte Trainingswoche hingelegt, um in der Startformation zu stehen, und in der Halbzeit gegen Sandhausen waren dem Trainer die Hände gebunden, weil er zwei Verteidiger (Jens Härter wegen Verletzung und Benedikt Deigendesch wegen Formschwäche) auswechseln musste. Allerdings wird Minkwitz kaum darum herumkommen, diesen Spielern bald eine Chance zu geben, um nicht unglaubwürdig zu werden.

Als Alternative im Sturm wird Angelo Vaccaro ausfallen – ganz sicher für die nächsten drei Meisterschaftsspiele. Solange wurde der Italiener, der im Spiel gegen Sandhausen wegen einer Tätlichkeit vom Platz flog, gestern nämlich gesperrt.

Taktische Änderungen: Die Abkehr des bisher praktizierten 4-4-2-Systems hin zu einem verstärkten Mittelfeld wäre denkbar. „Natürlich muss man in unserer Situation auch darüber nachdenken, vielleicht mehr auf Konter zu setzen“, gibt Minkwitz zu, ist allerdings skeptisch, ob ein Systemwechsel jetzt das Allheilmittel ist. „Dazu brauche ich auch die entsprechenden Spieler.“

Mentaltrainer: Das schon in der Rückrunde einmal kurz angedachte (und wieder verworfene) Engagement eines Sportpsychologen ist zwar auch keine Garantie für Besserung, aber in Anbetracht des doch stark angeknacksten Selbstvertrauens zumindest eine Überlegung wert, auch wenn sie bei den Verantwortlichen bis jetzt auf wenig Gegenliebe stößt. „Ich glaube nicht, dass das jetzt entscheidend weiterhilft“, sagt zum Beispiel der Manager Joachim Cast.

Die Frage bleibt: was hilft überhaupt? In der momentanen Verfassung jedenfalls macht die Mannschaft nicht den Eindruck, als ob sie drittligatauglich ist, auch wenn der Präsident sagt: „Mit dem vorhandenen Kader steigt man zwar nicht auf, aber für den sicheren Klassenerhalt müsste es auf jeden Fall reichen.“ Davon ist auch Minkwitz überzeugt, der den Kader ja – im Rahmen der Möglichkeiten – zusammengestellt hat. Seine Zukunft steht und fällt mit dem Erfolg. „Der Trainer ist immer das schwächste Glied“, weiß Minkwitz. „Entweder greifen meine Mechanismen“ – oder die des Marktes.

Wobei Eichelbaum in einem Punkt keinen Spaß versteht, das ist der WFV-Pokal. Da lautet seine Vorgabe: „Den Wettbewerb müssen wir diese Saison gewinnen.“ Bei einem Scheitern am 3. September gegen den Oberliga-Tabellenführer Großaspach wäre die Schonfrist für den Trainer wohl vorbei.

Stuttgarter Zeitung

Kickers-Trainer gibt sich kämpferisch

Stuttgart – Die Lage bei Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers ist prekär. Bei einer weiteren Niederlage droht Stefan Minkwitz der Rauswurf, doch der Trainer bleibt optimistisch: „Ich bin von der Qualität des Teams überzeugt, es muss diese nur endlich abrufen.“

Herr Minkwitz, haben Sie schon mit dem Trainerkollegen Starzmann telefoniert?
Nein. Dass ich ihn um Rat fragen werde, habe ich unmittelbar gesagt, weil ich einen Riesenhals hatte. Speziell auf die Zeitung, die ihn bei uns ins Gespräch brachte und mit solchen Spekulationen natürlich nicht zur Ruhe beigetragen hat.

Bei null Toren und Punkten erwarten Sie Ruhe?
Ruhe nicht, aber ein bisschen Respekt. Mir ist schon klar, dass im Misserfolgsfall nicht nur bei den Kickers, der Trainer in Frage gestellt wird. Er ist nun mal das schwächste Glied.

Das nach einer Niederlage in Regensburg beurlaubt wird?
Das ist Sache des Präsidiums. Ich bereite die Mannschaft so vor, dass wir dort am kommenden Samstag punkten werden.

Wer die Auftritte gesehen hat, dem fällt es richtig schwer, an die Wende zu glauben. Woher nehmen Sie Ihren Optimismus?
Wir waren doch schon mal totgesagt. Und am Ende der letzten Saison gelang die Rettung. Auch diesmal bin ich von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Sie muss diese nur endlich auch abrufen.

Von der Torwartposition mal abgesehen, klemmt es überall. Wo wollen Sie ansetzen?
Die Elf ist verunsichert, das Selbstvertrauen fehlt – und es kommt nur über ein Erfolgserlebnis zurück. Ich lebe das Selbstvertrauen jedenfalls in jedem Training vor und arbeite hart weiter.

Kein Rädchen greift ins andere. Es drängt sich der Verdacht auf, die Mannschaft bekommt keinen Plan mit auf den Weg.
Wir haben einen Plan und bereiten uns ordentlich vor. Aber nehmen wir das Spiel gegen Sandhausen. Die Zuteilung bei der Standardsituation, die zum Gegentreffer führte, war genau besprochen. Wird diese nicht eingehalten, ist man ziemlich machtlos.

Hören die Spieler nicht mehr auf Sie?
So eine Situation kommt immer mal vor. Der Respekt der Mannschaft gegenüber dem Trainerteam ist absolut vorhanden.

Die Mannschaftsteile harmonieren nicht, die Neuzugänge haben nicht eingeschlagen – auch das fällt auf Sie zurück.
Natürlich kann ich mich nicht frei von Schuld sprechen. Aber nach vier Spielen zu sagen, wir hätten nur Fehleinkäufe verpflichtet, halte ich für verfrüht.

Jahr für Jahr verlieren die Blauen Führungsspieler, die nicht adäquat ersetzt werden. Fehlt es nicht doch an der Substanz?
Es bringt nichts, den Abgängen nachzutrauern. Auch unsere finanzielle Lage ist wie sie ist. Aber noch einmal: Es ist zu früh, zu sagen, wir hätten falsch eingekauft.

Es ging ins Trainingslager, Sie haben Angelo Vaccaro eine Denkpause verordnet. Welche Reize wollen Sie noch setzen, um endlich zum Erfolg zu kommen?
Es bringt nichts, wenn man zu viele Dinge außer der Reihe macht. Wir haben noch Alternativen im Kader wie Landeka oder Kettemann, die auf ihre Chance lauern. Und wir müssen die Abwehr stabilisieren – auch wenn Jens Härter nach einer Operation an seiner verletzten Nase erst einmal ausfällt.

Gibt es vereinsinterne Konsequenzen für Vaccaro nach seiner Tätlichkeit?
Das werden wir im Trainerteam gemeinsam mit dem Manager entscheiden.

Reden Sie auch darüber, ob Sie bei einem Rauswurf dem Verein in anderer Funktion erhalten bleiben würden?
Daran denke ich nicht. Noch habe ich die Chance, die Kurve zu bekommen. Im Fußball geht es oft schnell: Ein Sieg in Regensburg, danach drei Punkte im Heimspiel gegen Aue – und plötzlich wäre wieder Friede, Freude, Eierkuchen.

Fragen von Jürgen Frey

Stuttgarter Nachrichten

Einstimmig!

Kickers setzen voll auf Minkwitz

Von HELMUT HEIMANN

Kein Rauswurf, kein Ultimatum – die Stuttgarter Kickers sprechen ihrem (bisher) Erfolglos-Trainer Stefan Minkwitz (40) das Vertrauen aus!

Gestern Krisensitzung im Vereinsheim auf der Waldau. Das Präsidium tagte 90 Minuten: Null Tore, null Punkte, Letzter in der neuen 3. Liga – brauchen die Blauen einen neuen Coach?

Dann (vorerst) die Entwarnung.

Präsidiumsmitglied Dieter Wahl (Marketing und Öffentlichkeitsarbeit): „Wir haben einstimmig entschieden, Stefan Minkwitz weiterhin das Vertrauen zu schenken. Es gibt kein Ultimatum und wir sind zuversichtlich, dass wir es packen werden. Wir vertrauen der Mannschaft und deshalb wird es auch keine neuen Spieler geben.“

Mal schauen, wie’s nach dem nächsten Spiel Samstag in Regensburg aussieht…

Übrigens: Einer wird in Bayern nicht dabei sein. Stürmer Angelo Vaccaro (26) bekam nach seiner Roten Karte wegen Nachtretens im Spiel gegen Sandhausen drei Spiele Sperre vom DFB aufgebrummt!

BILD

StZ: Minkwitz muss den Einsatz bremsen

Die Kickers fahren heute ins Trainingslager – Ortlieb und Genisyürek suchen einen neuen Verein

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers wollen beim Heimspiel gegen Sandhausen am Sonntag den ersten Sieg in der dritten Fußballliga einfahren. Ein Fragezeichen steht allerdings noch hinter dem Einsatz des Torwarts Manuel Salz.

Von Joachim Klumpp

Das Motto der Stuttgarter Kickers für das Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den SV Sandhausen lautet: „105 Prozent für 105 Punkte.“ 105 Punkte? Genau, so viele gibt es in dieser Saison in der dritten Liga bei 35 Spielen noch zu vergeben. Zunächst einmal wäre der Trainer Stefan Minkwitz aber zufrieden, wenn sein Team ein 35stel davon holen würde, also die drei Punkte für einen Sieg. Denn auch der Trainer weiß, „dass wir langsam anfangen müssen zu punkten“.

Damit genug der Rechnerei. Entscheidend ist auf dem Platz, und da soll die Elf topfit sein. Zumindest, was die Aggressivität angeht, macht sich Minkwitz keine Sorgen. „Ich habe gestern im Training einige bremsen müssen, weil der Einsatz schon Richtung Körperverletzung ging.“ Aber in der Situation des Vereins ist das allemal besser, als wenn es in Richtung Ballettschule ginge. Die Aufstellung wird sich Minkwitz bis zuletzt offenhalten, um auch noch die Eindrücke im Trainingslager in Bad Teinach, zu dem die Mannschaft heute aufbricht, mit einfließen zu lassen.

Nicht in der engeren Verlosung sind die Verletzten Gino Russo, Franco Petruso und Marco Tucci, der nach wie vor mit Muskelbeschwerden kämpft. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter dem Torwart Manuel Salz, dessen Einsatz sich wegen einer Knöchelverletzung erst kurzfristig entscheiden wird. Sollte der bisherige Rückhalt ausfallen, käme der Neuzugang Benjamin Huber (Ingolstadt) zu seinem Debüt.

Orlando Smeekes, der zwei Tage lang im Probetraining war, hängt derweil in der Warteschleife. Der 27-jährige Holländer, der vier Länderspiele für die niederländischen Antillen bestritten hat und sich nun beim englischen Drittligisten Brighton and Hove Albion vorstellen will, hat einen guten Eindruck hinterlassen. „Er ist pfeilschnell“, sagt Minkwitz. Und damit eine Option, falls es noch Signale für einen Neuzugang gibt. Die könnten von Sponsorenseite kommen, aber auch durch eine Entlastung der Gehaltsliste.

Da gibt es aktuell zwei Lichtblicke: Markus Ortlieb trainiert momentan bei seinem Exclub und Ligarivalen Wuppertaler SV mit, Saban Genisyürek bei einem Amateurverein im Raum Berlin. „Ich hoffe, dass es bis zum Ende der Transferperiode am 31. August noch eine einvernehmliche Lösung gibt“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast, der am Mittwoch den nächsten WFV-Pokalgegner (3. September) angeschaut hat und dabei von der SG Großaspach beim 3:0-Sieg in Rutesheim beeindruckt war. „Das wird kein Spaziergang.“ Aber das wird die Partie am Sonntag gegen Sandhausen ja auch nicht.

(…)

Stuttgarter Zeitung