Nachbetrachtung in der Presse zum Weiden-Spiel

Tunjic gibt die richtige Antwort

Regionalliga Die beiden Tore reichen nicht zum Kickers-Sieg. Reutlingen verliert 0:2 und die Tabellenführung. Von Joachim Klumpp

Die Spieler der Stuttgarter Kickers hatten übers Wochenende zwei Tage freibekommen. Quasi als Belohnung, selbst wenn sie beim 2:2 in Weiden am Freitag am Ende zwei Punkte verschenkt haben. Angesichts der vielen Chancen und der Führung bis vier Minuten vor Schluss gab selbst Weidens Trainer Gino Lettieri zu: „Das Ergebnis sehe ich als glücklichen Punkt für uns.“ Und der Kollege Dirk Schuster sagte: „Man kann stolz auf die Leistung sein.“ Denn die Mannschaft hat da weitergemacht, wo sie zuletzt aufgehört hat „und phasenweise richtig gut Fußball gespielt“. Nach drei Spielen ohne Niederlage kann man vorsichtig anmerken, dass sich die Kickers in der Regionalliga nicht zu verstecken brauchen. Schuster: „Bange ist uns sowieso nicht gewesen, aber man weiß ja nie so genau, wo man steht.“

Das galt für die Mannschaft im Allgemeinen und für Mijo Tunjic im Besonderen. Der Stürmer hatte in der Vorbereitung vier Wochen verletzt gefehlt, bisher noch keine Luft für 90 Minuten und weder bei der Einwechslung gegen Wehen noch im Pokal in Herrenberg noch bei seinen Einsätzen in der zweiten Mannschaft voll überzeugt. Also folgte unter der Woche ein Gespräch mit den Trainern. Ergebnis laut Schuster: „Er war etwas in einem Loch, weil ihm die körperliche und geistige Frische gefehlt hat.“ Aber er wollte in Weiden unbedingt dabei sein – und hat die richtige Reaktion gezeigt. Dass die beiden Treffer des Einwechselspielers letztendlich nicht zum Sieg gereicht haben „ist ärgerlich“ (Schuster), auch weil es die Mannschaft dadurch verpasst hat, zumindest zwischenzeitlich die Tabellenführung zu übernehmen.

Der bisherige Spitzenreiter SSV Reutlingen musste gestern beim Aufsteiger SG Sonnenhof Großaspach antreten, verlor mit 0:2 (0:2) – und war damit auch den Platz an der Sonne los. Völlig verdient, wie der Trainer Roland Seitz zugeben musste: „Das war unterirdisch, von der Nummer 2 bis 11.“ Lediglich den Torhüter Linse nahm er von der Pauschalkritik aus, der eine höhere Niederlage verhinderte. Seitz: „Schon zur Halbzeit hätten wir 0:6 zurückliegen können.“ Stattdessen blieb es bei zwei Treffern: die Führung der Gastgeber durch einen Freistoß von Fabian Aupperle (18.), den Trainer Jürgen Hartmann als „Knalleffekt“ beschrieb. Abedin Krasniqi (37.) setzte mit einer schönen Einzelleistung die Weichen auf Sieg für den Aufsteiger, der gegen die desolaten Reutlinger (Jens Härter: „So gewinnen wir kein Spiel mehr“) einen Glanztag erwischt hatte. Etwas enttäuschend war allenfalls die Kulisse im weiten Rund des Heilbronner Frankenstadions, in dem sich – statt der erhofften zweitausend – nur 887 Besucher verloren.

Unter den Zuschauern war übrigens auch der Kickers-Trainer Dirk Schuster. Für ihn hatten die zwei freien Tage keine Gültigkeit, nachdem er am Vortag bereits die Partie Karlsruher SC II gegen Eintracht Frankfurt II beobachtet hatte.

Stuttgarter Zeitung

Presse zu SpVgg Weiden – Stuttgarter Kickers (2:2)

Zwei Treffer von Mijo Tunjic

Fußball-Regionalliga Die Stuttgarter Kickers spielen bei der SpVgg Weiden 2:2-Unentschieden.

In der Fußball-Regionalliga Süd sind die Stuttgarter Kickers am dritten Spieltag im Stadion am Städtischen Wasserwerk in Weiden nicht Baden gegangen. 2:2 (0:0) hieß es am Ende eines temporeichen Gastspiels der Kickers in der Oberpfalz bei der SpVgg Weiden. „Wir sind hier nicht her gefahren, um nur einen Punkt zu holen“, das hatte der Kickers-Trainer Dirk Schuster vor dem Anpfiff gesagt – doch am Ende musste er sich mit einem Zähler begnügen. Nach den ersten beiden Partien in der vierten Liga (0:0 beim SC Freiburg II und 2:0 gegen den SV Wehen II) haben die Stuttgarter somit die ersten Gegentore der Saison bekommen – und durften sich über die Punkteteilung nicht beschweren.

Zur Halbzeit hatte es noch 0:0 gestanden, obwohl die Kickers hier die klar besseren Chancen besaßen. Die Höhepunkte bildeten ein Pfostenschuss von Alessandro Abruscia (30.) und ein Kopfball von Marcel Ivanusa an die Querlatte (34.). In Führung ging dann aber Weiden: Nach einem Freistoß der SpVgg hielt Andreas Schumacher den Fuß hin – 1:0 für die Hausherren (64.). Dann hatte der Kickers-Trainer Dirk Schuster mit der Einwechslung von Mijo Tunjic ein glückliches Händchen, denn der 21 Jahre junge Holländer drehte mit zwei Treffern die Partie: Zunächst hielt der Stürmer nach einer Flanke von Michele Rizzi den Kopf hin, und brachte dann acht Minuten später mit einem Schuss aus 18 Metern sein Team in Führung – 2:1 (78.).

Zum Sieg reichte es allerdings vor 2225 Zuschauern nicht, weil die Elf aus Weiden zurück schlug. Vier Minuten vor dem Schlusspfiff senkte sich ein Kopfball des umtriebigen Alberto Mendez zum 2:2-Endstand ins Netz der Kickers. „Beim zweiten Gegentor sind wir für unseren jugendlichen Leichtsinn bestraft worden“, sagte der Kickers-Trainer Dirk Schuster, „aber insgesamt haben wir hier ein ordentliches Spiel abgeliefert, weil wir 90 Minuten lang Gas gegeben haben.“ Ein Lob bekam Schuster dann noch vom Weidener Trainer Gino Lettieri: „Was mein Kollege aus der Mannschaft gemacht hat, ist beachtlich.“ StZ

Weiden: Sela – Konjevic (80. Seufert), Schrepel, Okle, Welm, Abdel-Haq – Schumacher, Kümmerle (75. Asma), Mendez, Geiger – Kacani (72. Wiesner).

Kickers: Wagner – Köpf (72. Steinle), Jung (90. Petruso), Marchese, Salz (67. Tunjic) – Rapp, Rizzi, Gerster, Ivanusa – Abruscia, Prediger.

Tore: 1:0 Schumacher (64.), 1:1, 1:2 Tunjic (70., 78.), 2:2 Mendez (86.).

Stuttgarter Zeitung

Kickers-Joker Tunjic sticht

Fußball-Regionalligist trennt sich bei der SpVgg Weiden mit 2:2 – Trainer Dirk Schuster zufrieden

Da wäre mehr drin gewesen: Die Regionalliga-Fußballer der Stuttgarter Kickers haben im Auswärtsspiel bei der SpVgg Weiden über 90 Minuten dominiert – am Ende aber mussten sie sich mit einem 2:2 (0:0) begnügen.

STUTTGART (StN). Die Kickers sind in dieser Regionalliga-Saison weiter ungeschlagen. So richtig freuen konnte sich darüber nach dem Remis in Weiden aber keiner. Auch Dirk Schuster nicht – zu tief saß der Stachel nach dem späten Ausgleich durch Alberto Mendez (85.) und dem verpassten Auswärtssieg. „Wir sind für unseren jugendlichen Leichtsinn bestraft worden“, meinte er. Ansonsten war der Coach zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Die Spieler haben keinen Grund, enttäuscht zu sein“, sagte er, „sie können auf ihre Leistung stolz sein.“

Von Beginn an dominierten die Blauen. Nur im Torabschluss haperte es. Und das wurde bestraft: Andreas Schumacher erzielte vor 2225 Zuschauern, darunter knapp 200 Gäste-Fans, das 1:0 (62.). Doch davon ließen sich die Kickers nicht beunruhigen. Sie kämpften leidenschaftlich und spielten weiter druckvoll nach vorne.

Trainer Dirk Schuster bewies mit der Einwechslung von Mijo Tunjic zudem ein glückliches Händchen. Innerhalb von sieben Minuten drehte der Joker mit einem Doppelpack (69./76.) die Partie. Auch danach blieben die Kickers am Drücker. Alle Zeichen standen auf Sieg – bis Mendez ausglich.

Stuttgarter Nachrichten

Mijo Tunjic trifft doppelt beim 2:2

Stuttgart (red) – Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers bleibt in der laufenden Saison ungeschlagen. Gestern Abend kam das Team zu einem 2:2 beim Aufsteiger SpVgg Weiden. Der eingewechselte Mijo Tunjic drehte mit einem Doppelpack (70./78.) einen 0:1-Rückstand in eine zwischenzeitliche 2:1-Führung um, die Weidens Alberto Mendez vor 2225 Zuschauern in der 86. Minute zum 2:2-Endstand ausglich. Ex-Kickers-Jugendspieler Andreas Schumacher hatte Weiden in der 62. Minute in Führung gebracht.

Mit nun fünf Zählern aus drei Partien kletterten die Kickers auf Platz fünf. „Meine Mannschaft hat ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert und über die kompletten 90 Minuten Vollgas gegeben. Beim Treffer zum 2:2-Endstand ist sie leider für ihren jugendlichen Leichtsinn bestraft worden“, sagte Stuttgarts Trainer Dirk Schuster. Als sicherer Rückhalt glänzte Kickers-Torhüter Daniel Wagner.

Eßlinger Zeitung

Blaues Auge und ein Punkt für SpVgg
Glückliches 2:2 gegen spielstarke Stuttgarter Kickers – Schumacher und Mendez treffen

Weiden. (af) Die SpVgg Weiden hat ihr Glück für die nächsten Spiele aufgebraucht. Der Regionalliga-Aufsteiger kam am Freitagabend im heimischen Wasserwerkstadion zu einem 2:2 (0:0) gegen Drittliga-Absteiger Stuttgarter Kickers und muss das Unentschieden in jedem Fall als Punktgewinn verbuchen.
Der Ex-Bundesligist aus Schwaben stellte über die gesamten 90 Minuten die spritzigere Mannschaft, die mit Tempofußball und schnellen Kombinationen die Weidener Abwehr immer wieder in Verlegenheiten stürzte. „Es war interessant zu sehen, wie gut die Fußball spielen können“, berichtete SpVgg-Abwehrrecke Alexander Konjevic nach dem Schlusspfiff über seine Erkenntnisse, die er zuvor in zahlreichen Zweikämpfen gesammelt hatte.

Auch SpVgg-Coach Gino Lettieri räumte ein, dass es „ein sehr glücklicher Punkt für uns ist.“ Einmal mehr bemängelte der Weidener Coach, dass sich noch nicht alle Spieler auf das schnelle Spiel in der Regionalliga eingestellt haben: „Da ist zu oft noch Bayernliga-Tempo drin. Stuttgart hat es uns vorgemacht, wie es geht.“

Unbändige Kampfkraft

Dass der Liganeuling dennoch mit einem blauen Auge davonkam, hatte er letztlich seiner unbändigen Kampfkraft zu verdanken. Denn vier Minuten vor Schluss wirbelte Kraftbündel Akram Abdel Haq (Lettieri: „ein Wundermännchen“) durch die Gästeabwehr, flankte auf Alberto Mendez und der köpfte den Ball aus sechs Metern zum 2:2 in die Maschen. Die 2225 Zuschauer standen Kopf, feierten die nie aufsteckende Weidener Mannschaft ob ihrer unverzagten Moral.

Dabei hatten die Kickers bereits wie der sichere Sieger ausgesehen. Denn nach dem überraschenden 1:0, als Andreas Schumacher einen 22-Meter-Freistoß von Mendez ins Gästegehäuse abfälschte (62.), holten die in neongelben Trikots angetreten Schwaben zum Doppelschlag aus. Der eingewechselte Mijo Tunjic sorgte mit seinen zwei Treffern für die zwischenzeitliche Stuttgarter Führung (69./76.).

„Es war ein sehr gutes, intensiv geführtes Regionalligaspiel. Aber wir haben zu viele Chancen liegen gelassen“, trauerte Kickers-Trainer Dirk Schuster den zahlreichen Möglichkeiten seiner Schützlinge nach. Dabei hatte der ehemalige Bundesligaprofi des Karlsruher SC vor allem die 29. und 33. Minute im ersten Durchgang vor Augen. Da landete das Leder zwei Mal am Aluminium des Weidener Tores. Zunächst traf Alessandor Abruscia mit einem 25-Meter-Schrägschuss nur den Pfosten, dann visierte Marcel Ivanusa bei einem Kopfball die Querlatte an.

Kümmerle für Asma

Die beiden Großchancen waren beileibe keine Zufallsprodukte, sondern Ausdruck der spielerischen Überlegenheit des Favoriten. Vor allem die linke Abwehrseite erwies sich vor der Pause als Achillesferse. Lettieri hatte gegenüber der Startformation beim 2:1-Sieg in Nürnberg Tolgay Asma auf der Ersatzbank gelassen. Für ihn rückte Michael Kümmerle in die Defensivabteilung, während Florian Schrepel auf der Außenbahn für Druck sorgen sollte. Der Schachzug ging aber nicht auf, da sich Kümmerle überhaupt nicht in seiner ihm zugewiesenen Rolle zurechtfand.

Aber nicht nur der Ex-Stuttgarter produzierte gegen seinen ehemaligen Verein unnötig viele Fehlpässe. Mit der aggressiven Spielweise des Gegners kamen auch die anderen Weidener Spieler nur bedingt zurecht. Selbst kurze Zuspiele und die Ballannahme klappten nicht wie gewohnt. Erst nach dem Wechsel, als die SpVgg-Akteure mit offenem Visier den Schlagabtausch anboten, ging es hüben wie drüben zur Sache. „Beide Mannschaften wollten gewinnen“, zollte Dirk Schuster den 22 Spielern auf dem Platz Respekt. Dass der DFB-Pokal-Finalist von 1987 auch nach dem Pausentee ein deutliches Übergewicht an hochkarätigen Chancen besaß, entging Lettieri nicht: „Wir sind froh über das 2:2 und haken das Spiel ab. Jetzt müssen wir auf die Auswärtspartie am Dienstag in Wehen schauen.“

Oberpfalznet

Kickers punkten auch in Weiden

Auch bei der SpVgg Weiden zeigen die Stuttgarter Kickers ihr neues positives Gesicht. Beim Aufsteiger aus der Oberpfalz erreichten die Blauen ein 2:2 (0:0) Unentschieden. Andreas Schumacher brachte die Gastgeber in der 64. Spielminute in Führung, der kurz zuvor eingewechselte Mijo Tunjic erzielte den Ausgleich (70. ). Acht Minuten später brachte Tunjic die Kickers gar mit 2:1 in Front. Vier Minuten vor Ende konnten die Gastgeber einen Konter (!) zum 2:2 Ausgleichstreffer verwerten.

Die Kickers können mit diesem Unentschieden sehr gut leben. Am kommenden Freitag empfangen unsere Blauen den TSV 1860 München II.

Vorberichte II: SpVgg Weiden – Stuttgarter Kickers

Kickers: hält der Aufwärtstrend?

Die Bilanz der Stuttgarter Kickers in dieser Saison kann sich bisher sehen lassen: in den fünf Pflichtspielen blieb die Mannschaft ohne Niederlage und Gegentor. „Diesen Aufwärtstrend wollen wir in Weiden fortsetzen“, sagt der Trainer Dirk Schuster. Bei dem Regionalliga-Aufsteiger treten die Kickers heute (19 Uhr) an, bereits früh am Morgen ist es mit dem Bus losgegangen, ehe sich das Team in einem Tageshotel auf die Fußballpartie vorbereitet.

Schuster hat den Gegner zuletzt beim 2:1-Sieg in Nürnberg persönlich beobachtet, sein Urteil: „Eine körperlich robuste Mannschaft, die viel mit langen Bällen operiert.“ Doch die Kickers wollen ihr Spiel machen und da gibt es noch einiges zu verbessern. „Speziell bei der Offensivleistung konnte ich beim Pokalsieg in Herrenberg nicht alles gutheißen“, sagt Schuster, dessen Mannschaft aber das Hauptziel Achtelfinale erreicht hat.

Dort kommt es am 6. Oktober nun zum Derby gegen den SSV Reutlingen. Der Tabellenführer wiederum tritt am Sonntag (14 Uhr) in der Liga zum Nachbarschaftsduell beim Aufsteiger SG Sonnenhof Großaspach an, der sich im Pokal mit einem 10:0 in Pleidelsheim warm geschossen hat. Der Co-Trainer Rüdiger Rehm, der 2002/03 für den SSV 26 Zweitligaspiele bestritten hat, hofft auf 2000 Zuschauer im Ausweichquartier in Heilbronn. „Für die Mannschaft ist das ein Nachteil, sie muss immer mit dem Bus anfahren.“ Rehm selbst hat es besser. Er wohnt in Heilbronn und sagt: „Für mich ist das ein Heimspiel.“ ump/StZ

Stuttgarter Zeitung

Dirk Schuster bleibt den Kickers treu
Vor dem Spiel in Weiden stellt der Trainer klar: KSC kein Thema

STUTTGART (jüf). Der Zusammenhalt in der Mannschaft der Stuttgarter Kickers ist groß, die Fitness top, und auch die Spielweise mit möglichst vielen Kurzpässen kommt bisher gut an. Den erfolgreichen Saisonstart will der ungeschlagene Regionalligist auch heute (19 Uhr) bei der SpVgg Weiden fortsetzen. Einfach wird das nicht – denn der Neuling verfügt über eine robuste Mannschaft mit den Ex-Kickers-Spielern Sokol Kacani und Michael Kümmerle. „Wir müssen voll dagegenhalten“, sagt Trainer Dirk Schuster, der mit seinem Team heute um 8 Uhr in den Bus steigen wird. Um die Mittagszeit werden Tagesbetten bezogen, um abends ausgeruht am Ball zu sein. Änderungen in der zuletzt erfolgreichen Anfangsformation sind so gut wie keine zu erwarten.

Und auch Schuster selbst denkt nicht über einen Wechsel nach. Gerüchte, wonach ihn sein Ex-Club Karlsruher SC möglicherweise ins Trainerteam holten könnte, dementierte er: „So ein Versuch wäre völlig sinnlos. Ich bleibe definitiv bei den Kickers.“

Stuttgarter Nachrichten

Schuster setzt auf den Teamgeist

Stuttgart (bw) – Am dritten Spieltag der Fußball-Regionalliga sind die Stuttgarter Kickers heute (19 Uhr) bei der SpVgg Weiden zu Gast. Um 8 Uhr macht sich der Mannschaftsbus auf den Weg in die Oberpfalz, wo der Aufsteiger aus der Bayernliga und der frühere Kickers-Stürmer Sokol Kacani auf die „Blauen“ warten. „Die Stimmung im Team ist gut“, berichtet Trainer Dirk Schuster. Schließlich haben seine Schützlinge nach ihrem ersten Saisonsieg am vergangenen Freitag gegen den SV Wehen Wiesbaden II (2:0) am Dienstag mit dem 1:0-Erfolg beim VfL Herrenberg den Einzug in das Achtelfinale des WFV-Pokals perfekt gemacht. Auch für die Partie in Weiden ist Schuster zuversichtlich: „Der Gegner hat zwar einige Spieler in seinen Reihen, die schon in der dritten Liga und der Regionalliga Erfahrungen gesammelt haben, aber wir werden uns nicht verstecken und unseren Teamgeist und die mannschaftliche Geschlossenheit entgegensetzen.“ Bis auf die Langzeitverletzten sind alle Spieler fit. Weiden siegte zuletzt 2:1 beim 1. FC Nürnberg II, unterlag davor aber zu Hause dem VfR Aalen (0:1).

Eßlinger Zeitung

„Die Punkte bleiben in Weiden“

SpVgg-Trainer Gino Lettieri vom Heimsieg heute gegen die Stuttgarter Kickers überzeugt
Weiden. (kap) Schon bei Bekanntgabe des Spielplans der Fußballregionalliga Süd machte Weidens Trainer Gino Lettieri kein Hehl daraus, dass dieses Auftaktprogramm für einen Aufsteiger nicht schwerer sein kann. Zwei Mal gegen einen Drittliga-Absteiger und drei Mal auswärts bei hochmotivierten zweiten Mannschaften.

Den ersten Vergleich mit einem Absteiger verlor die SpVgg Weiden unglücklich gegen den VfR Aalen mit 0:1. Zum zweiten Versuch gastiert am Freitagabend um 19 Uhr der Traditionsklub Stuttgarter Kickers am Wasserwerk.

„Wieder eine echte Herausforderung für meine Mannschaft“, sagt Lettieri. „Die Kickers sind ähnlich stark wie zuletzt Aalen. Ich erwarte einen offenen Schlagabtausch.“ Selbstbewusst verkündet Lettieri, dass „diesmal die Punkte in Weiden bleiben.“ Dabei vertraut der Coach darauf, dass seine Mannschaft eine ähnlich gute Leistung wie beim 2:1-Sieg in Nürnberg abliefert. Natürlich hat die Partie am Valznerweiher enorm viel an Substanz gekostet. Bei einem Tag weniger Ruhepause wurde das wöchentliche Trainingspensum deshalb etwas zurückgeschraubt.

Weiter verzichten muss der Trainer auf die verletzten Marcel Mayr, Andreas Fischer und Tobias Zott. Alexander Konjevic meldete sich wieder gesund und ist einsatzfähig. Ein kleines Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Akram Abdel Haq, der sich in Nürnberg leicht verletzte.

SpVgg-Trainer Gino Lettieri vom Heimsieg heute gegen die Stuttgarter Kickers überzeugt
Voraussichtlich vertraut Lettieri dem Nürnberger Team. Als einzige echte Sturmspitze wird Sokol Kacani gegen seine ehemaligen Kollegen auf dem Platz stehen. Gerne würde auch Neuzugang Michael Kümmerle auflaufen. Immerhin trug er zwischen 1998 und 2001 ebenfalls das Kickers-Trikot in der zweiten Fußballbundesliga. Vor der Saison war Kümmerle auch am Degerloch als Neuzugang im Gespräch. „Es gab lose Kontakte“, bestätigt Kümmerle das Interesse. In Stuttgart war der 30-Jährige als Teilzeitprofi mit einem Halbtagesjob vorgesehen. Einige Ungereimtheiten bei dieser Offerte veranlassten Kümmerle, das Angebot der SpVgg Weiden anzunehmen. Über Stärken und Schwächen der Kickers kann Kümmerle nach langer Abwesenheit keine Angaben machen.

Ex-Profi Schuster Trainer

Fakt jedoch ist, dass der Gast in zwei Spielen keinen Gegentreffer kassierte. Trainiert wird der ehemalige Erst-Bundesligist (1987/89 und 1990/91) von Dirk Schuster, dem Ex-Profi des Karlsruher SC. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga startet er mit bescheidenen finanziellen Mittel einen kompletten Neuanfang. 23 Abgängen stehen 17 Zugänge gegenüber, darunter acht externe.

Nicht nur deshalb versucht Schuster die Erwartungen in Grenzen zu halten. „Die Mannschaft muss sich finden und kennenlernen. Nur als Team können wir bestehen“, sagt der neue Coach und betont: „Unser Hauptziel ist die Konsolidierung, der Aufstieg absolut kein Thema.“ Trotz ihrer Bescheidenheit werden die Gäste alles daransetzen, mit dem dritten Saisonsieg ihre gute Ausgangslage zu festigen.

Oberpfalznet

Vorberichte SpVgg Weiden – Stuttgarter Kickers

Nürnberger Leistung beflügelt

SpVgg Weiden optimistisch gegen die Stuttgarter Kickers – Besonderer Anreiz für Sokol Kacani
Weiden. (dö) Mit breiter Brust geht die SpVgg Weiden ihr zweites Heimspiel in der Regionalliga Süd an, zu dem am Freitag (19 Uhr) mit den Stuttgarter Kickers ein weiterer Favorit am Wasserwerk antritt. Der überraschende 2:1-Sieg beim 1. FC Nürnberg II beflügelt den Aufsteiger aus der Oberpfalz.

Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch verteilte Trainer Gino Lettieri Lob: „Diese drei Punkte waren wahnsinnig wichtig für uns. Der Auftritt meiner Mannschaft hat mir trotz der gnadenlosen Temperaturen gefallen. Sie hat meine taktischen Anweisungen eins zu eins umgesetzt und vor allem in der ersten halben Stunde den Grundstein zum Erfolg gelegt.“ Lettieri betonte aber auch, dass sich schon jetzt die harte Vorbereitungsphase auszahle, auch wenn die Spieler mit den harten Einheiten bei Co-Trainer Miroslav Janovsky nicht immer einverstanden gewesen seien. Der Coach wollte das Pressing, mit dem die Weidener den 1. FC Nürnberg II nicht zur Entfaltung kommen ließen, aber nicht als Allheilmittel gelten lassen, sondern nur als einzelne Maßnahme.

Zumindest sorgt der Erfolg im Nürnberger Stadion dafür, dass der enorme Erfolgsdruck gelindert ist. Somit kann die Mannschaft gegen die Stuttgarter Kickers etwas befreiter aufspielen. „Der Sieg in Nürnberg hat viel Kraft gekostet. Dafür war das Trainingspensum in dieser Woche nicht ganz so hoch. Am Freitag sind wir auf jeden Fall wieder fit,“ äußert sich Kapitän Alexander Geiger optimistisch.

Nichts Neues gibt es von der Verletztenfront. Gino Lettieri meinte, dass Tobias Zott, Marcel Mayr und Andreas Fischer Fortschritte beim Reha-Aufbau machen würden. Der Einsatz von Alexander Konjevic sei am Freitag gegen Stuttgart trotz seiner verletzungsbedingten Auswechslung in Nürnberg nicht gefährdet.

Ein ganz besonderes Spiel steht für Sokol Kacani bevor. Der Albaner wechselte nämlich vor drei Monaten vom Stuttgarter Degerloch ans Wasserwerk und hat sich in der Oberpfalz schon eingewöhnt. „Ich freue mich auf jedes Spiel. Natürlich erst recht gegen die ehemaligen Mitspieler. Aber egal, da gibt es auf dem Platz keine Freundschaft. Ein Heimsieg muss auf alle Fälle her“, fordert der 25-Jährige. Dem bestätigt der Trainer, dass er langsam in Fahrt komme und annähernd das bringe, was man sich von ihm vorstelle. „Man muss sehen, dass Sokol zwei Monate verletzt war, bevor er zu uns gekommen ist. Jetzt wird er langsam fit“, urteilt Lettieri über seinen wuchtigen Angreifer.

Oberpfalz-Net

Taktik der SpVgg Weiden wie gehabt
Weiden. Im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers am Freitag verlässt sich die SpVgg Weiden ganz auf die bewährte Taktik: temporeiches Spiel und den Gegner nicht hinterherkommen lassen. Das haben Trainer Gino Lettieri und Reinhold Schlecht, Sportlicher Leiter der SpVgg Weiden, nun in einer Pressekonferenz verraten.

So hofft die SpVgg, sich die nächsten drei Punkte – diesmal vor heimischem Publikum – sichern zu können. Konditionell ist es um die Mannschaft jedenfalls gut bestellt; dank Co-Trainer Milo Janowsky dürfen die Weidener Spieler im Training regelmäßig ordentlich schwitzen.

Anpfiff des Spiels gegen die Stuttgarter Kickers am Freitag ist um 19 Uhr. Die SpVgg Weiden hofft natürlich auf ein zahlreiches Kommen von heimischen Fans.

Kanal8 (inklusive Video von der Pressekonferenz zum Spiel)

Nachlese zum ersten Sieg in der 4. Liga

„Der Funke ist übergesprungen“

Die Kickers sind mit der Besucherzahl zufrieden, das gilt erst recht für den SSV Reutlingen. Von Joachim Klumpp

Nach dem ersten Regionalligaheimspiel der Stuttgarter Kickers am Freitagabend gegen den SV Wehen Wiesbaden II hat ein Fan seinen Kumpel gefragt, wie weit es eigentlich nach Weiden ist, zum nächsten Gegner. „Etwa 320 Kilometer“, lautete die Antwort. Das ist dann doch etwas viel, also verabschiedete er sich mit den Worten: „Bis in zwei Wochen“ – dann zum nächsten Heimspiel gegen den TSV 1860 München II.

Immerhin, der Mann kommt wieder. Und das war auch die Quintessenz des Präsidenten Edgar Kurz nach seiner Punktspielpremiere und dem 2:0: „Der Funke ist übergesprungen.“ Ein Verdienst der Mannschaft, keine Frage, die die Fans nach einer quälenden Drittligasaison mal wieder mit erfrischendem Offensivfußball begeistert hat. So sah es auch der Zaungast Guido Buchwald, der zum Geschäftsführer Jens Zimmermann einen guten Kontakt pflegt. „Die Zuschauer sind auf ihre Kosten gekommen, aber man darf jetzt nicht gleich zu viel erwarten.“ Rückschläge sind einkalkuliert, zumal bei einer jungen Mannschaft, bei der vermeintliche Leistungsträger wie Franco Petruso, Christian Grujicic, Slaven Jokic oder Mijo Tunjic, zumindest zunächst, auf der Bank saßen. Doch auch das spricht für den Trainer Dirk Schuster, der sagt: „Bei mir zählt nur der Leistungsgedanke.“

Morgen geht es zum Pokalspiel nach Herrenberg (18.30 Uhr), am Freitag dann – eben – nach Weiden, zum starken Aufsteiger, der sich zum Beispiel mit den ehemaligen Kickers-Akteuren Sokol Kacani und zuletzt noch Michael Kümmerle verstärkt hat. Ein gutes Ergebnis vorausgesetzt, dürften in zwei Wochen wohl noch ein paar mehr Zuschauer kommen als die 2140 vom Freitag. Zudem wollen die Kickers den Dauerkartenverkauf aus dem Vorjahr (791) knacken. Der Präsident Edgar Kurz war erst mal zufrieden, auch mit der Kulisse. „Ich habe mit zweitausend gerechnet, jetzt sind es sogar noch ein paar mehr geworden .“

(…)

Stuttgarter Zeitung

Die Vertreibung der Trostlosigkeit
Die Stuttgarter Kickers mussten erst Viertligist werden, um wieder Leidenschaft zu zeigen

Von Sigor Paesler

Stuttgart – Die Stuttgarter Kickers in der Fußball-Regionalliga. Eine halbe Stunde vor dem Beginn des ersten Saison-Heimspiels nach dem Abstieg aus der dritten Liga gegen den SV Wehen Wiesbaden II sind noch ausreichend Parkplätze hinter der Gegentribüne vorhanden. Als Stadionsprecher Frank Pfauth zehn Minuten vor dem Anpfiff die Mannschaftsaufstellung vorliest, sind Fan-Block und Haupttribüne nur spärlich besetzt. Radiomann und Sänger Michael Spleth gibt im Mittelkreis die neue Kickers-Hymne „Stuttgart – deine Seele“ zum Besten, niemand geht mit. Die Trostlosigkeit ist perfekt. Beim Anpfiff zumindest sind viele Sitzplätze auf der Haupttribüne belegt und im B-Block stimmen die Treuesten der Treuen erste Gesänge an.

Einer ist ohnehin optimistisch: „Ich war in Freiburg dabei – die werden kämpfen, das werdet ihr sehen“, sagt ein Fan vor dem Stadion zu den Umstehenden. Beim SC II hatte das Team zum Auftakt 0:0 gespielt.

Tatsächlich: Gut eine Stunde später, die Kickers führen hoch verdient mit 2:0, trabt Dirk Prediger vom Platz und klatscht Einwechselspieler Mijo Tunjic ab. Der Stürmer, einer von vier verbliebenen Akteuren aus der vergangenen Saison in der Startelf, hat zuvor 84 Minuten fußballerisch kein überragendes Spiel gezeigt. Er hat Fehlpässe gespielt, hat weit am Tor vorbeigeschossen. Aber er ist 84 Minuten lang gerannt, hat die Wehener bissig am Spielaufbau gehindert, hat nach Fehlern von Mitspielern den Ball zurückerobert. So wie es die Kollegen nach seinen Fehlern getan haben. Die Zuschauer belohnen es mit langanhaltendem Applaus. Prediger klatscht zurück und lächelt glücklich.

Offensichtlich mussten die „Blauen“ erst Viertligist werden, um wieder Leidenschaft zu zeigen. In ihren Reihen stehen viele junge Spieler, die in einer höheren Spielklasse keine Chance bei dem Traditionsverein bekommen hätten. Und sie versuchen, sie zu nutzen. Am Spielfeldrand steht Dirk Schuster. Der Coach wirkt sehr angespannt, lebt mit und tobt, wenn er Unzulänglichkeiten sieht. Auch für den ehemaligen Profi, Bester seines Jahrgangs beim Fußballlehrer-Lehrgang in Köln, ist die erste Trainerstation seiner Karriere eine Chance. Seine Handschrift ist schon ansatzweise zu erkennen. Und auch, dass die Kickers einige Talente in ihren Reihen haben. Zum Beispiel Dominik Salz, der Bruder des bisherigen Torhüters Manuel Salz, der einen Tag später in der Mercedes-Benz-Arena im Tor des SC Freiburg stand. Der Stürmer schließt eine sehenswerte Kombination per Kopf zum 1:0 ab und hat noch genug Energie, um zum B-Block zu spurten und sich feiern zu lassen. Schuster sieht das Engagement der Spieler. Doch dem Coach liegt im Magen, dass das Team „viel zu viele einfache Fehler gemacht“ hat. Er weiß, dass es die junge Kickers-Mannschaft im Verlauf der Saison mit stärkeren Gegnern als den harmlosen Wehenern zu tun bekommen wird. Eines aber ist den „Blauen“ am Freitag gelungen: Die Vertreibung der Trostlosigkeit, zumindest für einen Abend.

Eßlinger Zeitung