Presse zu SV Sandhausen – Stuttgarter Kickers (2:0)

Kickers-Trainer Schmitt tobt
Der Fußball-Drittligist präsentiert sich bei der 0:2-Niederlage in Sandhausen wie ein Absteiger

SANDHAUSEN. Die Stuttgarter Kickers haben das Nachholspiel in der dritten Liga beim SV Sandhausen 0:2 (0:1) verloren. „Das war überhaupt nichts“, ärgerte sich der Trainer Edgar Schmitt.

Von Joachim Klumpp

So wie gestern Abend hat man den Kickers-Trainer Edgar Schmitt in Stuttgart noch nicht erlebt. Er war auf hundertachtzig. „Das war ein Katastrophenspiel“, sagte er nach der 0:2-Niederlage, „vorne nichts, hinten nichts – überhaupt nichts.“ Ein Rückfall in schon überwunden geglaubte Zeiten. „Unverständlich“, meinte auch der Präsident Dirk Eichelbaum. Dabei waren die Kickers eigentlich gut vorbereitet gewesen auf das Gastspiel in Nordbaden. Vor exakt zwei Wochen ist die Mannschaft schon einmal in Sandhausen gewesen – als Zaungast der Partie gegen Werder Bremen II. Der Anschauungsunterricht war letztendlich umsonst. „Vielleicht haben einige nach zwei Siegen gedacht, das geht von alleine“, sagte der Manager Joachim Cast nach dem mutlosen Auftritt der Mannschaft.

Zwar begannen die Kickers vor den 1720 Zuschauern im Hardtwaldstadion gut, vor allem dank Orlando Smeekes, doch nach einer Viertelstunde war die Herrlichkeit bereits vorbei. Sandhausen wurde von Minute zu Minute stärker, vor allem dank Roberto Pinto, der über die rechte Seite fast an allen gefährlichen Angriffen der Gastgeber beteiligt war und in der 26. Minute Pech hatte, als er mit einem gefühlvollen Heber nur die Latte traf. Der junge Gegenspieler Simon Köpf jedenfalls war völlig überfordert, nachdem er für Gentner in die Startformation gerückt war – als einer von drei neuen Spielern. War die Hereinnahme von Bashiru Gambo für den mit einem Bänderanriss gehandicapten Mustafa Parmak erwartet worden, kam die Nichtberücksichtigung des Kapitäns Alexander Rosen doch mehr als überraschend. „Er darf heute mal pausieren“, sagte der Manager Joachim Cast nur, zumindest bis zur 66. Minute. Was allerdings nicht nur mit der Dauerbelastung der englischen Wochen zu tun haben dürfte, sondern auch mit den zuletzt gezeigten Leistungen, die eine solche Maßnahme durchaus rechtfertigten.

Doch gestern lief auch ohne Rosen nichts zusammen, im Mittelfeld klafften große Löcher. Noch vor der Pause wurde die Überlegenheit Sandhausens belohnt. Nachdem Alf Mintzel im Strafraum nach einem Zweikampf mit Benedikt Deigendesch zu Fall kam, gab es Elfmeter. Und den verwandelte – genau, Pinto – sicher und auch verdient zur 1:0-Pausenführung. Edgar Schmitt reagierte und setzte nun auf Offensive. In der Pause kamen Parmak (für Landeka) und Tucci als zweite Spitze (für Deigendesch). Und der hatte prompt die Chance zum Ausgleich, doch seinen Kopfball lenkte Torwart Gurski zur Ecke (51). Und auch der Seitfallzieher von Smeekes wäre ein Tor wert gewesen.

Ein Strohfeuer, mehr nicht. Zumal nach einer Stunde der nächste Schreck folgte, als der bereits verwarnte Sascha Traut nach Foul an Mintzel erneut Gelb sah – und zum Duschen gehen konnte. „Das war die Krönung seiner Leistung“, ärgerte sich Cast später, und Schmitt sagte: „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir mit sechs oder sieben Toren nach Hause geschickt worden wären.“ Am Ende blieb es beim 2:0 für Sandhausen, das der eingewechselte Müller aus 18 Metern erzielte (79.).

„Vierte Liga, Stuttgart ist dabei“, skandierten Sandhausens Fans. So weit ist es zwar noch nicht, aber viel fehlt nicht mehr, wenn man die Leistung von gestern als Maßstab nimmt. „Wir haben gespielt wie ein Tabellenletzter“, gab der Manager Cast zu. Was tun? Ein Mentaltrainer wird jedenfalls auf die Schnelle nicht kommen. „Aus diesem Schlamassel muss sich die Mannschaft selbst rausziehen“, sagt Cast. Am Freitag geht es nach Emden. Um sechs Uhr morgens. Nicht zur Strafe, zur Übung. Vor Ort soll schließlich noch für das Spiel am Samstag trainiert werden. Die Mannschaft hat es nötig.

Sandhausen: Gurski – Bindnagel, Göttlicher, Beisel, Kirsch – Kolb – Pinto (75. Müller), Leandro, Mintzel (82. Eberlein) – Haas (46. Boskovic), Öztürk.

Stuttgart: Salz – Steinle, Traub, Mann, Köpf – Deigendesch (46. Tucci), Ortlieb – Traut, Gambo (66. Rosen), Landeka (46. Parmak) – Smeekes.

Schiedsrichter: Thomas Gorniak (Bremen).

Tore: 1:0 Pinto (40., Foulelfmeter), 2:0 Müller (79.).

Gelb-Rote Karte: Traut (61.).

Stuttgarter Zeitung

0:2 – Kickers-Coach Schmitt schlägt Alarm
Nach schwacher Vorstellung in Sandhausen wird die Lage im Kampf gegen den Abstieg immer prekärer

Sandhausen – Erneuter Rückschlag für die Stuttgarter Kickers: Der Fußball-Drittligist hat das Nachholspiel beim SV Sandhausen mit 0:2 (0:1) verloren und leichtfertig eine weitere Möglichkeit zur Aufholjagd vergeben.

VON THERESA DÖFT

Wenige Minuten nach dem Abpfiff platzte Edgar Schmitt der Kragen. Als der Kickers-Trainer auf der Pressekonferenz um seinen Kommentar zum Spiel gebeten wurde, sprach er Tacheles. „Das war heute ein katastrophales Spiel von uns. Das war offensiv nichts – und defensiv nichts“, schimpfte Schmitt, „wenn Sandhausen die Chancen besser genutzt hätte, wäre das Spiel 0:7 ausgegangen.“ Lediglich einen Kickers-Spieler nahm der Coach bei seinem verbalen Rundumschlag von seiner Kritik aus: Torhüter Manuel Salz, der eine gute Leistung zeigte.

Dass Schmitt mit seiner Elf derart hart ins Gericht ging und Manager Joachim Cast dem Team sogar „kollektives Versagen“ vorwarf, zeigt: Beim Schlusslicht auf der Waldau brennt der Baum. Der Auftritt in Sandhausen dürfte Konsequenzen haben.

Die Mannschaft spielte am Hardtwald über weite Strecken schwach und unterlag verdient – völlig chancenlos waren die Kickers aber nicht. In der ersten Hälfte wäre Sandhausen neben dem von Roberto Pinto verwandelten Foulelfmeter (40.) – zuvor hatte Benedikt Deigendesch Alf Mintzel gefoult – zwar durch einen Heber von Pinto (28.), der an der Latte abprallte, beinahe ein zweites Tor gelungen. Gerade aber zu Beginn der zweiten Hälfte spielten die Blauen ordentlich und erarbeiteten sich gute Chancen. Zwischen der 51. und 53. Minute scheiterte aber Orlando Smeekes gleich zweimal, und auch Marco Tucci machte es in aussichtsreicher Position nicht besser.

Die offensivere Ausrichtung von Edgar Schmitt, der in der Pause für den defensiven Mittelfeldspieler Deigendesch in Tucci einen zweiten Stürmer brachte, schien sich auszuzahlen. Neben den drei Großchancen kamen die Kickers zu weiteren guten Möglichkeiten. Auf der anderen Seite hatten sie dagegen Glück, dass Schiedsrichter Thomas Gorniak Danko Boskovics Kopfballtor (59.) wegen eines Fouls des Sandhauseners nicht gab. In der 61. Minute machten sich die Kickers das Leben noch schwerer: Sascha Traut, der zuvor wegen Meckerns Gelb gesehen hatte, musste nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz. „Der Platzverweis war typisch für seine Leistung“, kritisierte Schmitt. Die Badener nutzten die Überzahl bestens aus und erspielten sich einige gute Chancen – sorgten aber erst in der 79. Minute durch den Treffer von Nicolai Müller, der den Ball aus 20 Metern unhaltbar ins Tor hämmerte, für die Entscheidung. Einziger Vorteil für die Kickers: Bereits am Samstag in Emden können sie sich rehabilitieren.

Stuttgarter Nachrichten

„Kollektives Versagen“
Die Stuttgarter Kickers verlieren die Nachholpartie beim SV Sandhausen mit 0:2

Sandhausen (bw) – Die Stuttgarter Kickers mussten im Abstiegskampf den nächsten herben Rückschlag einstecken. Der Fußball-Drittligist kassierte gestern Abend in der Nachholpartie beim SV Sandhausen eine 0:2 (0:1)-Niederlage und droht den Anschluss zu verpassen.

Der Abstand des Tabellenschlusslichts zu den Nichtabstiegsplätzen ist zwar konstant bei fünf Punkten geblieben, doch in Werder Bremen II punktete gestern ein direkter Konkurrent. Die Hanseaten feierten überraschend einen 1:0-Auswärtssieg beim FC Erzgebirge Aue. Heute haben zudem noch Jahn Regensburg und der VfR Aalen die Chance, sich etwas abzusetzen.Während Kickers-Manager Joachim Cast nach der zweiten Niederlage innerhalb von vier Tagen enttäuscht von einem „kollektiven Versagen“ der Mannschaft sprach, ließ auch Trainer Edgar Schmitt seinem Frust freien Lauf. „Wir haben hinten und vorne eine katastrophale Leistung gezeigt“, schimpfte der Coach, nahm allerdings Torhüter Manuel Salz als einzigen Kickers-Akteur aus dieser Kritik heraus. Hätte der 23-Jährige nicht mehrfach mit Glanzparaden Großchancen der Gastgeber pariert, wäre die Niederlage der Kickers noch weitaus höher ausgefallen. „Wir hätten hier mit 0:7 verlieren können“, haderte Schmitt mit seinem Team. Der Trainer der „Blauen“ hatte in der Startformation gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Rot-Weiß Erfurt drei Änderungen vorgenommen. Neben dem angeschlagenen Mustafa Parmak (Bänderdehnung), für den Bashiru Gambo im offensiven Mittelfeld spielte, blieben auch Kapitän Alexander Rosen und Außenverteidiger Thomas Gentner erst einmal auf der Bank. Sie wurden durch Markus Ortlieb und Simon Köpf ersetzt.Die Kickers hatten zunächst mehr vom Spiel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Nach 15 Minuten übernahmen die Gastgeber die Regie und erspielten sich einige gute Chancen, die Salz zunichte machte. Nach einem Foul von Benedikt Deigendesch an Alf Mintzel erzielte Roberto Pinto (40.) per Strafstoß die Führung für die Gastgeber. In der zweiten Hälfte drängten die Kickers auf den Ausgleich. Für Deigendesch war in Marco Tucci ein zweiter Stürmer ins Spiel gekommen. Parmak wurde für Josip Landeka eingewechselt. Das Powerplay der „Blauen“ blieb aber unbelohnt und wurde später durch die Gelb-Rote Karte für Sascha Traut (61.) erschwert. Mit Kapitän Rosen kämpften die „Blauen“ leidenschaftlich weiter, doch die größeren Chancen hatte weiter Sandhausen. Während Salz noch mehrmals retten konnte, war er bei einem Schuss von Nicolai Müller schließlich machtlos. Der SV-Stürmer sorgte fünf Minuten nach seiner Einwechslung für den 2:0-Endstand (80.). Stuttgarter Kickers: Salz – Steinle, Mann, Traub, Köpf – Deigendesch (46. Tucci), Ortlieb – Traut, Gambo (67. Rosen), Landeka (46. Parmak) – Smeekes.

Eßlinger Zeitung

Ampelkarte für Traut
Der SVS rückt vor

Der SV Sandhausen hat gegen das Schlusslicht Stuttgarter Kickers einen 2:0-Pflichtsieg eingefahren und konnte mit dem dritten Sieg in den letzten vier Partien seine Position im Mittelfeld stabilisieren. Das Schmitt-Team verlor nicht nur die Partie, sondern auch noch Traut mit der Gelb-Roten Karte.

Gegenüber dem 1:1 gegen Burghausen nahm Sandhausens Trainer Gerd Dais nur eine Umstellung vor. In der Abwehr ersetzte Beisel Eberlein. Bei den Stuttgarter Kickers gab es im Vergleich zum 0:2 in Paderborn drei Änderungen in der Startelf: Gambo, Köpf und Ortlieb spielten für Gentner, Rosen und Parmak.

Die Kickers hatten im Hartwaldstadion zunächst mehr vom Spiel, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Mit zunehmender Spieldauer übernahm aber der SVS das Kommando. Und die Sandhauser konnten sich auch Chancen erspielen. Doch zunächst scheiterte Haas an Kickers-Keeper Salz (17.), Pinto lupfte den Ball an das Aluminium (28.).

In der 40. Minute war es dann aber soweit. Nach einem Stoß von Deigendesch gegen Mintzel gab es Elfmeter für Sandhausen. Pinto trat an, der Portugiese verwandelte sicher.

In der zweiten Halbzeit versuchten die Kickers, der Partie noch eine Wende zu geben. Sandhausen stand in der Defensive aber sicher und ließ nur wenig zu. Nach einer Stunde schwächten sich die Stuttgarter selbst, Traut musste mit der Ampelkarte den Platz verlassen.

Trotz Unterzahl konnten sich die Stuttgarter in der Folgezeit ein optisches Übergewicht erspielen. Dies ging allerdings auf Kosten der Stabilität in der Defensive. Und der eingewechselte Nicolai Müller nutzte eine der Lücken zum entscheidenden 2:0 in der 79. Minute aus.

Der SV Sandhausen gastiert am kommenden Samstag in Regensburg, die Stuttgarter Kickers treten ebenfalls am Samstag in Emden an.

Kicker

Kickers treffen das Tor nicht und unterliegen in Sandhausen mit 0:2

Rückschlag im Abstiegskampf. Der Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers hat sein Nachholspiel am Dienstagabend beim SV Sandhausen mit 0:2 verloren. Für den Tabellenachten erzielten Roberto Pinto (40., Foulelfmeter) und der eingewechselte Nicolai Müller (80.) die Tore zum insgesamt verdienten Sieg. Bei den Blauen, die von der 61. Minute an nach Gelb-Rot für Sascha Traut in Unterzahl agieren mussten, war die Chancenverwertung erneut ein Manko. Trotz einiger guter Gelegenheiten für die Gäste durch Marco Tucci, Orlando Smeekes und des eminent fleißigen Orlando Smeekes blieb am Ende die Null stehen.

Kickers-Cheftrainer Edgar Schmitt hatte in Sandhausen seine Startformation gegenüber dem Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt auf drei Positionen verändert. Marcus Ortlieb, Bashiru Gambo und Simon Köpf ersetzten Alexander Rosen, Mustafa Parmak und Thomas Gentner, die zunächst Platz auf der Bank nahmen. Die Gäste starteten druckvoll in das Gastspiel bei den Kurpfälzern und übernahmen nach einem Warnschuss von Sascha Traut zunächst die Regie.

Dieses Bild änderte sich nach einer Viertelstunde Spielzeit. Der SV Sandhausen kam nun über die Außenpositionen besser ins Spiel und erarbeiteten sich in der Folge einige Tormöglichkeiten. Die beste hatte Roberto Pinto für die Hausherren: Sein als Lupfer gedachter Schuss klatschte an die Querlatte des Stuttgarter Gehäuses, anschließend bereinigte der abermals sehr gut aufgelegte Kickers-Rückhalt Manuel Salz die Situation.

In der 40. Minute ging der Tabellenachte dennoch in Führung. Der Schiedsrichter Thomas Gorniak wertete einen Zweikampf im Sandhausener Strafraum zwischen Benedikt Deigendesch und dem Sandhausener Alf Mintzel als Foulspiel und entschied auf Strafstoß. Pinto verwandelte sicher zur 1:0-Pausenführung, sein neunter Saisontreffer.

Auch den zweiten Spielabschnitt begannen die Kickers mit dem druckvolleren Spiel. Der für Deigendesch eingewechselte Marco Tucci hatte gleich nach wenigen Minuten eine gute Möglichkeit – seinen Kopfball lenkte der Sandhausener Schlussmann Michael Gurski zur Ecke. Ein Seitfallzieher von Orlando Smeekes strich kurz darauf nur wenige Zentimeter am Ziel vorbei. Glück hatten die Gäste allerdings, als der Schiedsrichter wenig später einen Kopfballtreffer des eingewechselten Danko Boskovic nicht anerkannte – warum, blieb unklar.

Von der 61. Minute an agierten die Kickers in personeller Unterzahl: Der bereits verwarnte Sascha Traut sah nach einem Foulspiel Gelb-Rot. Dennoch wurde die Partie nun immer munterer, Edgar Schmitt wechselte seinen Kapitän Alexander Rosen für Gambo ein (67.). Dicke Chancen für die Blauen gab es danach fast im Minutentakt. Zunächst parierte der Keeper Gurski einen Distanzschuss von Simon Köpf mit einem tollen Reflex, anschließend verfehlte Tucci das Tor nur knapp.

Dennoch fiel der nächste Treffer wieder auf der Gegenseite. Der kurz zuvor für Pinto eingewechselte Nicolai Müller traf in der 80. Minute aus gut 20 Meter Tordistanz ins lange Eck – Salz blieb ohne Chance. Es war die Entscheidung vor 1720 Zuschauern im Sandhausener Hardtwaldstadion.

SV Sandhausen: Gurski – Bindnagel, Göttlicher, Beisel, Kirsch – Kolb – Pinto (76. Müller), Grech, Mintzel (82. Eberlein) – Öztürk, Haas (46. Boskovic). Trainer: Dais.

Stuttgarter Kickers: Salz – Steinle, Traub, Mann, Köpf – Deigendesch (46. Tucci), Ortlieb – Traut, Landeka (46. Parmak) – Gambo (67. Rosen) – Smeekes. Trainer: Schmitt.

Tore:
1:0 Pinto (40., Foulelfmeter), 2:0 Müller (80.)

Schiedsrichter: Gorniak (Bremen)

Zuschauer: 1720 Fans im Hardtwaldstadion

Gelbe Karten: — / Köpf

Besonderes: Gelb-Rot für Traut (61., Kickers)

Offizielle Homepage

Vorberichte SV Sandhausen – Stuttgarter Kickers

Sandhausen überraschend gut
In Hoffenheims Schatten aufgeblüht – Heute kommt das Schlusslicht Stuttgarter Kickers

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers treten heute (19 Uhr) beim SV Sandhausen an, der in der dritten Fußballliga im Moment die beste Mannschaft aus Baden-Württemberg stellt. Der Kickers-Trainer Edgar Schmitt sagt: „Die stehen zu Recht auf Platz acht.“

Von Joachim Klumpp

Gerd Dais hat das Gazi-Stadion am vergangenen Mittwoch schon vor dem Ende der Partie zwischen den Stuttgarter Kickers und Unterhaching verlassen. Genug gesehen. Sein Urteil? „Wenn man die Mannschaft spielen sieht, denkt man nicht, dass sie auf dem letzten Platz steht.“ Tut sie aber, und das gleich zwölf Ränge hinter dem SV Sandhausen, der erst im Vorjahr in die Regionalliga aufgestiegen ist und sich dann auf Anhieb für die eingleisige dritte Liga qualifiziert hat. Alles andere wäre für den Verein auch nicht infrage gekommen, denn die Lizenz für die viertklassige Regionalliga haben die Verantwortlichen erst gar nicht beantragt.

Das spricht für ein gewisses Selbstbewusstsein im Club, der seit 2005 von Gerd Dais trainiert wird. „Wir können hier in Ruhe arbeiten“, sagt Dais und verweist darauf, dass seine Mannschaft in dieser Saison schon eine Schwächephase durchgemacht hat, mit zehn Spielen ohne Sieg. Doch im neuen Jahr läuft es gut. Was auch damit zusammenhängen dürfte, dass in der Winterpause – ähnlich wie bei den Kickers – gleich vier neue Spieler kamen, was den Konkurrenzkampf belebt hat. Drei Siege, ein Remis, eine Niederlage stehen seither auf dem Konto, und Dais sagt: „Es wird zwar nicht leicht gegen die Kickers, aber wir haben auch einen guten Lauf.“

Zumal der Kader in der Vergangenheit schon Stück für Stück verstärkt worden ist. Zum Beispiel durch Roberto Pinto (VfB, Grasshopper Zürich), der sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zu einem echten Leistungsträger entwickelt hat und inzwischen aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken ist. Der Vertrag des 30-Jährigen läuft zwar aus, doch er hat signalisiert: „Es sieht positiv aus.“ Dass er verlängert. „Letztlich sind das die Spieler, die auch mal ein Spiel alleine entscheiden“, sagt der Kickers-Trainer Edgar Schmitt, der heute zunächst auf den angeschlagenen Mustafa Parmak verzichten wird, dafür rückt Bashiru Gambo in die Startelf.

„Wir haben mit den Neuzugängen sicher auch ein glückliches Händchen gehabt“, sagt Dais, der dementiert, dass sein Verein finanziell exorbitante Gehälter zahlt. „Das können wir gar nicht.“ Nicht zuletzt deshalb, weil die Zuschauerzahlen – zuletzt nur 1450 gegen Burghausen – hinter den Erwartungen zurückblieben, obwohl der Verein vor der Saison eine neue Tribüne mit zweieinhalbtausend Sitzplätzen errichtet hat, um die Auflagen für die Liga zu erfüllen. „Wir haben im Moment das Problem, dass viele Leute aus der Region in der Euphorie nach Hoffenheim rennen“, gibt Dais zu. In einem anderen Punkt profitiert Sandhausen dagegen von dieser Nähe. So stehen mit Mario Göttlicher, Denis Bindnagel und Marcel Throm drei ehemalige Hoffenheimer im Kader. „Wenn sie dort nicht weiterkommen, überlegt sich der eine oder andere den Wechsel, auch wenn es keine konkreten Absprachen gibt“, sagt Dais.

Dafür gibt es die Vorgabe durch den Präsidenten Jürgen Machmeier: „Gegen die Kickers holen wir drei Punkte.“ Dais selbst formuliert die weiteren Ziele so: „Wir wollen versuchen, in dieser Saison noch den einen oder anderen Platz gutzumachen.“ Im besten Fall bis Rang vier, denn der berechtigt zur Teilnahme am DFB-Pokal, nachdem Sandhausen in der Qualifikation auf Verbandsebene ausgeschieden ist. Zumindest in dieser Hinsicht teilen sie das Los mit den Kickers.

Stuttgarter Zeitung

Kickers: Gambo spielt für Parmak
Stuttgart (jüf) – Die Kernspintomografie ergab eine Bänderdehnung im Knöchel – dennoch wird Mittelfeldspieler Mustafa Parmak am heutigen Dienstag (Anpfiff 19 Uhr) mit Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers zum Spiel zum SV Sandhausen reisen. Möglicherweise reicht es für ihn zu einem Kurzeinsatz. Parmaks Position als Spielmacher nimmt Bashiru Gambo ein. Da die englischen Wochen viel Kraft kosten, könnten auch Markus Ortlieb für Alexander Rosen und Simon Köpf für Thomas Gentner ins Team kommen. Respekt hat Kickers-Trainer Edgar Schmitt vor allem vor der rechten Seite der Sandhausener. Dort sorgt Ex-VfB-Profi Roberto Pinto für viel Betrieb. Schmitt: „Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir voll dagegenhalten.“

Stuttgarter Nachrichten

Kickers treten heute in Sandhausen an

Stuttgart (bw) – Nach zwei Tagen Pause rollte heute (19 Uhr) in der dritten Liga wieder in einigen Nachholspielen der Ball: Die Stuttgarter Kickers sind beim SV Sandhausen zu Gast, (…)

Nach dem 1:2 gegen Rot-Weiß Erfurt kommt den Kickers die derzeitige Vielbeschäftigung sehr gelegen. „Da brauchen wir nicht eine ganze Woche lang über diese ärgerliche Niederlage nachzudenken, sondern müssen uns gleich auf das nächste Spiel konzentrieren – und das wird schwer genug“, sagt Kapitän Alexander Rosen. Denn der Tabellenachte Sandhausen hat 2009 noch kein Heimspiel verloren. Bei Schlusslicht Kickers rückt Mittelfeldspieler Bashiru Gambo wieder in die Startformation, der angeschlagene Mustafa Parmak (Bänderdehnung) bleibt dafür zunächst auf der Bank.

Indes hat der DFB den 31. Spieltag genau terminiert. Demnach treten die Kickers am Ostersonntag (14 Uhr) beim 1. FC Union Berlin an. Drei Tage später am 15. April (19 Uhr) empfangen sie Jahn Regensburg zum Nachholspiel.

So wollen sie spielen: Salz – Steinle, Mann, Traub, Gentner – Deigendesch, Rosen – Traut, Gambo, Landeka – Smeekes.

Eßlinger Zeitung

SVS – Nachholspiel gegen Kickers

Sandhausen (svs). Am Dienstag empfängt der SVS zum Nachholspiel des 23. Spieltages – und dem vierten Heimspiel nacheinander – um 19 Uhr die Stuttgarter Kickers.

Der SVS, auf Tabellenplatz 8, geht als Favorit ins Spiel gegen das Schlusslicht und möchte die 10 Punkte in der Heimspielserie voll machen. Aber aufgepasst: zwar verloren die Kickers am Samstag zuhause gegen Erfurt, davor holten sie jedoch Siege in Aue und gegen Unterhaching und zeigten sich verbessert im Vergleich zum Vorjahr.

Nicht zuletzt aufgrund eines geringeren Etats lautete das Ziel der Kickers schon vor der Saison, Klassenerhalt. Es folgte eine Hinrunde mit durchwachsenen Leistungen und einem Trainerwechsel, Stefan Minkwitz wurde nach sieben Spielen vom ehemaligen Aalen-Trainer Edgar Schmitt ersetzt. Mit 47 Gegentoren halten die Kickers noch den Negativrekord der Liga, aber einige der fünf Winterzugänge erwiesen sich schon als Verstärkung. Größte Hoffnungsträger sind Verteidiger Torsten Traub, mit viel Zweitliga-Erfahrung aus Reutlingen und Erfurt ausgestattet; außerdem kehrte Mittelfeldspieler Mustafa Parmak zurück. Er bewies noch letzte Saison seine Torgefährlichkeit bei den Kickers, sein Wechsel zum Zweitligisten Koblenz brachte jedoch nicht den erhofften Durchbruch. Der mit 5 Toren erfolgreichste Torschütze Vaccaro wechselte im Winter zu Frankfurt II.

Zuletzt ließ Trainer Schmitt mit nur einer Spitze spielen – in den letzten Spielen war das der quirlige Holländer Orlando Smeekes (bisher 4 Saisontore); Alternativen sind Tucci oder Kacani. Im Mittelfeld blieben die erfahrenen Rosen, Traut (für Parmak von Koblenz gekommen) oder Gambo in der Hinrunde etwas hinter den Erwartungen zurück oder fielen aus. Schmitt setzte auch auf die jüngeren Deigendesch oder Landeka. Positive Überraschung bei den Kickers ist Torhüter Salz, er ließ den nach Koblenz gewechselten Yelldell vergessen. Zu erwähnen ist auch, dass sich die 29 Saisontore auf 12 Torschützen verteilten.

Die glanzvollsten Zeiten bei der zweiten Macht in der baden-württembergischen Landeshauptstadt liegen 20 Jahre zurück. 1989 spielten die Kickers in der Bundesliga und standen 1987 im DFB-Pokalfinale, unterlagen aber dort dem HSV. 1991 kehrten sie noch einmal für ein Jahr ins Oberhaus zurück. Dann folgte lange die Zugehörigkeit zur zweiten Liga, abgesehen von zwei Regionalligajahren, wo die Degerlocher 1995/96 auch auf den SVS trafen. Seit 2001 sind die Kickers ununterbrochen drittklassig, die Qualifikation zur dritten Liga schafften sie knapp als Zehnter. Anfang der Achtziger spielte Jürgen Klinsmann einige Jahre bei den Kickers.

Die Begegnung wird kein leichtes Spiel für den SVS, aber mit einer konzentrierten Leistung sollte der nächste Dreier machbar sein.

Sportwoche

Presse zum geplanten Trainingslager und der drohenden Terminnot

Drittligapartie der Kickers fällt aus

An den Gardasee?
STUTTGART (ump). Ursprünglich hat der Fußball-Drittligist SV Sandhausen erst morgen eine Platzkommission im Hardtwaldstadion einberufen wollen, doch aufgrund der schlechten Wetterprognose tagte die schon gestern und kam zu dem Entschluss: das geplante Punktspiel morgen gegen die Stuttgarter Kickers fällt aus. Die Kickers überlegen nun, nicht zuletzt aufgrund der schlechten Trainingsbedingungen in Degerloch, von Sonntag bis Donnerstag ein Trainingslager am Gardasee abzuhalten, bei dem dann auch ein Testspiel angesetzt würde. „Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert, so dass die Entscheidung erst heute fallen wird“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast. Voraussetzung für die Reise nach Italien ist auch, dass sich die Mannschaft an den fünfstelligen Kosten beteiligt.

Der Ligarivale VfB II, dessen Heimspiel im Gazi-Stadion bereits am Mittwoch abgesagt wurde, bestreitet unterdessen zwei Testspiele gegen Regionalligisten vor Ort. Heute (13.30 Uhr) auf dem PSV-Platz gegen den SSV Ulm und am Sonntag (14 Uhr) auf dem VfB-Gelände gegen den 1. FC Heidenheim.

Stuttgarte Zeitung

Zwangspause für die Kickers

Diskussion um Trainingslager

Stuttgart (jüf) – Es kam, wie es nicht anders zu erwarten war: Das für den morgigen Samstag geplante Spiel der Stuttgarter Kickers beim SV Sandhausen wurde genauso wie sechs weitere Partien in der dritten Liga abgesagt, darunter auch die Begegnungen VfB Stuttgart II gegen Dynamo Dresden und Rot-Weiß Erfurt gegen den VfR Aalen. Die Aalener reagierten prompt und reisten am gestrigen Donnerstag bis einschließlich kommenden Mittwoch in ein Trainingslager an den Gardasee.

Genau das Gleiche planen auch die Stuttgarter Kickers vom kommenden Sonntag an. Doch erst heute wird die Entscheidung fallen. Noch wird das Pro und Contra abgewägt. Vieles hängt davon ab, ob die Spieler bereit sind, einen Eigenanteil für den Italien-Trip zu berappen. Ein Trainingslager bietet sich an, da auch das folgende KickersHeimspiel am 28. Februar gegen Jahn Regensburg mit ziemlicher Sicherheit ausfallen wird. Dies hätte zur Folge, dass die Blauen erst am 7. März bei Erzgebirge Aue wieder um Punkte spielen würden. Danach wird es einige englische Wochen geben, im Gazistadion wird Hochbetrieb herrschen, da auch der VfB II noch zwei Nachholspiele zu Hause zu bestreiten hat. Hinzu kommt das Freundschaftsspiel der Kickers gegen die VfB-Profis am 25. März (18.30 Uhr).

Stuttgarter Nachrichten

Presse zu Stuttgarter Kickers – SV Sandhausen (0:1)

Die Null steht – aber an den falschen Stellen
Nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Sandhausen warten die Stuttgarter Kickers weiter auf das erste Tor und den ersten Punkt

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers werden in der dritten Liga zum Punktelieferanten. Heute tagt der Vorstand, aber der Präsident Dirk Eichelbaum sieht keinen Handlungsbedarf. „Stefan Minkwitz bleibt unser Trainer“, sagte er nach dem 0:1 gegen Sandhausen.

Von Joachim Klumpp

Sekt oder Selters, das ist ja gerne die Frage vor richtungweisenden Spielen im Fußball. In der Vorbereitung auf die Drittligapartie gegen Sandhausen hatten sich die Stuttgarter Kickers eindeutig auf das Mineralwasser festgelegt, was allein schon durch das Kurztrainingslager in Bad Teinach (die örtlichen Mineralquellen sind auch Sponsor) dokumentiert wurde. Dass sich diese Ausrichtung dann gestern während der 90 Minuten ebenfalls durchsetzte, war natürlich nicht vorgesehen in den Planungen der Kickers, die nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Sandhausen weiter den letzten Platz der Tabelle belegen.

Der Trainer Stefan Minkwitz macht auch gar keine großen Hoffnungen, dass sich daran allzu schnell etwas ändert: „Wir stecken mitten im Abstiegskampf.“ Und das nach vier Spielen. Dabei hätte Sandhausen eigentlich die Wende zum Guten werden sollen, die Mannschaft wurde nach dem leblosen Auftritt zuletzt in Unterhaching vor allem im Zweikampfverhalten getrimmt. Zumindest in diesem Punkt konnte der Trainer sagen: „An der Einstellung gab es nichts auszusetzen, aber fußballerisch war mir das zu wenig.“

In der Tat. Was vor allem daran lag, dass Alexander Rosen in der Rolle des offensiven Mittelfeldspielers fehl am Platze ist, während die Qualitäten von Bashiru Gambo auf der Sechserposition eher verschenkt sind. „Ich will jetzt nicht alles an Alexander Rosen festmachen“, sagte Minkwitz dazu, „aber wenn er in einer Verfassung ist, in der er sich und der Mannschaft nicht weiterhilft, kann auch er mal draußen bleiben.“

So, wie es gestern mit Angelo Vaccaro geschah, der sich – nicht überraschend – auf der Bank wiederfand. Und als er dann doch noch eingewechselt wurde, dauerte sein Auftritt gerade mal 15 Minuten. Wegen Nachtretens flog er vom Platz – womit sich die Frage nach einer Denkpause vorerst von selbst erledigt hat. Immerhin hatte der Italiener in der kurzen Zeit die beiden besten Möglichkeiten zum Ausgleich, nachdem die Kickers bereits in der neunten Minute in Rückstand geraten waren. Nach einem Freistoß kam der aufgerückte Mario Göttlicher völlig unbehindert zum Kopfball und zur Führung.

Die Kickers waren also mal wieder in Rückstand geraten und dementsprechend geschockt. Der Gast aus Nordbaden jedenfalls versäumte es, bis zur Pause alles klarzumachen. Nicht zuletzt, weil der Torwart Manuel Salz erneut der Beste bei den Kickers war. „Er lässt David Yelldell langsam vergessen“, sagte Minkwitz. Unter den Augen Yelldells, der wie auch Mustafa Parmak und der Excoach Robin Dutt zu den 3230 Zuschauern gehörte, erwies sich Salz auch noch als Elfmetertöter, nachdem er in der 53. Minute einen schwach geschossenen Strafstoß von Grgic mühelos parierte. Sandhausens Trainer Gerd Dais sagte nur: „So wurden meine Nerven bis zum Schluss strapaziert.“ Zumal Sascha Traut mit einem Distanzschuss (84.) noch die Latte traf. „Und das in Unterzahl. Das zeigt, dass die Mannschaft intakt ist“, sagte Minkwitz.

So sah es offensichtlich auch der Präsident Dirk Eichelbaum, der dem Trainer den Rücken stärkt. Wie lange noch? Darauf gab es eher vage Aussagen. „In Regensburg sitzt er auf jeden Fall noch auf der Bank – natürlich kann es vielleicht irgendwann auch den Zeitpunkt geben, wo die üblichen Mechanismen des Fußballs greifen“, sagte Eichelbaum: „Aber noch nicht jetzt.“ Nach erst vier Spielen – und der Hoffnung auf Besserung. Oder vielleicht einen neuen Spieler, falls Geld frei wird. Einstweilen bleibt nur die bittere Erkenntnis: Die Null steht – allerdings an den falschen Stellen. Keine Tore, keine Punkte.

Stuttgart: Salz – Deigendesch (46. Reiß), Mann, Härter (44. Rapp), Janic, – Traut, Gambo, Rosen, Schmiedel – Schürg (65. Vaccaro), Prediger.

Sandhausen: Gurski – Bindnagel, Göttlicher, Beisel, Throm – Pinto (90. Waldecker), Stark, Kolb, Mintzel – Grgic (58. Öztürk), Haas (86. Schmid).

Schiedsrichter: Leicher (Weihmichl).

Tor: 0:1 Göttlicher (9.).

Rote Karte: Vaccaro (81.).

Bes. Vorkommnis: Salz hält Foulelfmeter von Grgic (53.).

Stuttgarter Zeitung

Luft für Minkwitz wird dünner
Nach 0:1 gegen Sandhausen schwindet der Glaube an die Kickers weiter

Stuttgart – Sie haben sich bemüht. Aber im Kampf um das Überleben in der dritten Liga reicht das nicht. Nach dem 0:1 gegen den SV Sandhausen schwindet der Glaube an die Stuttgarter Kickers weiter. Und die Luft für Trainer Stefan Minkwitz wird dünner.

VON JÜRGEN FREY

Man muss die Blauen mögen, um ihre Leiden zu teilen. Am Sonntag wurde die Belastbarkeit der 3230 Zuschauer wieder auf eine harte Probe gestellt. Der starke Torwart Manuel Salz verhinderte eine höhere Niederlage, Bashiru Gambo versuchte Struktur ins Spiel zu bringen, Dirk Prediger rackerte für zwei – der Rest? Zum Vergessen. Die Zuordnung in der Abwehr stimmte nicht, die Verteidiger wirkten so beweglich wie der Stuttgarter Fernsehturm. Von den Außenbahnen kam viel zu wenig Druck. Ohne Plan rannten die Blauen an. Besonders auffallend: Die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen funktionierte nicht.

Dass es zutiefst die Aufgabe des Trainers ist, dies in den Griff zu kriegen, gilt für jeden Club der Welt. Auch die Verantwortung für die bisher nicht überzeugenden Neuzugänge liegt bei der sportlichen Leitung. Doch noch scheuen die Funktionäre auf Degerlochs Höhen die Maßnahme, durch einen Trainerwechsel eventuell neue Kräfte zu mobilisieren. „Vier Spiele sind zu wenig, um Stefan Minkwitz nach der erfolgreichen vergangenen Rückrunde infrage zu stellen“, sagt Kickers-Chef Dirk Eichelbaum. Daran werde sich auch nach der Präsidiumssitzung am heutigen Montag nichts ändern. „Minkwitz wird in Regensburg definitiv auf der Bank sitzen.“ Wenn“s aber auch dort schiefgeht, dürfte der Bonus aufgebraucht sein.

Die ewigen Besserwisser auf der Waldau wetzen schon jetzt die Messer. Doch es ist die große Frage, ob ein anderer Coach aus dem aktuellen Kader mehr herauskitzeln würde. Es verdichten sich vielmehr die Anzeichen, dass die Qualität nicht ausreicht, um den Absturz zu verhindern. Der Ruf nach Verstärkungen wird lauter, zumal auch Angelo Vaccaro nach seiner Tätlichkeit gestern wohl mehrere Wochen ausfallen wird. Die Zeit jedenfalls drängt. Am 31. August endet die Wechselfrist. Danach können nur noch arbeitslose Spieler verpflichtet werden. Das Problem: Die notorisch klammen Blauen haben kein Geld. Daran könnte auch die Verpflichtung des holländischen Trainingsgasts Orlando Smeekes scheitern. Und was sagt der Trainer? Minkwitz gab sich kämpferisch, flüchtete sich aber auch in Sarkasmus. „Wenn ich einen Rat brauche, rufe ich Herrn Starzmann an“, sagte er an die Adresse eines Journalisten. Der hatte über den Reutlinger Ex-Trainer als möglichen Nachfolger spekuliert.

Stuttgarter Nachrichten

Die Stuttgarter Kickers bleiben nach der 0:1-Niederlage gegen den SV Sandhausen punkt- und torlos

Stuttgart – Alarmzustand auf der Waldau. Auch nach dem vierten Spieltag der dritten Fußball-Liga sind die Stuttgarter Kickers punkt- und torlos. Die blamable 0:1 (0:1)-Heimniederlage gestern gegen den SV Sandhausen hat die Situation beim Tabellenschlusslicht weiter zugespitzt. „Wir stecken mitten im Abstiegskampf“, konstatiert Trainer Stefan Minkwitz.

Von Beate Wockenfuß

Nach dem Schlusspfiff raste Minkwitz in die Kabine. Mit versteinerter Miene und verschränkten Armen saß er danach in der Pressekonferenz, fixierte einen Punkt auf dem Fußboden und begann ohne aufzuschauen seine Einschätzung mit dem gleichen Satz wie nach den drei 0:2-Pleiten vorher: „Glückwunsch an den Gegner.“ Erneut war die Niederlage verdient, erneut lief bei den Kickers nichts zusammen: Abstimmungsprobleme, Stellungsfehler, schwache Standards und viele Fehlpässe, die Sandhausen munter kontern ließen. „Das war vom Fußballerischen wieder mal zu wenig“, zieht Minkwitz Bilanz und ergänzt: „Kopf hoch. Irgendwann, irgendwie, mit allen Mitteln müssen wir unseren ersten Dreier einfahren.“Für Sandhausen war es dagegen schon der zweite Dreier. Den Siegtreffer erzielte Innenverteidiger Mario Göttlicher per Kopf (8. Minute) nach einem Freistoß von Roberto Pinto. Wenigstens einmal hatten auch die Kickers-Fans Grund zum Jubeln. Als Torhüter Manuel Salz – erneut bester „Blauer“ – einen Foulelfmeter von Velimir Grgic (54.) hielt, kam Hoffnung unter den 3230 Zuschauern auf, die bis dahin gerade mal zwei Chancen der Gastgeber gesehen hatten. Wesentlich öfter waren die Sandhausener im Kickers-Strafraum unterwegs. Die Stuttgarter liefen dagegen weiter ihrer Form hinterher. Da passte es ins Bild, dass Angelo Vaccaro, der erst in der 66. Minute eingewechselt wurde, eine Viertelstunde später nach einer Tätlichkeit vom Platz flog. „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis, um aus dem Loch herauszukommen“, so Manager Joachim Cast.Während ringsum Alarmstimmung herrscht, scheint Präsident Dirk Eichelbaum die Ruhe selbst zu sein. Mit den Händen in den Hosentaschen stellt er sich nach der Partie gelassen den Fragen der Journalisten. Was muss passieren? „Die Mannschaft muss stärker spielen.“ Aber das war schon die vierte Niederlage ohne eigenen Torerfolg. „Das ist nicht gut, aber auch nicht dramatisch. Die Mannschaft hat sich gesteigert.“ Sind Neuzugänge notwendig? „Nein.“ Steht der Trainer zur Diskussion? „Nein. Er hat in der Rückrunde gute Arbeit geleistet. Und vier Spiele reichen nicht, um alles in Frage zu stellen.“

Stuttgarter Kickers: Salz – Deigendesch (46. Reiß), Mann, Härter (44. Rapp), Janic – Traut, Rosen, Gambo, Schmiedel – Schürg (66. Vaccaro), Prediger.

SV Sandhausen: Gurski – Bindnagel, Göttlicher, Beisel, Throm – Pinto (90.+ 2 Waldecker), Stark, Kolb, Mintzel – Grgic (58. Öztürk), Haas (86. Schmid).

Schiedsrichter: Leicher (Weihmichl).

Zuschauer: 3230.

Tor: 0:1 Göttlicher (8.).

Besonderes Vorkommnis: Salz hält Foulelfmeter von Grgic (54.).

Gelbe Karten: Janic, Schürg, Mann / Stark, Pinto, Mintzel, Schmid.

Rote Karte: Vaccaro (81./Tätlichkeit).

Beste Spieler: Salz, Gambo / Bindnagel, Beisel.

Eßlinger Zeitung

Bei den Kickers steht die Null
Göttlichers Kopfball entscheidet

Für die Kickers bleibt alles wie gehabt: Keine Tore, keine Punkte. Die logische Konsequenz ist der letzte Tabellenplatz für die Schwaben. Sandhausen bestätigt dagegen den klaren 4:0-Erfolg über Paderborn aus der Vorwoche.

Bei den Stuttgarter Kickers reagierte Trainer Minkwitz auf das 0:2 in Unterhaching mit zwei Änderungen. Für Reiß und Kacani begannen Schmiedel und Schürg. Nach dem 4:0 gegen Paderborn stellte Trainer Dais auf einer Position um. Stark rückte für Leandro in die erste Elf.

Schon früh lagen die Kickers zurück. Mario Göttlicher besorgte die Führung für Sandhausen in der 9. Minute. Nach einer Freistoßflanke stand der Innenverteidiger völlig frei, Salz im Tor der Stuttgarter war zwar noch am Ball, konnte aber den Rückstand nicht verhindern. Auch in der Folge hatten die Gäste die besseren Gelegenheiten, ohne jedoch daraus Kapital schlagen zu können. Sogar einen Foulelfmeter vergab Grgic für die Gäste.

Für den negativen Höhepunkt sorgte der eingewechselte Angelo Vaccaro, der wegen Nachtretens in der Schlussphase die Rote Karte sah (80.). Für die Kickers bleibt alles wie gehabt: Keine Tore, keine Punkte. So geraten die Schwaben bereits früh in der Saison gehörig unter Druck.

Die Stuttgarter Kickers reisen am Samstag nach Regensburg, während man sich in Sandhausen am Sonntag auf die Partie gegen Fortuna Düsseldorf freut.

Kicker

StZ: Minkwitz muss den Einsatz bremsen

Die Kickers fahren heute ins Trainingslager – Ortlieb und Genisyürek suchen einen neuen Verein

STUTTGART. Die Stuttgarter Kickers wollen beim Heimspiel gegen Sandhausen am Sonntag den ersten Sieg in der dritten Fußballliga einfahren. Ein Fragezeichen steht allerdings noch hinter dem Einsatz des Torwarts Manuel Salz.

Von Joachim Klumpp

Das Motto der Stuttgarter Kickers für das Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den SV Sandhausen lautet: „105 Prozent für 105 Punkte.“ 105 Punkte? Genau, so viele gibt es in dieser Saison in der dritten Liga bei 35 Spielen noch zu vergeben. Zunächst einmal wäre der Trainer Stefan Minkwitz aber zufrieden, wenn sein Team ein 35stel davon holen würde, also die drei Punkte für einen Sieg. Denn auch der Trainer weiß, „dass wir langsam anfangen müssen zu punkten“.

Damit genug der Rechnerei. Entscheidend ist auf dem Platz, und da soll die Elf topfit sein. Zumindest, was die Aggressivität angeht, macht sich Minkwitz keine Sorgen. „Ich habe gestern im Training einige bremsen müssen, weil der Einsatz schon Richtung Körperverletzung ging.“ Aber in der Situation des Vereins ist das allemal besser, als wenn es in Richtung Ballettschule ginge. Die Aufstellung wird sich Minkwitz bis zuletzt offenhalten, um auch noch die Eindrücke im Trainingslager in Bad Teinach, zu dem die Mannschaft heute aufbricht, mit einfließen zu lassen.

Nicht in der engeren Verlosung sind die Verletzten Gino Russo, Franco Petruso und Marco Tucci, der nach wie vor mit Muskelbeschwerden kämpft. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter dem Torwart Manuel Salz, dessen Einsatz sich wegen einer Knöchelverletzung erst kurzfristig entscheiden wird. Sollte der bisherige Rückhalt ausfallen, käme der Neuzugang Benjamin Huber (Ingolstadt) zu seinem Debüt.

Orlando Smeekes, der zwei Tage lang im Probetraining war, hängt derweil in der Warteschleife. Der 27-jährige Holländer, der vier Länderspiele für die niederländischen Antillen bestritten hat und sich nun beim englischen Drittligisten Brighton and Hove Albion vorstellen will, hat einen guten Eindruck hinterlassen. „Er ist pfeilschnell“, sagt Minkwitz. Und damit eine Option, falls es noch Signale für einen Neuzugang gibt. Die könnten von Sponsorenseite kommen, aber auch durch eine Entlastung der Gehaltsliste.

Da gibt es aktuell zwei Lichtblicke: Markus Ortlieb trainiert momentan bei seinem Exclub und Ligarivalen Wuppertaler SV mit, Saban Genisyürek bei einem Amateurverein im Raum Berlin. „Ich hoffe, dass es bis zum Ende der Transferperiode am 31. August noch eine einvernehmliche Lösung gibt“, sagt der Kickers-Manager Joachim Cast, der am Mittwoch den nächsten WFV-Pokalgegner (3. September) angeschaut hat und dabei von der SG Großaspach beim 3:0-Sieg in Rutesheim beeindruckt war. „Das wird kein Spaziergang.“ Aber das wird die Partie am Sonntag gegen Sandhausen ja auch nicht.

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Stuttgarter Zeitung